Gastroösophagealer Reflux - wer kann helfen????

Hallo,

meine 5 Monate alte Tochter ist seit Geburt an ein Spuckkind. Nach den Mahlzeiten und auch zwischendurch (eigentlich den ganzen Tag) spuckt sie schwallartig und im hohen Bogen ihre Nahrung wieder aus. Ich musste abstillen und mit Aptamil Antireflux weiter füttern. Damit wurde es etwas besser. Säfte, bzw. Tee sind wieder zu dünn, behält sie ebenfalls nicht drin. Mittlerweile kommen Hustenfälle mit Atemnot dazu. Dabei Hustet sie, würgt, bekommt keine Luft und erbricht. Danach ist wieder alles gut. Bisher wurde das von den Ärzten eher abgetan und nicht weiter beachtet. Nun habe ich den Arzt gewechselt. Beim ersten Arztbesuch war ich deshalb, weil der Husten meiner Tochter nun schon 10 Wochen anhielt. Hustensaft und Inhalieren halfen nicht. Zwischenzeitlich hatte sie zur Beobachtung auch einen stationären Aufenthalt über 3 Tage. Diese Anfälle machten mir Angst. Obwohl der Stationsarzt es nicht für medizinisch notwendig sah, ließen wir sie dort. Drei Wochen später, der Husten ist noch nicht besser. Das Atmen klingt rasselnd. Nun also beim neuen Arzt, fiel ihm auf, anhand einer Gewichtskurve, dass sie sich immer an der Grenze von "zu leicht" bewegt. Daraufhin wurde ich mit ihr zum Lungenröntgen geschickt. Dort untersuchte man auch mittels Kontrastmittel die Wege von der Speiseröhre bis in den Darm. Dabei viel auf, das nur eine geringe Menge wieder in die Speiseröhre zurückfließt. Auch die Lunge weist eine leichte Lungenentzündung auf. Nun soll sie zu einer Speiseröhrenspiegelung. Da diese Refluxkrankheit ja auch den plötzlichen Kindstod bzw. Atemstillstand zur Folge haben kann, habe ich große Angst! Wer kennt sich mit diesem Thema aus und kann mich etwas beruhigen, bzw. mir ein paar Tipps geben. Würde mich freuen, wenn sich jemand meldet, der soetwas schon erfahren hat.

Liebe Grüße

Steffi mit Lea-Jolie (5 1/2 Monate)

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Hallo Steffi,

bei Emily wurde auch ein Reflux festgestellt .. allerdings erst nach einem Atemstillstand. Mitten in der Nacht .. ich habe dann gleich den Notdienst gerufen und wir waren eine Woche zur Überwachung im Krankenhaus. Über Ultraschall hat man dann rausgefunden, dass sich immer etwas Milch in der Speiseröhre befindet die vom Magen zurückläuft.

Ich war schon froh, dass die Ärzte rausgefunden hatten, woran es lag.
Mir wurden dann folgende Tips gegeben.
Emily sollte mit dem Kopf höher schlafen als mit den Füßen .. also auf so einem Keilkissen. Damit gar nicht erst etwas zurücklaufen kann .. und sie soll auf der Seite liegen, damit, wenn doch etwas zurückläuft, es aus dem Mund herauslaufen kann.

Außerdem gibt es .. ein Pulver unter andrem in der Apotheke. Das nennt sich nestargel. Wenn du das nach genauer Anweisung fütterst, zum Beispiel mit Tee anrührst.. dann verbindet sich das im Magen mit der Milch und macht alles dicker .. so das nichts oder nur wenig zurücklaufen kann.

Und dann wenn ich mir das Alter von Deiner kleinen anschaue .. gebe ich Dir den Tip .. fang an Beikost zu füttern .. je dicker die Nahrung .. um so besser wirds mit dem Reflux :)

Wenn Du noch Fragen hast, beantworte ich sie dir gern .. so ich kann


lg
Corina und Emily (29.10.05)

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Achja .. nochwas hab ich vergessen .. wenn du so viel Angst hast .. vor dem Atemstillstand hast wie ich .. dann kauf dir das Angelcare .. habe ich auch gemacht, nachdem wir aus dem Krankenhaus kamen.

Corina

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Hallo,
kann verstehen, dass du dir Sorgen machst um dein Mäuschen.
Unsere hat auch sehr viel gespuckt. Seit einiger Zeit bekommt sie aber Milch aus der Apotheke "Novalac 2"(wird im Magen dicker, so dass nicht mehr so viel zurückflissen kann. Außerdem geben wir ihr Flüssigkeit meist vor dem Brei. Seitdem spuckt sie viel weniger.
Unsere KiÄ meinte auch das dieses Spucken Bronchitis und Lungenentzündungen u.ä. (Amelie hatte eine Bronchiolitis mit Folgeinfekt) begünstigt und hat uns dann "Singulair mini 4mg" verschrieben. Das ist ein Medikament in Pulverform, welches 4 Wochen täglich gegeben wird. Es ist zur Erholung der Schleimhäute und zur Vorbeugung gegen Asthma.
Vielleicht sprichst du deinen KiA mal drauf an, ob das nicht auch was wäre für die Kleine. Unsere hat nun seit Einnahme des Medikaments und Umstellung der Nahrung wirklich kaum noch Probleme mit dem Spucken.
LG Ulli + Amelie 10.10.05 #liebdrueck
(p.s. du könntest deine VK mal aktualisieren;-))

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Hallo Steffi,

selber bin ich nicht betroffen, aber ich kenne mich ein bisschen aus....
Ursachen hat dir der Arzt sicher benannt.......

Soweit ich weiß brauchst du dir erstmal keine großen Sorgen machen, denn ein Reflux heilt bei zwei Dritteln aller betroffenen Kinder ohne spezielle Therapie aus.

Folgende Maßnahmen unterstützen den Heilungsprozess:
- Nahrung andicken (z. B. mit Reisflocken). Saugloch des Fläschchens entsprechend vergrößern
- viele kleine Mahlzeiten geben
- das Kind nach den Mahlzeiten für 15 bis 30 Minuten in senkrechter Position halten
- zum Schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper lagern z. B. ein Kissen unter das Kopfende der Matratze schieben.

Helfen diese Maßnahmen nicht, kann der Arzt Medikamente verschreiben, die z. B. die Magen-Darm-Passage beschleunigen.

Bei Fehlbildungen, Brüchen oder besonders schwerem Verlauf der Refluxkrankheit kann nur eine Operation die Ursache beheben.

Hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

#herzlich
Bianca