Wieso ist man als Flaschenmutter automatisch eine Rabenmutter?

Genau diese Frage stelle ich mir (als Mann). Meine Frau wollte von Anfang an nicht stillen. Sie hat es bei jedem Kind versucht, aber fühlte sich einfach nicht wohl damit. Also hat sie drei Monate lang abgepumpt und ist danach komplett auf die Flaschenmilch umgestiegen, weil sie keine Milch mehr hatte. Sie wollte unseren Kindern die gute Muttermilch (ich komme mir irgendwie so vor als wäre meine Frau eine Milchkuh, wenn ich das so formuliere #gruebel) geben. Aber beim Stillen hat sie sich einfach nur dauergestresst gefühlt. Stillen ist doch nicht alles? Oder doch? Wieso gibt es generell immer so viel Kritik von anderen Müttern? Du hast kein Familienbett und dein Kind schläft in seinem eigenen Zimmer? Rabenmutter. Du hattest einen Kaiserschnitt? Wie unnötig und egoistisch! Irgendwie wird alles immer madig gemacht. Wir haben vor kurzem unser letztes Familienmitglied bekommen und ich habe das Gefühl, dass es es beim ersten Kind nicht so schlimm war. Vielleicht habe ich es auch einfach nie mitbekommen.

Zurück zur Frage: Wieso sind manche Frauen so? Wie gehen andere Mütter mit so viel (Dauer-)Kritik um? Meine Frau kommt einigermaßen gut damit klar. Für sie passt es so wie es ist. Sie weiß, dass jeder Mensch ganz individuell ist und andere Mütter vielleicht todtraurig mit ihrem Leben wären. Beim ersten Kind war sie allerdings dauergenervt und frustriert. "Stillst du noch?" Irgendwie ist das auch immer die erste Frage die IHR gestellt wird. Mich fragt nur jeder wie unser Baby heißt und wie alt es ist.

Ich habe noch eine (anonyme) Umfrage angehängt.

sur.bianer (der gerade zu viel Zeit während seiner Elternzeit hat)

Ist man als Flaschenmutter automatisch eine Rabenmutter?

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Hey,

Ich gehöre zu der pro Stille Fraktion :P Allerdings nicht wegen der Bindung oder was weiß ich, sondern einfach aus gesundheitlichen Aspekten. Klar ist Flaschenmilch heutzutage schon sehr weit, aber sie kann dem Baby trotzdem nicht das geben, was Muttermilch kann. Deshalb finde ich es immer schade, wenn eine Mama wirklich gar nicht stillen möchte.

Trotzdem würde ich das einer Flaschenmama nie so sagen bzw. Muss man seinen Gegenüber wegen sowas nicht verurteilen. Es geht mich einfach nichts an, warum jemand seine Entscheidung so trifft wie er sie trifft. Und eine Rabenmutter wird man dadurch auch nicht.

Viele Grüße

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Hallo, jede Frau soll es so machen, wie sie möchte, egal ob Stillen, Familienbett oder Kaiserschnitt. Leben und leben lassen, das ist meine Devise.
Ich habe alle drei Kinder gestillt bzw. stille meinen zehn Monate alten Sohn noch.
Das Stillen hat immer problemlos und gut geklappt. Wäre das anders gewesen, hätte ich vielleicht auch die Flasche gegeben.
Deine Frau sollte sich nicht jeden Schuh anziehen, denn es idt ja ihre Sache.
Mir ist es herzlich egal, was andere Leute zu diesen Themen zu mir sagen. Ich weiß, dass ich mit meinen Entscheidungen zufrieden bin. LG

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Meiner Frau ist es auch egal was andere sagen. Ich habe mich einfach gefragt wie andere Frauen damit umgehen. Ich belege momentan einige Babykurse und bin erstaunt darüber wie verachtend manche Frauen sind, nur weil andere Mütter nicht stillen/kein Familienbett haben/wieder arbeiten gehen... Was man da so alles hört #schock

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Ich habe in meinem Umfeld nie diese Erfahrungen gemacht, da wurde es schon immer einfach zur Kenntnis genommen und akzeptiert, ob Frau nun gestillt hat oder nicht. Beim Familienbett ist es sogar gegenteilig, da wird man eher entsetzt angeschaut.

