Kita("-zwang")

Hallo ihr Lieben,

vorab möchte ich sagen, dass ich hier keine tobende Diskussion entfachen möchte, sondern lediglich mal ein Gedanken loswerden möchte, bzw. ein paar Meinungen lesen wollen würde.

Ich bin vor fast 10 Monaten Mama eines wundervollen Jungen geworden und nun muss ich mich ständig schief ansehen lassen, wenn ich sage, dass ich den Kleinen noch in keine Kita bringe und vorerst auch nicht vor habe das zu tun.

Ich verstehe das nicht so ganz. Seit wann ist die Betreuung durch Fremde besser, als durch die eigenen Eltern? Erst recht, wenn das Baby noch nicht einmal ein Jahr alt ist.

Ich finde es wichtig und notwendig, dass es diese Möglichkeit gibt. Gerade auch für Alleinerziehende oder wenn das Geld halt sonst nicht reicht . Aber ich finde man sollte sein Kind zu Hause behalten solange es eben geht. Ich habe die Möglichkeit bis der Kleine min. 2 ist selbst für ihn da zu sein, da ich von zu Hause aus arbeiten kann und die Arbeit erstmal auf den Abend und das Wochenende verschiebe. Klar habe ich dadurch finanzielle Einbußen. Aber das war mir ja vorher klar. Ich denke schon, dass es nicht gut sein kann sein Baby in den ersten Monaten seines Lebens schon regelmäßig Fremden zu überlassen.

Warum werde ich da schief angesehen. Ich bin doch nicht Mama geworden, um mein Kind so schnell wie möglich wieder abzugeben. Und wenn ich das dann sage, dass ich mein Baby vermissen würde und ich die Zeit mit ihm genieße, werde ich noch blöder angesehen. Warum ist man eine Übermutter und warum sollte es "ungesund" sein, sein eigen Fleisch und Blut in den ersten Jahren selbst zu erziehen?

Mir war vorher nicht klar, dass der Großteil der Gesellschaft so denkt, mich würden hier einige Meinungen interessieren.

Entschuldigt den langen Text, aber das Thema beschäftigt mich zur Zeit wirklich sehr.

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"Aber ich finde man sollte sein Kind zu Hause behalten solange es eben geht."
Ich denke, das ist eben falsch zu verstehen, da muss ich nämlich z.B. an diese verzogenen Kinder denken, die nie eine Kita besucht haben und es in der 1. Klasse nicht gewohnt sind, dass ich nicht springe, wenn sie rufen, sondern das auch 24 andere Kinder mal dran sein müssen!

Du vuele Eltern erziehen ihre Kinder eben nicht, wenn sie zu Hause sind.

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"Du vuele Eltern erziehen ihre Kinder eben nicht, wenn sie zu Hause sind"

Du kennst komische Eltern. Ich kenne absolut keine Eltern persönlich die ihre Kinder nicht erziehen, egal wie lange sie sie zuhause behalten haben. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

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Also ich denke, das ist absolut verallgemeinert. Außerdem gelingt das in der Kita dann auch nicht...

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Ich bin auch die ausnahme in meinem bekanntenkreis die die kinder zu hause hat und noch nicht wieder arbeiten geht.
Ich hatte zwar nur 2 jahre elternzeit angegeben, werde da dritte jahr aber wohl noch dranhängen.

Klar gibt es bestimmt vorteile wenn die kids frühzeitig in die krippe gehen, regeln im sozialen umgang lernen und gefördert werden.

Aber ich bin in vielen altmodisch und denke wir sind doch deshalb auch nicht dumm oder sozialunfähig, und ich bin auch erst mit 3 in den kindergarten gekommen.

Manchmal fällt es mor schwer in der krabbelguppe beim gespräcjsthema mitzureden, da das thema oft krippe ist.

