Manchmal mit den Nerven am Ende

Hallo!

Vorab, ich schäme mich so. Mein Kind ist 6 Monate alt, eigentlich ein total liebes Baby, aber manchmal bin ich mit den Nerven total am Ende. Ich versuche wirklich geduldig zusein, liebevoll mit ihm umzugehen und tolerant zusein, aber manchmal.... Seit Tagen macht er Theater beim Mittagessen. Von heute auf Morgen schreit er wie am Spieß, wenn er seinen Brei bekommt. Er verkrampft sich und rastet so richtig aus. Ich sitze daneben und versuche es wirklich geduldig hinzunehmen. Nehme ihn hoch, er beruhigt sich, füttere ihm im Arm. 2 Löffel, dann macht er sich wieder steif und schreit wie verrückt. Ich beruhige ihn, setze ihn in seinen Hochstuhl. Wieder 2 Löffel. Wieder das selbe. Zwischenzeitlich 5 Mal gewürgt, weil er sich so in die Situation hineinsteigert. Mich schon 2 Mal angespuckt, weil er einfach nicht aufhört sich hineinzusteigern. Ich versuche süßen Brei. 10 Löffel geschafft, wenn auch mit Meckern. Versucht ihn einen Löffel heimlich Mittagsbrei unterzujubeln. Beim 2. Löffel richtiges Theater. Nun auch keinen süßen Brei mehr. Getobe und Geschrei. Mein Nervenkostüm am Ende. 45 Minuten vorbei. Am Ende gibt es eine Flasche. Ich versteh das nicht. Sonst war es nie ein Problem und seit gestern so ein Theater. Ich versuche wirklich wirklich wirklich einfühlsam und geduldig zusein, aber ich kann dann irgendwann nicht mehr. Ich könnte platzen. Dasselbe, wenn er ohne erkennbaren Grund aufeinmal schreit wie verrückt. Ich tu und mach und manchmal hilft einfach nix. Ich geb mir so Mühe, weiß manchmal nicht woran es liegt. Bin dann einfach nur noch genervt. Im Nachhinein quält mich das schlechte Gewissen, dass ich ihn evtl. etwas grob ins Bett gelegt hab, oder dass ich dachte "Wieso hab ich mir das angetan." Ich liebe ihn, bin so froh ihn zu haben, aber manchmal bringt er mich an den Rand des Wahnsinns. Bin heute nur am Heulen. Ich weiß nicht was ich richtig oder falsch mache, handele immer nach Gefühl, aber... keine Ahnung.

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"Food under one is just for fun"

Wieso versuchst du so zwanghaft Brei in dein Kind zu stopfen wenn er das offensichtlich nicht will - aus welchem Grund auch immer? Er zeigt dir doch ganz deutlich, dass er lieber seine Milch möchte. Vielleicht solltest du mehr darauf vertrauen, dass dein Baby weiß, was es braucht.

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Hey

Mit eurem Essens Problem kann ich nicht wirklich helfen. Aber ich kenne deine Gefühle.

Man ist eigendlich Vollblutmama und man liebt sein Baby. Aber auch Mütter dürfen mal genervt sein. Du bist ja keine Machine und brauchst dich daher nicht dafür zu schämen.

Mein kleiner ist 7 Monate alt und schläft neuerdings nicht mehr. Egal ob Tag oder Nacht, schlafen ist doof und kreischen total super.

Da kann man ruhig mal genervt sein.

Wenn du ihn allerdings grob ins Bett bringst würde ich versuchen es langsamer mit dem Brei angehen zu lassen.

Es soll vorallem Spaß machen zu essen und nicht gezwungen werden.

Meiner hat auch mal gut mal schlecht gegessen. Mittags Gemüsebrei war total bäh. Dann kam abends ein Grieß Brei mit Birne und der ist absolut toll.

Zwischenzeitlich habe ich auch wieder voll gestillt und plötzlich möchte er mittags gerne Gemüse Brei aber abends keinen mehr.

Manchmal ist das so bei Babys. Man macht einen Schritt nach vorne und 2 zurück:)

Aber ich bin mir sicher es wird schon alles gut werden und es ist nur eine Phase.

LG

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Zwischendurch hatte mein Sohn auch Probleme mit demMittagsbrei und wurde teilweise mittags wieder mehr gestillt. Be ihm lag es an den Zähnen, dass er feste Nahrung nicht mehr so toll fand.
Vielleicht bei deinem Kind ähnlich?

Und selbst wenn es keinen erkennbaren Grund hat. Rückschritte gibt es immer wieder.

Er ist noch so klein, wenn er den Brei dann mal ne Zeit nicht möchte...na und? Dann mach ihm ruhig eine Flasche. Biete ihm einfach immer Brei an und irgendwann hat er wieder Interesse.
Alles Gute!

