Angststörung (lang)

Diese besteht seit der Geburt meines Sohnes vor ca. 10 Wochen. Die Geburt war sehr schwer und lang und endete leider in einem Kaiserschnitt. Mein Sohn hatte grünes Fruchtwasser geschluckt und durfte nicht zu mir, sondern musste im Inkubator bei den Kinderärzten bleiben. Am nächsten Tag hieß es, dass er „komisch“ atmet. Mit diesem „komischen“ Atem wurden wir dann nach vier Tagen entlassen, weil sich ansonsten nichts feststellen ließ. Zuhause kannte ich also weder meinen Sohn, noch seine Atmung, noch eine normale Atmung eines Babys. Ich saß neben ihm, hab ihm die ganze Zeit beobachtet und hab mich gefragt was denn nun komisch und was normal ist. Nach einer Woche ohne Schlaf bin ich in ein anderes Krankenhaus mit Kinderklinik gefahren und hab darum gebeten, dass er genauer untersucht wird, weil er mir natürlich „komisch“ vorkam. Dort wurde er komplett auf den Kopf gestellt... EEG, EKG, Herz- und Kopfultraschall, Blutabnahme und im Stundentakt kamen die Schwestern mit der Stoppuhr und haben die Atemfrequenz gemessen. Nach drei Tagen ohne schlechten Befund wurden wir entlassen. Das einzig auffällige wären seine teilweise schnellere Atmung und ganz leicht kaum sichtbare Schatten in der Lunge beim Röntgen gewesen. Alles andere war absolut unauffällig. Wir haben dann ein Antibiotikum bekommen um eine eventuelle atypische Pneunomie zu behandeln. Das hab ich ihm dann auch gegeben. Er atmet immer noch recht schnell, laut Kinderärztin aber völlig im Rahmen. Ich soll mir keine Sorgen machen, mein Kind ist völlig gesund. Aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Ich habe immer noch all die negativen Worte im Kopf „nicht entlassen, so lange er so komisch atmet“ etc. Bei jedem Albtraum den er hat, bei dem er natürlich schneller atmet, bei jedem Geschrei, während dem er keine Luft holt, bekomm ich Angst. Nachts werde ich wach und habe Angst ins Bett neben mir zu schauen, weil ich Angst habe dass er tot ist. Teilweise rede ich mir ein, dass es eine Vorahnung ist, die ich habe. Ich bilde mir ein, dass er mich vorwurfsvoll anguckt, weil ich ihm nicht helfe. Wenn er Sachen in größeren Größen geschenkt bekommt, hoffe ich, dass er sie noch tragen wird. Bei diesen Gedanken erwische ich mich täglich und fühle mich wahnsinnig schlecht dabei. Ich kann mit niemandem drüber reden. Meinen Mann mache ich mit diesem Thema wahnsinnig wütend, meine Mama sagt, dass es normal ist, dass ich Angst habe. Ich bin ja nun schließlich Mutter. Aber ist es in diesem Ausmaß noch normal? Ich kann mich nicht über mein Kind freuen. Ich hab wahnsinnige Angst davor mit ihm alleine zu bleiben und hab meinen Mann erst heute wieder gebeten nicht zur Arbeit zu gehen, weil der Kleine gestern geimpft wurde.

Ich will doch meinem Baby eine Mama sein, die ihm Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Aber genau das kann ich nicht..

Zum einen musste ich mir dies von der Seele schreiben und zum anderen hoffe ich auf Tipps oder vllt. auf Austausch mit Leuten denen es eventuell ähnlich ergeht/erging?!

Ich weiß dass ich professionelle Hilfe brauche, diese habe ich mir auch bereits gesucht..

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Hallo, mir ging es ähnlich am Anfang. Bei der ersten Blutentnahme wurde mein kleiner am 2. Tag so heftig gestochen, dass er anfing zu brüllen und schließlich keine Luft mehr holte und die Schwester schon zur Notfallklingel gelaufen ist.
Das hat mir auch nen derben Knacks verpasst. Die Geburt war auch lang, mit Saugglocke am Ende.
Die ersten Wochen konnte ich meinen Sohn nicht aus den Augen lassen. Ich habe auch ständig seine Atmung kontrolliert und hatte Angst vor Gebrüll, damit er sich nicht wieder so weg schreit. Hatte auch Angst mir stößt was zu und der Kleine hat keine Mama mehr.
Jetzt nach 9 Monaten hat sich alles eingependelt und mein Baby ist nicht mehr so zerbrechlich und zart wie am Anfang.
Genieße die schönen Momente, denn auch die kommen nicht mehr so wieder. Bzw. versuche zu genießen.

