Baby mit Besonderheit/ Behinderung

Hallo ihr Lieben,

gibt es unter euch Mamis die ein Kind mit Behinderung geboren haben?

Wusstet ihr vor der Geburt davon oder wurdet ihr überrascht?
Ich werde in 2 Tagen mein 3.Kind per KS bekommen. Bereits in der 22 SSW stellte man fest das der kleine Mann Klumpfüße hat. Um Chromosomenfehler auszuschließen hätte es einer FWU benötigt, diese lehnten wir aber aufgrund des Fehlgeburtrisikos ab.
Nun kreisen die Gedanken um den ersten Moment wenn ich die kleinen Füße das erste Mal sehe, bzw auch die Angst das noch mehr nicht stimmt.

Ich bin zu nichts zu gebrauchen gerade :(
Den kleinen Mann werde ich wahnsinnig lieben, bitte nicht falsch verstehen. Ich habe nur Angst vor diesem ersten Anblick.

Wie ging es euch damit und wie habt ihr euch vorbereitet?

Danke schonmal für eure Tips

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Hallo sommersprosse,

meine KLeine ist offiziel 100% schwerbehindert, allerdings merkt man ihr davon nichts mehr an. Sie wurde mit einer Gaumenspalte geboren. Wir wussten davon vor der Geburt nichts. Es wurde erst einige Stunden durch Zufall entdeckt. So hatten wir einen echt bescheidenen Start ins Leben. Sie hat sehr viel Gewicht verloren in den ersten Tagen, ich konnte sie nicht stillen und sie musste viele Untersuchungen über sich ergehen lassen, um weitere Probleme auszuschließen. Bei einer dieser Untersuchungen stellte man für 2 Stunden in den Raum, dass sie eventuell Hirnblutungen habe. Ich war am Ende. AUßerdem hat man mich mit dem Baby durch das ganze KH gejagt und dass obwohl ich einen KS hatte. Zu dem Zeitpunkt war meine Milch fast weg und ich ein nervliches Wrack. Dann wurden wir abends um halb zehn entlassen und die Nacht war schlimm, weil sie nichts getrunken hat, obwohl sie Hunger hatte. Also wieder ins KH und dort bekam sie schließlich am fünften Tag eine Trinkplatte. Von da an ging es langsam bergauf. Ich habe mich in die Thematik eingelesen.

Ich habe 3 Monate für sie abgepumpt und sie hat gut getrunken. Wir haben dann irgendwann Logo begonnen. Das hat ihr gut geholfen.

Mit sechs Monanten wurde sie operiert und seitdem merkt man von der Behinderung nichts mehr.

Ich hätte gerne vorher von der SPalte gewusst, dann hätte man sich viel besser drauf vorbereiten können.

Klumpfüße sind die am häufigsten vorkommende Fehlbildung, oder? Gaumenspalten kommen direkt danach. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es nur die Füße sind und wünsch dir den Optimismus daran zu glauben.

Zu unserer Behinderung gibt es ein Forum. Schau doch mal, ob es das bei euch auch gibt.

Informier dich auch, ob du einen Behindertenausweis etc bekommst. Wir sind auch für die OP weiter weg gefahren, weil das KH dort einfach besser war.

Alles Gute und einen guten Start ins Leben für deinen kleinen Schatz.

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Danke für eure Geschichte.

Darf ich fragen wie alt deine Tochter inzwischen ist und wie der weitere Verlauf war?

Einerseits bin ich froh es zu wissen, ich konnte gezielt Kleidung usw kaufen die ihm mit den Gipsen auch passen.

Andererseits hatte ich keine sorgenfreie schöne SS, immer war diese Angst da wie schlimm es sein wird.

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Sie ist mittlweile knapp 15 Monate alt. Es sieht so aus, als ob sich sprachlich alles gut entwickelt.

Leg dich nochmal in die Wanne und genieß die Ruhe vor dem Sturm :-)

Würde mich freuen nach der Geburt nochmal von dir zu lesen.

Alles Gute

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Hallo Sommerspross3,
Unsere fünfte Tochter wurde mit einem Klumpfuß geboren ohne dass wir es vorher wussten. Wurde irgendwie nie gesehen.

