Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach Rat bzw. ein paar aufmunternden Worten...
Meine kleine Tochter ist 6 Wochen alt, die ersten Tage im Krankenhaus waren unkompliziert und sie war soooo pflegeleicht. Allein das stillen klappte anfangs überhaupt nicht, was sich aber mit dem Milcheinschuss und abpumpen schnell gelegt hat. Nun klappt das Stillen wunderbar.
Nun aber zu meinem eigentlichen "Problem":
Seit dem ersten Abend der Geburt meiner Tochter habe ich oft Angstzustände die sich in den letzten Wochen immer wieder gesteigert haben. Anfangs hatte ich Angst und war traurig, weil das stillen nicht klappte. Danach fiel mir und meinem Freund auf, dass die Kleine ausschließlich tagsüber/ teilweise auch nachts nur auf uns drauf schlief d.h. auf der Brust oder im Tragetuch. Ich bekam Panik und hatte das Gefühl irgendwas stimmt nicht mit ihr, ihr ginge es nicht gut... In dieser Phase erkannte ich mich nicht mehr wieder... ich heulte fast jeden Tag mir wurde bewusst was ich alles verpasste. Draußen schien die Sonne, wenn ich aus dem Fenster schaue dann tobte das Leben und was tue ich? Ich sitze ungeduscht im abgedunkelten Wohnzimmer/ Schlafzimmer mit meinem Baby auf der Brust das schläft...
Immer wieder sitze ich da und weine, vermisse meine Arbeitskollegen & die Arbeit, den Austausch zwischen uns und ich vermisse es in mein Auto zu steigen und loszufahren wann immer mir danach ist... geschweige denn die Abende und Wochenenden mit meinem Freund, der alles für mich und die Kleine tut und vermutlich selbst am Ende ist... (es aber nie sagen würde).
Manchmal sitze ich auch da und träume von unseren Urlauben und frage mich, ob wir zu wenige davon gemacht haben?!.. ob ich vielleicht noch nicht bereit war oder bin für die kleine Maus... ich denke ich habe wohl eine sogenannte Wochenbettdepression...
Ging es euch genauso? Oder habt ihr Tipps für mich, wie ich besser damit umgehen kann?
Ich bin über jede Nachricht dankbar...
Liebe Grüße.
Anfangszeit mit Baby: Wochenbettdepression?
Nimm es mir bitte nicht übel, wenn ich nicht lang antworte:
Deine Situation kenne ich. Hatte die gleichen Gedanken beim ersten Kind. Bei mir auch ar es eine Wochenbettdepression. Ich weiß aber auch, dass viele ähnliche Gedanken haben und keine Depression haben. Das Leben ändert sich beim ersten Kind komplett. Ist klar, dass diese Veränderung nicht spurlos an einem vorbeigeht. Man sagt aber auch, dass Frauen schon spüren, ob es noch "normal" ist oder nicht. Du kennst dich am besten.
Schau mal bei Schatten und Licht.de vorbei und nimm eine Beratung in deiner Nähe in Anspruch.
Alles Liebe und: ES GEHT VORBEI!!!! (Ich hatte eine sehr schwere Wochenbettdepression und alles wurde wieder gut )
Beim ersten Kind ging es mir auch so. Alles hat sich um das Kind gedreht und ich hatte das Gefühl mir fällt die Decke auf den Kopf.
Mittlerweile habe ich meine dritte Tochter und weiß dass es auch anders geht und schätze gleichzeitg solche Zwangsauszeiten, weil ich dass diese Zeit vorbei geht.
Stell dir mal vor du hättest noch ein größeres Kind. Das müsste in den Kiga oder würde auf den Spielplatz wollen. Dann müsste es auch gehen mit dem raus gehen.
Schnapp dir Kinderwagen oder Tragetuch und geht vor die Tür.
Vielleicht müsst ihr es erst üben und kommt nicht weit. Aber es wird sicher besser.
Stillen und kuscheln geht vielleicht auch auf einer Bank im Park. Im Tragetuch schlafen geht sicher auch wenn du dich mittags mit einer Arbeitskollegin triffst usw.
Trau dich raus dann wird es bestimmt schnell besser.
Hallo Liebes, lass dich erstmal drücken.