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Dankeschön 💙🙏🏻 auch für euch alles Gute! Das ist wirklich auch kein schöner Start den du da erlebt hast. Ich musste meinem Sohn grade am Montag bei der Impfung auch wieder ins Gesicht pusten, weil er beim schreien vergessen hat Luft zu holen!

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Hi, das tut mir sehr leid für dich.
Mit solchen Aussagen von Ärzten kann man auch echt nix anfangen. Das ist nichts halbes und nichts ganzes. Man weiß garnicht was man denken soll und ist pure Angstmacherei.

Aber Versuch positiv zu denken.
Wäre es lebensgefährlich, würden sie euch nicht entlassen. Das musst du dir nur immer wieder vor Augen halten.

Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du Angst hast bei solchen Aussagen.

Gut das du dir professionelle Hilfe gesucht hast, um diese Angst unter Kontrolle zu bekommen.

Ich bin gedanklich bei dir.

Alles Liebe wünschen dir
Eva und klein Kai (6 Wochen alt)

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Ich Danke dir! Für euch auch alles Gute 💙🙏🏻

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Es tut mir sehr leid, dass du dir solche Sorgen machst.

Sorgen machen, ist an sich normal. Ich hatte das erste Jahr bei beiden Kindern Angst vorm plötzlichen Kindstod. Vor allem, weil ein Freund meines Mannes seine Tochter vor ca 12 Jahren daran verlor.

Aber die Angst sollte einem nicht die Freude an den schönen Seiten nehmen.
Von daher finde ich es gut und richtig, dass du dich um professionelle Hilfe kümmerst.

Letztendlich ist es so: du hast alles getan, um sicher zu gehen, dass mit deinem Kind alles okay ist und du hast es jetzt von mehreren Seiten bestätigt bekommen.
Du achtest auf ihn und passt auf, mehr kannst du nicht tun.
Lass ihn weiter bei dir schlafen - unser Unterbewusstsein ist so programmiert,dass es uns wach macht, wenn die Atmung komisch wird. (Die Fälle, in denen ein Baby neben der Mutter gestorben ist, haben fast immer mit Alkohol, Drogen oder vollkommener Erschöpfung zu tun. Damit meine ich nicht die normale Erschöpfung, die man mit einem Baby hat, sondern ein paar Stufen schlimmer.)

Guck mal, du und dein Körper, ihr habt etwas ganz Wunderbares geleistet. Nun vertraue eurem Wunderwerk und vertraue weiterhin deiner Fähigkeit, es mitzubekommen, wenn wirklich etwas nicht stimmt.
Einiges liegt letztendlich auch nicht in unseren Händen und passieren kann immer etwas. Das ist einerseits erschreckend. Andererseits macht es deutlich, wie wichtig es ist, die Zeit zu genießen, in der dass Leben schön ist.

Wenn ich mir vorstelle-und allein die Vorstellung schmerzt unglaublich-dass meine Kinder morgen sterben, dann möchte ich mir keine Vorwürfe machen, dass ich immer nur traurig und ängstlich und besorgt war. Sondern ich möchte wissen, dass wir eine wunderschöne Zeit zusammen hatten.

Das alles hilft dir wohl nicht weiter.
Aber vielleicht kommt es irgendwann auf der Gefühlsebene an :)

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😢 wohl wahr! Vielen vielen Dank für die tollen Worte. Ich hab sie letzte Nacht und heute schon mehrmals gelesen. Da steckt so viel wahres drin! 💙

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Liebe cukki,

es tut mir sehr leid,was du durchmachen musst.Ich bin keine Mutter und kann das daher nicht bis zusetzt nachvollziehen,aber ich kenne eine Angststörung sehr gut,sie betrifft bei mir stets den Menschen,den ich am meisten liebe,seit einigen Jahren also meinen Mann.Von daher teilen wir eins: Angst um den Verlust des größten Glücks im Leben.Die Angst führt uns vor Augen,wir zerbrechlich das Leben sein kann.Aber wir sollten uns davon nicht dominieren lassen.Sie zeigt uns etwas Wunderbares,dass wir liebende Kämpferinnen sind,die beschützen wollen.
Dass du dir Hilfe gesucht hast,ist das Beste,was du machen konntest für dich und dein Baby.
Ich wünsche dir,dass du bald durchatmen und gut schlafen und dein Mutterglück genießen kannst.

