Hallo zusammen
Ich lese hier schon länger mit und traue mich darum mit einem persönlichen Problem an euch:
Seit der Geburt meiner Tochter befallen mich öfter (zwischen 3 und 10 mal am Tag) unvermittelt Gedankenblitze.. Ich kenn das von früher mit geliebten Tieren und auch Personen, aber mit Timi ist es viel stärker. Ich geh zum Beispiel ganz normal mit der Kleinen auf dem Arm durch die Wohnung und sehe/höre.. erlebe! plötzlich furchtbar deutlich, wie sie mir entgleitet und auf die Fliesen knallt. um nur ein Beispiel zu nennen..
Ich bin ein bisschen hobbypsychologisch drauf und stoppe diese Gedanken jeweils sofort, aber verstörend ist das trotzdem.. und das hallt dann trotz bewusster Abgrenzung noch ne Weile nach..
Ich nehme an das sind unbewusste Ängste, die da hochkommen. Es hat sich zum Glück ja auch noch nie etwas so bewahrheitet.
Wie würdet ihr mit so was umgehen? Kennt ihr sowas? Weiss vielleicht sogar jemand wie man so was fachsprachlich nennt? Ich bin ja sicher nicht die einzige die so was hat.. oder?
Traurige Grüsse
Sylvia
Schlimme "Gedankenblitze"
Du Arme!
das muss schrecklich sein, sowas so häufig zu "erleben". Ich kenne das ganze nur in "light".
Manchmal überkommt mich dann auch der Gedanke an den Tod des ein oder anderen geliebten Menschen, aber das habe ich wirklich selten und finde das schon ganz grausam und schrecklich!
Wenn du das wirklich so häufig hast, kannst du vielleicht mal psychologischen Rat einholen. Die Krankenkasse bezahlt drei Termine bei einem Psychotherapeuten ohne Murren. Vielleicht hilft es wenn du drüber redest! Es kann ja durchaus sein, dass du irgendwo versteckt etwas zu verarbeiten hast.
Viel Glück und mach dir immer wieder bewusst wie positiv alles in Wirklichkeit ist!
Danke Dir! Ich sage mir das immer wieder, dass doch eigentlich alles gut ist, ich bin eigentlich auch ein sehr positiver Mensch, aber es erschreckt einen schon sehr.. Ich werde auf jeden Fall im August wieder einen Therapeuten suchen, ich war schon mal in Therapie allerdings wegen einer anderen Sache. Das kann auf jeden Fall helfen..
Guten abend!
ich habe das schon sehr lange! Es fing im Sportunterricht beim geräteturnen an, das ich mich gesehen habe, wie ich die schlimmsten unfälle habe und das blut nur so spritzt! Es geht bei mir soweit, das ich leicht in einen trancezustand gerate und richtig die Augen zukneife, als ob es mir gerade wirklich passiert.
das gleiche in der ss, wie ich auf den bauch falle, oder eben jetzt mit Kind. Beim spazieren gehen ist es besonders schlimm. Denn da kann man seine Gedanken so gut schweifen lassen. Hab manchmal Angst, dass mich die Leute auf der Straße sehen könnten, wie ich meine Augen zukneife und vor schreck zucke. Diese visionen sind grausam und keine Ahnung wofür sie gut sind. Ich tippe auf starke verlustängste.
gut zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht.
hast du das schon vorher gehabt? Bist du ein empathischer Mensch? Ich nämlich sehr. Da bekommen die Emotionen manchmal überhand. Mir sind auch schon oft die tränen gekommen, seit es um meinen Sohn geht...
liebe grüße
Julie und Quentin (11 Monate)
Hallo Julie!
Oh nein, das hört sich furchtbar an. Ich kann zum Glück immer sehr schnell raus aus diesen "Visionen".. stimmt, eigentlich ist es wahrscheinlich genau das.. eine Vision..
Ich muss mich in der Öffentlichkeit auch immer zusammen nehmen.. aber meistens passiert mir das sowieso im Haushalt.. da gibt es soo viele Situationen in denen meinem Kind etwas passieren könnte..
Und ja, ich bin sehr empathisch, gehe immer sehr mit wenn andere etwas erzählen und kann mich kaum dagegen wehren.. nicht mal wenn sie sich im Fernsehen prügeln kann ich hingucken..
Ich hoffe dass Du mit deinen Visionen klar kommst, lass Dich nicht davon kontrollieren!
Ganz liebe Grüsse
Sylvia
Huhu,
ich kenne das, was du beschreibst. Auch erst, seitdem ich Kinder habe. Ich denke auch, das ist die Art und Weise des Unterbewusstseins, mit Ängsten/Sorgen umzugehen, die man nun mal hat, wenn man Kinder hat! Manche sind da wahrscheinlich ein wenig empfindlicher als andere.
Wenn es sehr extrem ist und einen stark belastet, spricht man glaube ich von Zwangsgedanken.
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Zwangsgedanke
versuch doch beim nächsten mal, aus der Situation herauszugehen, was anderes zu machen und dich dann nicht damit zu stressen, wieso weshalb warum du nun solche "Gedankenblitze" hattest.
Alles Gute
Mag jetzt bescheuert klingen, aber ich muss Dir für den Link danken! Ich lebe seit inzwischen 13 Jahren damit. Man hat mich nie ernst genommen, auch therapeutisch nicht. Und jetzt erfahre ich zwischen Tür und Angel, dass es einen Begriff dafür gibt. So merkwürdig das klingt, Du hast mir grad die Augen geöffnet Danke!
Aber immer gerne!
