Gesetzeslage - Folgesitz ...wer kennt sich aus?

Hallo Ihr Lieben,

nach einer gefühlten Ewigkeit auf diversen Internetseiten und nun kein Stück schlauer, frage ich doch mal hier nach. :-) Ich habe nämlich keinen blassen Schimmer, was Sache ist. #schwitz irgendwie finde ich nur ältere Artikel in denen steht, dass es zum Gesetz werden soll aber noch nicht durch ist bzw. der ist dann von 2012 oder so der Artikel.

Wie ist das jetzt mit dem Folgesitz?

Ich habe mal gehört, dass Babys bis 15 Monate rückwärts fahren sollen? Ist das jetzt schon gesetzlich oder nicht? Meine Nichte (jetzt 14 Monate) fährt z.B. nicht mehr rückwärts.

Meine Schwester meinte, dass es bald ein Gesetz gibt wo jeder Kindersitz auf eine Isofix-Station geklickt werden muss? Stimmt das? Wenn ja was machen - wenn das Auto kein Isofix hat?

Also was ist denn jetzt Gesetz und was nicht?

Meine Kleine ist jetzt 8 Monate und soll noch so lange wie möglich in ihrem Maxi Cosi fahren und so lange ihr Kopf ja nicht rüber guckt ist ja auch alles paletti. Ich hoffe bis zum ersten Geburtstag bleibt das auch so ;-)

Kann mich jemand aufklären? #danke

Lg,

misssophie + Schnecke (8Mon+3Tage)

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Bis jetzt gibt es noch kein Gesetz; aber das wird in der nächsten Zeit kommen. Wann genau, keine Ahnung. Wir werden unabhängig vom Gesetz dann auch einen Reboarder nutzen, weil es einfach viel sicherer ist.

Zum Isofix gesetz: habe ich noch nie gehört; aber man kann Isofix in fast jedem Auto nachrüsten.

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Also das isofix-gesetz ist mir auch unbekannt aber das mit dem reboarder stimmt das soll jetzt bald kommen, ich glaube sogar bis zum 18.monat. Wir waren auf einem vortag vom adac über kindersicherheit im auto da wurd das vorgestellt.
Ich persönlich finde das auch eine super sache, wir werden wohl schon ab dem sommer/herbst oder sobald die kleine gut sitzen kann einen sitz benutzen den man später drehen kann, und den so lang wie möglich als reboarder nutzen.

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Die i size norm ist raus. Das heißt die Sitze sind nicht mehr nach Gewicht gestaffelt, sondern nach Körpergröße.
Kinder bis 15 Monate sollen rückwärts fahren, dös soll aber nur bei isofix sitzen Pflicht werden.
Heißt wenn du keinen isofix Sitz hast muß er auch nicht rückwärts sein

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Das hier ist soweit ich weiß das aktuellste... ansonsten mal beim ADAC nachfragen:
http://www.kvw-mhm.de/autokindersitze/haeufige-fragen-zum-kindersitz/16-die-ece-pruefnorm-44-und-die-neue-i-size-norm.html

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Danke für euren lieben antworten! Bringt schon mal etwas Licht ins dunkle.

Ist ja auch irgendwie gar nicht so einfach. Es gibt ja auch so viele Kindersitze auf dem Markt.

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Hallo,

also soweit bin ich informiert:
Alle neuen produzierten Kindersitze der Sitzgruppe I müssen die neue Form erfüllen. Soll also heißen, dass die Möglichkeit gegeben sein muss, ein Kind bis 15kg rückwärts fahren zu lassen.

Solch einen Sitz gibt es zum Beispiel von Maxi Cosi. Den 2way Pearl. Der wird rückwärts eingebaut, muss aber nach überschreiten der 15kg Grenze beim Kind vorwärts herum gedreht werden.

Alle Restbestände von Kindersitzen der Gruppe I dürfen aber weiterhin verkauft werden und dürfen auch noch benutzt werden.
Das mit dem Isofix stimmt nicht. Also es gibt kein Gesetz, dass besagt, dass ein Sitz nur mit Isofix eingebaut werden darf.

Sicherer sind aber rückwärtsgerichtete Sitze- also Reboarder. Diese sind zum Beispiel in den Skandinawischen Ländern Pflicht, bis das Kind 4 Jahre alt ist. Dementsprechend sind natürlich auch die Sitze gebaut. Viele der Skandinavischen Sitze haben zum Beispiel auch keine Isofixvorrichtung. Dort gibt es auch weitaus weniger verletzte Kinder im Straßenverkehr.

