Hallo liebes Forum,
ich bin wirklich kein Jammer-Typ, aber ich bin einfach am Ende! Unsere Tochter wird in wenigen Tagen 10 Monate alt und ich muss dann ab ihrem 1. Geburtstag wieder arbeiten. Ab da hat mein Mann erstmal 2 Monate Elternzeit und dann kommt die Kita.
So weit so gut, aber ich habe jetzt schon keinen blassen Schimmer davon, wie ich das dann schaffen soll. Die Gründe:
1. Schlafen: Sie hat seit ihrer Geburt nachts noch nie länger als 2 h am Stück geschlafen und selbst das ist eher die Ausnahme! Sie wacht meistens stündlich auf, spätestens alle 90 min. Dann schreit sie und will an die Brust. Sie nimmt natürlich keinen Schnuller (wäre ja auch zu einfach). Sie nuckelt dann teilweise EWIG an meiner Brust, bevor sie wieder bereit ist, sich ablegen zu lassen. Ich weiß schon, was das Problem ist: Sie kann nicht von einer Schlafphase in die andere wechseln ohne Brust. Seit 3 Monaten wende ich die Tipps aus dem Buch "Schlafen statt Schreien" an. Ich versuche, sie frühzeitig von der Brust abzuziehen. Aber es klappt einfach nicht gut! Wenn sie noch nicht bereit ist, schreit sie rum. Das wiederholt sich gefühlte 100 Mal bis sie dann endlich "schläft" (um dann nach einer Stunde wieder wach zu werden, daher "Schlafen" in Anführungszeichen). Laut Buch ist das normal so und sollte sich dann langsam verbessern, aber es tut sich nichts!
Dann fällt mir immer wieder auf, dass sie nachts offenbar immer noch Verdauungsprobleme hat, denn immer, wenn sie an meiner Brust hängt, drückt sie und dann kommen irgendwann mal Pupse raus. Lefax, Sab Simplex bringt alles keine Verbesserung.
Auch sie halbwach ins Bett zu legen, damit sie im Bett einschläft, bringt keine Verbesserung. Alles genauso wie sonst auch.
Vom Papa lässt sie sich nachts nicht beruhigen.
Es ist auch vollkommen egal, ob sie im Familienbett schläft oder in ihrem eigenen. Null Unterschied!
2. Ernährung: Sie möchte noch immer kein richtiges Essen zu sich nehmen. Brei isst sie nur abends relativ gut. Ansonsten wird konsequent verweigert, auch Familientisch. Sie will auch hier NUR ihre heißgeliebte Brust und Muttermilch! Sie lässt sich einfach nicht Abstillen! Sie trinkt zwar mittlerweile aus der Flasche, aber niemals mehr als 30 bis 50 ml. Ansonsten schreit sie sie sich so lange in Rage bis ich nicht mehr kann und ihr wieder die Brust gebe! Es ist ein Teufelskreis: Durch den extremen Schlafentzug habe ich NULL Kraft tagsüber, um irgendwas konsequent durchzuziehen! Hunger hat sie übrigens noch immer spätestens nach 2h!
Wie soll das alles werden, wenn ich wieder arbeiten muss??? Ich sitze jede Nacht da und weine leise vor mich hin und stelle mir hundertmal die Frage, warum mein Baby beim Thema Ernährung und Schlafen noch immer auf dem Stand eines Neugeborenen ist?!?!? Ich könnte heulen, wenn ich höre, dass alle anderen Babys in diesem Alter sich selbst zumindest tagsüber schon abgestillt haben.
Ich könnte schreien, wenn ich lese, dass sich manche Mütter beschweren, wenn sie in diesem Alter nachts noch 3 x aufstehen müssen. Ich stehe durchschnittlich 10 mal auf und das seit 10 Monaten! In besonders schönen Nächten bis zu 14 mal.
Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich es echt bereue, dass ich das Stillen angefangen habe! Ja, steinigt mich dafür, aber ich kann inzwischen jede Frau verstehen, die ihr Kind nicht stillen möchte, obwohl sie dazu in der Lage wäre! Hätte ich ihr von Anfang an die Flasche gegeben, hätte ich jetzt wahrscheinlich nur halb soviele Probleme!
Mein Mann unterstützt mlch wo es nur geht, aber insbesondere beim Schlafen will sie halt nur mich!
