Hallo Zusammen,
vielleicht kennt ja jemand ähnliches, ich bin nämlich momentan ein bisschen durcheinander und hoffe auf Erfahrungen.
Mein Sohn, 15 Wochen, schreit immer wenn er müde ist und Abends schreit er so ca. 40 Minuten ganz schrecklich.
Ich bin momentan alleine, mein Freund ist Nepalese und momentan in Nepal, die Situation ist sehr belastend für mich und ich weiß, dass auch unser Kleiner das mit bekommt. Zum Beispiel hat er sehr gut geschlafen, als das Erdbeben war, wurde er jede Stunde wach, ich denke, weil er meine Unruhe gespürt hat.
Jetzt wo sein Papa weg ist, schläft er auch ganz schlecht im Beistellbett, ich nehme ihn sehr oft eng zu mir, womit ich aber auch kein Problem habe. Tagsübre trage ich ihn sehr viel im Tragetuch und auch das ist ok für mich, da er einfach die Nähe braucht.
Wenn er auf seiner Spieldecke ist und ich mal rausgehe, verfällt er auch nicht in Panik und schreit, fängt nur irgendwann an ein bisschen zu motzen.
Als sein Papa da war, ist er Abends einfach so an der Brust eingeschlafen, das funktioniert jetzt nicht mehr, also ich denke schon, dass er seinen Papa auch vermisst, da er ihn abgöttisch liebt, er lacht ihn immer ganz besonders an.
Ich war nun bei einer Dame für Schreibabys, um mir Rat zu holen.
Ihre Theorie ist aber, wenn das Baby weint, nicht versuchen runter zu bringen durch laufen oder wiegen oder auf Pezzi Ball hüpfen, sondern im Arm halten und "zu hören", so etwas sagen wie, ich weiß, dass Du traurig bist, wein Dich mal aus.
In der Stunde wo wir da waren, hat er so geschrien, wie noch nie, er tat mir so Leid.
Ich habe der Dame dann auch gesagt, ich muss mir das überlegen, ob das was für mich ist.
Die Dame meinte, es würde mit der Zeit besser werden, da er lernt, sich selber zu regulieren, da er sich einmal richtig ausgweint besser fühlen würde, so dass dann die Schreizeiten weniger werden würden.
Hmm, ich bin nun ziemlich durcheinander.
Was ich eh schon immer mache, wenn er schreit, ist ihm zu sagen, ja, ich weiß, Du bist traurig, ist alles nicht so einfach, mama hat Dich ganz doll lieb. Trotzdem bewege ich mich mit ihm, denn beim Stillstand steigert er sich richtig rein. Und wenn ich merke, dass er total drin steckt, bewege ich mich schneller und mach Tscccch, dann kommt er runter.
Ich bin nun durcheinander, ob die "theorie" von der Dame vielleicht richtig ist?
Irgendwie sagt mir mein Gefühl Nein, da ich weiß, dass Babys sich reinsteigern und selber noch nicht den Mechanismus haben, dort wieder raus zu kommen, deswegen brauchen Sie ja unsere Hilfe.
Aber vielleicht kennt jemand da, sein baby nur im Arm halten und "weinen lassen" während man im " zu hört"?
Kennt das jemand aus Erfahrung und was war das Resultat?
Freue mich sehr über Erfahrungen und Meinungen.
Ganz liebe Grüße
Silke
Baby im Arm ausweinen lassen und zuhören - was meint ihr?
Halte ich für Käse.
Ein Baby versteht nicht, ob du ihm "zuhörst" oder es sich "ausweinen darf". So weit denkt ein Baby nicht. Ein Baby handelt ganz simpel und instinktgesteuert. Unwohlsein (Schmerzen, Hunger, Durst, Windel, Bedarf nach Nähe oder Bewegung oder einfach nur Langeweile) -> Schreien bis das Unwohlsein behoben ist.
Ganz einfach.
Wenn dein Sohn bei Bewegung runterkommt und ihm das offenbar gut tut, dann hast du alles richtig gemacht. Du merkst ja selbst, wodurch er sich am besten beruhigt und wo nicht. Da ist dann auch jedes Kind unterschiedlich und es gibt keine allgemeine Weisheit, was zu tun ist.
Hi,
vielleicht wäre es ein Weg, das Ganze weniger zu problematisieren. Du liest dich, als würdest du in seine Schreizeit recht viel hinein interpretieren.
