Scheiß Depression! Mutmacher gesucht!

Hallo,
meine kleine ist nun 1 Monat alt und ich kann die Zeit garnicht genießen! Es ist so als ob ich es garnicht erlebe! Ich habe mich so auf sie gefreut und jetzt ist mir alles so fremd! Ich habe ein Gefühl, eine schreckliche Mutter zu sein und dass es nie besser wird!
Ich versuche alles um mich abzulenken. Rede mit Familie, gehe raus, schau fern... Aber es geht nichts!! Die Kleine bei jemanden kurz abgeben geht auch nicht!
Nun nehme ich seit 4 Tagen Sertralin und dass ist meine einzige Hoffnung, dass es mal besser wird.

Wer hatte sowas und kann mir Rat geben?

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Hallo Marie,
Ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir geht. Bei mir war es genauso. Ich hatte eine tolle Schwangerschaft und Geburt, doch danach war alles ein einziger Albtraum. Unerklärliche Gefühle, Trauer die objektiv gesehen total unbegründet war. Und meine Kleine wuchs täglich gespürt einen Zentimeter ohne dass ich die Zeit genießen konnte. Ich wünschte mir so sehr, die Zeit anhalten zu können, bis es mir wieder besser geht. Es war wirklich schlimm und ich kann gut verstehen, dass du dringend Hilfe suchst. Vielleicht kann ich dir ein wenig weiter helfen.

Was bei mir innerhalb kürzester Zeit geholfen hat, was ich aber auch erst nach langer Suche und vielen frustrierenden Arztbesuchen und tausenden Irrwegen gefunden habe war die vaginale Einnahme von Progesteron (Famenita 100mg, 1x täglich, am Anfang 6 Tage die Woche) .

Klar hatte ich auch Sertralin hier liegen, aber ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden das zu nehmen. Ich hatte das Gefühl, dass so ja nur die Symptome, nicht aber das wirkliche Problem bekämpft wurde. Ich habe irgendwann eine Heilpraktikerin gefunden, die meinen Hormonstatus überprüfen ließ. Da war meine Tochter fast 3 Monate alt. Das Ergebnis war ehrlich gesagt schockierend... auch dass kein Arzt das mal kontrolliert hatte...

Nach vielem Hin und Her hat meine Ärztin mir dann trotz Stillens Progesteron verschrieben. Es hat ca. 1 Woche gedauert und der große Spuk war vorbei. Endlich war ich wieder ich selbst.

Ich schleiche momentan das Progesteron aus. Wenn ich zu wenig nehme, merke ich sofort, dass es mir wieder schlechter geht. Stillen klappt übrigens weiterhin super. Meine Tochter wird 7 Monate alt und wird fast immer noch voll gestillt. Sie gedeiht prächtig und ist bestens entwickelt.

Was mir in der schwierigen Zeit auch geholfen hat war eine tolle Therapeutin mit der ich über alles reden konnte.

Ich konnte die Kleine auch nicht abgeben, auch wenn viele es gut meinten, wenn sie sagten, dass ich vielleicht Zeit für mich brauche damit es mir besser geht. Für mich war es aber wichtiger sie ständig bei mir zu wissen, um möglichst viel von ihr zu haben, trotz des katastrophalen Gefühlslebens. Mir hat auch Tagebuch schreiben geholfen. Mache ich immer noch. Nur nicht mehr so akribisch. Hatte das Gefühl dass das Babytagebuch mir hilft die verlorene Zeit irgendwie für mich festzuhalten.

Das ganze war jetzt vielleicht etwas durcheinander, ich hoffe aber, dass ich dir trotzdem damit helfen konnte.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Vielleicht kann mein Tipp dir ja helfen und du musst nicht so lange da durch wie ich. Ich wünsche es dir und allen anderen Betroffenen von tiefsten Herzen.

Ganz liebe Grüße

Andrea

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Danke dir meine Liebe! Progesteron habe ich genommen aber nur nachts zum schlafen, da es mir davon extrem schwindelig wurde. Helfen die auch wenn man die vaginal einführt?

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Hey, ich verstehe sehr gut wie du dich fühlst ??
Es geht vorbei! Ich wollte meine kleine am Anfang auch nicht, hab nur geweint und dachte mein Alltag besteht aus nichts anderem mehr wie meinem Baby! Nach 6 Wochen ging es mir besser und nach 8 Wochen hat sich alles eingespielt! Sie ist jetzt 5 Monate und ich liebe sie mehr als alles andere ????
Das schaffst du!

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Huch, das sollten eigentlich smilys sein und keine?? Ignorieren bitte

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Danke dir! Es ist einer der schlimmsten Situation die man haben kann! Vorallem wenn man sich alles bezaubernd vorgestellt hat!

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Einen wirklichen Rat kann ich dir leider auch nicht geben, aber ich kann dir sagen, gibt nicht auf, denn es wird wirklich besser.

Mein kleiner wird jetzt 5 Monate und ich hatte eine Wochenbettdepression. Medikamente wollte ich nicht nehmen, da die nur die Symptome lindern, aber nicht das Problem. Ich habe einen guten Therapeuten, einen wunderbaren Ehemann und eine tolle Familie. Viel reden half mir und stundenlanges spazieren gehen.

Das beste war aber, als mein Mann dann arbeiten ging und ich anfangen musste, den Tag für mich und meinen Purzel zu strukturieren. Seit dem ging es bergauf. Ich glaube nach ca 12 Wochen war es so, dass ich sagte, ich bin angekommen im babyalltag, als Mutter und sich als Hausfrau.

Mittlerweile liebe ich mein Kind unendlich und das typische Muttergefühl und die überschwängliche liebe haben sich endlich eingestellt.

Auch der Kontakt zu anderen Müttern half mir sehr.

Ich wünsche dir alles gute und fühl dich unbekannterweise gedrückt :-)

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Hallo

Ich weiß nicht ob dir meine erfahrung hilft weil bei mir er es "nir" der übliche Baby Blues" und ging ungefähr 1 woche. Das hatte ich schon bei meiner großen (sie war ungeplant und dennoch haben wir uns unendlich auf sie bgefreut). Jetzt bei meiner kleinen dachte ich, ich bin drauf vorbereitet und dieses Mal wird es nicht so schlimm. Pustekuchen! Ich hatte echt zu kämpfen hatte ein schlechtes gewissen meiner großen gegenüber und und und...

viel viel rausgehen, Sonne tanken! Das hilft deinem hormonstatus unheimlich.

Bei meiner Tochter hat es echt lange gedauert bis die typischen Mutter Gefühle kamen, klar hab ich sie gleich geliebt aber nicht so abgöttisch wie später. Bei ihr wurde es mit jedem Entwicklungs Schritt mehr. Jetzt ist sie 2 und mir wird schlecht bei dem Gedanken das sie wenn es der Zufall gewollt hätte jetzt nicht bei uns wäre. Das wäre furchtbar.

Ich wünsche dir viel kraft.

Und schließe mich meinen Vorrednern an, spreche vielleicht mal mit einer Therapeutin