Ich liebe meine Tochter über alles, aber ich verzweifle und bin deprimiert, weil sie in Sachen Schlafen und Essen keinen Fortschritt zeigt (ihre restliche Entwicklung ist altersentsprechend). Und es graut mir davor, wie es in 2 Monaten werden soll.
Danke, wer das hier alles gelesen hat! Es musste mal raus!
LG
In 2 Monaten wieder arbeiten - ich bin verzweifelt! (Sehr langer Text)
Du arme, ich kann Dir leider nicht wirklich einen Rat geben. Nur einen: fahr eine Woche weg und lass Deinen Mann machen. Schlafen wird sie auch bei ihm wenn sie müde ist, essen wird sie wenn sie hunger hat. Und Du kannst mal ausschkafen und Kraft tanken.
Dein Kind merkt dass Du fertig bist, wird dadurch unsicher weil sie denkt es ist was nicht in Ordnung und klammert sich dann umso mehr an Dich und die Brust. Das ist ein endloser Teufelskreis.
Alles Gute und viel Kraft
Sunny
Du versuchst zwanghaft seit 3 Monaten den Schlaf-Ess-Rhythmus deines Babys zu ändern?
Dann ist es völlig normal, dass das das Gegenteil bewirk.
Du solltest einfach mal nichts machen sondern dein Baby sich selbst entwickeln lassen.
Das liegt übrigens nicht am Stillen! Du verunsicherst mit deinem Verhalten dein Baby und so fordert es noch mehr Sicherheit ein!
Wie heißt es so schön.
Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende!
Ich bin hart aber herzlich..
Babys müssen entgegen den meisten Aussagen hier erzogen und nicht verzogen werden!
Was hat denn bitte ein Sicherheitsbedürfnis von einem Baby mit verziehen zu tun? Ohje🙈 das ist nicht hart und herzlich, dass ist sehr einfach gedacht unfairen weniger klug.
Meinst du das Kind wird toefenpsychologisch dadurch geschädigt?
Meinst du mit 18 Jahren sagt das Kind mama du hast mir mit 10 Monaten deine Brust entzogen weil du nervlich kaputt warst?
Nein!
Wenn man etwas ändern möchte und unzufrieden ist muss man es machen!
Es hilft dir zwar nicht, aber meist ist es erleichternd zu lesen, dass es anderen auch so geht:
Meine Tochter ist ebenfalls 10 Monate und isst maximal eine Babyfaust Essen am Tag. Ich stille also überwiegend noch.
Ich hab keine Ahnung wie oft sie Nachts kommt (außer, dass sie oft kommt), aber regelmäßig wache ich auf und sie liegt auf mir und ich kann mich nicht erinnern sie genommen zu haben. Anscheinend mache ich das mittlerweile im Automodus, dass ich trotzdem schlafen kann.
Liebe Grüße
So habe ich es mit meinem ersten Sohn auch gemacht. Er lag einfach da und hat sich an die Brust gekuschelt, wann immer er wollte. Wir haben da gar nicht so ein Spektakel gemacht und einfach nebeneinander, eng angekuschelt geschlafen und wenn er dabei die Brust im Mund hatte war das ok oder eben auch nicht.
An die Te: probiert sowas doch mal...mach dich gar nicht groß wach und gib ihn was er mag. Diese Umstellung mit Buch halte ich auch für nicht gut geeignet weil es einfach eine sehr der individuelle Geschichte ist.
Des Weiteren solltest du für dich überlegen, ob es ggf Gründe gibt, weswegen du gar nicht so gerne arbeiten gehen möchtest. Hält doch innerlich noch etwas anderes ab oder freust du dich sogar aufs arbeiten? Manchmal spielen Mama und Kind das so zusammen, weil beide nicht richtig „loslassen“ mögen. (Mag das Wort „loslassen“ nicht. Eltern müssen ihr Kind nicht loslassen...ist ja ihr Kind 🤷🏻♀️)
Du hörst dich wirklich sehr erschöpft an...ein we für dich wäre super. Dann kann Papa sich ausprobieren?
Im Liegen stillen hat bei uns noch nie so wirklich gut geklappt. Sie verliert immer die Brustwarze. Seit sie mobil ist, zappelt sie in dieser Position auch dauernd rum. Wenn sie in meinem Arm liegt, ist sie bedeutend ruhiger. Deswegen stille ich ausschließlich nur noch im Sitzen. Das macht die Nächte leider nicht angenehmer. Ich schlafe oft im Sitzen dabei ein, aber mir tut natürlich auch andauernd der Rücken und der Nacken dadurch weh.
