Brust verweigern nachts - stündliches Stillen

Hallo!
Mein Baby ist jetzt 11,5 Monate alt. Er will nachts immer noch ca. alle 1-2 Stunden stillen. Wie ich schon gelesen habe, bin ich nicht die einzige "Glückliche". Darum frage ich hier mal.

Heute waren wir bei unserer KiÄ. Sie ist eigentlich sehr für Attachement Parenting, stillen nach Bedarf, Tragen, etc. Deshalb haben wir sie ausgesucht. Ich habe ihr heute erzählt, dass mein Baby immer noch so oft stillen will nachts. Sie hat dann gesagt, dass ich ihm die Brust verweigern soll. Am besten soll der Papa ihn ins Bett bringen und die Nächte mit ihm verbringen. Es wird die ersten 3-4 Nächte hart werden und Protest geben, aber dann gewöhnt er sich daran und wird gut schlafen.

Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Es fühlt sich irgendwie falsch an. Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich das Thema irgendwann von selbst erledigt. Da Schlaf ja einen Reifeprozess im Gehirn erfordert, dachte ich, mein Baby wird irgendwann allein besser und länger schlafen. Bisher ist das nicht der Fall gewesen.

Wir hatten ein einziges Mal eine gute Woche. Vor ein paar Monaten hat er eine Woche lang super geschlafen. Und dann von heute auf morgen ist er wieder stündlich gekommen.

Natürlich hat er sich das angewöhnt. Aber er zahnt ja auch extrem viel. Er bekommt jetzt schon die Backenzähne. Da braucht er das Nuckeln doch, oder?

Das Problemchen ist: Mein Mann hat jetzt eine Woche Urlaub. Wir könnten es also jetzt durchziehen. Die nächste Chance wäre dann erst wieder Ende August wo mein Mann Urlaub hat.

Soll ich es jetzt machen, oder soll ich bis Ende August warten?

Klar will ich gerne wieder schlafen können. Und cih werde bestimmt etwas entspannter mit dem Baby sein, wenn ich wieder fitter bin. Aber irgendwie habe ich das Gefühl meinem Kind etwas zu verweigern, was es braucht. Ich bin so unentschlossen.

Gibt es hier jemanden der auch so lange so schlechte Nächte hatte und bei dem es sich von selbst erledigt hat? Oder müssen wir jetzt wirklich mit der Keule ran?

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Ich bin erst am Anfang der schlaflosen Zeit und unser Sohn kommt auch "nur" alle 2-3h, aber wenn dein Gefühl dir sagt, dass es falsch ist ihm die Brust zu entziehen, dann lass es so wie es jetzt ist.

Wenn er richtig trinkt, dann braucht er das wohl. Wenn er nur Nähe will, könntest du probieren, ob kuscheln und ein Nuckel vielleicht reichen, so dass er es langsam lernt.

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Hallo,

Mein kleiner Mann ist genauso alt und bis vor kurzem haben wir auch stündlich gestillt! Seit wenigen Tagen sind wir bei zwei bis dreimal angelangt!

Also kurz gesagt, finde ich komplett Brust verweigern als zu hart! Ich habe meinen kleinen über mehrere Tage Schritt für Schritt abgewöhnt! Ich hab zwei stillzeiten herausgefunden, wo er sich nicht anders beruhigen lässt! Die anderen stillzeiten hab ich immer mehr verkürzt, bis ich sie ganz weg lassen konnte!

Es dauert zwar zwei drei Wochen! Aber du setzt dein baby nicht auf "kalten Entzug"!

LG und hoffentlich bald bessere Nächte!

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Ich habe es schon mehrfach versucht mit Wasser, oder kuscheln. Schnuller verweigert er komplett. Und es gibt keine Mahlzeit, wo er nur nuckelt oder nicht richtig trinkt. Er trinkt jedes Mal richtig. Ich wüsste nicht was ich weglassen sollte.

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Das kenn ich, hab auch so nen kleinen Flaschen und schnullerverweigerer.

Ich merk bei meinem schatz auch nie nen Unterschied von der saugintensität! Ich hab einfach immer von Zeit zu Zeit probiert ihn von der Brust zu lösen, wenn er protestiert hat, gleich wieder ran und kurz drauf wieder gelöst! Hat die ersten Tage nicht wirklich geklappt, aber dann immer besser! Ach ja ich hab das Buch "schlafen statt schreien" gelesen und mir da die Tipps geholt! Nur kuscheln hätte auch nie funktioniert. Er hat immer gleich angefangen nach der Brust zu suchen! Vielleicht klappt es ja auch bei euch!?

LG

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Mein Sohn war auch extrem, tags und nachts. In Alter deines Sohnes wurde er sogar noch fast voll gestillt. Was ich mir da beim Kinderarzt alles anhören durfte, geht auf keine Kuhhaut.

Dennoch war das Thema kurze Zeit später vom Tisch. Um den ersten Geburtstag herum fing er an zu essen. Ein paar Wochen später aß er fast komplett vom Tisch mit und hat sich dann bei einer Mittelohrentzündung abgestillt (er hatte die Wahl, kein Beißen oder keine Brust).

Jetzt ist er schon fast ein Vorschulkind, schläft aber immer noch eher schlecht. Abends liegt er noch recht lange wach und er wacht auf in den meisten Nächten 1-2 Mal auf.