Oha, das kenne ich auch. Ich setz Wasser für Kartoffeln auf und denke, es gibt Leute, die ihre Kinder mit kochendem Wasser quälen oder ich steh am Fenster und sehe ein/mein nacktes Baby draußen auf der Strasse im Regen liegen. Wenn ich mit meinem Großen rumtobe und ihn festhalte, um ihn zu kitzeln, sehe ich vor mir, wie er von jemand festgehalten wird, aber nicht um ihn zu kitzeln. Wenn mein Baby so schlimm schrill schreit (wie vorgestern, weil er krank ist), dann überkommt es mich und mir schießt durch den Kopf, wie gräßlich es wäre, wenn er aus anderen, schlimmeren Gründen so schreien müßte. Auch beim spazieren gehen (Baby im Bondolino) hab ich oft Angst zu stürzen oder beim Treppe runterlaufen zu fallen. Das läuft dann wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Wenn ich -wie neulich- üble Stories von Drogen-Müttern oder Familien aus zerrütteten Verhältnissen höre, geht auch sofort Kopfkino bei mir los.
In solchen Momenten nehme ich meine Kinder in den Arm/laufe ich besonders vorsichtig/verspreche ich ihnen (im Stillen), dass ich und meine Familie immer gut auf sie aufpassen werden und dass ihnen niemals etwas Schlimmes zustoßen wird, solange wir es verhindern können.
Ich glaube, solche Gedanken sind ein Stück weit normal. Der eine hat mehr davon, der andere weniger. Ich versuche, nicht zuviel hinein zu interpretieren und lenke mich dann schnell ab. Möglicherweise hat das was mit Verlustängsten oder auch einfach mit dem Mama-sein zu tun, dass man solche Gedanken verstärkt hat. Aber wie gesagt, ich verdränge solche Gedanken dann schnell und denke nicht weiter drüber nach, warum ich sie habe. Und je älter die Kinder werden, desto weniger wirds.
Alles gut!
Ich bin gerade so froh, dass es mir nicht als einzige so geht! Ich dachte echt schon, mit mir stimmt was nicht :/.
Diese Gedankenblitze sind wirklich grauenvoll und ich denke, dass Unterbewusstsein drängt einen dazu, kurz darüber nachzudenken.
Puh !
Lg
Oh ja das habe ich auch...
Nachdem ich über die Straße gegangen bin, zum Beispiel, kommt der Gedanke - wenn ein Auto gekommen wäre und ich es nicht gesehen hätte, wäre es zuerst über den Kinderwagen - dann seh ich das wie der Kiwa mir aus den Händen gerissen wird... Usw.
Ich muss mich dann richtig zwingen, an etwas anderen zu denken, sonst krieg ich richtig Herzklopfen...
Ich denke, das ist die wahnsinnige Angst sein Kind zu verlieren.
Wow, genau das habe ich auch seit der Geburt meiner Tochter. Ich gehe beispielsweise durch eine Tür und stelle mit vor, dass ich aus versehen ihren Kopf gegen den Türrahmen haue.
Seitdem sie aber größer ist, ist es weniger und weniger schon geworden.
Lg
Wow, ihr kennt das tatsächlich alle auch... Genau die Situationen die ihr beschreibt hab ich auch, und es beruhigt mich sehr dass ihr sagt es werde besser..
Ich gebe mir Mühe nicht zu viel rein zu interpretieren, das ist wohl alles was man für sich alleine machen kann. Und ich werde mir fachliche Hilfe holen, ich bin sicher da kann mir geholfen werden.
Danke euch allen für die lieben Worte
Sylvia
Also erleben tue ich sowas nicht, aber ich habe auch solche Gedankenblitze.
Hier den Kopf stoßen, da runterkullern, jemand der den Kinderwagen einfach mit Baby klaut.... ich denke das sind die Ängste, aber zu dolle sollte das nicht ausarten.
Hallo,
gucke unter : www.schatten-und-licht.de
Zwangsgedanken sind manchmal Teil einer postpartalen Depression. Ist dann behandlungsbedürftig.
Die Frage ist: quälen Dich diese Gedanken? Machen sie Dir Angst? Machen sie Dich fertig?
Wenn ja, würde ich dir raten, etwas dagegen zu unternehmen.
Alles Liebe für Euch
LG
Sol
Jetzt wo ich deinen Beitrag lese, denke ich wieder daran. Ja, bei meiner Tochter (1. Kind) hatte ich das auch. Wir haben eine recht steile Treppe und ich bin da anfangs wirklich wie auf rohen Eiern runter und musste aufpassen, meine Tochter nicht zu fest zu halten, weil ich sie vor meinem inneren Auge die Treppe herunterpurzeln sah. Wenn ich mit ihr im Tragetuch unterwegs war, sah ich mich manchmal stürzen und auf sie fallen. Etc.pp.
Bei mir ist das sehr viel besser geworden. Wenn ich jetzt irgendwelche (Sturz-)Szenarien vor meinem inneren Auge sehe, dann klettert sie meist gerade wirklich auf irgendein hohes Klettergerüst oder versucht sich zum ersten Mal beim Rollerfahren o.ä.
Bei meinem Sohn hatte ich diese Schreckensvisionen kaum. Die Angst, ihn zu verlieren, gibt es tief in mir genauso wie bei meiner Tochter, aber sie manifestiert sich nicht in der Form. Vielleicht weil ich weiß, dass ich meine Tochter nie fallengelassen habe, nie auf sie gestürzt bin etc.
(Meinem Vater ging es mit seiner Enkelin übrigens ähnlich - er hätte uns am liebsten einen Treppenaufzug gebaut und aus dem ganzen Haus eine Gummizelle gemacht. Bei Nr. 2 war auch er etwas entspannter.)