Mutter sein - Erwartungen und Realität

Guten Abend ihr Lieben,

in der letzten Zeit frage ich mich häufiger wie sich die Erwartungen an das Mutter sein in der Realität wieder finden lassen.
Anlass dafür sind verschiedene Gespräche mit anderen Müttern die ich zum Teil schon in der Schwangerschaft kannte und deren Aussagen zu diesem Thema mich zum Teil wirklich überrascht haben.

Ich habe ehrlich gesagt kaum Erwartungen gehabt und genieße einfach die Realität. Einige Vorstellungen haben sich allerdings als revidiert und diese Dinge sehe ich jetzt anders.

Jetzt ihr: welche Erwartungen hattet ihr und sind diese Realität geworden? Und wie wirkt sich das auf Eure Zufriedenheit aus?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

LG, november

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Erwartungen wohl weniger, eher hatte ich ein Bild. Ich hatte aber such nicht viel mit Kindern zu tun.

Das Bild sah so aus.

- Kinder schlafen allein in ihren Zimmern, Wachen aber oft auf.
- Eltern sitzen müde neben dem Bett.
- Kinder bekommen Brei.
- Kinder haben einen Schnuller und normal sind Fläschchen.
- Kinder sitzen gern im Kinderwagen.
- Kinder sind immer "schmutzig"

Tja, mein Bild nach 16 Monaten:
- Flix hat noch keine Nacht irgendwo allein geschlafen
- ich bin ziemlich fit, auch wenn er nicht durchschläft
- Flix bekam nie ein Fläschchen und hat keinen Schnuller. Er wird noch gestillt.
- Brei fanden wir dann beide ziemlich doof.

- Kinderwagen mag Flix nicht besonders. Er wurde gern getragen. Jetzt erkundet er auch schon mal selbst.
- das letzte hat sich komplett bewahrheitet. Flix könnte in der Mitte eines sterilen Raumes sitzen und er wäre nach 5 Minuten nicht mehr sauber.

2

Ich selbst bin von der Realität mit Zwillingen sehr positiv überrascht. 10 Jahre Krippenerfahrung haben mich schlimmes befürchten lassen ;-) aber die eigenen sind eben doch die aller besten <3

Ich weiß aber genau was du meinst, ich kenne viele Neumamas die von der Realität ziemliche "geschockt" sind. Die haben sich das mit Baby alles etwas einfacher vorgestellt.

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Ich hatte 6 Jahre Zeit mich auf das schlimmste vorzubereiten. Und habe das gedanklich auch getan.

Das hat mir geholfen, die Schreiphase mit 5 bis 8 Stunden täglich zu überstehen. Ich bin so dankbar, ihn überhaupt bei mir zu haben.

Jetzt ist mein Überraschungsei 16 Wochen alt und ich genieße einfach den Alltag.

Klar, man hat sich mal mir dem Partner in den Haaren, weil die Kommunikation fehlt(e), aber im Grunde bin ich zufrieden.

Achso, zu Beginn der Schwangerschaft dachte ich, ich konnte ihn allein in seinem Zimmer schlafen lassen. Jetzt vermisse ich es schon, wenn er nicht auf meinem Bauch einschläft und überlege, ob er (hoffentlich) noch mit 1 Jahr ins Fabimax Passt #verliebt

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- Ich haette nicht gedacht wie arbeitsintensiv so ein Knirps ist - auch wenn sie noch nicht laufen koennen muss man staendig gucken was sie grad treiben, sonst werden schnell die Zeitung angegessen oder die Strassenschuhe gekostet .... Das fand ich gerade zum anfang, wo man ja ueberhaupt nicht kommunizieren kann, sehr aufreibend. Mitlerweile (9. Monat) merke ich schon wie meine Maus mal was versteht, das hilft mir enorm :)

- Schlaaaaf. Ich will Schlaf. Ich brauche Schlaf. Und wenn ich dann mal wegen meiner Arbeit woanders bin (Hotel) kann ich nicht schlafen. Aaaaaah. Haette ich vorher nicht gedacht, das Schlaf wirklich so viel ausmacht.

- Gluecklich bin ich darueber das ich keine Ueberglucke geworden bin - ich lasse meine Maus ausprobieren und wenn sie auf dem Popo bei landet. Bin da relaxter als ich vorher gedacht haette.

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Ich habe schon damit gerechnet, dass es anstrengend wird und dass ich eventuell mein Baby ständig rumtragen muss, damit es nicht weint...

Aber die Realität war noch härter: Trotz allem Getrage etc war meine Tochter ein Schreikind, Stillen hat auch nicht geklappt und ich war die ersten Monate nur fertig.

Inzwischen hat sich das aber ausgezahlt und sie ist ein kleines Goldstück geworden und schreit nur noch selten mal und immer nur mit Grund :-)

Ich wusste vorher jedenfalls nichts von Schreikindern und habe auch gedacht, im kinderwagen schlafen sie alle und stillen ist ja so natürlich, das funktioniert ganz leicht.

Nun bin ich aber besser vorbereitet und freue mich auf Nummer zwei :-)

LG

PS: Ich war auch erschrocken, wie winzig sie bei der Geburt war (trug 46) und hatte echt furchtbare angst um sie ständig... Es war sogar schwer für mich, sie anzuziehen etc, weil sie so zerbrechlich wirkte.