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Das mit dem Essen kenne ich. Hat meine Tochter auch immer wieder... dann schlägt sie mit den Armen um sich.. schmeisst alles ab dem hochstuhl.. sie tobt richtig. Dann gibts Tage geht es ganz gut.

Deine Gefühle verstehe ich auch. Manchmal bin ich auch voll fertig. Vor allem wenn vieles zusammenkommt. Wie theater beim Essen, beim Wickeln, beim Anziehen, beim Kiwafahren, beim Zähneputzen. Ist echt anstrengend. Und sie ist erst 11 mt alt. Hab schon Angst vor der Trotzphase :-) :///

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Du brauchst dich dafür nicht zu schämen. In der Regel sind das so eine Art Geist aus der Vergangenheit. Sprich, mit dir wurde in ähnlichen Situationen ungeduldig umgegangen, als du sehr klein warst. Vielleicht haben deine Eltern dich auf dein Zimmer geschickt wenn du dein Teller nicht leer gegessen hast oder irgendeine Situation die vielleicht gar nichts mit dem Essen direkt zu tun hat, aber dein Gehirn verknüpft es damit. Hier zur Erklärung das Beispiel. Du saßt dann also auf deinem Zimmer, hast dir irgendwo in deinem kindlichen Hirn sowas gedacht wie: "Mama und Papa schließen mich (aus ihrer Liebe) aus, wenn ich mich beim Essen "falsch" verhalte." Sprich alles was zur Folge gehabt hätte, dass du auf dein Zimmer geschickt wirst (trödeln, nicht auf essen, mit Essen spielen) , war "schlecht". Also hast du die dazugehörigen Gefühle quasi abgespalten und irgendwann das "richtige" Verhalten verinnerlicht. Das merkt man im normalen Erwachsenenleben auch selten - kaum etwas berührt einen so tief. Aber dann werden die über alles geliebten eigenen Kinder geboren und diese schaffen es die tiefliegensten Gefühle zu triggern.... Je älter, desto heftiger kann es dann leider werden. (Autonomiephase und so #schwitz) Und plötzlich bringen einen völlig banale Situationen wie die von dir beschriebene völlig an die Grenzen.

Also soviel zur Theorie.

Ganz wichtig, nimm dich selber an, fühl dich nicht schuldig. Werd dir der auslösenden Momente bewusst, arbeite an dir. Denn sonst wirst du die selben Schatten an deinen Kleinen weitergeben. Du brauchst kein Perfektionsanspruch an dich selber stellen. Das höchste Ziel, seine Kinder stets liebevoll zu begleiten, sie ganz in ihrem Sein anzunehmen, schaffen nur ganz wenige. Es so oft es geht zu versuchen zählt auch. ;-)

In dieser speziellen Situation ist klar - warum stresst du dich denn so, Essen muss doch Spaß machen. Wenn er dir einmal ein Zeichen gibt, er möchte nicht, dann lass es und gib ihm seine Milch. Ein anderes Mal hat er wieder Lust und wenn da ein paar Wochen vergehen mit ganz wenig Essen, so what?! ABER wie gesagt, mir ist bewusst - jeder hat da so seine bestimmte Trigger und vielleicht ist das Essensthema ja bei dir deiner. Mach es nicht zu seinem Problem.

LG

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Das hast du sehr gut formuliert! Echt Klasse. Sowas habe ich mir schon gedacht als ich Mal mit den Nerven am Ende war. Du hast es super in Worte gefasst.

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Diese Theorie halte ich persönlich doch für recht weit hergeholt.
Ich glaube jeder hat halt unterschiedlich Geduld. Und auch unterschiedliche Erwartungen.
Meiner hat mit 6 Monaten überhaupt nicht gegessen nur nach dem Löffel geschlagen. Ich hätte Plätzen können und hab ihn auch angeschrien beim Essen.
Weil ich mir sicher war, dass er was zu essen braucht und ich es einfach nicht schaffe, ihm das zu geben was er braucht. Alle anderen Babys im Bekanntenkreis haben zu der Zeit schon lieb gegessen und das hat mir natürlich den Rest gegeben. Ich hab mich wie die schlechteste Mutter der Welt gefühlt. Nach schlechten Nächten war die Geduld dann noch weniger, nach guten Nächten war das nicht so ein Problem damit.

Ich hatte hier auch eine Frage gestellt und dann als Antwort bekommen, nicht so zu stressen, und viele viele Beisiele von Babies die auch erst viel später mit essen angefangen haben.
Wir haben zwei Wochen Pause gemacht und dann einen Neustart und siehe da, der Kleine isst gerne. Natürlich nicht täglich aber insgesamt würde ich ihn jetzt mit 10 Monaten als guten Esser bezeichnen.