Es sieht schon etwas komisch aus wenn der Fuß so komplett nach inne gedreht ist.
Aber lasst euch nicht zu viel aufdrehen was op's und der gleichen an geht. Ich würde zu aller erst einen richtig guten Kinderortopäden suchen und dann eine richtig gute Einrichtung für Physiotherapie, Krankengymnastik die euch ihre Meinungen sagen. Wenn man selber Zeit und Energie reinsteckt, kann man selber schon ganz viel ohne Op's erreichen.
Wir haben auch erst Gipsen lassen aber wir haben (toi,toi,toi) bis jetzt nicht eine einzige Op gebraucht.
Der zuständige Arzt in der Klinik möchte das irgendwie garnicht wahr haben. Denn wir haben auch keine Schiene in Anspruch genommen. Und im Moment brauchen wir auch nichts.
Der Arzt wollte uns die kleine Op (wegen der Achillessehne ) unbedingt aufdrücken aber wir haben nicht zugestimmt und gesagt, dass wir es erst einmal mit Krankengymnastik versuchen wollen. Er hat nicht dran geglaubt.
Es war und ist viel Arbeit zu Hause die ganzen Übungen zu machen. Es hat sich aber bis jetzt gelohnt.
Unsere Kleine ist 7Monate alt und braucht keine Op oder Schiene.
Sie kann schon krabbeln, sitzen, stehen und möchte auch schon laufen.

Aber wir müssen nach wie vor alle Übungen, jeden Tag machen. Wenn man aber das Ergebnis sieht hat sich jede Mühe ausgezahlt.

Es war am Anfang viel Geschrei, Gemeckere und Überwindung das alles so durchzuziehen. Da will ich nichts schön reden.

Dennoch würde ich es jederzeit wieder so machen.

Denn auch wenn sie irgendwann doch noch die kleine Op braucht oder nochmal nach Wachstummsphasen einen Gips braucht. Haben wir schon eine ganze Menge Vorarbeit geleistet mit der Krankengymnastik.
Und nach so einer Achillessehenop braucht man auch Krankengymnastik. Und das auch meist noch viel länger wenn man das gleich als kleines Baby noch machen lässt. Da lernen sie viel später krabbeln und laufen.
Nach dem Gipsen muss man erst das ganze Beinchen wieder locker massieren, denn die Beinchen sind danach erstmal hart wie Stein.

Lasst euch nicht zu schnell auf irgendetwas ein. Immer Zeit lassen und beratschlagen. Wenn es geht, dann geht auch immer zu zweit zu wichtigen Terminen. Denn die Ärzte wissen wie sie einen beratschlagen müssen damit man total verunsichert ist und zu allem ja und Amen sagt.
Dort wird man schnell in ein "System" gesteckt und wehe man weicht davon ab. Es wird mit den Op' eben auch viel Geld gemacht.
Übrigens unser Arzt verfährt nach der Ponseti Art und hat das auch von diesem Erfinder gelernt und war mit ihm auch in der Welt unterwegs.

Und unsere Art damit vorzugehen war nach Zukunft Huber.

Liebe Grüße

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Danke dir.

Ich finde auch das Ärzte immer viel und schnell operieren.

Mein Kinderarzt hat mir die Klinik empfohlen wo ich auch entbinden. Der Oberarzt der Kinderklinik wurde auch mit Klumpfüßen geboren. Er war beim Vorgespräch sehr nett und hörte sich auch normal an.
In Heidelberg gibt es Spezialisten, die therapieren aber das volle Programm.
Als Mutter hat man natürlich Angst zu wenig für sein Kind zu tun und Folgeschäden zu verursachen.
Hattet ihr tagsüber diese Schiene mit Schuh überhaupt nicht an? Und nachts auch nicht?

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Nein, hatten und haben wir nicht.
Wir hatten als die kleine vier Wochen alt war das erste mal einen Gips. Da folgten noch ein paar. Aber ansonsten haben wir alles mit Krankengymnastik gemacht. Bis jetzt ist auch der Arzt aus der Klinik zufrieden mit dem Ergebnis.

Man sieht es eigentlich garnicht mehr. Gehen jetzt in drei Monaten wieder zur Kontrolle in die Klinik. Es ist eben jedenTag Arbeit die Übungen mindestens zweimal im besten Fall vier Mal am Tag zu machen. Und alle zwei Wochen gehen wir zur Krankengymnastik. Und dort wird auch immer gesagt. Dass alles gut soweit ist.
DHer auch kein Beinbruch wenn es mal vorkommt und man kann Gardenie Übung am Tag machen, weil das Kind eben mal garnicht mit Macht.

