Baby mit zur Beerdigung?

Hallo ihr lieben.

Ich würde euch gern mal nach eurer Meinung bzw vielleicht auch Erfahrung fragen...

Mein Opa ist vor kurzem gestorben und nun steht die Beerdigung an.

Wir hatten kein gutes Verhältnis, vieles ist vorgefallen, und wir haben uns auch seit Jahren nicht mehr gesehen, aber ich möchte ihm natürlich die letzte Ehre erweisen.

Nun habe ich das Problem, das ich niemanden für meine kleine hab. Sie wird dann knapp 6 Monate alt sein. Würdet ihr euer Kind mitnehmen? Ich weiß es einfach nicht. Einerseits denke ich nein, denn bestimmt wird sie genau dann nicht schlafen und vllt rumquietschen oder so, und ich möchte niemanden dort in seiner Trauer stören. Wobei ich dann auch natürlich sofort rausgehen würde, das würde mich nicht sehr stören.

Andererseits habe ich halt niemanden, der sie nehmen könnte. Es ist in der Woche und alle sind arbeiten. Ich habe sie sowieso bisher nur bei meiner Mutter allein gelassen. Ansonsten möchte ich noch nicht, dass sie bei anderen ist. Sie fremdelt gerade sehr bei allen, nur bei meiner Familie nicht (also meine Mama und Schwester, sehen uns wohl sehr ähnlich). Aber die beiden kommen ja mit.

Außerdem möchte ich sie bisher noch nicht sonst noch von anderen betreuen lassen.

Irgendwie ausweglos die Situation.

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße

Tay mit Emilia 23 Wochen alt

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Hallo

Ich kann die nur von uns berichten

Wir waren Ende Januar im Ausland auf einer Beerdigung für mich war sofort klar das wir als Familie gehen

von Kirche über Kapelle bis zum Friedhof drei Stunden danach Restaurant und im Anschluss alle mit zu uns knappe sieben Stunden

Mein kleiner hat Kirche und Kapelle verschlafen wurde kurz wach da hab ich dann gestillt und gewickelt Autofahrt verschlafen im Restaurant war er komplett wach und später bei uns zu Hause auch

Habe überall am Rand gesessen das ich sofort hätte gehen können

Ich war total entspannt was sich wohl auf den kleinen übertragen hat und ob ein Gast oder ein Baby schluchzt würde mich nicht stören

Ich finde das Baby gehört dazu

Wünsche dir alles gute

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Hi,

Wir waren auch mit 5 Monate altem Baby auf der Beerdigung meiner Tante. Unser Sohn war ruhig. Auch ich habe in der Kapelle am Rand gesessen sodass man sofort den Raum verlassen hätte können.

Du gehörst doch zur Familie, wer sollte sich da gestört fühlen wenn ein Mucks vom Baby kommt und du dann den Raum verlässt. Auch du möchtest die letzte Ehre erweisen wie alle anderen auch ich sehe da keine ausweglose Situation.

Lg

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Dankeschön!

Da lief bei euch ja alles gut. Mich persönlich würde es auch nicht stören, wer da weint.

Danke!

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Ich finde das schwierig, habe mich letztens dagegen entschieden war aber auch eine sehr entfernte Person ( Nachtbar, den ich kaum kannte )also weder für mich noch die angehörigen wichtig das ich da bin. Meine Maus ( ist aber schon 11 Monate) lacht aber auch jeden an, quitscht, freut sich, rundert mit den Armen. Das fand ich in dem Fall als unangemessen.
aber wie gesagt du kannst ja hin gehen, vielleicht schläft die Maus dann ja und wenn nicht und sie wird zu Laut oder es wird dir unangenehm dann kannst du ja auch rausgehen so warst du dann da aber hast keinen gestört.

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Danke für deine Antwort!

Ja das verstehe ich, ein Nachbar ist was anderes als der Opa. Meine Maus ist zwar auch schon sehr aktiv, aber wenn wir unterwegs sind und sie im Wagen ist, geht es eigentlich. Da beschäftigt sie sich lieber mit ihren Spielsachen in Ruhe. Werde sie erst ein Mal im Wagen lassen, vielleicht schläft sie ja auch zu der Zeit.