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Hallo,

naja ich war nie in der Kita und habe mit fünf zu meiner Mama gesagt, dass ich gern in die Vorschule gehen wollen würde. Das hat gelangt. Sozialen Umgang mit anderen Kindern habe ich ebenfalls zu Hause und unter meinen Freunden auf dem Spielplatz gelernt. Trotzdem kann ich für mich sagen, dass ich die Zeit mit meiner Mama dringend gebraucht habe. Ich möchte unseren Sohn eigentlich auch so aufziehen. Leider wird es so lange nicht funktionieren. Aber sich bei 10 Monaten schief ansehen zu lassen finde ich traurig...

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ich kann für mich auch sagen, dass ICH meine kinder noch dringend brauche!! :) :) :)

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Hallo!
Ich bin auch der Meinung das wenn es sich finanziell bzw was die Betreuung betrifft regeln lässt man sein Kind doch lieber bei sich lassen sollte.

Ich habe das Glück das auch wenn ich nach einem Jahr wieder in Teilzeit anfange meine Eltern einen Teil der Betreuung übernehmen wenn sich die Zeiten mit den meines Mannes überschneiden. Auch mein zweiter kommt dann erst mit 4 in den Kindergarten und ich bin dankbar es so regeln zu können.

LG Sandra

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Das finde ich ja eben auch. Das ist doch das Beste für's Kind. Jedenfalls sollte es das sein.

Ich werde in jedem Fall versuchen unseren Sohn so lange es geht zu Hause zu behalten. Auch auf die Gefahr hin, dass man mich als unnormal bezeichnet. Ich finde eher, andersherum wird ein Schuh draus.

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Auch so ein Thema, wo jeder eine Meinung zu hat und einem die aufzwängt. Wir wohnen in der Stadt sind aber beide auf dem Land groß geworden. In so winzigen Käffern wo wirklich jeder jeden kennt. Wenn ich als Jugendliche Sonntagmorgen aufgestanden bin, wussten meine Eltern längst wann und mit wem ich nach Hause gekommen bin weil sie am Bäckerauto schon mit den Nachbarn getratscht haben. Und die haben sich sehr wohl "einmischen" dürfen, schließlich hatten die auch einen nicht unerheblichen Anteil an meiner Erziehung. Meine Mutter hat immer Spielzeug für alle Altersklassen greifbar, sie arbeitet nämlich nur alle 2 Wochen und in der anderen Woche ist sie gern genommener Babysitter fürs halbe Dorf. Der Spruch: "Es braucht ein Dorf um ein Kind großzuziehen" ist für mich gelebte Realität gewesen. Es hat mir nicht geschadet.

Ich glaube auch nicht, dass es meinem Kind schaden wird, wenn es in einer KiTa mit anderen Kindern und liebevollen Betreuern zusammenkommt. Ich glaube sogar, dass es besser ist, als wenn es 12 Stunden am Tag nur mit mir zusammen rumhängt. Oder wie eine andere Mama in der Rübi gesagt hat: "Ich bin nicht die hellste und nicht mehr die jüngste, mit einem Jahr hab ich alles was ich kann schon 100 mal mit meinem Kind gemacht, da wirds Zeit für was neues ;)"

Zum anderen will ich jetzt schon wieder arbeiten gehen. Ich setze jetzt wegen BV schon ein ganzes Jahr aus und werde nicht wieder auf meine alte Stelle kommen, die Bezahlung bleibt gleich, aber die Zufriedenheit bei der Arbeit? Die Aufstiegschancen? Was verdiene ich wenn das Studium meines Kindes finanziert werden muss? Kann ich auch im Alter noch für mich sorgen oder muss ich hoffen, dass mein Baby nicht so ein kleiner Egoist ist, der mich ins Ausland in ein Billigheim steckt ...

Und dann kommen dann andere Mamas wie du, und ich kenne im Freundeskreis und in der Familie keine die nicht 3 Jahre daheimbleibt, und erzählen mir im Brustton der Überzeugung, dass sie die besseren Mütter sind weil sie sich alleine um ihr Kind kümmern. #kopfkratz

Jeder wie er will, aber wenn Du immer so entschieden auftrittst wie in deinem Post, wunder dich nicht wenn du auch im gleichen Ton Meinungen zurück bekommst.