Denn Sie ist jetzt schon so mobil, dass es manchmal ganz schön schwierig ist.
Bei der KG sagen sie immer, dass wir einfach immer das Beinchen bzw. beide Beinchen ( man macht die Übungen dann eben an beiden Beinen, wegen dem Muskelauffbau) masieren sollen. Es kann Sich halt auch verhärten da sie schon so viel Macht.

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Liebe Sommersprosse,

Ich wünsche dir Gelassenheit und alles Gute für die Geburt deines kleinen Schatzes!

Meine Tochter (geb. 09/14) kam quasi ohne Fontanellen und mit bereits komplett verschlossener Sagitalnaht (Längsschädelnaht zwischen großer und kleiner Fontanelle) auf die Welt. Die Geburt war hart im Endspurt, da die Schädelplatten dadurch nicht flexibel waren und 36,5 cm KU deshalb starr trotzdem irgendwie durch mussten... Nach knapp 4 1/2 Std. Presswehenphase war es nach 3tägiger Einleitung endlich doch noch spontan geschafft. :)

Weder in der SS, noch im KH hat man es direkt festgestellt. Erst der Nachsorgehebamme, die uns im Wochenbett betreut hat, ist es aufgefallen, als sie die Kleine nach ein paar Tagen Abwesenheit mit vier Wochen wieder gesehen hat. Sie äußerte den Verdacht Sagitalnahtsynostose, den der Kinderarzt am gleichen Tag bei der U3 leider bestätigt hat :( - an einem Freitagnachmittag...

Total verängstigt und verunsichert blieb mir übers Wochenende nur Google, bis ich einen Termin bei Spezialsprechstunden in darauf spezialisierten KH machen konnte. Keine schöne Zeit! Zu den Terminen war sie dann mittlerweile 12 und 16 Wochen alt und bis dahin konnten wir zukucken, wie ihr Kopf sich nur in die Länge auswuchs.
Da die Naht fest zu war, konnte er nicht in die Breite wachsen, sondern nur zur Stirn und in den Nacken. Trotzdem war ich stolz "das schönste Baby der Welt bekommen zu haben" und bin es noch ;)

Mit 5 1/2 Monaten wurde sie 03/15 operiert. Ihr wurde ein 6×10cm großes Stück Schädelknochen entfernt, um so eine künstliche Fontanelle zu schaffen und u.a. möglichen Gehirndruck zu verhindern. Der Kopf war trotz Schwellung und Verband schon wunderschön rund... <3

Die OP ist nun ein Jahr her, nur ein Narbenblitzer (verläuft wellenförmig von Ohr zu Ohr quer über den Kopf) ab und an erinnert noch daran. Sie entwickelt sich prima und hat keine Beeinträchtigungen. Ich bin sehr dankbar, dass es heutzutage so gute medizinische Möglichkeiten gibt!
Und ein Geschwisterchen irgendwann ist dadurch auch nicht ausgeschlossen...

Hab viel Freude mit deinem kleinen, besonderen Schatz und ich wünsche euch eine wundervolle Kennenlernzeit!

Lg die.inetian

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Guten Abend,

ich muss Dir jetzt gerade mal schreiben, weil wir auch genau das durch gemacht haben wie Ihr! Mein Sohn kam auch mit geschlossener Sagitalnaht auf die Welt, ohne das wir es in der Schwangerschaft bemerkt haben! Bei ihm sah man es allerdings schon direkt im KH ( O-Ton der Oberärztin" was hat denn der für einen Kopf")

Er wurde mit 3,5 Monaten operiert und das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Aber es ist alles gut gegangen, lediglich beim Friseur müssen wir drauf achten, das die Haare nicht zu kurz geschnitten werden, damit man nicht sofort die Narbe sieht :-p

Wir haben nun noch eine kleine Prinzessin hinterher bekommen ( mein Mann hatte lange Angst soetwas nochmal durchmachten zu müssen!). Durch die Vorgeschichte hat uns unsere Ärztin zur Feindiagnostik geschickt, einmal 22. Woche und dann nochmal 33. weil die Pränataldiagnostikerin sagte, das diese Fehlbildung auch noch gegen Ende der Schwangerschaft auftreten könnte. Das konnte uns zumindest etwas die Angst nehmen. In der Entbindungsklinik wurde dann am 2. Lebenstag der Kopf geschallt um jegliche Veränderungen auszuschließen. Es ist alles gut und wir sind sooooo glücklich es nochmal gewagt zu haben!

