Warum muss man sich ständig rechtfertigen?

Hallo!

Ich habe bereits einen 7jährigen Sohn. Damals war ich auch schon bei urbia und habe viel gelesen. Wie man es richtig macht... Stillen, Tragen, Baby nicht weinen lassen usw... Ich habe mich dermaßen unter Druck gesetzt, weil ich alles perfekt machen wollte. Es war die Hölle für mich. Ich glaube, ich habe die ersten 2 Jahre mit meinem Sohn keine Freude gehabt, weil ich alles so machen wollte, wie "man" es eben richtig macht.

Jetzt habe ich mein 2. Kind bekommen und ich habe mir geschworen, nicht mehr auf andere zu hören. Trotzdem muss ich mich ständig rechtfertigen...

Ja, ich hatte einen KS. Bei ET+10 und nach weiteren 2 Tagen Einleitung öffnete sich der Mumu immer noch nicht. Als die Herztöne des Babys schlechter wurden, wollte ich einen KS, weil ich nicht mehr konnte und nachdem meine Kleine dann auch komplett blau zur Welt kam und schlecht atmete, bin ich mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Trotzdem muss ich mir von anderen Müttern oft anhören, dass ich es ja ruhig noch weiter hätte versuchen können.

Ja, ich habe aufgehört zu stillen. Wir mussten 10 Tage im KH bleiben. Anfangs, weil sie zuviel abgenommen hatte, danach weil ich hohes Fieber bekam und meine Nieren nicht richtig gearbeitet haben. In der ganzen Zeit hatte ich keinen Milcheinschuss. Das war alles zuviel für mich und ich habe aufgehört zu stillen. Mir ging es bald besser, der Stress war weg, Baby war endlich satt, zufrieden und nahm gut zu. Trotzdem muss ich mir von Still-Mütter ständig anhören, dass sie das nicht nachvollziehen können, Muttermilch wäre doch die bessere Wahl gewesen... #bla

Ja, ich lasse sie mal knatschen. Wenn sie z.B. schläft, knöttert sie manchmal. Das dauert vielleicht 10 Sekunden, dann hört sie wieder auf und schläft weiter. Wenn ich sie hoch nehme, wird sie richtig wach und sauer. Dennoch wurde mir gesagt, dass das ja unmöglich wäre, dass das Baby meine Nähe braucht usw... #augen

Nein, ich trage sie nicht. Ich habe zwar eine Trage, aber ich komme damit nicht klar. Mich stört es einfach. Ich kann ja noch nicht mal sehen, wo ich lang laufe und kann mich damit nicht bewegen. Tücher finde ich optisch ganz schrecklich.

Ich verurteile niemanden, jeder soll es so handhaben wie er möchte, dennoch werde ich oft verbal angegriffen, weil ich es nicht so mache, wie "man" es eben machen sollte.
Besonders schlimm sind die Still-Mütter. Mensch, ich war doch selber eine, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen eine Flaschen-Mama Faulheit o.ä. zu unterstellen.

Ich denke, ich kenne einfach zu viele Mütter, sonst würden solche Diskussionen gar nicht erst aufkommen... #schwitz

Eigentlich ein Silopo, wollte es aber mal gesagt haben. ;-)

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Du MUSST dich gar nicht rechtfertigen! Du gehst deinen Weg, das ist ok so und alles andere solltest du getrost ignorieren. Punkt :-p.

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Du musst dich bei anderen für gar nichts rechtfertigen! Dein Kind-dein Leben - fertig aus! Du musst dich wohlfühlen, das Baby muss sich wohlfühlen ... Ich kann nichts Verwerfliches an dem erkennen was du geschrieben hast. Andere, die meinen, dass sie alles besser wissen und können, finde ich schrecklich! Mach ihnen klar, dass sie nicht so denken müssen, wie du, aber dass sie es gefälligst zu akzeptieren und zu tolerieren haben ;-) ... Alles Gute!

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Ich hatte bei beiden Schwangerschaften einen Kaiserschnitt.

Beim ersten Kind war es ein Not-Kaiserschnitt. Beim zweiten ein Wunschkaiserschnitt.

Gestillt habe ich höchstens drei Monate, weil es nichts für mich war.