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#pro

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Du kannst dir den Kopf kratzen soviel du magst, ich habe niemanden beleidigt oder mich gar als bessere Mutter bezeichnet....Solch eine Überreaktion muss mit viel Selbstzweifeln verbunden sein. Ich habe lediglich kritisiert, dass ich schief angesehen werde, wenn ich meine die Erziehung meines Sohnes besser bewerkstelligen zu können, als irgendwer anders. Dafür bin ich schließlich Mama geworden! Ich möchte Zeit mit meinem Kind verbringen und mir war vorher wohl bewusst, dass ich dadurch beruflich zurückstecken werde. Es geht eben nicht alles, ohne dass irgendwas auf der Strecke bleibt. Wer das behauptet lügt sich in die eigene Tasche!

Ich sitze keine 12 Stunden allein mit meinem Kind in der Bude....wer sagt denn sowas, da muss ich mir mal am Kopf kratzen. Natürlich gehört dazu, dass der Kleine auch Kontakt zu gleichaltrigen bekommt und zwar regelmäßig. Ich denke nicht, dass ich dumm bin und dazu bin ich sogar noch so kreativ, dass mir gemäß der verschiedenen Entwicklungsstufen meines Kindes immer neue Spielideen einfallen. Für neues hat er Patentanten, Omas, Opas, Freunde etc. ...

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, welchen Ton du meinst, aber du wirst es schon wissen.

#winke

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In meinem Umfeld ist es eher anders herum: die meisten Mamas, die ich kenne, haben zwei Jahre Elternzeit genommen, und ich bin die erste, die den Kleinen jetzt dann mit einem Jahr halbtags in die Krippe bringt.

Ich denke mir immer - Leben und leben lassen! So wie ich es total ok finde, das Kind Zuhause zu lassen, erwarte ich auch, dass andere kein Problem damit haben, dass unser Zwerg mit einem Jahr in die Krippe gehen wird.

Ich sehe bei beiden Modellen Vor- und Nachteile und denke, dass es immer auf den Einzelfall ankommt, ob es für das Kind gut ist oder nicht.

Finanziell müsste ich nicht zwangsweise arbeiten, aber da ich selbstständig tätig bin, ist es mir schon wichtig, eine gewisse Kontinuität in meine Arbeit zu bringen - abends und Wochenende habe ich bisher gemacht, aber das ist perspektivisch nicht ausreichend, um meine Kunden dauerhaft zu halten. Allerdings würde ich nie den Beruf vor mein Kind stellen - wenn es in der Krippe nicht klappt, würde ich das für ihn zurückstellen.

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Finde ich super! Denke auch, dass man jedem diese Entscheidung überlassen sollte und

in beiden Fällen blöde Sprüche o.ä. einfach voll daneben sind. Aber genau das ist ja mein Problem. Ich werde schief angesehen...warum auch immer.

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Ich habe das Gefühl,egal wie man es macht,es ust falsch ;-)
Gibt man es mit einem Jahr in die Kita ist es falsch,gibt man es erst mit drei in die Kita ist es auch falsch....
Freu dich,dass du die Möglichkeit hast und lass die anderen links liegen.

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Da hast du wohl recht! Eigentlich ist es mir auch egal. Wollte nur mal hören, was so für Meinungen eintrudeln. Ich habe nur langsam das Gefühl, dass es unnormal ist, wenn man sich halt anders entscheidet.

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Hallo,
das ist doch echt merkwürdig, vor nicht langer Zeit wurde man schief angeschaut, wenn man das Kind so früh abgibt.
Es kommt wahrscheinlich immer darauf an, mit wem man es zu tun hat.
Am besten, Du machst was Du für richtig hälst, beides hat seine Vor- und Nachteile.

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Ja, wie gesagt ich zum Beispiel war lediglich in der Vorschule. Die Zeit vorher zu Hause habe ich sehr genossen. Ich erinnere mit teilweise noch recht gut und habe die Entscheidung bzgl. der Vorschule selbst treffen dürfen. Das machte es doch erheblich schöner für mich.