LG Dani

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Hallo ich habe selber kein besonderes Kind, wollte dir aber schreiben da mich dein Text sehr berührt hat. Dein Sohn kann sehr froh sein, dich als Mutter zu haben . Du empfindest jetzt schon soviel Liebe zu deinem Sohn, das ist wunderbar. Vielleicht könntest du in deiner Stadt andere Eltern finden die auch Kinder mit Klumpenfüßen haben, vielleicht gibt es eine Art Selbsthilfe Gruppe bei dir in der Nähe? Ich wünsche dir eine schöne Geburt und dir, deinem Sohn und deiner Familie alles Liebe und Gute!!

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Oh lass dich fest drücken - aber Klumpfüsse sind absolut nicht Schlimm.

Mein 3. Sohn wurde letzten Juli geboren mit beidseitigen Klumpfüssen - und wir wussten nix davon bis ihn die Hebamme "rausgezogen" hat und mir gezeigt hat.

Meine erste Reaktion war: Scheisse - was hat der mit seinen Füssen????#schock
Die Hebamme hat ihn dann selbst erst genau betrachtet und abgenabelt - für uns war es ein Schreck - mein Mann hat wochenlang keinem gesagt, dass das Baby da war - er hat es nur schwer verarbeitet. Für mich war es nicht so schlimm - ich wusste ja, dass man es behandeln kann, aber die ersten Tage hab ich geheult.Aber es ging dann, sonst ist er gesund.
Wobei in meiner Familie sowas eher auf die buschikose Art gehandhabt wird - meine Mutter meinte am ersten Tag nach seiner Geburt: Ich solle mich nicht so anstellen, er hat wenigstens Füsse, der Rest wird schon. Sie ist Krankenschwester - Gejammere gilt nicht. Arsch zusammenkneifen und durch, so ist das Motto bei uns...ändern kannst es eh nicht.

Er wurde bereits am Tag nach seiner Geburt in der nächsten Orthopädischen Uniklinik (bei uns ist es Ulm) eingegipst. Er hatte wirklich ganz schlimme Klumpfüsse, hat sogar die behandelnde Ärtztin gesagt - sieht aus wie das Bild auf Wikipedia:-(

Woher die Klumpfüsse kommen, kann dir keiner sagen - ich wusste nix davon, hätte aber auch wenn ich es gewusst hätte keine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Eine Chromosomenfehlbildung ist sehr selten bei Klumpfüssen, die Klumpis haben meistens noch eine Hüftfehlstellung, das wird aber nach der Geburt beim Orthopäden abgeklärt, dann kommt ne Spreizhose dran und gut ist.

Inzwischen ist er fast 9 Monate alt - kriecht wie ein Wilder durchs Haus zieht sich überall hoch zum stehen und Ärgert seine Brüder - er ist ein absoluter Sonnenschein und lacht ganz viel - das fröhlichste meiner Kinder :-)

Warte erstmal ab, bis er auf der Welt ist - die werden zeitnah mit der Behandlung anfangen - du hast ja die Möglichkeit, dich vorab zu informieren, was auf dich zukommt. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen und hab auch schwimmen gelernt :-)

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Ach ja - er wurde mit 8 Wochen operiert und trägt auch brav seine Schiene - seit Weihnachten nur noch zum Schlafen, davor wie verordnet 23 Stunden täglich. Dieses Ding wird er jetzt auch tragen bis er 4 Jahre alt ist, da wird nicht diskutiert.

Da seine Behinderung sehr ausgeprägt ist, wage ich es nicht, die einfach wegzulassen, wir hatten, als wir operiert wurden, 2 Kinder mit 8/9 Monaten, und eins mit 2 Jahren die NOCHMAL operiert werden mussten, weil ihre ach so schlauen Mütter die Schiene nicht rangemacht hatten oder nur unregelmäßig rangemacht hatten, weil das arme Kind ja geweint hat.