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Ich war noch nicht in der Situation, würde es aber auf jeden Fall vermeiden wollen, meine Tochter mit zu einer Beerdigung zu nehmen. Vor allem wegen der anderen Trauernden: Sicher wird es dir niemand übel nehmen, wenn die Kleine jauchzt und lacht, aber ich fände das trotzdem nicht angenehm. Wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt, dann würde ich sie vllt schlafend mit zur Trauerfeier nehmen, aber auf den Friedhof verzichten... Ach, ich weiß nicht - finde das schwierig! Klar, gehört der Umgang mit dem Tod dazu, aber ich finde, bis zu einem bestimmten Alter muss das altersgerecht sein...

Es kommt, finde ich, auch noch darauf an, wie viele Leute auf der Beerdigung deine Tochter kennen, d.h. wie nah man sich stand.

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Danke für deine Antwort!

Ja ich finde das auch der schwierig. Ich MUSS zur Beerdigung, das gehört sich so, ich möchte ihm seine letzte Ehre erweisen und auch meine Eltern verlangen das natürlich. Und da ich sie nicht wirklich woanders unterbringen kann, muss sie denke ich mit.

Es ist eine kleine Beerdigung und er ist nach langer Krankheit gestorben- natürlich trauern alle, aber aus meiner Erfahrung (mehrere Beerdigungen in der Familie), wird nicht viel geweint, sie trauern eher still. Außerdem denke ich nicht, das sie das bisher richtig begreift da sie ja noch wirklich sehr jung ist. Falls ich natürlich merke, dass es ihr zu viel werden sollte, werde ich mit ihr raus gehen.

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Hallo,

mein Beileid.

Als mein Vater beerdigt wurde, fanden es alle ganz toll, dass wir unseren 6 Monate alten Sohn dabei hatten. Er war ein absoluter Lichtblick an diesem schrecklichen Tag.
Meine Schwägerin (Schwester meines Mannes) saß mit ihm ganz hinten in der Kirche und jeder konnte hören dass da ein Baby sitzt.

Am Grab hat mein Sohn gebrabbelt und gelacht. Das hat gar niemand wirklich registriert, weil alle so mit sich selbst beschäftigt waren.

Ich hätte es auch nicht unpassend gefunden, hätte jemand anderes sein Baby dabei gehabt. Wäre mir total egal gewesen, wenn es geschrien hätte.

LG

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Das klingt trotz des so traurigen Ereignisses wirklich schön!

Es ist ja nunmal etwas was zum Leben dazu gehört, leider.

Danke für deine Antwort, sie hat mir sehr Mut gemacht!

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Ich würde es auf jeden Fall mitnehmen!

Ein Kind stört niemand in der Trauer. Es ist ein Lichtblick für alle Trauernde. Quietschen, weinen, quengeln und lachen gehört dazu. Wenn alle heulen und traurig sind bei ner Beerdigung zieht das doch nur noch mehr runter. Bei aller Trauer ist aber auch Lachen nicht verboten.

Ich finde Kinder und Babys gehören genauso gut auf Beerdigungen wie alle anderen Leute.

Kinder können damit viel besser umgehen als wir.

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Das hast du schön geschrieben! Ich finde auch, das Lächeln nicht verboten ist.
Dankeschön!

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Unsere Tochter war mit 7 Wochen mit auf der Beerdigung ihres Ur-Opas. (Opa meines Partners).

Es lief alles ohne Probleme ab. Hatte mich extra an den Rand gesetzt um notfalls schnell mit ihr raus zu können (das mit dem Hunger hatte sich da noch nicht so eingependelt) oder meine Eltern hätten mit ihr die Kirche verlassen.

Wenn du nur dann gehen kannst, wenn dein Kind mitkommt, dann nimm ihn mit.

Ich hatte das Gefühl, dass unsere Tochter den Tag viele Lächeln in die Gesichter der Trauernden gezaubert hat und wir haben den Tag oft gehört, dass "Ende und Anfang oft so dicht beieinander liegen"

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Das ist schön, ich hoffe, das meine Tochter auch einige aufheitern kann!

