Befürfnissorientierte Erziehung immer richtig?

Huhu ihr Lieben,
ich bin momentan echt am hin und her überlegen was richtig ist.
Generell bin ich der Meinung das es unter 1 noch keine wirkliche Erziehung gibt und möchte eigentlich immer auf die Bedürfnisse meiner Maus ( sieben Monate) reagieren.
Aber momentan frag ich mich wirklich ob das immer so richtig ist....
Aktuelles Beispiel:
Mini wollte plötzlich ständig zum Einschlafen gestillt werden ( sie ist vorher entweder auf dem Arm durch einschaukeln oder im eigenen Bett mit Einschlafbegleitung eingeschlafen)
Das habe ich dann natürlich gemacht. Dann lies sie sich auch Nachts nicht wie bisher durch Schnuller/ Streicheln beruhigen sondern wollte da auch immer gestillt werden. Hab ich auch gemacht.
Mittlerweile sind wir bei halbstündlichen bis stündlichen Aufwachen Nachts bei dem jedes mal lautstark nach der Brust verlangt wird.
Auch beim Mittagsschlaf wird sie 20 minütlich wach und will gestillt werden.
Sie ist den ganzen Tag schlecht drauf und müde weil sie ja nie zur Ruhe kommt, bisher hat sie sich nämlich meist mal Nachts umgedreht wenn sie wach wurde aber hat gleich weiter geschlafen. ( bis auf 2 bis 3 Stillunterbrechungen)
Weiß nicht ob ich ihr jetzt diese Fähigkeit selber "abtrainiert" hab oder ob es wirklich eine Phase ist.
Habe das Gefühl das dadurch so eine Unruhe in die ganze Situation schlafen gekommen ist. Sie motzt jetzt mittleriweile selbst wenn ich sie Einschlafstille, es gibt keine Art mehr sie in den Schlaf zu begleiten ohne Geschrei.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Weiß aktuell wirlich nicht mehr was richtig und was falsch ist und bin echt verzweifelt...

Viele Grüße

suma

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Manche Kinder machen aber einfach solche Phasen durch, das liegt nicht daran, dass du es ihr antrainiert hättest.
Natürlich kann man es ihr "abtrainieren", genauso wie man einen Hund trainieren kann, die Frage ist: Will man das?

Ich bin nachwievor von bedürfnisorientierter Erziehung überzeugt, auch wenn das sicher nicht immer der bequemste Weg ist.

Mein Sohn zB wollte als Baby zum Einschlafen getragen werden, haben wir getan.
Er wachte nachts auch oft auf, wollte was trinken, kuscheln... wir haben es ihm gewährt.
Irgendwann wollte er nicht mehr herumgetragen werden, sondern liegend im Arm einschlafen.
Dann wollte er nicht mehr im Arm einschlafen, aber wollte noch, dass man daneben liegt, während er einschläft.
Und plötzlich, von einem Tag auf den anderen ging er alleine ins Bett, legte sich hin und schlief.

Er wird jetzt 3 Jahre alt und geht freiwillig, gerne und alleine ins Bett.

Klar machen das auch Kinder, die man von Anfang an zum alleine Einschlafen, notfalls gegen den Willen des Kindes, trainiert hat, aber für mich zählt nicht nur das Endergebnis, sondern auch der Weg dorthin.

1

Wir haben uns tatsächlich an den Bedürnissen des kleinen orientiert. Einschlafen nur auf dem Arm - ok
Einschlafen nur an de Brust - auch ok

Nacht nur an der Brust beruhigen - ok
Nachts nur auf Mamas Arm beruhigen - ok

Mit neun Monaten hab ich abgestillt, weil er nicht mehr trank, sondern nur nuckelte (und das mehrmals in der Nacht). Hat er problemlos akzeptiert.

Nun schläft er im eigenen Bettchen im eigenen Zimmer im Bett liegend ein, wenn Mama singt.

Wir haben uns immer an seinen Bedürfnissen orientiert und auf unseren Bauch gehört und bisher hat alles gut geklappt , weil alles in seinem Tempo passiert ist.

Hör auf deinen Bauch.

2

Sie wird sich gerade weiterentwickeln, wahrscheinlich werden viele neue Eindrücke auf sie einprasseln. Stillen ist ja für die Kleinen nicht nur Nahrung, es baut auch Stress ab.

Ich bin davon überzeugt das wir Menschen noch immer tief in uns einen inneren Plan haben unsere Babys erst recht. Wenn wir unseren Babys da folgen und vertrauen dann kann es nicht falsch sein. Dein Baby weiß was es wann braucht. Und Schlafrythmen werden sich noch sehr oft ändern und verschieben.

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Also was das schlafen betrifft, habe ich bei meine rTochter die Erfahrung gemacht mich immer an den Bedürfnissen zu orientieren.
Eine Zeitlang schlief sie super im Bett, dann fast 2 Monate nur im tragetuch oder halt Kiwa tagsüber, alle oh sie gewöhnt sich so daran und will dann gar nicht mehr ins bett, von einen auf den anderen Tag klappte es im Bett wieder.
Dann einschlafen nur mit auf dem Arm schunckeln, irgendwann wieder vorbei, eine zeitlang mit übern Kopf streicheln, auch wieder vorbei.

