Eine Freundin hat es ganz schlimm erwischt. Sie ist aber sowieso depressiv und hat ihrer Meinung nach noch nie Hilfe bekommen und es alleine geschafft, also schafft sie es jetzt auch alleine. Der Partner ist leider der Meinung, dass es keine Wochenbettdepression ist sonderndass seine Freundin einfach überfordert ist.
Egal was es ist, zum Wohle des Kindes braucht sie Hilfe und zwar dringend. Die 3 haben überhaupt keine Bindung mehr, sie gibt das Kind täglich jemand anderem zum Babysitten und sitzt alleine vor dem Fernseher, wenn ihr Freund Abends von der Arbeit heimkommt sammelt er das Kind ein und einer von beiden bleibt mit dem Kind zu Hause. Sie geht entweder "in den Keller heulen" während er Computer spielt. Oder er trifft sich mit Freunden und sie sitzt weiter vorm Fernseher. Das Kind liegt in seinem Zimmer und weint sich in den Schlaf. Die beiden schlafen Nachts getrennt und gehen sich so viel wie möglich aus dem Weg. Es gibt min. 9 verschiedene Haushalte die Babysitten, wir gehören nicht dazu: "Du kannst dein Kind so verwöhnen, mein Kind verziehst Du nicht auch noch." Sie hat schon recht, ich würde das Kind am liebsten ganz zu mir nehmen.
Ich bin der Meinung, dass sie ganz schnell Hilfe braucht auch um wieder zu ihrem absoluten Wunschkind zu finden, aber ich weiß nicht was ich noch tun kann. Ich habe bereits allen Leuten die ihr nahe stehen gesagt, dass eine Depression eine lebensgefährliche Erkrankung ist. Wir alle wissen aber nicht so recht wie wir wirklich helfen können? Hebamme ist informiert, darf aber natürlich uns gegenüber nicht sagen wie der Stand der Dinge ist und meine Freundin kann die Hebamme nicht leiden und sagt immer, dass sie der sowieso nicht vertraue.
Wie kann man bei Wochenbettdepression helfen
Sofern bei der Mutter eine Depression bereits diagnostiziert wurde, kann man vielleicht auch das Jugendamt informieren und mit ins Boot nehmen. Auch bei der Caritas oder anderen caritativen Vereinigungen würde deine Freundin bestimmt Hilfe finden. Oder schau mal unter wellcome-online.de, dort gibt es auch viele Hilfsangebote.
Schwierig an der Situation ist, dass die Kindsmutter selbst anscheinend kein Einsehen hat, was sie ihrem Kind antut. Hilfe kann sie nur annehmen wenn sie einsieht, dass sie welche benötigt. Hat sie guten Kontakt zu ihrer Famlie, dass du mit denen vielleicht Kontakt aufnehmen kannst? Was sagt denn der Kindsvater zu dem Ganzen? Zieht er sich aus der Verantwortung zurück und hockt vor dem PC, während das Baby alleine in seinem Zimmer schreit? Das kann es ja wohl auch nicht sein...
Mir würde spontan in der Tat nur die Information des Jugendamtes einfallen, doch werden die wohl nicht viel feststellen können, wenn das Baby gut genährt und soweit wohlauf ist.
Danke! Ja, ihre Familie haben mein Mann und ich informiert. Mein Mann hat auch schon das Gespräch von "Mann zu Mann" gesucht, ohne Erfolg. Beide geben offen zu, dass das Kind seit es 6 Wochen alt ist schreien gelassen wird "aber immer nur 10 Min und meistens schläft es vorher" Informationen über die Schäden die dadurch entstehen tun sie mit: "jedes Kind ist anders" ab. Oder gestern sagte sie zu mir: "Es war die Woche bei XY und hat 3 Stunden am Stück geschrien, dann kann es Abends ja nicht so schlimm sein."
Caritas, Wellcome und Frühe Hilfen werden aber nur tätig wenn sich die Mutter selbst meldet?
Jugendamt ist blöd weil er beruflich auch mit dem JA zu tun hat und ich denke das könnte den kleinen Dienstweg gehen. Da das Kind aber nach Plan abgefüttert wird ist sie wohlgenährt. In der übrigen Entwicklung ist mein Baby zwar "hinter" meinem Baby, dass ein paar Wochen jünger ist, aber das hat ja noch nichts zu heißen.
Achja, sie hat ihre Depressionen auch nicht bei der Anamnese für den MuPa und auch nicht bei der Anmeldung im KH angegeben. Das fand ich schon komisch, ich habe sogar angegeben, dass es in unserer Familie gehäuft zu Depressionen kommt, damit eventuell früher reagiert wird und ich schnell wieder fit für mein Kind bin.
Ihre Cousine hatte eine Wochenbettpsychose und war lange in einer Mutter-Kind-Einrichtung um geheilt zu werden. Die sagt, dass zumindest das Ende der Zeit dort für sie ganz wertvoll war. Aber meine Freundin "braucht keine Klapse"
Es gibt den Verein Schatten und Licht. Auf deren Website findet man auch eine Liste mit Psychologen etc., die auf das Thema spezialisiert sind.