Warum ist mein Baby nur so unzufrieden?

Hallo,

ich habe einen 4 Monate alten kleinen Sohn. Er ist ein absolutes Wunschkind und wir lieben ihn sehr. Er war von Anfang an sehr nähebedürftig und diese Nähe und Liebe bekommt er von uns auch. Wir versuchen ihn Bedürfnis orientiert zu erziehen. Er wird viel getragen und wir beschäftigen uns viel mit ihm. Singen und tanzen mit ihm durch das Haus, streicheln und liebkosen ihn viel. Wir reden sehr viel mit ihm und haben uns gegen eine "wir lassen ihn schreien, dann wird er schon aufhören" Erziehung entscheiden. Stattdessen tragen wir ihn wenn er weint. Wir sagen ihm, dass wir ihn verstehen, dass seine Bauchschmerzen bald weniger werden und dass wir immer bei ihm sind... Es ist auch nicht so, dass er viel schreit oder weint. Er ist aber sehr quengelig. Oft ist er unruhig, wenn Besuch da ist oder wir bei Freunden sind. Das stresst mich sehr. Ich habe das Gefühl, dass wir mit unserer liebevollen Art mit ihm belächelt werden. Manchmal bin ich einfach nur traurig, dass mein Baby so unzufrieden ist. Ich habe mir ein fröhliches und glückliches Baby vorgestellt, schließlich mangelt es ihm an nichts. Er bekommt viel Aufmerksamkeit und Liebe. Warum ist er denn nur so unleidlich? Was machen wir falsch? Verlange ich zu viel von einem 4 Monate altem Baby? Aber andere Babys sind doch auch zufriedener
und weniger quengelig. Ich habe Sorge, dass dies sein Charakter ist und er ein unzufriedener Mensch ist. Wenn er lacht geht die Sonne auf, wenn er in Quassellaune ist, dann kann ihn keiner stoppen. Aber er ist eben sehr oft einfach nur unzufrieden. Ich kann mich keine 5 Minuten mit ihm hinsetzen, das mag er nicht. Wir laufen also sehr viel durch das Haus und gucken uns viele Dinge an. Aber auch damit ist ihm schnell langweilig. Im Kinderwagen hält er meist 1 Stunde aus, die meiste Zeit im schlafen. Wach mag er es nur sehr kurz. Auch dann wieder gelangweilt, erst wird gemeckert und wenn ich ihn dann nicht rausnehme, dann wird bitterlich geweint. Da es momentan sehr kalt ist, kann ich ihn nicht rausnehmen.Also drehe ich meine Runden immer wieder im Kreis in der Nachbarschaft, er könnte ja wach werden und raus wollen. Er mag es auch nicht hingelegt zu werden, wenn ich mich nicht mit ihm beschäftige. Auch wenn ich im selben Raum bin. Auch wenn ich mich mit anderen unterhalte oder putze. Das lenkt ihn nicht ab, ich MUSS mich mit ihm beschäftigen, sonst wird er böse und meckert. Der Laufstall ist also unnötig. Wenn ich mich dann beschwere, dass er so anspruchsvoll ist, dann tut es mir sofort leid und ich fühle mich schlecht. Ich weiß, ein Baby kostet viel Zeit und Aufmerksamkeit. Darum geht es mir nicht. Ich bin nur so unglücklich, weil er trotz all der Aufmerksamkeit unzufrieden zu sein scheint. Ich frage mich langsam einfach, ob ich alles falsch mache und eine schlechte Mama bin.

So das ist sehr lang geworden, aber es musste einfach mal raus.
Danke fürs lesen!

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Hey!

Ihr macht sicherlich alles richtig und es wird bestimmt nicht an Euch liegen!
Wenn du sagst, dass ihm schnell langweilig wird, dann wird es bestimmt viel besser werden, wenn er mobil ist. D.h. wenn er krabbeln und sich selbstständig fortbewegen kann.

Ich habe so oft gehört, dass Babys die ersten Monate unzufrieden waren und ab dem Krabbel-/Laufalter waren es die größten Sonnenscheine! So wird das bei euch bestimmt auch kommen!
Was meine Tochter übrigens sehr mag: Nackig strampeln auf der Krabbeldecke. So liegt sie doppelt so lange :-) Vielleicht mal ausprobieren!