Aktuell schläft sie super alleine ein. Also wir haben ihr da sozusagen gar nichts antrainiert.

AAAber im normalen Alltag, reagiere ich nicht immer oder lasse mich nur anmotzen und sie kommt sofort auf den Arm oder so.
Also ich lasse sie schon mal meckern, ich muss ja auch mal ein paar Dinge erledigen.

Aber das kann bei deiner Tochter beim schlafne natürlich anders sein.

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Also wir haben uns auch eigentlich immer nach Juniors Bedürfnissen gerichtet und ich bin der Meinung dass er genau deshalb jetzt mit 7,5 mo ein sehr ausgeglichenes und fröhliches Kind ist, dass ein gesundes Grundvertrauen hat.

ABER: ich muss zugeben, dass ich vor ca 4 Wochen nachts abgestillt habe, denn er kam voher jede Nacht mehrfach. Ein, zwei Wochen hatte er nachts eine Flasche getrunken, dann wollte er diese nicht mehr und nun schläft er durch. Tagsüber isst er drei große feste Mahlzeiten und wird nur noch morgens und abends kurz gestillt. Mittags gibt's eine kleine Flasche. Kann natürlich Zufall sein, aber ich denke, die Nachtruhe kommt durchs abstillen. Wegen der Ollen Flasche lohnt es sich nicht, wach zu werden. Ich bereue es also gar nicht.

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Oh, je das klingt sehr anstrengend was du mitmachst!
Meine Kleine ist erst 5 Wochen aber trotzdem habe ich eine Meinung dazu#schein
Ich versuche auch immer für mein Baby da zu sein, aber ich denke, die Grenze ist da erreicht, wo es einem selber nicht mehr gut geht.

Und die sehe ich bei dir erreicht. Ich würde das nicht aushalten wollen und sanft versuchen, ihr etwas anderes anzugewöhnen.
Ich wünsche dir viel Kraft!
LG

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Wir erziehen alle unsere 3 Kinder bedürfnisorientiert in allen Belangen. Mit ca einem halben Jahr haben fast alle Kinder eine schlechte Schlafphase, die sich auch gern mal über ein paar Wochen hinziehen kann. Das hat nichts mit stillen oder Flasche oder sonstwas zu tun. Mit ca einem Jahr wird nochmal soeine Phase kommen. Oft verschwindet dieses Verhalten genau so plötzlich wie es gekommen ist ohne das man was dazu tun muß.

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Hallo,

also ich sehe die bedürfnisorientierte Erziehung kritisch. Was heißt den bei vielen Müttern begürfnisorientiert? Sie richten sich zu 100% nach den Bedürfnissen des Kindes und so gut wie gar nicht nach ihren eigenen.

Bedürfnisorientiert würde für mich heißen die Bedürfnisse ALLER Familienmitglieder zu berücksichtigen. Und wenn ich gestresst, genervt und dauermüde bin, dann ändere ich etwas an den Schlafgewohnheiten des Kindes, damit auch ich wieder besser schlafen kann. Dem Kind gehts dadurch nicht schlechter, mir aber besser. Ich verstehe auch nicht, wo das hinführen soll. Später wird man sich doch auch nicht immer 100% nach den Bedürfnissen des Kindes richten. Und wenn doch, sieht man ja häufig, was bei raus kommt.

Ich denke, ein Kind muss auch lernen, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben und dass man Kompromisse eingehen muss.

Und ein Kind kann man auch erziehen, bevor es 1 Jahr alt wird. Spätestens wenn sie mobil werden geht es los. Unsere Tochter hat mit 10 Monaten "Nein" verstanden und wir haben klare Grenzen gesetzt.

LG

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Ich glaube du missversteht was Bedürfnisorientierung bedeutet. Es bedeutet weder dass Kinder immer alles in den Hintern geblasen bekommen was sie haben wollen, noch dass sie immer tun dürfen was sie wollen und auch nicht dass man sich selbst völlig aufgibt.

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Najaaa...ehrlich gesagt glaube ich, dass viele Mütter Bedürfnissorientierung missverstehen, denn sie leben es genauso, wie es deiner Meinung nach nicht gemeint ist. Das sehe ich leider jeden Tag...

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Moin,

meiner Erfahrung nach sind das immer nur Phasen. Unser Lütte hatte auch immer wieder eine Woche in der er nur schlief wenn ich neben ihm lag und ihn immer wieder beruhigte und teilweise auf dem Arm wiegte, und von einem Tag auf den anderen war es wieder vorbei. Und mit sieben Monaten klingt das nach so einer Phase, da passiert ja ganz viel. Motorisch kommt ja ständig was dazu, und auch die Augen entwickeln sich ja im ersten Jahr erst voll aus, das heißt es kann sein dass für sie die altgewohnte Spazierstrecke auf einmal ganz anders aussieht weil sie wieder weiter sieht! Einfach durchhalten so gut es geht, drücke Dir die Daumen dass es schnell vorbei geht.

LG
Pikku