Meine Erziehung gestalte ich auch so, wie ich es für richtig halte. Der Einzige, der da mitreden darf, ist mein Mann.

Bis jetzt wurde ich deshalb weder verurteilt, noch musste ich mich rechtfertigen oder diskutieren. Und ich kenne auch viele Mütter.

Ich denke entweder machst du dich mit deiner Art angreifbar, oder du kennst einfach die falschen Leute.

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Ich habe festgestellt, dass es einfach Leute gibt, die man schneller mal anspricht und andere lässt man eher auf der Seite.

Ich z.B. scheine so ein offener Mensch zu sein, dass die Leute immer gern mit mir ins Gespräch kommen. Ich laufe aber auch lächelnd durch die Tag. Mein Mann hingegen wird nie angesprochen. Ich werde seit der Geburt meiner Tochter natürlich nach ihr gefragt und ich habe keine Lust mir falsche Antworten auszudenken.

Die meisten Kommentare (positiv wie negativ) kommen ja von Mamas, die man auf dem Spielplatz trifft oder von Nachbarn mit kleinen Kindern oder von Leuten aus der Spielgruppe oder eben aus Familie und Bekanntenkreis. Richtige Freunde haben doch eigentlich nur wohlwollende Kommentare und finden liebe und respektvolle Worte - egal worum es geht.

Ich würde also nicht sagen, dass die TE besonders angreifbar ist.

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Ich sehe es anders.

Offene Menschen empfinde ich als naiv und gutgläubig. Diesen Menschen kann man schneller einen Bären aufbinden und es kommt kein Gegenwind, im Gegensatz zu starken und selbstbewussten Menschen, die sich nicht von jedem anquatschen lassen, sondern sich die Leute aussuchen, mit denen sie sprechen wollen.

<<<Richtige Freunde haben doch eigentlich nur wohlwollende Kommentare und finden liebe und respektvolle Worte - egal worum es geht.>>>

Das sehe ich ebenfalls anders.

Ich schätze es an meinen Freunden besonders, dass sie ihre Meinung nicht in Wattebällchen packen, sondern es so sagen, wie sie denken und ehrlich sind.

Alles andere wäre keine richtige Freundschaft für mich.

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Ich erzähle Details nur noch nahestehenden Personen. Ansonsten sage ich nichts und wenn ich direkt gefragt werde auch mal nur ne Halbwahrheit. Ich glaube kein Kind ist perfekt, aber die einen finden das abartig und die anderen jenes. Mein Großer ist nach wie vor ein schlechter Schläfer, als eine zeitlang immer gefragt wurde, ob er schon durchschläft, war ich die ersten Mal wie angefasst. Irgendwann hab ich dann ja gesagt, dass ich zwischen durch noch 1 - x Mal stille, er dann aber direkt weiterschläft hab ich nicht erwähnt. Hätten viele abartig gefunden. Die fanden es aber normal nachts x Mal den Schnuller reinzustecken. Lass die Leute reden und findet euren Weg.

Ich finde es auch schade, dass Mütter so Ich-bezogen sind und viele meinen nur ihr Weg ist richtig, für alle anderen Kindern auch gültig und dies auch noch lautstark kund tun. Zum Glück habe ich Freundinnen denen ich mal mein Leid klagen kann ohne dass sie gleich besserwisserisch werden. Sondern da echtes Mitgefühl kommt, wenn mal was schlecht läuft und zu mindest die Freundinnen haben auch mal schlechte Phasen.

lgj

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Hey,

ich kann dich voll verstehen. Dein Weg klingt ähnlich wie meiner.

1. KS mit Vollnarkose nach Einleitung und fehlender Herztöne (meine Maus war unterversorgt im Bauch)
2. nicht gestillt, da Maus eine massive Trinkschwäche und mehrere Blockaden im Hals hatte, die das Stillen nur schmerzhaft für sie machten (wurde erst mit 8. Wochen festgestellt). Habe 4 Monate abgepumpt und Zwiemilch per Flasche gefüttert.
3. Tragen ging gar nicht. Habe mich selbst mit so einer Trage unwohl gefühlt, und Mausi hat auch nur geschrien, trotz Trageberatung.
4. bin auch nicht bei jedem Pups gesprungen und habe meine Maus nicht den ganzen Tag durch die Gegend geschleppt. Sie wollte das auch gar nicht, sondern war zufrieden, wenn sie auf einer Decke liegend alles beobachten konnte.
5. hat meine Maus ab der ersten Nacht im eigenen Zimmer geschlafen, weil wie keinen Platz im Schlazi für Kinderbett hatten und weil wie nicht wollten, dass sie bei uns im Bett schläft. Sie ist von Anfang an allein ohne zu weinen in ihrem Bett eingeschlafen und hat mit 8 Wochen durchgeschlafen (20 bis 6 Uhr). Jetzt mit 3,5 Jahren geht sie super gern ins Bett und schläft immer noch problemlos. Also Falsch seinen wir nix gemacht zu haben.

