Depressionen und Stillen?

Hallo zusammen,

Ich hab vor drei Tagen meinen Sohn per Kaiserschnitt zur Welt gebracht.
Ich wollte die ganze Schwangerschaft über stillen und hab das jetzt die ersten Tage auch getan. Mittlerweile bluten meine Brustwarzen und es geht mir auch mental wirklich nicht gut. Ich hab auch das Gefühl dass es der Bindung zu meinem Kleinen wirklich nicht gut tut. Das größere Problem ist aber noch, dass ich das Gefühl hab er wird nicht satt. Ich lege ihn an, stundenlang und trotzdem schreit er nur. Seit er geboren wurde hat er wenn es hoch kommt vielleicht 10 Stunden geschlafen.
Es hört sich doof an, aber ich will einfach nicht mehr stillen. Ich hab das Gefühl dadurch irgendwie eine schlechte Mutter zu sein.
Vor zwei Jahren litt ich an einer Depression und hab mich schwer davon erholt, jetzt geht es mir psychisch schon immer schlechter und ich hab Angst wieder in irgendetwas rein zu rutschen.
Hat da jemand Erfahrungen mit ?
Bin ich eine Rabenmutter weil ich jetzt schon aufgeben will?
Ich hoffe ihr könnte meine Angst verstehen.

(Sorry für den langen Text 🙈)

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Hallo,
ich habe keine direkte Erfahrung damit, aber mir ging es psychisch nach der Entbindung auch nicht so toll. Mir hat da meine Hebamme ganz viel geholfen, auch mit dem Stillen, deshalb möchte ich dir raten, dich an deine Hebamme zu wenden, wenn du eine hast. Eventuell kann dir auch eine Stillberaterin weiterhelfen.
Auf jeden Fall solltest du dringend mit jemandem darüber sprechen. Und du bist keine schlechte Mutter, wenn du nicht stillen möchtest!

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Hey, erstmal tut es mir leid, dass du dich so fühlst und du solltest kein schlechtes Gewissen haben. Mir ging es in der Anfangszeit genauso... ich habe immer geweint, wenn ich meine kleine angelegt habe, weil ich wieder mal Panik vor den Schmerzen hatte. Dadurch, dass es bei mir zum notkaiserschnitt kam, ging es mir mental auch beschissen und ich hatte so ein starkes Gefühl des Versagens... ich weiß nicht wieso, aber irgendwas in mir drin hat mich davon abgehalten aufzuhören... also habe ich trotz Schmerz weiter gemacht. Eine stillberaterin hat mir gezeigt, wie man die kleine richtig anlegt und nach ca. 3 Wochen hat es viel besser geklappt. Jetzt ist meine kleine fast 7 Wochen alt und es tut gut, wenn sie mich beim stillen anschaut. Es ist eine schöne Bindung. Aber selbst wenn du dich für die Flasche entscheidest, bist du weder eine schlechte Mutter noch sorgst du dich nicht um dein Kind, denn selbst beim stillen müssen sich beide ( DU UND DAS BABY) gut fühlen. Es ist für beide ein geben und ein nehmen... ich wünsche euch beiden alles alles liebe ♥️

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Hallo!
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt und gleich vorweg, nein, Flasche macht dich doch nicht zu einer schlechten Mutter!
Ich versteh wies dir geht, ich war lange in Betreuung, auch im Spital, wegen schwerer Depressionen und Angststörungen. Bei mir wollte das Stillen zu Beginn auch nicht und mir gings wie dir. Such dir eine Stillberaterin, wenn du es weiter versuchen willst, denn blutige Brustwarzen sind nicht normal und sind ein Zeichen für eine falsche Anlegetechnik. Ich hatte eine tolle Stillberaterin. Sie meinte zu mir, dass für ein Baby eine glückliche Mutter und Flasche besser ist, als eine Mutter, die in Depressionen rutscht, grade wegen des Stillens dürfte ihr das schon öfter untergekommen sein, und Brust. Ihr Tipp war, neben der richtigen Technik, mich mit meiner Kleinen oben ohne ins Bett zu kuscheln, Getränk, Essen und ein Buch bereit. Kuscheln, stillen, kennen lernen, ausruhen. Blöd gesagt, ihr kennt euch ja noch nicht.
Prinzipiell ist das lange Stillen normal, auch wenns anstrengend ist.
Such dir Hilfe beim Stillen, wenn du das möchtest. Sprich auch offen über deine Sorgen und Ängste, gerade was Depression angeht. Du bist da wirklich nicht allein. Und du bist die tollste Mama für dein Baby- ob mit oder ohne Brust. Verlier dich halt auch selbst nicht aus den Augen. Eine gesunde Mama ist wichtiger als Stillen.
Fühl dich umarmt und ich wünsch dir alles Gute!

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Hey wie wärs wenn du dir eine Stillberaterin suchst?und wenns dann immernoch nicht gut ist dann kannst sagen,ich hab alles probiert(Dies ist nur ein Vorschlag).Hatte am Anfang auch echt Schwierigkeiten bei mm stillen.War auch sehr unzufrieden und psychisch am Ende.Dies war jedoch der sogenannte Babyblues und ging auch rasch vorbei.Zwecks der Depression kann ich nichts zu sagen,vielleicht suchst die dahingeh Rat bei deiner hebamme.Ich denke dein Baby möchte an deiner Brust sein.An ihr stillen,nuckeln und auch schlafen.Googel mal den Begriff Clusterfeeding.