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Vielen Dank, das ist so toll geschrieben und trifft es auf den Punkt! Alles Gute für euch :) 💙

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Da mit dem Angst machen kenne ich nur zu gut! Wir hatten hier die letzten 3 Wochen Beiträge verfasst das mein Sohn 11 Monate eine Entzündung im Knie hat! Unser Krankenhaus hier hat sofort mit Krebs getitelt! Ich weis noch wie geschockt ich vor dem Arzt stand und der ganz gelassen blieb als wäre es das normalste der Welt einfach mal das Wort „Krebs“ ner Mutter an den Kopf zu donnern!
Manche Ärzte denken einfach unglaublich medizinisch und können so ihre menschliche Seite nicht raus lassen! Jetzt ist es bei uns so mein Sohn hatte „nur“ eine Entzündung im Knie! Wir geben immer noch Antibiotika und Ibuprofen! Heute meinte die Kinderärztin ich soll das ibu langsam weglassen! Man bekommt sofort eine Angst „Oh Gott wenn das nun wieder kommt oder Fieber kommt“ genauso wird diese Angst wieder hoch kommen wenn die Antibiotika Therapie vorbei ist „oh Gott hoffentlich kommt die Entzündung nicht wieder“!
Diese Angst wird immer bleiben ist im Gewissen Maße auch gut und mütterlicher Instinkt! Man darf sich nur zu sehr nicht davon beherrschen lassen ansonsten dreht man durch!
Solltest du das Gefühl nicht loswerden das dein Sohn komisch atmet, dann suche nochmal ein anderes Krankenhaus auf! Sollte nichts sein, die Angst bleibt aber, solltest du dir wirklich professionelle Hilfe suchen! Manchmal hilft es darüber zu sprechen Vorallem mit „nicht Angehörigen“! Alles liebe und gute Euch!

Glienchen

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Ohje da habt ihr ja auch einiges hinter euch. Ich finde es auch schlimm, wie Ärzte mit den Gefühlen von Eltern und Kind umgehen. Vermutlich merken die gar nicht, was in einem angerichtet wird.

Ich bin so froh dass sich der Krebsverdacht nicht bestätigt hat. Alles gute für euch und ganz viel Gesundheit 🙏🏻💙

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Sprich bitte mit Hebamme, Frauenärzt, o ä darüber. Evtl eine Belastungsstörung, die schlimmer werden kann.

Rational ist alles ok!

Aber eine Störung beachtet das nicht.

Schade, dass dein Mann dich nicht ernst nimmt.

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Sehe ich genau so. Es muss natürlich nicht sein aber diese Angst kann immer schlimmer werden.

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Deshalb hab ich mir ja schon Hilfe geholt in Form einer Gesprächstherapie und eventuell wird diese auch mit Medikamenten unterstützt :)

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Ich kenne diese Angst nur zu gut. Wir hatten eine schreckliche geburt und wären beinahe beide dabei gestorben. Meine kleine lag auf intensiv. Und ich habe solche Angst das mit ihr etwas nicht stimmt. Durch den Sauerstoffmangel den sie hatte kann immer noch etwas kommen. Vor dem plötzlichen kindstod habe ich auch solche panik. Ich kontrolliere auch öfter ihre Atmung und kann machmal vor Gedanken nachts nicht schlafen. Aber ich merke desto älter sie wird desto besser kann ich damit umgehen. Sie ist jetzt 4 monate alt. Genieße die zeit mit deiner kleinen und versuche die angst etwas zu vergessen. Es wird besser.

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Danke 🙏🏻💙 alles gute für euch

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Ohje also da muss ich leider mal schimpfen.
Vorweg: dein Baby ist gesund.
Aber: durch deine übersteigerte Angst hast du deinem Baby letztendlich mehr geschafft als geholfen durch das "überdoktorn". Jetzt wurde er unnötigerweise in diesem Alter mit Röntgenstrahlen belastet sowie noch durch ein Antibiotikum. Beides hätte er nicht bekommen wenn du nicht in die Klinik wärst. Warum hast du nicht den Ärzten vertraut in der ersten Klinik?! Sie dürfen niemanden entlassen wo sie sich nicht sicher sind dass alles gut geht.
Es ist ganz normal dass Babys am Anfang aufgrund von anpassungsstörunhen komisch atmen! Du hast aber leider Panik bekommen, dass was nicht stimmt und diese ganzen Untersuchungen und Behandlungen über ihn ergehen lassen. DAS sollte dir Sorgen machen! Und damit musst du dringend aufhören sofort, weil du Gefahr läufst weitere unnötige Behandlungen durchzuführen die am Ende aus einem gesungen Kind ein krankes machen!
Deshalb bitte arbeite an dir und höre auf deinen Mann! Dein Baby ist gesund!

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Falls du auch Mama bist: hattest du noch nie Angst um dein Kind???

Sorry, aber ich finde das was du schreibst völlig daneben!!!

Der TE hier noch ein schlechtes Gewissen machen... geht gar nicht!

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Ja, und mein Baby hat eine lebensbedrohliche Erkrankung. Also frag bitte nicht nach Ängsten... -.-

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