Verletzlichkeit

Hallo Ihr Lieben,

ich spüre heute eine extreme Zerissenheit in mir - das liegt nicht daran, weil meine Tochter zahnt und die letzten Nächte etwas turbulent waren - sondern daran, dass ich mir meiner eigenen Verletzlichkeit bewußt geworden bin. Es waren zwei Dinge, die mich heute bzw. gestern und immer noch so beschäftigen und eigentlich habe Sie gar nichts mit mir/uns persönlich zu tun.

Eine Freundin von mir, die im Standesamt arbeitet musste heute eine Geburtsurkunde für eine Totgeburt ausstellen und das nimmt mich total mit. Das Paar hat vor kurzem geheiratet, war voller Vorfreude und hat die Wohnung mit den schönen Hochzeitsbildern mit Babybauch dekoriert. Das tut mir so leid für das Paar und gleichzeitig schäme ich mich so, weil ich gestern dachte "Hoffentlich schläft die Maus diese Nacht länger, damit ich wieder ein paar Stunden Schlaf abbekomme...."

Gestern habe ich die Reportage auf RTL geschaut, da ging es um Leihmütter und Pädophile. Beim zweiten Thema wurde mir richtig schlecht und ich war so voller Hass. Ich kann es einfach nicht begreifen, wie ein Mensch einem Kind so etwas antun kann. Und ich habe Angst um meine Maus, dass ich Sie vielleicht irgendwann nicht beschützen kann.

Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben, danke für´s zuhören. #liebdrueck

Liebe Grüße

Mocki

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Hallo,

Mir geht es seit meine Kleine auf der Welt ist mit der Verletzlichkeit wie dir.

Ich hatte nach der Reportage von gestern auch eine richtige Wut, war sehr traurig und geschockt. Dass Menschen so sein können ist echt erschreckend.

Lg

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Ich kann Dir gut nachfühlen... Aber mach Dir kein schlechtes Gewissen, weil Du einmal auf etwas mehr Schlaf hoffst. Es gibt leider immer Menschen, die wesentlich schwerwiegendere Probleme haben, als wir. Und welche, die weniger haben.
Schick dem Paar, die auf so furchbare Weise ihr Kind verloren haben, gute Gedanken - vielleicht hilft es Dir ein bisschen.
Den Film wollte mein Mann auch kucken. Ich hab ihn gebeten, um zu schalten, weil ich es nicht ausgehalten habe.
Es ist grausam und ich kann es manchmal gar nicht glauben, dass solche Dinge überhaupt passieren, vielleicht sogar ganz in der Nähe. Das einzige was man tun kann, ist seinem Kind das zu geben, was es braucht, nämlich ganz viel aufrichtige Liebe und Geborgenheit. Und gut zu sein zu ihm und den Menschen rund herum.
Wenn jeder ein bisschen von dem umsetzt, dann wird die Welt ein wenig besser.

Bestimm wirst Du Dein Bestes tun, um Deine Tochter vor Schlechtem zu beschützen! Vertrau auf Dich und Dein Kind!

Fühl Dich gedrückt

Pipistrello (die auch öfters grad nicht weiss, wo oben und unten auf dieser Welt ist und nahe am Wasser gebaut steht...)

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Mit dem nicht-beschützen-können mussten wir leider schon eine Erfahrung machen.
meine tochter war da drei und sie sagte mir das ein junge 4jahre wollte das sie ihn an pullermann fast, für mich ist eine welt zusammengebrochen, ich saß heulend vor den erziehern warum sie sowas nicht unterbinden, wurde alles runter gespielt und meine tochter sei doch selbst schuld, das sie sich auf den jungen einlies. muss dazu sagen der junge war sehr verhaltensgestört und seine mutti hatte sich nie richtig gekümmert.

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Hallo,

ja diese Verletzlichkeit ist dauerhafter Begleiter seit ich Mutter geworden bin. Wenn ich meine schlafende Tochter ansehe dann möchte ich sie nur noch beschützen und behüten. Die Vorstellung etwas oder jemand könnte ihr schaden bringt mich dann fast um den Verstand. Bei mir ist es wahrscheinlich noch etwas schlimmer als bei vielen anderen da ich als Kind selbst Opfer sexuellen Missbrauchs wurde und ich wahrscheinlich noch besorgter und vorsichtiger bin als manch anderer. Ich hoffe ich werde da ein gesundes Maß finden können wenn Louisa älter ist. Zu viel Aufsicht und Bemutterung schadet auch.
Lass diese Momente zu in denen du dich so verletzlich fühlst. Wenn du versuchst sie zu unterbinden dann kommen sie mit Nachdruck wieder. Ich hoffe so sehr ich kann meiner Tochter eine andere Kindheit bieten als ich sie durchleben musste.

Gruß
Barrik