Von daher weiß ich nicht, ob meine Erfahrungen nun so subjektiv sind und es anderswo ganz anders aussieht oder ob viele dem einfach nur zuviel Bedeutung beimessen (vielleicht auch beeinflusst durch das Forum hier). Die Frage "Stillst du noch?" ist ja erstmal nicht mehr als einfach nur das: eine Frage.

WER vermittelt euch denn den Eindruck, deine Frau sei eine Rabenmutter?

Lg

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Ganz genau. Ich erlebe es auch eher so, dass es ein Ding der "Neuzeit" ist, dass wieder vermehrt gestillt wird. Bei meiner Mutter war es ja noch so, dass man irgendwann auf Flasche umgestiegen ist. Genauso hat da kein einziges Baby bei den Eltern mit geschlafen.

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"WER vermittelt euch denn den Eindruck, deine Frau sei eine Rabenmutter?" Ich bin momentan in Elternzeit und belege einige Babykurse. Wenn ich jetzt nach den gesagten Dingen (die andere Mütter übereinander sagen) gehe, wäre meine Frau eine Rabenmutter. Ich finde es irgendwie befremdlich #gruebel Unsere Devise ist Leben und leben lassen!

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Viele Mütter sehen sich halt im Wettstreit mit allen andern und natürlich hält jede auch ihr Modell als das beste. Lässt sich super in Krabbelgruppen oder auch hier im Forum beobachten ;-)

Momentan ist halt das natürliche voll im Trend. Natürlich hat Frau zu stillen bis zur Einschulung (übertrieben gesagt), muss im Tragetuch tragen und lässt das Kind bis zum Auszug im Familienbett schlafen ;-) Das einzige was ein wenig unnatürlich ist (in meinen Augen) der Trend zur frühen fremdbetreuung (regionsabhängig)

Wir machen das wie es für uns am besten passt. Unsere zweite Tochter wird nicht gestillt auch wenn es vllt sogar ginge mit dem richtigen Willen - bei der großen versucht und es war nicht meins hab mich schlimm gefühlt. Es wird einen geplanten KS geben. Familienbett haben wir tatsächlich, schreien lassen wollen wir nicht und 10x nachts aufstehen will ich nicht ;-)

In unserem Umfeld gibt's eigentlich keine Kritik. Klar die Frage stillst du noch kommt öfters, aber dann sage ich Nein und gut ist. Nervig und total unverschämt finde ich Kommentare wie "wenn du deiner Pflicht dein Kind zu stillen nicht nachkommen willst bekomm doch gar keine" oder so ähnlich....aber so Leute kenn ich zum Glück privat nicht.

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"Viele Mütter sehen sich halt im Wettstreit mit allen andern und natürlich hält jede auch ihr Modell als das beste. Lässt sich super in Krabbelgruppen oder auch hier im Forum beobachten ;-)" GENAU DAS kann ich jetzt beobachten. Ich belege momentan einige Babykurse und bin entsetzt über manche Aussagen #schock

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Das war mit der Hauptgrund warum wir ganz schnell keine babykurse mehr besucht haben. Mich nervt es viel zu sehr das fremde Frauen mit meinem armen Kind Mitleid haben weil es ohne stillen keine richtige Bindung aufbaut usw. #bla unser Kind hat eine super Bindung zu 4 Personen (Mama, Papa Großeltern)...viel besser als nur auf Mama fixiert zu sein :-D

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Es ist doch pupsegal wie ein Baby groß wird! Hauptsache gut umsorgt und mit viel Liebe! Ich verstehe auch nicht warum stillen, tragen, Familienbett usw. das Nonplusultra ist.. jede Familie und jedes Baby ist anders und solange auf die Bedürfnisse des Babys eingegangen wird und die Mutter/Familie sich wohl fühlt, wird alles richtig gemacht! Man muss sich nicht rechtfertigen

LG boehmin

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Das sehe ich auch so!

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Moin.