Mach dir als erstes bloß keinen Kopf darüber, dass mit deiner Maus was nicht stimmt. Die kleine von meiner Freundin wollte die ersten 6 Wochen auch nur auf Mama oder Papa schlafen. Das ist völlig normal. Meine Tochter (6,5 Wochen) schläft tagsüber momentan auch nur auf meiner Brust. Ich weiß wie anstrengend das sein kann. Meine Freundin hat es dann irgendwann geschafft ihre Tochter neben sich im Bett anzulegen. So haben sie nachts die ganze Zeit gekuschelt. Und dann hat es auch irgendwann mit dem Schlafen im eigenen Bett geklappt.
Ich war anfangs auch überfordert. Die Zeit im Krankenhaus war schlimm. Ich konnte meine Mollemaus nachts nicht bei mir haben, weil ich mich so allein gelassen gefühlt habe und ich immer Panik gekriegt habe, wenn ich sie angeguckt habe. Deswegen schäme ich mich jetzt sehr und sie tut mir im Nachhinein so so leid. Ganz einsam im Babyzimmer, die Arme. Hat zwar die ganze Zeit geschlafen, aber trotzdem schlimm.
Dass du dein altes Leben so sehr vermisst, gerade wenn du ein paar Startschwierigkeiten mit deiner Tochter hast ist auch völlig normal. Es wird aber besser. Ganz bestimmt. Sie wird größer und es wird leichter. Mit der Zeit lernt sie tolle Sachen an denen du dich erfreuen kannst und das macht ganz vieles leichter. Versuch dir doch einfach ein wenig Freiheit zurück zu holen. Mit deiner Maus. Mir ist zu Hause auch schon die Decke auf den Kopf gefallen, da habe ich sie einfach eingesackt und bin losgefahren. Irgendwo hin, ohne Ziel. Danach ging es mir besser. Manchmal ist sie so anstrengend und ich verstehe einfach nicht was sie will und dann weine ich auch den ganzen Abend und frage mich: was habe ich mir da nur angetan? War es wirklich das richtige? Ich bin dann auch total kraft und lustlos. Aber am nächsten Tag steht man auf, wieder voller Motivation und es wird wieder ein guter Tag. Und auch bei dir werden bald gute Tage kommen.
Heute bin ich zum Beispiel auch nur am Heulen. Ich habe Milchstau, mir tut alles weh, ich kann mich kaum um meine Tochter kümmern und gerade heute ist sie anstrengend. Aber ich weiß, dass es morgen besser sein wird. Aber Heute darf ich einfach mal heulen, weil gerade alles kacke läuft. Und das darfst du auch. Aber vergiss nicht, die Zeiten die du jetzt vermisst, die kommen wieder. Du wirst wieder zur Arbeit gehen, ihr werdet wieder in den Urlaub fahren (und diesmal zu dritt, das wird viel schöner) und ihr 2 werdet auch mal wieder einen ruhigen Abend für euch haben. Meine Freundin hat es geschafft ihre kleine mit 3 Monaten um 19 Uhr ins Bett zu bringen. Darauf fiebere ich jetzt schon hin. Wir hatten auch keinen ruhigen Abend mehr seit wir Eltern sind. Im Gegenteil. Abends ist sie an die 6 Stunden am clustern. Das raubt uns jeden Nerv. Aber ich weiß, irgendwann wird auch unsere zeitig ins Bett gehen.
Versuche dich auf das positive zu konzentrieren. Es wird besser! Und du hast immerhin schon 6 Wochen geschafft. Freu dich auf die Zeit in der es einfacher wird. Sie wird kommen.
falls du noch lange Zeit traurig bist, solltest du dir Hilfe holen. Aber gib dir erstmal selber Zeit dich besser zu fühlen. Setze dich nicht unter Druck und sei traurig wenn du traurig sein willst und weine auch ruhig. Das befreit. Und ist völlig normal.
LG
Vielen Dank für eure lieben Worte. Das tut echt gut!!
Ich bin so froh, dass ich scheinbar nicht die Einzige bin die so empfindet.
Es ist so unbeschreiblich komisch, das man die Zeit mit seinem absoluten Wunschkind nicht richtig genießen kann... Wenn ich sie anschaue dann empfinde ich pures Glück und gleichzeitig bin ich totunglücklich und habe Angst.
Danke für eure Tipps, ich werde versuchen es umzusetzen und positiv zu denken.
Ps.: Danke an Sarih91 dein Text hat mir die Tränen in die Augen geschossen.