Liebe Grüße!

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Danke für die lieben Worte und die Hoffnung auf bessere Zeiten... Ich habe heute morgen nur in so einem
Buch gelesen, dass man jetzt den Charakter des Babys erkennt und hab Panik bekommen. Mein kleiner strampelt auch gerne nackig herum. Gehört zur täglichen Routine bei uns ???? dabei "erzählt" er dann ganz viel und quietscht ganz glücklich. Ich hoffe einfach, dass er eines Tages fröhlich durch das Leben gehen wird.

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Hallo!

Uiuiui. Also erstmal: dein Baby ist wie es ist und genau so ist es gut! Andere sind anders und das ist vollkommen egal! Sicher macht ihr Fehler aber das machen alle.
Ich glaube, du musst mal durchatmen. Babys spiegeln ihre Eltern oft und zeigen Unruhe wenn die Eltern eher hektisch ubd aufgewühlt sind. Ich selbst weiß das zu gut weil ich die totale Wuselmaus bin und meine Tochter deswegen auch schon so einige Male nervös und überdreht war. Das wurde aber alles besser mit der Zeit...
Nimm dein Kind wie es ist und bewerte nichts über. Ganz sicher ist er nicht von Natur aus mies gelaunt :D ... er ist klein! Das ist alles. Manche Situationen sind vielleicht zu viel für ihn. Mach dir nicht ZU viele Gedanken um jede Kleinigkeit. Meckern ist im Übrigen NICHT Weinen. Du bist keine schlechte Mutter sondern die beste, die du sein kannst und der Mittelpunkt für deinen Zwerg.
Entspann dich etwas... alles wird gut.

Alles Liebe!

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Danke für deine Antwort. Ich bin tatsächlich selber ein hektischer Mensch und muss immer viele Dinge gleichzeitig erledigen. Mir ist bewusst, dass es auf ihn abfärbt. Vielleicht ist er deswegen insbesondere bei Freunden so unruhig, weil er spürt, dass ich unter Druck stehe. Dabei bin ich sehr geduldig und ruhig mit ihm. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass es meinem Baby gut geht. Aus diesem Grund ist es für mich noch schlimmer, wenn er so unglücklich wirkt und ich ihn trotz aller Bemühungen nicht zufrieden stellen kann.

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Hallo,

Unsere erste Tochter war auch so anstrengend. Bin mit ihr auch Stundenlang durch den Wald gelaufen, weil ich schon nicht mehr wusste wie ich sie Beschäftigten sollte.

Geschlafen hat sie wenig.
Es wurde besser um so mehr sie konnte.

Dafür hatten wir mit ihr auch keine so schlimme "Trotzphase".

Ihre Schwester hingegen war ein total entspanntes Baby was sich ablegen ließ etc. Mit ihr haben wir jetzt den Spass.

Lg

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Oh das macht Hoffnung. Keine Trotzphase klingt gut. Genauso fühle ich mich auch. Manchmal fällt mir keine Beschäftigung mehr ein. Alles Gute mit der zweiten Maus und ihren Trotzphasen :) es gibt ein gutes Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn"

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Für mich als noch nicht Mama hört sich dein alltag extrem aufs Kind fixiert an. Vielleicht ist es ihm einfach zu viel und du überforderst ihn?

Wenn ich das bei dir so lese werde ich wahrscheinlich ne Rabenmutter :-) :-)

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Du wirst ganz sicher keine Rabenmutter. Vielleicht braucht dein Kind auch nicht so viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung :). Es stimmt, mein ganzer Tag dreht sich nur um mein kleines Wunder. Ich habe es mir auch entspannter vorgestellt. Aber er fordert die Aufmerksamkeit lautstark ein, wenn ich sie ihm nicht gebe, dann trage ich ihn natürlich wieder rum und biete etwas anderes an.

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Ich mach mir auch ehrlich gesagt keine sorgen dass ich eine Rabenmutter werde :-) ich sehe bei meinen Mädels wie sehr sie sich zum "sklaven" ihres Kindes machen. Versteh mich nicht falsch wir werden unseren Zwerg auch nicht schreien lassen, aber ich sehe es auch nicht als meine pflicht das kind 24 Stunden permanent zu bespaßen. Vielleicht ist es ihm wirklich einfach etwas zu viel.