Ich gehe recht schlagfertig mit solchen komischen fragen um. Anfangs fragte mein Vater recht häufig ob sie denn nun in ihrem eigenen Bett schläft. Die Antwort die das Thema beendete: "nein, bin ich viel zu faul für. Ich mag es beim stillen wieder einzuschlafen" :-D

inzwischen haben sich alle in meinem Umfeld damit angefreundet, dass wir Familienbett leben. Vielleicht weil ich dadurch gut drauf bin? ;-)

Ich kann es aber auch nachvollziehen wenn es wo anders anders läuft. Ich höre mir sogar gerne an, wie es wo anders läuft. Vielleicht ist da ja was für mich bei? Aber Klischee-Kritik mag ich nicht. Da schau ich die entspreche Person auch mal böse an.

Mein armes stillkind hat auch mal ne Pre von Papa bekommen, weil ich ins Kino wollte ... böse Mama ...

Hut ab, dass sie 3 Monate gepumpt hat. Ich denke nicht, dass ich das geschafft hätte. Ich bin durchaus froh, stillen zu können und es auch einigermaßen zu mögen. Manchmal wünsche ich mir aber schon, dass mein Spatz nicht mehr so viel Brust braucht. Sie ist echt quirlig.

Jetzt noch auf Flasche wechseln möchte ich aber nicht. Kann aber verstehen, wenn es andere Mütter machen.

Ich habe eine gute Mutter, obwohl ich nur 3 Wochen gestillt wurde und im eigenen Bett (mit Zwilling zusammen) geschlafen habe. Weil ich geliebt, respektiert und unterstützt wurde und werde!!

Grüße Morqua mit Prinzessin 10 Monate

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Ich verstehe nicht wieso man für's Familienbett kritisiert wird. Man verlangt doch nicht von den Gegnern, dass sie mit den Kindern drin schlafen. Also wo ist das Problem?

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Es war keine Kritik, sondern Gewohnheit das Kinder im eigenen Bett schlafen und nicht mit dem Thema befasst.

Meine Mutter zum Beispiel hört sich lieber erstmal an, was derjenige zu sagen hat, bzw. stellt erstmal fragen. Dadurch kommt von ihr nur sehr wenig "Kritik" und gleich mal keine ungefragten Ratschläge.

Es ist auch einfach Typ Sache.

Auch das Klischee man hätte Angst das Kind zu überrollen konnte ich immer beruhigen ;-)

Grüsse

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Ich glaube ja ehrlich gesagt, dass das an mehreren Faktoren liegt, die da zusammen kommen.

Der größte Faktor ist mE die eigene Unsicherheit, ob man alles "richtig" macht. Solange man davon nicht überzeugt ist, wertet man jede Aussage als Kritik, egal ob es so gemeint war oder nicht. Dies gilt am meisten natürlich beim ersten Kind. Man hat halt keine Erfahrung, woher auch.

Der zweite Faktor ist ein eher gesellschaftliches Problem. Es gibt halt immer noch viele Menschen die glauben das ein bestimmter Erziehungsstil der einzig richtige ist. Hinzu kommen extrem hohe Erwartungen die "vermeintlich" an die Erziehung und die Rahmenbedingungen gestellt werden. Beides fördert die zuvor beschriebene Unsicherheit, wenn man nicht dagegen immun ist.

Und nicht zu vergessen, sind die fiesen kleinen Hormone. Es ist schon so, dass man manchmal einfach nicht in der Lage ist, rational oder objektiv zu bleiben. Auch das fällt manchmal schwer, dies zu akzeptieren. Da bewertet man eine eigentlich freundlich gemeinte Frage oder Anmerkung auch schnell mal als Kritik, obwohl es nicht so gemeint war.

Ich glaube wir täten alle gut daran, mehr auf unsere Instinkte zu vertrauen, gelassen zu bleiben und auch mit Kind in uns selbst zu ruhen. Aber wer schafft das schon heutzutage. Viele schaffen das nicht mal ohne Kind.

Viele Grüße

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"Ich glaube wir täten alle gut daran, mehr auf unsere Instinkte zu vertrauen, gelassen zu bleiben und auch mit Kind in uns selbst zu ruhen. Aber wer schafft das schon heutzutage. Viele schaffen das nicht mal ohne Kind."

