Guten Morgen,
Nelli ist inzwischen fast vier Wochen alt.
Wir hatten nach einer schwierigen SS eine schnelle Geburt innerhalb von 5 Stunden. Leider mit grünem Fruchtwasser und einem Dammschnitt bei mir.
Sie kam dann zu den Kinderärzten und nachdem ich genäht war, direkt zu mir auf den Bauch.
Ich war in dem Moment überwältigt, dass mein Baby endlich da ist.
Noch im Krankenhaus stellte sich raus, dass das stillen zwischen uns zweien nicht richtig klappt (bitte hierzu jetzt keine Diskussion!) und wir haben angefangen zuzufüttern. Die ersten zwei Wochen habe ich abgepumpt und ihr Mumi dazu gegeben, seit nunmehr fast zwei Wochen gibt es nur noch Pre.
Nelli hat viel mit Blähungen zu kämpfen (Sab Simplex hat nichts genützt) und schreit sich oft richtig in rage (roter Kopf, „Atemaussetzer“ beim Schluchzen und nach Luft schnappen) und lässt sich dann durch nichts beruhigen.
Bei der Osteopathin waren wir und testen jetzt seit 2 Tagen Symbioflor-Tropfen.
Das war alles Vorgeschichte, damit ihr mein Anliegen besser verstehen könnt.
Ich fühl mich aktuell eher wie die Versorgerin vom Kind. Ich fütter, trage, wiege, wickel, fahre sie aus - alles damit es ihr gut geht. Wenn sie ne wache Phase hat, schaue ich sie an und merke, wie ich mich innerlich anspanne und denke „bitte nicht wieder so schlimm anfangen zu weinen!“... Diese ganz großen Muttergefühle sind einfach noch nicht da. Ich könnte ja auch mit ihr kuscheln, quatsch machen, sie massieren o.Ä. und diese Wachphase einfach genießen!
Abends wenn mein Freund von der Arbeit kommt, drücke ich ihm Nelli in den Arm bis wir ins Bett gehen. Er sagt er liebt diese Zeit, weil ihm Nelli tagsüber fehlt. Aber ist es normal, dass ich mich dann darauf freue in dieser Zeit essen zu machen oder den Wäscheständer zu leeren?
Muss ich nicht als Neu-Mama froh sein, mich um mein Kind kümmern zu dürfen? Läuft etwas schief bei mir?
Dazu kommt, dass ich mich selbst nicht richtig wohl fühle. Der Wochenfluss nervt mich ohne Ende (ich hasse es auch immer meine Tage zu haben), ich hab oft Fiebergefühl (aber beim messen nichtmal erhöhte Temperatur) und mir tut alles weh vom tragen/auf mir schlafen etc.
Ich muss auch immernoch ab und zu weinen, einfach weil ich so viel am grübeln bin.
Danke fürs lesen und eure Erfahrungen mit dem Wochenbett!
Liebe Grüße
Nine
Wachse ich in die Mutterrolle noch rein?
Hallo Liebes,
Bitte atme mal richtig tief durch und zerfleische dich nicht so. Vielen Mamas gehts genau so wie dir! So wie du es schilderst, war es für mich am Anfang auch. Ich habe mich um die Bohne gekümmert, habe mir auch Sorgen gemacht, wenn etwas nicht stimmte. Aber diese richtigen Muttergefühle waren am Anfang garantiert nicht zu 100% da.
Das ist, finde ich, aber auch total verständlich. So massiv ändert sich das Leben nicht oft und es ist vollkommen normal, dass man sich erstmal auf die Situation einstellen muss. Dein Mäuschen ist noch nicht lange bei dir, ihr kennt euch noch gar nicht richtig, man muss sich von romantischen Vorstellungen verabschieden, die Hormone spielen verrückt, der Körper muss heilen.
Das alles spielt da mit rein. Ich war körperlich auch lange nicht so fit wie viele andere (Dammschnitt, Scheidenriss, schamlippenriss). Nach 6 Wochen gingen die Schmerzen und nach 8 Wochen habe ich mich langsam wieder normal gefühlt.