Beim ADAC nachfragen kann man sicherlich, aber der ADAC ist nicht unabhängig. Der ADAC hat zum Beispiel Verträge mit Kindersitzherstellern und äußert sich daher nicht objektiv, sondern wird definitiv sagen, dass du ruhig einen vorwärtsgerichteten Sitz kaufen kannst. Aber dennoch: Sie sind nicht so sicher, wie Rückwärtsgerichtete Sitze.

Und jetzt mal meine persönliche Meinung: Ob ich mein Kind rückwärts oder vorwärts fahren lasse, sollte unabhängig davon geschenen, was die eine oder andere Bekannte macht. Das ist mir egal. Denn es ist nicht mein Kind. Ich will, dass meine Kinder sicher fahren. Das Risiko eines Genickbruches, einer inneren Enthauptung oder massiver Schäden der Wirbelsäule gehe ich nicht ein. Deshalb fahren meine beiden rückwärts.
Und da ich mich informiert habe zum Thema rückwärts fahren, wäre es ja von meiner Seite aus fahrlässig, die Kinder vorwärts fahren zu lassen. Denn dann gehe ich ja bewusst das Risiko der genannten Verletzungen ein.

Versehst du, was ich meine?

Ich kann meinen Eltern zum Beispiel keinen Vorwurf machen, dass mein Bruder und ich unangeschnallt fuhren und später nur auf Sitzerhöhungen. Sie waren nicht informiert und haben es nicht mit Absicht getan. Tatsache ist aber, dass wir wohl nicht mehr am Leben wären, wenn mein Vater in einen Unfall verwickelt worden wäre.

Heutzutage ist das Unfallrisiko auch größer, da ja mehr Autos auf den Straßen fahren, die Leistungen der Autos steigen und somit schneller gefahren wird.

Mein älterer Sohn fuhr auch ein knappes Jahr vorwärts, dann habe ich mich informiert und er bekam einen neuen Sitz. Fertig.

Ich habe auch bekannte, die haben ihren Sohn mit 8 Monaten in einen vorwärtsgerichteten Sitz gesetzt. Sie bekamen den Sitz von der Cousine geerbt und ihnen war ein Reboarder zu teuer. Aber falls diese Bekannte tatsächlich einen Unfall haben sollten (und da reicht ein kleiner Auffahrunfall), ist die Wirbelsäule des Kindes einfach nicht in der Lage sein, den Stoß abzufedern und wird verletzt. Wie sehr, das hängt vom Alter des Kindes ab und vom Unfallgeschenen. Aber muss das sein?

Vor allem, wenn man bedenkt, wie teuer es wird, sich einen behindertengerechten Transporter anzuschaffen und Rollstuhl, da ist der Reboarder doch die günstigere Alternative.

Entscheiden tut jeder selbst und ich bin auch froh, dass wir in den 10 Monaten keinen Unfall hatten, sonst müsste ich jetzt vielleicht damit Leben, dass mein Kind im Rollstuhl sitzen muss, aber wenn man es weiß, dann finde ich, gibt es keine Alternative mehr.

Es geht ja um die Sicherheit der Kinder.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du darfst dein Kind vom Gesetz her vorwärts fahren lassen, aber wenn du dich gut beraten lässt in Punkto Sicherheit, dann wird es zur Gewissensfrage.

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Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!

Sie regt wirklich zum nachdenken an. Ich danke dir! :)

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Schön, dass ich helfen konnte. Das war auch eigentlich meine Absicht- zum Nachdenken anregen:-)
Ich kenne das ja selbst: Wir hatten auch kurz nach dem Kauf der Folgesitzes für den großen von Reboardern gehört und na ja...wie das so ist: Bei neuen Sachen ist man erstmal skeptisch. Zur Auseinandersetzung mit dem Thema Reboarder wurden wir gezwungen, als unser jüngerer Riese mit 6 Monaten kaum noch in den Maxi Cosi passte- er wog da 9,5 kg und war 80 cm lang. Und so ein junges Baby kann ja nicht vorwärts fahren, egal wie groß er ist.

So blieb uns nur ein Reboarder und die Daten und Fakten waren so überzeugend, dass der Große (damals gerade 2 geworden) auch einen Reboarder bekam

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Habe mir auch mal im Fachgeschäft die Folgesitze angeschaut.

Die Reboarder sind wirklich super, keiner Frage. Aber wahnsinnig teuer. Da kann man schon mal 400€ dafür liegen lassen.

Es gibt eine vorwärtsgerichtete Alternative mit Polsterung vor der Brust, die hat bei Tests auch sehr gut abgeschnitten.
z.B. der hier: http://cybex-online.com/de/carseats/juno2fix.html

Der ist etwas bezahlbarer und auch nicht schlecht.

LG