Eventuell ist es im Text nicht so rüberkommen, aber ich freue mich riesig auf die Arbeit! Man traut es sich selten, laut auszusprechen, aber ich mache 3 Kreuze, wenn das 1. Lebensjahr um ist! Versteht mich nicht falsch - unsere Tochter ist ein absolutes Wunschkind und bekommt all unsere Liebe! Aber sie war schon immer anstrengender und unruhiger als die meisten Babys (ersten 4 Monate Schreibaby). Ich verbringe liebend gern Zeit mit ihr, aber ich möchte auch mal wieder was anderes machen außer Babybetreuung. Ich habe super nette Kollegen und meine Arbeit machte mir immer Spaß! Ich habe eben nur Bedenken, wie das dann klappen soll, aber mein Mann ist ein sehr ruhiger Typ - es wirft ihn nicht aus der Bahn, falls sie ihn die ersten Tage nur vollschreien sollte.
Ich möchte sie ungern zu etwas zwingen, aber wenn das so weitergeht, wird sie leider auf kalten Entzug müssen - nämlich an meinem ersten Arbeitstag. Deswegen will ich ihr ja den Übergang erleichtern, aber es tut sich halt nichts. Ich zwinge sie nicht zum Essen oder dgl. Ich biete immer was an, wenn sie es nicht will - ok. Aber es wird eben nicht einfacher für sie. Ja, sie weiß es ja nicht, dass Mama bald nicht mehr 24h zur Verfügung steht.
Fühl dich erst einmal gedrückt!
Mein sohn ist fast 1 Jahr und beim Thema essen genauso wie deine Tochter: Nur Muttermilch. Anderes Essen, egal welches oder in welcher Form, wird nicht gegessen. Auch nach 6 Stunden nicht. Wobei es eine Ausnahme gibt: Obstquetschies. Frag mich nicht warum, aber die “isst” er (aber nur einen am Tag, mehr geben wir nicht).
Tipps habe ich also keine, außer abwarten. 2 Monate sind für Babies eine laaaaaaange Zeit und es kann von jetzt auf gleich Klick machen.
Meiner Meinung nach kann und vor allem soll man ein Baby nicht zum Essen zwingen. Geht es locker an und schenkt dem Essensthema einfach nicht zu viel Beachtung: Gebt ihr einfach was von eurem essen, Brei oder Fingerfood und wenn sie nicht möchte, auch gut. Keinen Druck machen und nicht genervt sein - Babies provozieren nicht, sie wissen, was sie gerade benötigen. Und das scheint bei einigen wohl Milch zu sein ;)
Trinkt sie denn Wasser aus dem Becher?
Schlafen:
Ich bin nachts meistens 4x wach, in schlechten Nächten (vor allem um den 10. Monat rum!!) gerne öfter. Ja, es ist anstrengend, ich gebe es zu. Aber ich schlafe sehr oft beim Stillen einfach ein. Klappt das bei dir nicht? Oder stillst du nicht im Liegen?
Ich würde auf keinen Fall einfach eine Woche deswegen weg fahren. Das wäre ja quasi ein kalter Entzug. Von 1000% auf 0%. Stell ich mir persönlich sehr unschön als Baby vor. Aber wenn sich keine „Besserung“ einstellt, würde ich wahrscheinlich auch was an der Schlafsituation ändern.
Vielleicht kann man versuchen, dass du deine kleine stillst und wenn sie satt ist und nach kurzem nuckeln nicht einschläft, dann deinen Mann übernehmen lässt und dich aufs Sofa legst. Es wird vermutlich nicht ohne weinen / schreien ablaufen, aber, Babies können sich in dem Alter auch anders beruhigen lassen. Sie sind in der Welt angekommen und nicht mehr ganz so hilflos und unbedürftig. Ich würde eine alternative suchen, die dein Mann anstelle deiner Brust anbietet. Zb eng kuscheln und dabei eine Spieluhr laufen lassen und streicheln / klopfen...
Wenn die kleine dann eingeschlafen ist und dann später wieder aufwacht, kannst du ja wieder hingehen und stillen und dann das gleiche wie oben wiederholen.