Da dauerte jede OP mehrere Stunden, weil die Ärztin die Sehnen alle operativ verlängern musste - du willst nicht wissen, wie die Kinder das dann fanden. Das hat mich so abgeschreckt, dass mir der Gedanke gar nicht kam, ob es ohne diese Schienen auch gehen würde. Ich trau mich das jedenfalls nicht, hab aber gehört, dass die Ausprägung der Klumpfüsse unterschiedlich ist - bei einigen gehts nur mit Krankengymnastik weg, bei anderen ist es so schlimm, da hast du gar keine Wahl. Wir machen wöchentlich Krankengymnastik und ich mach es (soweit ich es schaffe) täglich die Übungen mit ihm daheim - es ist so super geworden, die meissten sehen es gar nicht mehr.

Das Problem ist halt, die Achillessehnen OP funktioniert nur bei Babys, je älter sie werden, um so weniger klappt es dann, dass die Sehne zusammenwächst, und sie muss dann "verlängert" werden und wird nicht einfach blos durchgeschnitten.

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Du hast recht. Es gibt verschieden ausgeprägte Formen vom Klumpfuß.

Bei uns war es nicht ganz ganz schlimm, aber auch bei ganz schlimmen kann man es ohne Achillessehnenop hinbekommen. Da war bei meiner Krankengymnastin ein Fall der auch ganz schlimme Füße hatte. Und auch da ging alles ohne Op nur mit Krankengymnastik gut. Hat keinerlei Probleme. Es ist eben viel Arbeit auch zu Hause, jeden Tag.
Und eine Achillessehnen-op ist meines Wissens immer eine Verlängerung. So oder so wird sie durchtrennt.
Das hat nichts mit Baby oder nicht Baby zu tun. Das ist Quatsch!
Wenn es mehrere Stunden gedauert hat war es vielleicht die große Op.
Und natürliche wächst es bei einem Baby schneller zusammen als bei einem größeren Kind. Ein Baby hat ja auch so einen rasanten Wachstum.
Ich denke einfach man sollte nichts überstürzen und es erst einmal auf den harten Weg ausprobieren und dem ganzen eine Chance geben. Dann kann man immer noch anderst vorgehen.
Wir haben es nicht einfach so entschieden keine Schiene zu tragen. Das war wohl überlegt und mit Arzt und Krankengymnastin besprochen.

Und ich muss auch zugeben, ich habe auch eine Bekannte deren Tochter ganz schlimme Klumpfüße hatte. Sie haben gleich gegipst, operiert, geschient. Eben das volle programm, bis sie vier Jahre alt war.
Dann kam die Schiene weg und die Klumpfüße zurück. Dann bekam sie die große Op und musste wieder wochenlang am Stück Gips tragen und am Schluss quasi das Laufen neu lernen.

Dort liegt es aber auch in der Familie und wurde sozusagen vererbt. Das ist nochmal etwas anderes.

Es kann immer zurück kommen.

Und das mit der Schiene ist auch nur eine Theorie ob das überhaupt etwas bringt. Das ist nämlich garnicht erwiesen.

Du hast auch recht, dass es Fälle gibt, bei denen es garnicht anderst geht. Aber auch da würde ich vorher mit Krankengymnastik anfangen und dem ganzen erstmal Zeit geben um eine gewisse vorarbeit geleistet zu haben.

LG

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Ich hoffe ja sehr, dass es bei uns nicht zurückkommt. Wir hatten sowas noch nie in der Familie. Und bisher sieht es gut aus - nicht super, aber viel viel besser :-)
Selbst meine Krankengymnastin sagt, ohne OP und Schiene könnte sie nicht mit ihm arbeiten - sie war schockiert, als sie das Foto von ihm nach seiner Geburt sah. Umso stolzer sind wir, das es immer besser wird.

Unser Felix hatte nach den Gipsen Ballettfüsse - er konnte seine Füsse nicht in die Waagrechte bringen, dazu war die Sehne viel zu kurz. Er stand also immer auf den Zehenspitzen. Schwer zu erklären wenn man das nicht gesehen hat - die Sehnen waren so kurz, dass es schon anfing die Zehen nach innen zu ziehen.

