Hallo.
Ich weiss gar nicht ob ich einen Ratschlag möchte oder ein "Ist hier auch so" oder ein "Stell dich nicht so an".
Ich denke, ich muss mich einfach mal kurz auskotzen.
Die Situation: Ich hab Elternzeit, Eumelchen ist bald 9 Monate alt und mein Freund arbeitet Vollzeit.
Ich hatte bereits im Wochenbett ziemlich mit der Umstellung zu kämpfen und teilweise hadere ich immer noch mit meinem "Mama-Schicksal".
Familie gibts erst 100km weiter, die lieben Schwiegereltern. Ich fühle mich daher unter der Woche ziemlich auf mich alleine gestellt. Mein Freund nimmt den Kleinen abends und übernimmt Abendbrei und Umziehen aber gefühlt ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Er ist 17:30 daheim und 19:30 ist hier auch schon Bettzeit.
Unser Eumelchen ist sehr kuschelbedürftiges Kind und schläft nicht alleine. Tagsüber bin ich zeitweise recht dankbar dafür. Abends ist es manchmal einfach nur nervig und schade um die Zeit. Wegschleichen funktioniert nur selten für mehr als 5 Minuten. Er schläft also in unserem Bett und ich lege mich immer mit ihm hin. Seit der Hitzewelle im Sommer und den ersten Zähnchen ist mein Freund aus dem Schlafzimmer ausgezogen und campiert auf dem Sofa. Änderung ist erstmal nicht in Sicht.
Seit den ersten Zähnchen ist hier sowieso alles irgendwie Käse. Also seit fast anderthalb Monaten.
Da kamen Zähne, Robben und Schub.
Na klar, auch immer ein guter Tag dazwischen...
Aber heute war wieder ein bescheidener Tag und die häufen sich und ich bin alle paar Tage komplett fertig mit den Nerven.
Ich hab meist einmal im Monat babyfrei aber irgendwie wiegt das nicht alles auf.
Zumal ich mich ansonsten langsam echt isoliert und einsam fühle. Und ja, ich gehe täglich raus und einmal die Woche ist Spielgruppe. Ich meine das eher mental. Alles dreht sich ums Baby, zu Hause, im Kopf, überall. Und gefühlt ist kein Platz mehr für mich.
Ich habe das Gefühl ich gehe verloren und dass von dem Menschen, der ich vor der Mutterschaft/Schwangerschaft war, nichts mehr übrig ist.
Mir ist klar, dass Mutter sein ein ziemlicher Einschnitt ins Leben ist und man sehr viel zurück stecken muss...aber so? Gefühlt habe ich meine Freiheit verloren.
Nächstes Jahr hab ich auch noch Elternzeit, wollte aber zumindest für zwei Wochenenden im Monat wieder arbeiten gehen. Sonst werde ich hier noch wahnsinnig.
Ich wage nicht zu fragen ob das besser wird. Es ist alles schon viel, viel besser geworden und ich klage dahin gehend auf sehr hohem Niveau.
Aber ich hab's auch nicht so mit der Geduld und meine Opferbereitschaft ist langsam so ziemlich aufgebraucht -.-
Sehr viel Text für so viel Gedankenkotze.
Vielen Dank fürs Lesen, etwaige Rechtschreibfehler dürfen behalten werden.
Einer dieser Tage... SILOPO
Ich danke dir, du sprichst mir aus der Seele. Gerade heute habe ich auch einen dieser Tage. Und deine Worte haben gerade einfach nur gut getan. Es ist beruhigend zu lesen, dass es nicht nur mir so geht, sondern dass auch andere diese Gefühle haben. Also nochmal: vielen Dank :)
Hör doch auf dich aufzuopfern...
Was soll das? Du hast ein Baby.. Richtig. Du bist Mutter.. Auch richtig... ABER du bist auch noch du und Frau!
Fang an und gewöhne dein Baby an sein Bett... Und ja es wird schreien.... Logisch... Es kennt nichts anderes... Aber es wird dich trotzdem lieben ♥ du sagt selbst es nervt... ZURECHT.. Also ändere es..
Lg 🤗
Ach das ist doch beispielhaft nur ein Punkt! Das Gefühl kommt doch von der Gesamtsituation und geht nicht weg wenn sie abends noch 2 Stunden für sich hat.
Ja... Ein Punkt der einen zurecht auf den Sack geht.... Und warum zwei Stunden... Schläft die te nachts nur zwei Stunden?
Fühl dich erstmal gedrückt. Jeder Mensch ist anders und nicht jeder ist für das Vollzeit Mama sein geboren. Das sagen nur viele nicht laut. Aber ich kenne einige, mich eingeschlossen, die froh sind, wenn sie auch wieder arbeiten gehen können - damit der Kopf eben mal nicht nur mit Baby/Kinderthemen beschäftigt ist. Mach das auf jeden Fall, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Das wird dir sicher gut tun.