Danke für deine Antwort !

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Guten Morgen!

Mein Beileid euch!

Meine Tochter ist zwar schon 1,5 Jahre alt, aber ich stand vor kurzem vor dem selben Problem!

Ich war mir auch bis zuletzt unsicher, hab deswegen auch hier einen Thread eröffnet, der eine ziemlich große Diskussion ausgelöst hat: http://m.urbia.de/forum/3-kleinkind/4867199-kind-1-5-jahre-zu-beerdigung-mitnehmen#p-32937411
Vielleicht hilft dir das ja auch ein bisschen!

Im Endeffekt war es nun so, dass ich sie mitgenommen habe, meine Schwiegermama (also die Tochter unserer Oma) fand es selbstverständlich dass sie dabei ist. Ich saß nah an der Tür und meine Tochter hielt ungefähr 10 Minuten mithilfe von Keksen ganz leise durch, wollte dann natürlich herumlaufen und wir gingen ganz leise raus. Wir sind dann schon mal ans Grab gelaufen und eine große Runde über den Friedhof. Als wir an der Kapelle ankamen, öffnete der Redner gerade die großen Flügeltüren, wir hörten die Musik und alle kamen zur Tür heraus. Für mich war und ist das immernoch ein sehr emotionaler Moment. Ich bin froh dass so erlebt zu haben, auch wenn ich den größten Teil der Rede verpasst habe. Es war gut so und die gesamte Trauergesellschaft war bezaubert von meiner Tochter. Am Grab durfte sie dann auch eine Blume streuen. Dass sie dabei laut “Müll“ gesagt hat, als sie die Nelke ins das Urnengrab warf, hat zum Glück keiner weiter gehört... #klatsch :-D
Ich würde es wieder so machen und mit deinem Baby sollte es ja in dem Alter noch unkomplizierter laufen.

Alles Gute euch!

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Wow interessanter Thread!

Da waren ja wirklich fast alle dagegen... Finde es schade, ich habe hier so viel Zuspruch bekommen! Das hat mir den Schubs gegeben, den ich brauchte.

Ob es Kind nun brabbelt oder nicht, finde ich egal. Wenn es wirklich zu laut ist, werde ich raus gehen, aber sie ist ja noch klein und ist unterwegs bisher nicht wirklich laut. Das macht sie nur zu Hause.

Schön, das es bei euch so gut lief! Ich hoffe, bei uns auch. Und wer sich gestört fühlt nur weil sie dabei ist, ist selbst schuld. Meine Maus gehört zu uns und ist Teil dieser Familie !

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Hallo,

unsere Tochter war 4 Monate als mein Opa starb. Ich bin zur Beerdigung und mein Mann hat derweil auf das Baby aufgepasst. Die zwei sind dann hinterher zum Kaffeetrinken nachgekommen.

Mein Oma wollte nicht, dass ein Baby auf dem Friedhof ist. Hat sich wohl früher in der Region nicht gehört.

Oder ihr geht später zum Grab bzw geht nur zur Beisetzung mit und nicht in die Kirche.

Frag mal deine Familie, was ihnen lieber ist.

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Vielen Dank für deine Antwort!

Es ist eine sehr kleine Beerdigung und wir werden mit meiner Oma die einzigen Familienangehörige sein. Ansonsten kommen nur Freunde und Bekannte.

Sie hat nix dazu gesagt als meine Mama meinte, das die kleine mitkommt. Also denke ich, dass es sie nicht stört!

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Ich würde sie mitnehmen. Du bist nicht in tiefer Trauer, das heißt es ist kein Problem für dich die Zeremonie zu verlassen, falls sie quengelig wird.

Das wird auch niemand anderen stören, da du ja die Enkelin bist und nicht "irgendeine Nachbarin".
Wenn dir die Beerdigung wichtig ist dann geh hin und nimm siemit.

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Dankeschön!!! Das sehe ich auch so!!
Genau so werde ich es machen!