Technisch kann übrigens eine Archillessehne nur bei Babys durchtrennt werden, die wächst dann von selber im Sehnenkanal wieder zusammen (ist dann allerdings verkürzt und muss mittels Krankengymnastik wieder gedehnt werden). Bei Älteren muss die Sehne dann operativ verlängert werden - dazu wird sie mit einem Z-Schnitt eingeschnitten und mit einem Skalpell perforiert - einfach durchschneiden geht ab einem gewissen alter nicht mehr.
(naja - hab das medizinische Personal in der Familie - die konnten mir die Möglichkeiten gut aufzeigen). Daher hab ich mich für die frühe OP entschlossen - es war mir zu riskant auszuprobieren, ob es ohne geht, nachdem die Prognosen dafür einfach zu schlecht waren#stern

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ich schreibe dir eine persönliche Nachricht.

Liebe Grüße

mariposa-rosa

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blödinn, ich schreibe dir direkt.

Hallo Sommersprosse3,

jetzt ist dein Kleiner wohl schon auf der Welt! Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe der erste Augenblick mit deinem Kind war wunderschön und ihr seid alle wohl auf! Ich kenne natürlich deine Angst, mein erster Blick nach der Geburt ging sofort auf die Füße und dann war ich erstmal erleichtert.

Ich melde mich weil ich auch ein kleines Klumpfußbaby habe, 5 Monate alt und ansonsten gesund und munter. Soweiß ich weiß und mir gesagt wurde gibt es keine Häufung zwischen Klumpfüßen und anderen, schwerwiegenderen Fehlbildungen. Ich würde im Zusammenhang mit Klumpfüßen auch nicht von Behinderung sondern eher von Fehlbildung sprechen, im Grunde ist es ja nichts anderes als eine Hüftdisplasie, eine behandlungsbedürftige Auffälligkeit, nur etwas seltener.

Im Vorfeld habe ich ein wenig was gelesen zur Vorbereitung und mir die gängige Therapiemethode angeschaut. Ich wusste also schon, dass er recht früh Gipsfüße bekommen wird, später vielleicht eine Mini-OP und dann eine Schiene tragen muss. Vor der Geburt habe ich auch schon mal Kontakt zum Orthopäden bei uns in der Uniklinik aufgenommen. Wir haben Glück, die Fachleute sitzen hier gleich in der Stadt und wir müssen nicht lange fahren. Such dir auf jeden Fall einen guten Arzt, der viel Erfahrung mit der Behandlung von Klumpfüßen hat, am besten in einer Klinik. Dann brauchst du noch einen Physiotherapeuten wenn die Gipse abkommen.

Mein kleiner Sohn bekam seinen ersten Gips mit 3 Wochen. Noch früher wollten die Ärzte nicht starten, es sei nicht nötig sagte man uns und außerdem würden dann später die Schienen besser passen wenn das Kind eher 2-3 Wochen älter ist. Er hatte dann 5 Wochen Gipse, also jeweils 1x die Woche wurde gewechselt. Die Termine im Krankenhaus waren anstrengend, keine Frage. Geholfen hat uns immer abgepumpte Milch dabei zu haben und ein Schnuller. So lässt sich die Gipsprozedur besser durchstehen. Der Gips wird übrigens schonend aufgebrochen und nicht gesgägt. Kurz vor Weihnachten folgte dann bei uns eine kleine OP (Archillessehne wurde Durchtrennt). Es wurde wirklich nur ein Mini Schnitt gemacht, allerdings in Vollnakose und wegen dem sehr frühen OP Termin waren wir 2 Nächte im KH. Danach folgten wieder 3 Wochen Gips und seit Mitte Januar trägt er nun die Alpha Flex Schiene. Endlich können wir baden!!!! Habe mich mich gefreut!!! :-) Zum Glück toleriert unser Sohn die Schiene sehr gut! Er entwickelt sich normal, dreht sich von Rücken auf den Bauch. Dennoch kann ich es kaum noch erwarten bis in 2 Wochen die Schiene nur noch Nachts angelegt werden muss. Ich denke die anstrengenste Zeit haben wir hinter uns gebracht.

Es war und ist zwar mit der Schiene, den Terminen im Krankenhaus und der wöchentlichen Physiotherpie etwas anstrengend, aber wenn er mir dann aber im kommenden Jahr davonlaufen wird, war es jede Mühe wert!

Wenn du noch irgendwelche Fragen haben solltest, frage einfach!

Viele Grüße

mariposa-rosa

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Sehr gerne :)