Wenn ich tagsüber 12 Stunden (also vom Aufstehen bis wieder ins Bett gehen) nur mit dem Kleinen zu Hause bin, fällt mir und ihm auch schnell die Decke auf den Kopf. Wir haben fast jeden Tag etwas vor (andere sagen jetzt vielleicht Reizüberflutung, aber wir mögen es so). Zwei Mal die Woche gehen wir in einen Babytreff, da ist er für jeweils 1,5 Std mit gleichaltrigen Babys zusammen, ansonsten treffen wir uns mit Freundinnen von mir. Egal ob mit oder ohne Kinder. Wenn keiner Zeit hat Ausgiebiges Einkaufen bzw Bummeln im Einkaufszentrum, Park, Spielplatz (auch wenn er für vieles noch zu klein ist, er beobachtet dann auch gerne), an Tiergehegen (Schafe, Hühner, Pferde) spazieren gehen.
Mein Kleiner ist jetzt 8,5 Monate. Also ähnliches Alter.
Liebe Grüße und versuch die Zeit trotzdem zu geniessen, sie kommt nicht wieder. Und ein bisschen stolz dürfen wir schon sein, wenn wieder ein schwerer Schub geschafft ist und die Kleinen das nächste Tolle können.
Auch ich muss sagen: Danke!!!! Mir geht es exakt genauso..unser Sohn ist 9,5 Monate und aktuell geht es mir gerade so richtig auf den Geist..heulen, lachen, brüllen, lachen und das innerhalb von fünf Minuten immer im Wechsel. 🙄🙄🙄Schub, Zähne, ach, keinen Plan. Es ist eh immer was. Er war von Anfang an auch sehr anstrengend und jeder sagte mir: Es wird besser. Ja, es wurde auch besser, aber trotzdem..ich habe sooooo oft das Gefühl, dass es bei anderen viel leichter ist, da pennen die Kinder im Buggy, essen ihren Brei, schlafen alleine ein ohne dauerstillen, beschäftigen sich mal alleine usw.😉 ich fühle mich auch so ausgelaugt, körperlich und mental vor allem. Mein Freund schläft im Gästezimmer, ich mit Kind im Ehebett. Toll 🙄 aber das quasi seit Anfang an. Er unterstützt mich sehr, arbeitet auch Vollzeit.
Trotzdem: Manchmall ertappe ich mich dabei, dass ich mir mein altes Leben, das so unkompliziert und leicht erscheint, zurück wünsche. Aber natürlich mag ich unseren Matz nie, nie mehr hergeben, er ist fantastisch, aber trotzdem. Ich bin auch nicht der Typ Mutter, der den ganzen Tag strahlend das Kind anschaut und dem Herrn auf Knien für dieses Geschenk dankt. Dafür bin ich zu pragmatisch. Ich glaube oft, dass ich wirklich nicht für so ein Säuglingsalter gemacht bin, sondern meine Zeit tatsächlich noch kommt.. 😂
Lange Rede kurzer Sinn: Ich verstehe dich sooooo sehr!!
Algis mit Edward
Hey,
ich würde sagen akzeptiere es wie es ist. Du wirst deine Freiheit wie sie vorher war nie wieder zurückbekommen und du wirst auch nicht mehr der Mensch werden, der du vorher warst, denn du hast ein Baby und das verändert jeden. ABER du wirst dich schritt für schritt wieder dem Menschen von vorher ännähern. 🙂 Was hat sich denn vorher ausgemacht? Mir haben oft schon die kleinen Dinge geholfen, z.B. liebe ich Nagellack und hatte immer lackierte Nägel. Nach der Geburt habe ich es lange nicht geschafft mir die Nägel zu lackieren. Als es dann wieder ging, habe ich mich total gefreut und auch wieder mehr wie ich selbst gefühlt 😄 Vielleijt findest du auch was kleines was du wieder für dich machen kannst und was in den Alltag passt.
Hast du die Möglichkeit dein Baby in die Kita zu geben und vielleicht schon mehr zu arbeiten? Mein kleiner ist jetzt ein Jahr und ich gehe seit zwei Wochen wieder arbeiten. Es tut richtig gut aus dem babyalltag rauszukommen und ich genieße die Arbeit. Aber ich freue mich auch riesig wenn ich nach Hause zu meinem kleinen kann 😊 Jetzt genieße ich die Zeit mit ihm noch viel mehr als vorher.
Lange Rede kurzer Sinn- halte durch es wird besser!
Liebe Grüße 😄
Hallo! Meine Situation ist etwas anders (Baby schläft zB auch ohne mich weiter), aber ich fühle mich tatsächlich oft ganz genauso wie du beschreibst. Vom mir und meinem Leben ist gefühlt nicht mehr viel übrig. Meine Freunde sehe ich selten weil sie arbeiten und ich abends zu Hause sein muss. Meine Hobbys sind zeitintensiv (nähen) und nicht in 30 Minuten Mittagsschlaf abzuhandeln und mir fehlt jetzt in der Elternzeit einfach extrem der Input. Ich habe/hatte einen anspruchsvollen Beruf mit viel Menschenkontakt und jetzt verbringe ich meine Tage überwiegend mit einem Baby (das ich natürlich trotzdem mehr als alles andere liebe!!).
Ich hoffe und denke dass es besser wird wenn ich nächstes Jahr im Sommer wieder arbeite und wenn die Maus etwas älter ist. Bis dahin versuche ich durchzuhalten und nicht zu sehr frustriert zu sein und die Zeit mit ihr zu genießen...