Wann genau die große Liebe bei mir und der Bohne ausbrach, kann ich dir gar nicht genau sagen. Ich denke, als wir uns besser kannten und sie uns ihren Charakter zeigte. Das erste Lächeln hat mich glaube ich dann vollends um den Finger gewickelt 😄
Lass dir und deiner Maus Zeit!
Und zum Thema stillen: du musst dich vor wirklich niemandem rechtfertigen, egal warum du nicht stillst. Du bist eine tolle Mama und wirst jeden Tag eine noch tollere!
❤️
Du bist absolut normal 😁
Lass dich bitte von den Erzählungen deiner Umwelt nicht verunsichern.
Ohje, mir ging's die ersten 4 Wochen auch so 😅 und ich hatte sogar meinen Mann in Elternzeit zuhause, der mir viel abnehmen konnte, da das mit dem Stillen bei mir auch nicht so lief 😅 Ich hatte mich sogar mehrfach gefragt, warum ich mein tolles, freies urlaubs- und ausflugreiches Leben gegen ein Baby eintauschen wollte. Die Geburt war bei mir auch nicht der Hit und die großen Muttergefühle hatte ich auch nicht sofort.
ABER nach 8 Wochen wurde es viel besser. Da war es bei uns auf einmal total eingespielt und die großen Gefühle waren bis dahin auch da. 😍
Jetzt ist mein Puschel 15 Wochen und ich kann sagen es ist noch sooooo viel besser geworden bisher 😊
Warte mal noch etwas ab und nehme das erst mal so hin wie es ist ohne dich dabei schlecht zu fühlen. Das nimmt dir vielleicht auch den Druck "anders" fühlen oder denken zu müssen.
Hallo.
Mir ging es damals bei meinem ersten Kind sehr ähnlich wie dir. 18 Stunden Wehen, dann Notkaiserschnitt. Schon im Krankenhaus kam mir mein eigenes Baby nicht vertraut vor und diese innigen Gefühle, von denen alle erzählten, hatte ich nicht. Mich überkamen sogar Gedanken wie "Kind zur Adoption freigeben etc". Im Krankenhaus wie auch zuhause habe ich mein baby dann super versorgt, gehegt und gepflegt. Wie du es sagst, weil es eben gemacht wurden musste aber ganz sicher nicht aus innerster liebe heraus. Ich hatte den Babyblues was mir aber erst viel viel später bewusst wurde.
Überlege mal, ob es das bei dir vielleicht nicht auch sein könnte.
Bei wir war das ganze nach sieben Wochen plötzlich verflogen und ich konnte mein Kind lieben und annehmen.
Ich denke also nicht, dass deine Gefühle so "normal" sind. Mein zweites Mädchen (morgen fünf Wochen alt) ist viel viel anstrengender als meine erste Tochter. Tagsüber immer unzufrieden, Kinderwagen mag sie nicht etc. Und trotzdem liebe ich Sie von Anfang an.
Ach, dass man das Baby gern dem Papa abgibt um dann andere Dinge zu machen, finde ich übrigens normal.
Hallo Liebes,
Lass dir von einer bald 2-fach Mama sagen, dass das vollkommen normal ist. Du musst halt in die Rolle hereinwachsen und das dauert. Dann noch die Hormonumstellung, dieser elende Wochenfluss und und und. Alles ganz normal. Und glaube mir, es wird besser werden.
Und zum Stillen: ich könnte meinen Großen auch nicht richtig stillen und wir haben eine wundervolle enge Bindung.
Geb dir Zeit, du bist gerade mal 4 Wochen Mama, da ist alles noch neu.
Liebe Grüße aus dem (ich hoffe er erbarmt sich bald) Schwangerschaftsforum
Heike mit Sternchen im Herzen, Knirps an der Hand und Bubi im Bauch ET+1
Du bist absolut normal und es wird immer besser mit dem Mama Gefühl.
Das schreien wird weniger, man fühlt sich irgendwann nicht mehr nur als Versorger und nach und nach bekommt man auch mehr vom Baby "zurück" (Lächeln und co).... Dann wirds eh noch mal gaaaanz anders.