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Hi :-)

also :Ich bin Studentin und werde nach dem Jahr Elternzeit wieder einen kleinen Nebenjob annehmen und 2 mal in die Uni gehen. Unsere Kleine hat Großeltern die sich fast darum schlagen , auf sie aufpassen zu können. Mein Vater ist selbständig und arbeitet wenn überhaupt noch von Zuhause ( bald Rentner) . Ich bin unendlich froh, dass mein Vater die Kleine dann nehmen könnte, wenn ich mal in die Uni muss.

Ich will auch die Zeit die ich habe mit ihr gemeinsam verbringen. Kita ist also in meinem Fall gar nicht nötig , aber eben für einige schon und es ist super ,dass es sie gibt.

Das Argument , dass Kinder soziale Kontakte brauchen, greift meines erachtens nicht, da sie diese auch auf Spielplätzen , durch Baby-/Kleinkindschwimmen oder sonst wie machen können vor dem Kindergarten.

Ausserdem ist Kita auch ein Kostenfaktor den nicht jeder stämmen kann und will. Mein Mann ist im moment noch Alleinverdiener und ich habe 600€ Elterngeld. Ich gebe das Geld lieber für andere DInge für sie aus und finde es auch schöner, dass sie so viel Kontakt mit den Großeltern hat.

Aber habe deswegen noch nie komische Blicke bekommen. es gibt eben Mütter die machen es so und welche die es anders machen. Wird auch immer so bleiben.

Doof zurück gucken und gut is ;-)

lg

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Ja, seine Großeltern nehmen in auch gern, aber sie sind alle noch selbst berufstätig und könnten nur ab und an einspringen, was sie auch tun. Darüber bin ich auch froh, weil ich den Kontakt unbedingt sehr ausbauen möchte. Ich selbst hatte eine großartige Beziehung zu meiner Oma und das Gleiche wünsche ich meinem Sohn auch. Ich ernte sehr oft komische Blicke. Spielplatz, Bekannte, entfernte Verwandte. Ich finde die Kita auch wichtig und finde es super, dass es sie gibt. Aber ich bin halt der Meinung, dass er bei mir erstmal noch am Besten aufgehoben ist. Das ist es eigentlich auch schon. Damit verurteile ich niemanden, der es für sich anders sieht oder wo es eben nicht anders geht.

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ne ich finde auch überhaupt nicht das es verurteilend klingt. Jedem das seine. Verstehe auch nicht wieso einige sich so angegriffen fühlen. Aber es gibt immer so Themen wo sich die Geister scheiden( Wunschkaiserschnitt, Impfung, .....)

Jede von uns ist eine gute Mutter und tut ihr bestes , dass es unseren kleinen Goldstücken gut geht. So muss dass sein. Umsetzung ist dann eben einfach jedem seins.

Lass dich jedenfalls nicht verunsicher oder doof anmachen.

Alles Gute

#winke

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Weil andere Mütter sich eben nicht nur als Mutter definieren sondern ihren Beruf mögen und gerne wieder arbeiten gehen. Außerdem besteht bei mir die Einsicht, ich kann vieles nicht Bieten was meinen kindern in der Kita geboten wird. Ich kann kein Musikinstrument spielen, singe fürchterlich, hasse basteln und habe kein Lust jeden Tag irgendwelche Kurse/Gruppen fürs kind zu besuchen....
... Jeder hat nun mal ein anderes lebensmodell...

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Genau! Warum hört sich das dann bei dir so zynisch an....ich bin auch gern berufstätig und definiere mich auch noch über die Mamirolle hinaus#schock

Gut stimmt schon..ich spiele Gitarre, habe ein riesiges Bastelinventar und der Kleine hat ein riesigen Kreis an gleichaltrigen Kindern in der Familie, die er täglich sieht und das ist wirklich goldwert! Ich liebe es halt Mama zu sein. Deshalb bin ich auch eine geworden!

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Aber auch du solltest akzeptieren, dass manche die Mutterrolle anders als du definieren und eher loslassen können und wollen.

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