Meine Große hingegen schlief schon mit ca. 3,5 Monaten durch und schläft auch abends deutlich besser ein. Das ist wahrscheinlich auch eine gewisse Typsache, mein Mann schläft auch wie ein Stein, während ich noch lange über den Tag nachdenke und dann teilweise wach werde, wenn die Kinder im Schlaf husten, draußen ein Hund bellt oder eine Mücke durchs Schlafzimmer fliegt.
Also selbst wenn du ihn radikal abstillst, muss das noch lange nicht zu ruhigeren Nächten führen. Wenn er dennoch oft wach wird, sich dann aber nicht so einfach wieder beruhigen lässt, hast du auch nichts gewonnen.

lg

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Ich würde ja gerne warten bis zum ersten Geburtstag. Aber mein Mann hat ja jetzt Urlaub. Wenn er arbeitet geht das leider nicht. Er muss oft auf Geschäftsreise und ist meist mehrere Tage weg. Und wenn er dann nicht schläft mit dem Baby in den Umgewöhnungsnächten kann er auch nicht so weit autofahren.

Und die nächste Gelegenheit wäre erst Ende August.

Bis zum ersten GEburstag würde ich es schon schaffen. aber länger? Ich komme mit wenig Schlaf aus. Aber in letzter Zeit schlafe ich fast gar nicht mehr, weil mich diese Nächte so stressen. Und langsam komme ich an meine Grenzen. Auch die 1-2 Stunden die ich Samstags und Sonntags schlafen kann, wenn mein Mann ihn mir morgens abnimmt, sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ich bin echt total zwiegespalten. Ich will ihm nichts nehmen, wenn er es braucht.

Wir stillen im Übrigen auch noch fast voll. Er braucht das Stillen auch tagsüber zum schlafen. So dass ich 2-3 Mal tagsüber stille und nachts eben fast stündlich.

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Wie wäre es mit einer zwischenlösung? Lass deinen Mann die Nachtschicht übernehmen, aber still noch ein bis zweimal! Wenn du noch fast voll stillst, holt sich dein baby gerade nachts was es braucht und hat tags über keine Hunger! Von heute auf Morgen nachts gar nicht mehr zu stillen.... Da wäre meiner Meinung nachgroßer Protest und Hunger vorprogrammiert!

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Wenn dir dir Stillerei nachts zu viel ist, kannst du auch "ohne Mann" die Brust verweigern. So habe ich das bei der Großen (die war aber älter) gemacht. In dem Alter, wo dein Kind jetzt ist, würde ich das aber noch nicht machen, besonders da du es eh noch nicht willst. Das merkt dein Kind auch und wird umso heftiger protestieren.

Die schlechten Nächte gehen auf jeden Fall vorbei. Wenn es für dich noch tragbar ist, würde ich nachts noch nichts ändern, sondenr zusehen, dass es dir tagsüber gut geht - Schlaf, Ruhe, auch mal Abstand vom Kind.

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Ja sowas sagte meine Kinderärztin mir auch.
Ich solle ihn entweder mit Papa ins Bett schicken oder einfach schreien lassen.
Kann ja nicht sein das er nur nachts so viel stillt.
Ich habe es aber nicht gemacht und einfach mein Baby machen lassen.
Es würde immer besser.
Mit 14 Monaten habe ich dann abgestillt und die Flasche gegeben.
Damit würde es dann noch besser.
Es gibt Tage da schläft er durch, aber meist wird er einmal wach und verlangt die Flasche.

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Also so wie es die Ärztin vorschlägt, würde ich es nicht machen.

Dein Zwerg hat den doppelten Verlust, dich und das stillen.

Ich habe meine Tochter mit 20 Monaten abgestillt und schönes war was anderes. Mir tat durch die neue Schwangerschaft das stillen aber einfach zu weh. Sie war schon ein wenig älter und konnte verstehen, dass ich an der brust aua habe und die Milch alle ist. Hart war es trotzdem für sie und ich habe besonders viel gekuschelt, wenn sie weinen musste,weil es keine Milch mehr gibt. Mama brauchte sie da ganz besonders.

Hatte es, als sie kleiner war, schon mehrmals halbherzig versucht, aber das gebrüll nicht ausgehalten. Hätte das aber auch da nicht alleine den Papa machen lassen.

Wann das nächtliche stillen.besser wird, ist immer unterschiedlich. Bei uns war es bis zum Schluss recht häufig. Wenn du nicht mehr möchtest, was ich verstehen kann, bleib konsequent, aber bei deinem Kind und gib ihm ganz viel nähe.

Meine Tochter hat danach übrigens genauso schlecht bzw. Noch schlechter geschlafen für mindestens drei Monate. Dann wurde es viel besser, aber wäre es vielleicht auch mit.stillen?!!
LG asti

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Hi,

wenn es dich fertig macht und du einfach nicht mehr kannst, weil stündliches Stillen jede Nacht eine harte Probe für jede Mutter ist - dann zieh es durch und gewöhne es ihm ab.

Wenn es für dich aber auszuhalten ist und du ihm das Nuckeln nicht verweigern möchtest, dann lass ihn weiter ran.

So sehe ich das. :-)

Meine Tochter hat mit dem nächtlichen Stillen übrigens genau da von alleine aufgehört, als ich es akzeptiert hatte und dachte, okay, ich stille einfach so lange sie es will.

Ob ein Kind das mit nem knappen Jahr noch "braucht", die Frage hab ich mir nicht gestellt.

LG Julia

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Hallo,
ich würde auf meinen Bauch hören, und solange weiter machen wie nötig!
Einfach nicht drüber nachdenken, dann ärgert man sich auch weniger :-)
Würde das brüllen nicht ertragen können...