Ich habe meine zwillinge von Anfang an natürlich geliebt, dachte mir aber schon oft, warum hab ich mir das angetan?
Das wird schon! Und dem Papa die kleine in die hand zu drücken wenn es dir gut tut ist doch wunderbar für euch alle drei!
Hey, du liebe!
Ich möchte dir auch etwas Mut machen und meine Geschichte erzählen. Nach einer Traum Schwangerschaft kam unsere Tochter vor 5 Jahren zur Welt. Normale Geburt, aber am Ende mit Saugglocke und Dammschnitt. Aber das war mein kleinstes Problem...
Die Tage auf der Station waren wirklich nicht schön. Niemand kümmerte sich um uns und ich war auf mich alleine gestellt.
Bewegen konnte ich mich, wie du ja auch weisst, relativ schlecht. Zu Hause ging es dann richtig los. Das stillen hat mich fertig gemacht und ich hatte schon Tränen in den Augen wenn sie wach wurde. Allerdings hatte ich auch keine gute Hebamme, was das Thema anging. Nach einer Woche ging die schreierei los!!! Sie hat geschrien, den ganzen Tag. Bei jedem war sie ruhig, nur bei mir nicht. Durch den Stress, blieb die Milch dann weg und ich habe abgestillt. Ich fühlte mich wie die schlechteste Mutter der Welt. Ehrlich. Ich wollte sie sogar zur Adoption frei geben, weil ich dachte, sie hat es überall besser. 🤣
Ja, jetzt kann ich drüber lachen...
Sie wollte nicht im Kinderwagen liegen, die Idee sie zu tragen hatte ich damals nicht. Ich fühlte gefangen im eigenen Haus. Es war wirklich nicht schön und ich muss sagen, ich hab da einfach funktioniert. Mir fehlen auch viele Momente in meiner Erinnerung. Leider..
Nach etwa 4 Monaten hat es sich gebessert bzw wurde ich ruhiger und alles wurde gut!
Du siehst...
Es gibt nicht nur die Happy Mummy Fraktion 😉
Versuch trotzdem irgendwie die Zeit zu genießen, sonst wirst es irgendwann bereuen!
Bei unserem Sohn war alles komplett anders. Ich war die entspanntheit selbst und es war bei ihm alles ein Selbstläufer. Gestillt hab ich bis zum 7.Monat, er war und ist ein durch und durch entspanntes Kind. Mit ihm hab ich jede Sekunde genossen und gleichzeitig war ich tieftraurig, das ich es bei großen nicht konnte 😓
So, genug geschrieben..
Ich hoffe, hier konnten dich ein paar Frauen aufbauen!
Alles gute!!!
Total normal.
Da du am Anfang auch gar nix anderes tust als versorgen.
Die Zeiten wo du Spass hast mit ihr kommen noch . Am Anfang steht die Welt total Kopf und der eigene Körper dreht sich auch einmal komplett um.
Total normal. Gebt euch zeig und nimm dir Zeit für dich .
Um dich selber neu kennenzulernen. Denn man wird nie mehr die alte sein.man ist jetzt Mama:)
Aber es ist wunderschön wenn man sich dran gewöhnt hat.
LG
Corinna
Das ist völlig normal, mach dir keine Gedanken. Genau so ging es mir bei unserem ersten Sohn auch. Ich habe mir Vorwürfe gemacht weil ich mich nicht so über unser Baby freuen konnte wie „scheinbar“ so viele andere Mamis. Ich habe mir das Mama sein damals nicht so vorgestellt.... unser Sohn hat schlimmes Bauchweh gehabt, hatte Blockaden und wollte nuuuur getragen werden. Ich weiß micht wann, aber irgendwann ist es besser geworden und ich habe angefangen die Zeit mit ihm zu genießen 😊. Unser größer ist nun 5 und wir freuen uns über unseren 5 Wochen alten Familienzuwachs. Diesmal ist es zwar stressiger weil man zwei Kinder zu versorgen hat, aber dennoch ist es viel entspannter mit einem neuen Baby. Du wirst in die Mutterrolle reinwachsen, glaub mir!