Das Schlafverhalten der Kleinen verändert sich immer mal wieder, mag sein, dass du es mit deiner eigenen Unruhe etwas beeinflusst haben könntest, aber so ganz wirklich glaube ich das nicht. Bei uns gab es keine solche traumatisierende Vorfälle und trotzdem hatte sich das Schlafen immer mal wieder verändert.
Dein Bauch ist dein bester Ratgeber, auf den würde ich hören und nicht auf eine Tante, die eine von unzähligen Theorien zum Thema Schreizeit und Trösten vertritt. Tu das, womit DU am besten leben kannst, das gibt dir Sicherheit, das spürt auch dein Kind.
Solche Schreizeiten gehören dazu, die Kleinen können sich noch nicht selbst regulieren, eine Traurigkeit würde ich da aber nicht herauslesen. Er nimmt jetzt mehr von seiner Umwelt war, das kann überreizen, sodass er abends einfach schwerer einschläft, aber auch das wird sich geben, unabhängig davon wie aktiv du ihn tröstest.
Vlg tina
Hallo Silke,
für mich hört es sich ein bisschen so an, als würde er schreien, weil eben so müde.
Meine Maus macht das auch, wenn ich den Punkt zu einschlafen verpasse, sie also schon übermüdet ist.
Ich achte also mittlerweile sehr darauf, wann sie die ersten Anzeichen zeigt und helfe ihr dann in den Schlaf.
Bewusst nichts tun find ich Blödsinn. Wenn mein Baby am besten einschläft beim Singen, wiegen oder beim Wippen auf einem Pezziball, dann mache ich das.
Lass dir da nichts einreden und vertraue deinem Gefühl. Unsere schläft z.B. am schnellsten und besten im Kiwa. Es reicht, sie in Tasche zu legen. Glaub mir, sie lag schon mehr als einmal am Tage in dieser Tasche auf meinem Esstisch.
Gib ihm ganz viel Liebe und Nähe und wiege ihn was das Zeug hält.
Hallo Silke,
meine Tochter war auch die ersten 4 Monate ein Schreibaby. Tagsüber hat sie jedes Mal vor dem schlafen und abends (immer!) von ca 17 - 20Uhr geschrien, nicht geweint, sondern geschrien!
Das erste was ich dir sagen möchte ist, halte durch! Es wird besser! Sei für dein Baby da, zeig ihm das du da bist und halte es im Arm. Meine Tochter ist auch oft im Kinderwagen eingeschlafen, Pezzi Ball ist auch super. Versuch, das du ruhig bist und somit Sicherheit und Geborgenheit vermittelst. In den schlimmsten Stunden hat nur stillen und danach rumtragen bei uns geholfen.
Ich halte nichts davon so einen kleinen Wurm einfach schreien zu lassen. Die kleinen verstehen nicht, warum Mama da ist sie aber nicht tröstet. Die Theorie einfach mal ausweinen lassen, finde ich für einen Erwachsenen gut, aber nicht für ein Baby.
Wenn du auf deinen Bauch hörst machst du alles richtig, keiner kennt dein Baby besser als du.
Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevegmögen.
Alles Liebe und Gute Deloite
Hallo,
Ich muss dazu mal sagen.
Dein baby braucht dich.
Und man kann auch mit wiegen und nähe dem baby "zuhören" kinder sind doch keine puppen die alle gleich mechanisch funktionieren. Hör auf dein Herz. Gob deinen Baby die liebe die es braucht. Wen du mal sehr gestresst bist merk das das baby. Solange du für dein baby da bist. Machst du alles richtig.
Jedes tier, jedes insekt alle wissen instinkt mässig wie sie mit ihren babys umzugehen haben. Nur das "intiligenteste wesen" der mensch braucht einen ratgeber.
Leider werden immer mehr mütter dem instinkt entzogen, verwirrt und hilflos gemacht. Das sie ja "proffesionelle hilfe brauchen" die wollen auch nur ihr geld verdienen.
lass dir nix einreden. Du machst das richtig.
Hallo Silke,
zunächst einmal solltest Du so handeln wie es für Dich stimmig ist und auf Dein Bauchgefühl hören.
Aber ich denke auch, dass die Kleinen sehr viel mehr verstehen als man im Allgemeinen annimmt. Damit meine ich nicht, dass Dein Baby Dich wortwörtlich versteht, aber es spürt wie Deine Grundstimmung ist und was Du ihm vermitteln willst. Und umgekehrt eben auch.