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Hallo.
Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an. Es hört sich nach "zu viel" und nicht nach "ihm ist langweilig" an. Meine Tochter ist 3,5 Monate... wenn man zu lange Aufmerksamkeit von ihr fordert mit singen und spielen, wird ihr das schnell zu viel. Auch zu viel Abwechslung mag sie nicht. Ich quatsche sie nicht voll und trage sie auch nicht so viel rum. Sie ist immer bei mir, was aber nicht heisst, dass ich mich permanent mit ihr beschäftige. Ich habe ein Tragetuch, das benutze ich wenn ich im ganzen Haus Dinge erledigen muss und nicht in einem Raum bleibe.
Babys weinen und quengeln, das ist ganz normal. Es gilt die Schrei/Quengel-Situation abzuchecken:

Jacke anziehen - muss sein.
Mama muss sich anziehen/duschen/auf Toilette - muss auch sein.
Im Kinderwagen liegen - tut nicht weh und frische Luft ist gesund.
Im Maxi Cosi anschnallen - lebenswichtig.
Nicht einschlafen können - nur Geduld, der Schlaf kommt auch ohne getragen zu werden, ich bin ganz nah auch ohne tragen.
Hunger? - Ja, da werde ich auch unleidlich.
Nasse Windel - unangenehm, also schnell umziehen.
Zu lange im Maxi Cosi - wird unbequem.
Zu lange auf dem Schoß - will sich ausstrecken.
Will kuscheln - also wird gekuschelt.
Zu viel Input - für Ruhe sorgen.
Das strahle ich auch aus und ich habe ein sehr ruhiges Baby.
16 Jahre zuvor bin ich zum ersten Mal Mutter geworden. Bei jedem Pieps bin ich gleich in Panik verfallen und das hat sich sehr viel aufs Kind ausgewirkt.

Die meiste Zeit des Tages verbringe ich auf der Couch: wir hören 2-3 Lieder und das reicht dann auch schon. Ich stricke ein paar Reihen während sie neben mir liegt und rasselt. Wir machen ein bisschen "Sport", danach esse ich was. Wir machen ein paar Fingerspiele oder erzählen, danach telefoniere ich mit einer Freundin. Alles ganz entspannt.

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Danke für deinen Beitrag. Ich muss sagen, so habe ich es mir auch vorgestellt. Ich dachte, das Baby bekommt eine Rassel und liegt auf der Krabbeldecke. Ich trinke daneben Kaffee und lese ein gutes Buch oder die Tageszeitung, kann nähen und kochen. Er kann unter seinem Spielbogen liegen, durch die Stadt bummeln im Kinderwagen ist ja gemütlich... Kaffeeklatsch mit Freundinnen usw. Es ist anders. Ich kann ihn nicht allzu lange liegen lassen, denn dann fängt er das schreien an und das möchte ich nicht. Aber das tragen stört mich nicht, es ist das Quengeln ohne ersichtlichen Grund. Es kann sein, dass es zu viel ist. Was kann ich denn machen, wenn er quengelig wird und weint ohne ihn zu überfordern?

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Hey,

Ich erinnere mich gerade an unsere ersten 4-5 Monate...mir gings ähnlich wie dir. Unser Kleiner hatte sehr spät mit Lachen oder wenigstens Lächeln begonnen und guckte stattdessen immer sehr grimmig und war nölig, unzufrieden...Ich hatte wirklich Angst er hat mit 1 schon eine bleibende Zornesfalte auf der Stirn (hat er übrigens nicht ;-)
Ich denke auch bei euch wird es mit der Zeit besser. Es ist nicht deine fehlende Liebe oder Aufmerksamkeit und bestimmt auch kein schlechter Charakter deines Babys.

Wenn mein Kleiner sehr unzufrieden war habe ich mich oft mit ihm im Tragetuch auf den Gymnastikball gesetzt, leicht geschaukelt, so getan als würde er mir mit seinem Gemecker was erzählen und Verständnis vorgetäuscht. oder ein lied gesummt. Vielleicht ist das schonmal eine Alternative zu eurem “Aktionismus“

Alles Liebe euch!