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Mache es dir nicht so schwer. .biete fingerfood an..will er nicht. .geb Milch. Ich mache nicht so ein Theater mit.. Entweder es wird vernünftig gegessen. .Wenn meine das nicht wollen (gut mIT 11 Monaten eher selten..Wenn wird Brot beim zahnen verweigert und Brei liebendgern genommen) dann hab ich das zu akzeptieren.

Stell dir mal vor dich "verarscht" einer so beim essen. .Du magst was nicht und musst es essen..komme was man wolle. .notfalls wird es untergemischt. .

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Hallo,
mein kleiner Mann war ein mega guter Brei-Esser,aber hat Phasen wo er auch so ein Theater macht.. Beim ersten Zahn wollte er noch nicht mal richtig seine Milch,aber Obstbrei geht immer bei uns u Leberwurstbrot.
Jetzt mit 8Monaten habe ich auch angefangen,richtig Baby-Menüs zu kochen u er isst wieder besser..

Du musst dir immer sagen,dein Baby macht das NICHT um dich zu ärgern!!!!
Vielleicht ist er auch im Schub drin,da essen manche Kinder auch schlecht.

Ich lese gerade das Buch"Das gewünschteste Wunschkind,treibt mich in den Wahnsinn "
Echt interessant!!

Ich denke,alle Muttis sind mal angenervt von den kleinen...
Wir sind auch nur Menschen!!

Alles Gute für euch!!!

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Ich verstehe dein schlechtes Gewissen und glaube wenn man das nie hat ist man keine gute Mutter den wir sind nur Menschen wir machen Fehler, reagieren über und bereuen. Ich finde wenn du einsehen kannst das es falsch war ist es der erste Schritt beim nächsten mal wirst du anders reagieren können. Seine Fehler erkennen und daran zu arbeiten ist jedenfalls besser als immer wieder die selben Fehler zu machen.

Ich bin viel allein mit unserer Maus, auf die ich 5 Jahre warten musste, mein Mann arbeitet voll und geht studieren noch dazu fangen wir dieses Jahr mit Hausbau an und es sind schon jetzt viele Sachen zu erledigen. Mausi ist ein Traum Baby, fröhlich, lustig und super super lieb aber sie ist eben auch nur ein Mensch wenn auch ein kleiner, sie hat schlechte Nächte, schlechte Tage, mal quelt der Bauch mal die Zähne und wenn sich diese Ereignisse überschneiden also alles aufeinmal 14 tage stündlich wach, tagsüber nur am meckern usw usw dann ja schlage auch ich mein Kopf in die Hände und muss tief durchatmen um runter zu kommen. Nach so einer Phase habe ich sie mal etwas grob aus dem Bett genommen weil's einfach nur noch genervt hat und sagte "hör jetzt auf" habe nicht geschrien aber mein Ton war scharf (das kennt/kannte sie nicht) sie sah mich ganz erschrocken an und fing dann an zu weinen, ganz ehrlich das brach mir das Herz ich hab sofort mitgeweint und das tat mir sooo unendlich leid (bekomme direkt wieder Tränen in die Augen wenn ich daran denke) dieser Moment war für mich eine Lehre. Ich kann nicht versprechen nicht mal im schärferen Ton zu sprechen aber ich habe mir fest vorgenommen meinem Baby das nicht mehr anzutun. Sie ist noch so klein versteht nicht warum Mama aufeinmal so böse ist und solange ich ihr nicht erklären kann was warum und wieso und sie das auch versteht geht es einfach nicht böse zu sein den das hat sie nicht verdient.

Beim Essen würde ich tatsächlich einfach Pause machen oder was anbieten wenn er es nicht möchte lass es! Er wird sonst das Essen mit qual verbinden, weil er dich so streubt und das keine "Beachtung" bekommt wird ihm das Essen kein Spaß machen. Lass ihm Zeit er muss mit 6 Monaten noch nicht essen und schon gar nicht perfekt.

Und wie hier schon geschrieben wurde er macht es nicht um dich zu ärgern er zeigt dir Mama ich will kein Brei also zwing ihn doch bitte nicht. Biete es an wenn er isst gut wenn nicht auch gut. Aber schäme dich nicht für dein schlechtes Gewissen im Gegenteil nimm es als Zeichen dafür das du was ändern musst und arbeite daran.

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Wenn unsere Tochter beim Essen schreit hat es Gründe:

Halsschmerzen, dicke Mandeln oder Zähne......

Zwinge ihn nicht zu Essen.......
Wenn Du Schmerzen hast willst du ja auch nicht Essen.