Vielleicht kannst du so mal 2-3 Stunden am Stück schlafen...
Ich hab bestimmt irgendwas vergessen zu schreiben, aber das kann ich ja noch nachholen ;)
Oh und ich wollte dir noch sagen, dass es mit pre Nahrung genauso gelaufen wäre, außer dass du nachts die Flaschen hättest fertig machen und reinigen müssen 😜
Super dass du stillst 😋
Vielleicht wäre die Frequenz ähnlich gewesen, aber zumindest könnten sich die Eltern beim Füttern abwechseln und der andere Part mal mehr als zwei Stunden Schlaf/Zeit bekommen, das wäre doch schon eine gewisse Erleichterung, oder? 🤷🏻♀️
Hallo,
gibt es keine Möglichkeit, dass du noch ein Jahr daheim bleibst? Dein Mann sucht sich einen Nebenjob oder du arbeitest stundenweise am Abend?
Es gibt viele solche Babys, die sind halt so und das ist nicht schlimm, deshalb bleiben viele 3 Jahre daheim. Das erledigt sich irgendwann alles von selber, du musst nicht zwanghaft abstillen oder am Schlaf rumbasteln.
Bei jedem Zahn wird es wieder Probleme geben, so kannst du doch nicht arbeiten. Glaubst du, die Kitaeingewöhnung wird da ein Spaziergang?
Mach‘ dir doch bitte nicht so einen Stress und verschiebe den Arbeitsbeginn.
LG
Definitiv werde ich meinen Arbeitsbeginn nicht verschieben! Bei aller erdenklichen Liebe für mein Kind - aber ich habe selbst auch noch ein Leben! Was wäre denn, wenn ich morgen einen Unfall hätte und komatös im KH liegen würde? Auch dann müsste sie sich umstellen. Natürlich tut es mir von Herzen Leid, dass es so schwer für sie ist, aber irgendwann ist auch mal Schluss mit der Selbstaufgabe! Ist nicht böse gemeint, aber ich bin die Letzte, die sich nicht den Popo für ihr Baby aufreißen würde. Ich hatte jetzt bereits zwei Kreislaufzusammenbrüche und habe sie, nachdem ich wieder zu mir gekommen bin, in meinen zitternden Armen und noch halb weggetreten gestillt, damit sie nicht weint! Glaub mir, meine Leidensgrenze ist SEHR HOCH, aber irgendwann hab auch ich den Kanal voll! Ich werde arbeiten gehen und sie hat dann noch 2 Monate mit ihrem Papa, in denen sie lernen kann und muss, dass sie auch anderweitig schlafen und essen kann. Dann kommt die Eingewöhnung in die Kita. Es wird hart und innerlich habe ich auch Angst davor, aber es MUSS sich einfach was ändern.
Ich danke dir trotzdem, dass du meinen langen Text gelesen hast und auch für deinen Beitrag!
Also bin ich der Meinung das meine Art dies zu regeln das einzig wahre ist.
Und ein langsamer brustentzug ist Quatsch.. nem alki und nem Raucher kannst auch nicht nur noch 2 kippen und Flaschen geben..
Hop oder Top!
Nimmt sie die Flasche?
Ich würde ihr die Pre-Milch anstatt Brust anbieten. So kommst du wenigstens vom Stillen los.
Evtl. zum Heilpraktiker/Osteopathen gehen. Schaden kann es ja nicht.
Und fange auf jeden Fall das Arbeiten wieder an. Sie wird sich schon umstellen. Ich finde es gut, dass sie die ersten 2 Monate dann daheim beim Papa ist. Dann ist die Umstellung nicht so hart wie gleich Kita 👍🏻.
Du wirst sehen, wenn es dir psychisch wieder besser geht und du Ablenkung durch die Arbeit hast, davon hat die ganze Familie was 😉.
Du wirst wahrscheinlich Teilzeit anfangen, oder?
Ich verstehe dich vollkommen. Ich liebe meine Kinder auch über alles. Aber meine Erfüllung ist es nicht 😉. Ich brauche auch meinen Ausgleich - Sport, Arbeit und unbedingt auch Zeit zu zweit mit meinem Partner.
Das wird schon alles ✊🏻✊🏻
Tanja mit Sophia 11, Lara 9 und Elias 5 Wochen alt