Wenn mein Baby weint (sie ist jetzt 17 Wochen) hat das ja auf jeden Fall einen Grund und wenn ich Dinge wie Hunger, Müdigkeit, nasse Windel, zu warm, zu kalt etc auschließen kann, handelt es sich wahrscheinlich um ein Unwohlsein/Gefühl wie Ärger, Traurigkeit, Überreizung oder ähnliches. In unserem Fall ist das zum Glück relativ selten und dann auch nicht lang.
Und ja, ich sage ihr dann Sachen wie "Meine Kleine, der Tag war bestimmt sehr anstrengend für Dich." oder "Erzähl mal, was Du denn heut alles erlebt hast." oder "Erzähl mir doch mal, was Dich gerade ärgert." Das mache ich aber eben nur dann wenn ich wirklich keinen anderen sichtbaren Grund sehe und ich sozusagen ratlos bin warum sie weint. Denn mein Baby hat ja noch nicht viele Möglichkeiten, sich verbal mitzuteilen.
Also ja, sie darf sich dann auf meinem Arm "ausweinen" wenn man das so nennen will. Ich höre ihr zu während sie (wahrscheinlich) vom Tag erzählt, versuche sie aber trotzdem durch liebevolles Wiegen und Schuckeln zu trösten. Denn nur halten und "ausweinen lassen" empfinde ich als "weinen lassen" im Gegensatz zu Deiner "Dame für Schreibabys".
In dem Alter weiß man ja nun mittlerweile grob welches Weinen welche Bedeutung hat. Und wenn Du, das Gefühl hast, Dein Baby ist traurig, mag das vielleicht stimmen. Ob es jetzt wirklich schon den Papa doll vermisst oder eher traurig ist, weil Du Deinen Freund vermisst und es das spürt, sei dahin gestellt. Wie Du damit umgehst, musst Du aber wie gesagt mit Deinem Bauchgefühl ausmachen.
Liebe Grüße, würmchen14
P.S. Besser wäre es übrigens wenn Du mit Deinen Äußerungen persönlicher bleibst und sagst "Ich habe Dich lieb" statt "Mama hat..."
Uns wurde auch dieses erzählen lassen empfohlen. Haben wir auch nicht praktiziert. Einfach,weil ich oder wir die Auffassung vertreten,dass ein Baby -und vor allem Schreibabies!- es noch nicht schaffen,sich selbst zu beruhigen.
Ich denke,man sollte trotzdem etwas machen,was das Kibd beruhigt,wie zb tragen oder wiegen,schmusen oä. Trotzdem nicht auf Teufel komm raus dem Baby "den Mund verbieten". Ein guter Mittelweg ist das A und O! Das Baby darf weinen und schreien,um seinem Unmut Luft zu machen. Aber es ist wichtig,bei dem Kind zu sein und beruhigend auf es einzugehen. Unsere Meinung!
Wenn dir jemand aufgelöst sein Leid klagt,dann hörst du ja auch zu. Aber man tröstet denjenigen doch auch und beruhigt ihn,wenn er/sie sich hinein steigert?! Oder sehe ich das verkehrt...
Wir hatten das Prinzip als unsere Tochter noch sehr klein war (zwischen 4. -8. Woche). Aber nur aus der Not heraus, da jede Bewegung oder singen alles nur verlängert hat und wir so bis nachts beschäftigt gewesen wären. Hatten das dann mit unserer Hebamme beredet und sie sagte, so lange wir in der zeit immer bei ihr sind, sie halten und sie merkt, dass sie nicht allein gelassen wird, ist das okay.
Aber wie gesagt, Emilia war wesentlich jünger und am Tag z.b. total ausgeglichen, nur abends gings hoch her. Irgendwann wars einfach vorbei. Ich glaube heute, dass sie einfach nicht gut einschlafen konnte, zusätzlich zu den ganzen reizen, die täglich kamen, wenn dann abends noch mehr dazu kam, war das natürlich noch aufregender. Ich würde an deiner stelle abends einfach alle reize so weit wie möglich runter fahren, wenn dein Sohn Bewegung braucht, gib sie ihm. Übernimm nicht einfach irgendeine allgemeine Theorie, sondern stimm es auf dein Kind ab. Du weißt doch am besten was dein Kind braucht.