Es tut so gut, wenn man verstanden und ernstgenommen wird!
Keine sorge... es wird alles besser! Und viel schöner: es fängt an richtig Spaß zu machen! :)
Meine Tochter ist nun 4 Monate und ich bin nicht mehr nur ihre Bedienstete; nein! Ich bekomme etwas zurück!
Das Gefühl das sie mich lieb hat, das anlächeln, die Blicke die ich blind verstehe, das anstubsen und es ankuscheln...
Ich fand die erste Zeit grausam! Ständig habe ich weinend gegoogelt ab wann es besser wird. Wenn ich einen tollen Tag hatte und dachte dass man nun in der Mama Rolle angekommen ist, wurde der nächste Tag scheiße! ;)
Das gröbste hast du überstanden! :) Warte noch 4 Wochen und dann hast du es!
Bedenke auch dass du noch im Wochenbett bist. Die Hormone nerven halt auch hart und machen einen fertig!
Halt durch! Bald ist es geschafft und wird toll! :)
Liebe Larissa
Mir ging es vor 10 Monaten genau so 1 zu 1.
ich kann dich so gut verstehen und dir versichern es geht vorbei. Ich glaub nicht dass es Depression ist sondern sogenannter babyblues .
Das Leben ändert sich wie in keiner anderen Situation , man ist nun man gebunden an das Kind und du kannst nicht aus der Situation raus ABER du findest dich in der mamarolle ein , es dauert etwas .
Ganz bald sieht die Welt ganz anders aus .
Hallo,
du hast zwar schon viele liebe Antworten bekommen, aber ich möchte dir auch noch sagen, dass du damit sicher nicht allein bist!
Auch mir ging es bei meiner ersten Tochter genauso. Sie hatte ein extremes Bedürfnis nach Nähe, hat nachts nur bei/auf mir geschlafen und nochdazu war mein damaliger Freund sehr überfordert mit einem weinenden Baby, dass nur bei Mama glücklich war... So verbrachte ich viele viele Wochen nur Zuhause auf der Couch, bis ich mir ein Tragetuch besorgte. Das hat wirklich vieles vereinfacht!!
Morgens aufstehen, Baby ab ins Tragetuch, vielleicht kurz das nötigste im Haushalt machen, dann fühlt man sich auch Zuhause etwas wohler, raus gehen, spazieren, einkaufen, kochen, mit Freunden treffen oder Zuhause einladen und Verpflegung mitbringen lassen - alles kein Problem wenn dein Baby im Tuch schläft! Abends kannst du dich ja mal 30 min nur um dich kümmern, während dein Mann aufs Baby aufpasst.
Und je älter sie werden desto leichter wird es! Halte durch und versuch dich aufzuraffen und Sachen zu machen, die dir das Gefühl geben, nur noch 100% Mama zu sein.
Lg
Mir ging es mit meinem ersten Kind genauso!
Es fühlte sich alles so anders an als man es sich mit Baby vorstellt. Ich konnte plötzlich nichts mehr machen, wann und wie ich das wollte, war plötzlich völlig fremdbestimmt von diesem kleinen Wesen. Da muss man erstmal reinwachsen und das dauert bei manchen mal mehr, mal weniger Zeit.
Mir haben Kontakte zu anderen Müttern mit so kleinen Babys sehr geholfen. Alleine zu wissen, dass es den meisten anderen auch so geht, war so erleichternd.
Mittlerweile habe ich 2 Kinder und bin schon etwas traurig, dass ich diese erste (schwierige) Zeit bei Baby Nr. 1 nicht mehr genossen habe. Denn die Zeit geht eigentlich so schnell vorüber, wo dein Baby dich so sehr braucht.
Beim 2. Kind war ich viel entspannter, saß oft den ganzen Vormittag nur mit Kind im Arm/an der Brust auf dem Sofa und habe die Ruhe genossen - egal, ob es was im Haushalt zu tun gab oder nicht. Und auch diese Zeit ist nun schon wieder vorbei...
Also, sei dir sicher, dass dein Baby sich ganz normal verhält und dass auch deine Gefühle im Moment ganz natürlich sind.
Danke danke danke für all die lieben Antworten! Das tut richtig gut
Liebes, falls es dir mal wieder richtig schlecht geht und du jemanden zum Austausch brauchst, kannst du dich gern per PN bei mir melden.