Ich hab das Rechtfertigen irgendwann aufgegeben, weil man so oder so schief angeschaut wird.

Ach ja, alle Freundinnen, die sich über mich aufgeregt haben, warum ich Flasche gebe, waren nach dem ersten Jahr Stillen total fertig und wären froh gewesen, wenn ihre Kinder mal eine Flasche genommen hätten. Sie beneideten mich am Ende um meine Unabhänigkeit und den guten Bezug unserer Tochter zum Papa, da er von Anfang an auch alles mitmachen konnte (inkl. Füttern).
Beim Schlafen ging es weiter. Nach einem Jahr im Elternbett wollten deren Kinder nicht so einfach ausziehen (haben die sich wohl anders vorgestellt). Als dann der nächste Nachwuchs kam, waren sie nur noch gefrustet, mehrere Kinder mit im Bett zu haben.
Sie waren immer völlig baff, wenn ich abends meine Maus innerhalb von 10 Minuten im Bett hatte und immer gleich Ruhe war und ich entspannt mit den Erwachsenen zusammen sitzen konnte, während sie stundenlang versuchten, ihre Kinder zum Schlafen zu bringen bzw. Mama auch um 20 Uhr ins Bett muss, sonst schlafen die Kleinen nicht.

Lass dich nicht verunsichern und unter Druck setzen. Jedem das seine.

LG

#winke

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Ich kann sehr gut verstehen was Du meinst.

Ich werde komisch angeguckt und gefragt, warum ich meine Maus mit 8 Monaten noch fast voll stille, warum ich sie so viel trage, warum sie nicht im eigenen Bett schläft, warum wir kein Pekip besuchen, warum die Kleine Einzelkind bleibt, warum wir sie noch nicht impfen, warum wir sie nicht in den Hochstuhl setzen, bla bla bla...

Wie man es macht, usw.

Wir machen es so wie wir es für richtig halten. Mir ist so ziemlich egal was andere Leute davon halten. Uns (Papa, Baby und mir) geht es sehr gut so! Wir wollen und werden nichts ändern. Von engem Freunden oder auch netten Mamas hier im Forum nehme ich gern mal Tipps an oder greife Ideen auf, die wir dann überdenken. Aber letztendlich gehen wir unseren Weg!

Du bist sogar schon zweifache Mama. Du machst das doch bestimmt ganz toll und selbstbestimmt! Also lass die Leute reden...

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Ja das mit den rechtfertigen ist so ne sache. Meine Schwester ist ne Hardcore Still-tragen-familienbett Verfechterin. Alles drei absolut nicht meins.
Jetzt wurde ich sogar von der tante meines Freundes gefragt ob ich denn beim ersten Kind gut stillen konnte und das ich das diesmal doch bestimmt auch mache. Als ich nein sagte ging das ausgefrage los. Schlimm! Leben und leben lassen ist meine Devise. Leider nicht die von vielen anderen.

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Da rein.. Da raus! Es wird immer so weitergehen und du musst dir eine dickere haut zulegen. Das musste ich auch erst lernen ;-) und bin immer noch dabei..

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Sorry, aber du machst dir dein Problem selbst.

Du musst dich nicht rechtfertigen, aber anscheinend legst du wert auf die Meinung anderer oder du denkst, sie würden dich kritisieren.
Darüber hinaus bedeutet auch nicht jede Nachfrage gleich Kritik. Manchmal ist es auch einfach Interesse.

Wenn du dich nicht rechtfertigen willst, ist das ganz allein deine Sache. Es ist aber auch ganz allein die Sache der anderen, was sie denken.