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Meine Realität ist so, dass ich jeden Tag von Herzen dankbar und glücklich bin.
Ich habe 7 Jahre gewartet und vermutlich seh ich deshalb vieles recht entspannt auch wenn es manchmal echt anstrengender ist als gedacht...
Aber ich hätte es mir nie so schön ausmalen können, wie es jetzt ist...

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Hallo!

Hm.. ich weiß es nicht mehr. Oder.. ich hatte wohl keine Erwartungen, da keine Ahnung.

Meine 1. Schwangerschaft war sowas von ungeplant und ich hatte wirklich null komma null Ahnung von Babys. Ich kannte niemanden mit Baby, hatte noch nie ein Baby auf dem Arm (!), für mich war ein Baby ein Wesen von einem anderen Stern.

In der Schwangerschaft hab ich dann haufenweise Bücher gewälzt (und urbia entdeckt ;-)) und mir ein theoretisches Bild zurechtgezimmert.
Babys schreien viel, stillen ist anfangs oft schwierig aber es lohnt sich, durchzuhalten, ich möchte ein Familienbett, etc.

Und im Grunde war dann alles ziemlich genauso, wie ich es mir zusammengereimt hatte. Trotzdem war ich natürlich nicht im geringsten darauf vorbereitet, wie sich das in der Praxis anfühlt.

Inzwischen - 7 Jahre später und mit 3 Kindern - bin ich ein alter Hase und kann mir die Realität ohne Kinder kaum mehr vorstellen. ;-)

LG Claudi

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Hallo,

nachdem ich als Kinderfrau mal einen Säugling und ein 2 Jähriges betreut habe, wußte ich, das Mutter sein (vor allem mit einem Kind) nicht soo anstrengend ist, wie viele es darstellen (außer man hat ein krankes Kind oder ein Schreikind).

Und da ich auch Erzieherin bin, hatte ich keine Bedenken, auch nicht, als ich Zwillinge erwartete.

Für mich war klar:
- ich will einen KS
- ich werde nicht stillen
- Kinder schlafen im eigenen Bett
- ich renne nicht bei jedem pieps - ich gehe trotzdem noch aus
-der Papa wird von vornherein miteinbezogen und soll die Kinder auch beruhigen können
-Haushalt schaffe ich locker nebenher - nach einem, Jahr gehe ich wieder arbeiten
- ich gebe mich nicht für meine Kinder auf

alle Punkte hab ich so gemacht, bis auf das Arbeiten nach einem Jahr, bin ich jetzt glaub doch ne kleine Glucke. Und für den Haushalt hätt ich schon Zeit, aber keinen Bock, deshalb hab ich mir eine Putzfrau angeschafft.

Aber im Großen und Ganzen decken sich meine Erwartungen mit der Realität.
Was ich aber nicht gedacht hätte, daß ich total gern Mutter bin:-)

lg

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"wußte ich, das Mutter sein (vor allem mit einem Kind) nicht soo anstrengend ist, wie viele es darstellen"
Das ist ja wohl mal wieder eine Verallgemeinerung Deluxe. Das kommt extrem aufs Kind an. Ich kenne Kinder wie meins, die wirklich sehr fordernd sind, und Kinder, die du mit dem Kinderwagen in die Ecke stellen kannst, und sie sind zwei Stunden zufrieden. Das Temperament macht´s. ;-)

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Klar kommt es auch auf das Kind an, aber meiner Meinung nach spielt das Verhalten der Mutter da auch eine Rolle.
Will da ja niemand zu nahe treten, aber wenn eine Mutter angespannt und gestresst ist, dann wird auch das pflegeleichteste Kind anstrengend.

Merk ich ja selbst, wenn ich mal nen schlechten Tag hab und nicht so gute Nerven wie sonst, dann sind meine beiden auch anstrengend.

Das ist so ein Teufelskreis: z.B. Kind schreit, Mutter weiß nicht warum, versucht alles um es zu beruhigen.......klappt nicht, Mutter wird (automatisch) irgendwann nervös und ungeduldig und wohl auch genervt. Kind spürt das und wird ebenfalls unruhiger.

Und das Verhalten lässt sich ja auf viele andere Situationen projezieren.
Ich möchte nicht behaupten, daß das bei allen der Fall ist, aber die, die immer sagen:" also ich komm zu gar nichts mehr" , die kann ich irgendwie nicht verstehen. Wenn diese dann immer nur versuchen, den ganzen Tag die Bedürfnisse des Kindes zu stillen (essen/trinken usw natürlich selbstverständlich), dann ist es klar, daß das anstrengend wird.
lg

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Mit 20 bin ich das erste mal schwanger geworden ungeplant. Ich habe mich dafür entschieden trotz das ich alleinerziehend sein würde. meine Erwartungen haben sich für mich als junge mama mal gar nicht in die Realität umgesetzt.damals hab ich nur an einem süßen kleinen baby gedacht so nach dem motto die schlafen ja eh viel und sind einfach nur niedlich ja klar schlaflose Nächte etc. Aber das hatte ich vorerst ausgenlendet. Doch die Realität kam ganz anders es gab viele momente der überforderung, Momente in denen ich nicht mehr wollte. Doch dank meinen Eltern hab ich es doch geschafft. Fazit ich war einfach noch zu jung und sicher noch nicht reif genug ich musste lernen wer meine wahren freunde waren und da blieben plötzlich nicht mehr viel von übrig. Nun beim zweiten kind wusste ich was auf mich zukommt, und ich bin nun das ganze gegenteil entspannt und sicher.
lg