Das finden wir auch. Deswegen hatten wir uns zum Beispiel gegen eine Hebamme entschieden. Wir wollten eben auf unsere Instinkte vertrauen und es "allein schaffen".

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Klar ist Stillen nicht alles, es gibt aber Mütter die sich sofort die Abstilltablette geben lassen, einfach weil sie keine Lust haben zu stillen. Wie kann man sowas Wunderschönes von vorne rein ablehnen ohne es zu versuchen? Das finde ich sehr unverständlich und für das Würmchen wirklich schade.

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Und für mich ist es unverständlich wie man stillen wunderschön nennen kann ;-) ich finde es einengend, zu abhängig machend und der Gedanke fühlt sich schon nicht gut an.

Das ist das "nervige" an stillenden Müttern (nicht böse gemeint) ich kenne keine Mama die Flasche gibt die es schade findet das das arme Kind nicht zumindest mal versuchen darf Fläschchen zu bekommen. Es ist einfach ok wenn die mutter stillt. Warum geht das andersrum nicht auch einfach.

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Das ist eine Sache der Einstellung. Und dass Stillen nunmal gesünder für das Kind ist, das ist Tatsache und nicht widerlegbar, deswegen schade.

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Hallo,

ich kann deine Erfahrung absolut nicht teilen. Mein Sohn ist 7 Monate alt und kein Mensch fragt mich ob ich noch stille. Überhaupt hat mich das bei beiden Kindern nur selten jemand gefragt.

Die wenigsten aus meinem Bekanntenkreis interessieren sich für unsere Schlafsituation und überhaupt kann ich dieses ganze, künstlich aufgebauschte, Bla Bla über die fanatischen Stillmütter und die bösen Flaschenmütter nicht mehr lesen.

In meinem realen Leben kenne ich das einfach nicht.

Ich glaube das Problem liegt vor allem darin, dass viele Mütter (in die eine oder die andere Richtung) einfach doch nicht ganz sicher oder zufrieden mit ihren Entscheidungen sind. Dann rechtfertigen sie sich für ihre Art zu leben und bieten Angriffsfläche.

Wenn ihr bereits Kinder habt, weißt du doch, dass "anderen" immer irgendwas nicht passt. Das hört doch nicht auf, bis die Kinder ausziehen und danach heißt es "Wie deiner ist nur Anwalt? Na meiner ist Chirurg. Hättest du ihn nur länger gestillt!" ;-)

So sind wir Menschen halt, natürlich halten wir das was wir tun für super, sonst würden wir es lassen.

Und blöde Kommentare gibt es sicher auch in die andere Richtung. Was meinst du wie blöd viele aus der Wäsche schauen, wenn ich erwähne, dass ich meine 3jährige Tochter noch stille? Die Vertretung von unserem Kinderarzt ist fast vom Glauben abgefallen. Trotzdem wurde noch nie jemand anmaßend oder beleidigend.

Es ist doch auch völlig egal, was ich über Mütter, die nicht stillen, denke. Ich würde nie eine doof anschauen oder gar überheblich werden. Ich bin mit diesen Müttern genauso befreundet, wie mit anderen auch. Es interessiert mich eigentlich gar nicht, wir sie ihre Kinder ernähren.

LG

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Ja wir haben schon Kinder, aber es ist meine erste Elternzeit und deswegen bekomme ich das alles jetzt irgendwie viel aktiver mit. Es ist irgendwie ein "Kulturschock" (Ich belege gerade einige Babykurse).

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Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich erst später mit meiner Tochter feste Spielgruppen besucht habe und das auch eher, um selbst ein bisschen raus zu kommen.
Bei den Babykursen ist das "Problem" halt, dass die Kinder noch recht klein sind und sich meistens noch alle Gedanken, Sorgen und einfach der ganze Tag, um dieses Wesen dreht.

Ich finde es viel entspannter, wenn man "später" auch mal mit anderen Müttern auf dem Spielplatz über etwas anderes als die Kinder sprechen kann.

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