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Das wird ein langer Text :-) Sorry

Ich verstehe total das du möchtest das dein Baby glücklich ist. Aber überleg mal sein meckern/weinen ist die einzige Möglichkeit sich zu verständigen...er muss ja nicht sofort "unzufrieden" sein wenn er Töne von sich gibt.

Außerdem schließe ich mich den meisten hier an und sage einfach mal aus dem Bauch heraus und nur aus dem was du geschrieben hast ich denke du machst zuviel.
Dein Sohn ist doch noch so klein. Er versteht ja nicht das du es gut meinst für ihn ist einfach nur ständig Geräusch Kulisse und eventuell ist ihm das zuviel? Natürlich sollst du ihn nicht hinlegen und einfach weinen lassen
tragen? ja aufjedenfall
kuscheln? Unbedingt
Die ganze Zeit erzählen, singen usw? Nein

Versuch doch mal einfach mit einem leisen "sch sch sch" wenn er zb weint bei meiner wirkt das Wunder. Klar wenn ihm ein Summen besser gefällt bzw er sich damit beruhigt ja klar dann Summ ihm was vor das musst du halt testen
aber nicht erst Summen (hilft 1 Minute nicht) dann singen kurz drauf dann wieder reden dann doch wieder Summen. Das überfordert so ein kleinen Wurm doch.

Das er sich nicht ablegen ist auch normal, gut er ist jetzt 4 Monate da kannst du schon anfangen ein wenig zu "trainieren"
zumindest habe ich das bei meiner Maus gemacht (die ersten 3,5 Monate lebte sie auf mir) ich fing an sie kurz hinzulegen was weiß ich vielleicht 20Sekunden dann wieder hoch nehmen und tragen wieder kurz hinlegen usw

Da deiner sich hinlegen lässt während du bei ihm ist ist das schon ein Anfang. Da sein dann kurz aus dem Blickfeld gehen und schnell wieder kommen. Für dich ist es "nur" eine Minute für dein Baby fühlt es sich wie eine Ewigkeit an
deswegen erwarte nicht soviel von ihm. Mach langsam und ruhig. Weinen lassen finde ich auch keine Option war sie für mich auch nicht aber wenn sie nur kurz meckert (ohne weinen ohne schreien und wenn das meckern auch nur kurz ist) gehe ich nicht sofort hin.

Wie gesagt sie hat am Anfang auch absolut keine Minute ohne mich verbracht bin sogar zusammen mit ihr aufs Klo. Jetzt ist sie 5 Monate und weint eigentlich fast nie und wenn dann nur ganz kurz. Sie lässt sich hinlegen sie spielt auch ohne mich um sich haben zu müssen wenn sie meckert (länger als 10 Sekunden) gehe ich hin und frage was los ist meistens fängt sie dann sofort an zu lachen wenn sie mich sieht und meine stimme hört dann weiß ich okay sie will mich bei sich haben setze mich dann dazu rede mit ihr spiele mit ihr usw meistens dauert das keine 10 Minuten und sie beschäftigt sich wieder ohne mich und ich kann wieder gehen (oder neben ihr sitzen und lesen) ich muss nicht die ganze mit ihr reden damit sie glücklich ist.

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Hallo :)

Ich kann dich gut verstehen. Mein Sohn war auch lange Zeit sehr unruhig, quengelig und unzufrieden obwohl ihm an nichts fehlte. Ich habe ihn kaum alleine lassen können, alles war schnell langweilig. Nahm ich mir die Zeit und nahm ihn überall mit hin, zeigte ihm was ich mache etc. war alles gut. Von anderen würde ich auch nicht verstanden- von wegen muss auch mal nörgeln und meckern- springt nicht immer gleich- verwöhnt etc.

Aber jetzt mit 10 Monaten wo er mobil ist, krabbelt und steht ist er ausgeglichener als je zuvor. Er nörgelt kaum noch, beschäftigt sich auch einmal alleine und lernt wahnsinnig schnell weil er so neugierig ist.

Ihr macht das sicher richtig wie ihr es macht und lasst euch nicht herein reden! Gutes Durchhaltevermögen ich weis es ist anstrengend

Lg

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Lieben Dank für deine Worte. Schön, dass dein Baby nun ein kleiner Sonnenschein ist :)