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Guten Morgen

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt :)

Ich habe jetzt die anderen Antworten nicht gelesen.
Also ich weiß, dass die Gefahr von Wochenbett Depressionen etwas höher ist, wenn man eine vorherige Depression hatte..
sprich deine Sorge am besten bei deiner Hebamme an oder wenn du noch im kh bist dort bei den Schwestern/Ärzten

Zum stillen kann ich nur sagen:
Ich finde man muss sich damit wohl fühlen. Ich bin seit 3 Wochen Mama und hatte auch meine Tiefs beim stillen obwohl es wirklich außergewöhnlich gut klappte (meine Tiefs: Stichwort clusterfeeding) aber ich hatte nie wirklich den Gedanken aufzugeben, ich kann aber total verstehen wenn man ihn hat!! Deine Situation ist ja auch etwas schwerer und ganz anders.
Wenn du also das Gefühl hast es schadet eurer Bindung statt sie zu stärken finde ich, dass du dich zu nichts zwingen solltest. Denn das ist meiner Meinung nach der ausschlaggebende Grund weiter zu machen oder aufzuhören

!! Man ist keine schlechte Mutter nur weil man nicht stillt !!

Ggfs kannst du abpumpen? So bekommt dein Baby trotzdem Muttermilch & du kannst es vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt wieder probieren

Aber das würde ich alles vor Ort/mit der Hebamme absprechen!

Alle Gute und hab nicht so viele Zweifel an dir!

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Mal eine andere Frage:
Ich nehme an du bist noch im KH, hilft man dir da beim Anlegen oder beim beruhigen deinen Babys?
Hat man dir alternativ Möglichkeiten gezeigt?
Ich habe leider eine Nacht nämlich auch sehr schlechte Erfahrungen mit einer Schwester gemacht...
Da schrie meine Tochter auch stundenlang beruhigen ohne jeden Erfolg und die hat sich kein bisschen meine Sogen & Probleme angehört bzw überhaupt die Situation schildern lassen
Selbst als ich in Tränen ausgebrochen bin kein Zeichen des Mitgefühls oä

Da kann ich dir dann nur raten dich an deine andere Schwester zu wenden :)

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Hallo,

auch ich war vor der Geburt meines Sohnes depressiv. Nach der Geburt ging es mir auch nicht gut und jetzt nach 4 Monaten hab ich manchmal auch wieder Angst "reinzurutschen". Ich kann dich also sehr gut verstehen!

Zuerst zu dir: wenn es dir nicht gut geht und du denkst du weißt nicht weiter, dann geh zur Therapie! Oft hilft mir schon eine Sitzung und ich kann mich wieder an alte "Tips & Tricks" erinnern, damit es mir besser geht. Drei Tage nach der Geburt ist nicht viel. Gib dir Zeit - es wird besser. Aber wenn nicht, dann helfen lassen!

Zum stillen: du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du nicht mehr stillen kannst/möchtest! Es muss ja dir UND dem Baby gut gehen. Falls du dich nicht recht entscheiden kannst, dann würde ich auch zu einer Stillberatung oder Hebamme gehen...

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Herzlichen Glückwunsch!!
Wenn es dich so mitnimmt, dann still nicht weiter. Mir ging es auch total schlecht. Ich fühlte mich als Milchbar, das Gefühl, das Kind nur zu haben um es zu stillen. Ich habe dann schnell aufgehört zu stillen und mir ging es schnell besser! Wir sind dadurch keine schlechteren Mütter. Vielleicht sind wir nur ehrlicher ;-)

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Bist du noch im kh? --> Hebamme, Schwester, Arzt/Ärztin

Bereits zu hause --> Anruf bei der nächsten PIA( psy Ambulanz), Hebamme wenn vorhanden

Zu depressiv zum telefonieren und besprechen? Dann frag Freundin, Mama etc. Dass sie dir helfen.

Dein Kind braucht dich fit! Du lebst nicht mehr für dich allein
-! *arsch Hoch*!
und such dir Hilfe bevor es schlimmer wird. Jeden Tag den du wartest kann es schlimmer machen - dass weißt du sicherlich auch gut genug.
Beim nächsten mal: vorsorglich Termine für nach der Geburt machen und die dann lieber absagen wenn du sie nicht benötigst. So habe ich es gemacht.

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Erstmal alles gute zur Geburt :-)

Ich hatte auch große Probleme mit dem Stillen und einen heftigen Babyblues.
Gerade so kurz nach der Geburt ist alles sehr viel für den Körper und die Psyche.
Du bist gerade erst Mama geworden, die Geburt muss verarbeitet werden, man muss sich an den neuen kleinen Mensch im Leben gewöhnen, man merkt das alte Leben ist erstmal vorbei, man ist total glücklich aber auch kaputt, dazu noch Wochenfluss oder andere Schmerzen, usw.

Wegen dem Stillen:
Probiers mal mit der Brustwarzensalbe von Medela, die ist super
Zusätzlich Heilwolle
Und auch MAM Kompressen, die gibt es bei Amazon
Sprech mit Hebamme oder Stillberaterin, die können noch nützliche Tips geben
Und ganz wichtig: MACH DIR KEINEN DRUCK, Babys spüren das, versuche locker an das Stillen ranzugehen

Außerdem, falls es nicht klappt dann gebe die Flasche.
Es ist wichtig für dein Kind dass es dir gut geht und du dich gut fühlst.
Ich finde der gesellschaftliche Druck wird beim Thema Stillen immer größer. Man ist keine schlechte Mutter wenn man nicht stillt.

Und wegen deiner Psyche:
Sprich mit Vertrauten wie Eltern und Freunden aber auch neutralen Personen wie Frauenarzt, Hebamme usw.
Deine Gedanken bedeuten nicht dass du wieder depressiv wirst. Das ist momentan einfach der Babyblues und die Umstellung.
Wichtig ist dass du darüber redest. Bei mir war die Psyche auch lange im Eimer nach der Geburt. Ich habe mich zu verrückt gemacht auch wegen Stillen, Schlaf usw.

Kopf hoch #herzlich