Hallo. Auch wenn es viele nicht nachvollziehen können, ich stimme der frau zu. Ich habe beruflich viele Jahre Erfahrung mit Babys und hab die Erfahrung gemacht, dass es bei Vielen Babys sehr gut hilft. Und ja, die Babys spüren es, wenn man ihnen zuhört, oft müssen sie die Anspannung rauslassen, von ihre anstrengenden Tag mit den vielen Eindrücken erzählen. Das problem ist, dass viele Eltern 1000 Sache ausprobieren, um das Kind zu beruhigen. Sei es singen, schunkeln, rumlaufen etc. Und dazwischen zu viel die Methoden abwechseln.Das stresst das Kind dann nochmal zusätzlich.und bitte, dass nicht mit schreien lassen verwechseln. Das Kind wird dabei aktiv begleitet und keineswegs alleine gelassen.
Hallo,
ich frage nur aus Interesse: meinst du generell, dass die "zuhör-Methode" besser ist oder nur, wenn nichts anderes hilft? Also gar nicht tragen, usw., damit das Kind lernt, sich (schneller) selbst zu regulieren? Oder nur dann anwenden, wenn man einfach nicht weiter weiß, weil nichts funktioniert?
An die TE:
Meine Tochter hatte auch eine Regulationsstörung (Gott sei Dank schon länger überstanden, sie ist jetzt 11 Monate) und hat auch die ersten Monate immer abends gebrüllt und dann, wenn sie es nicht in den Schlaf geschafft hat und schon "drüber" war. Furchtbare Zeit!
Mir hat jemand das Buch, "Das glücklichste Baby der Welt" empfohlen und die Tipps darin haben super funktioniert. In den Schreiphasen hab ich mich mit meiner Tochter auf einen Gymnastikball gesetzt und bin mit ihr gehüpft, hab sie im Arm gehalten und gestillt, sie war gepuckt und ich hatte zusätzlich weißes Rauschen an. Alles gleichzeitig. Und in einem abgedunkelten Raum. Das hat so gut wie immer geholfen, aber sie brauchte wirklich die Kombination aus allem, ein Element weggelassen und es hat nicht funktioniert. Die volle Dröhnung also.
Im Arm halten und zuhören, aber ansonsten nichts machen... das hätte ich niemals gekonnt. Ich weiß nicht, vielleicht hätte meine Tochter dann schneller gelernt, sich selbst zu regulieren, weil ihr ja auch gar nichts anderes übrig geblieben wäre. Aber für mich hätte sich das absolut falsch angefühlt. Meine Methode hat ja funktioniert, war nur anstrengend. Es wurde dann nach und nach von selbst besser. Irgendwann wusste sie, dass es ihr hilft, wenn sie schläft. Sie hat, sobald ich mit dem Einschlaf-Ritual angefangen hab, die Augen zusammengekniffen und sich in den Schlaf geknurrt.
Also, einen wirklichen Tipp kann ich nicht geben. Aber ich würde auf mein Gefühl hören. Im Arm schreien lassen wäre für mich nicht in Frage gekommen.
Viele Grüße!
Das kommt auf das Kind und die Eltern an. Und auch darauf, wie leidensfähig die erwachsenen sind. Jeder hat da eine andere Toleranzgrenze. Man muss bedenken, dass dieser tipp aus dem Bereich Schreiambulanz kommt. Sprich, Eltern und kind haben oft schon einiges hinter sich. Das geht über das normale babyweinen massiv hinaus. Bei meiner Tochter hab ich so etwas nie gebraucht. Sie war das Gegenteil eines schreikindes. Sie war meistens sehr gut gelaunt, beim weinen hat sie sich sofort beruhigt, wenn ich sie auf den Arm genommen habe. Ich musste weder mit ihr durch die Wohnung kaufen, singen, wippen etc. Ruhiges zurefen und Körperkontakt waren ausreichend. Bei den schreibabys mit denen ich Kontakt hatte, hab ich bei allen festgestellt, dass es mit dem ganzen Programm, wie schunkeln, rumtragen, singen etc. nur schlimmer wurde und wesentlich länger dauerte, bis sie zur ruhe kamen. Und beim auf dem arm weinen lassen, sitzt man ja auch nicht wie ein Roboter da, sondern spricht leise mit dem Kind, streichelt übers köpfchen etc. Was aber meiner Erfahrung oft das Hauptproblem ist, dass Eltern,egal welche Methode gewählt wird, diese viel zu schnell aufgeben und wechseln, weil sie scheinbar nichts bringt. Das stresst das Kind zusätzlich.