Wie kriegen wir Mütter es hin, nicht ständig am Burnout entlang zu schlittern? Ja, wie?! fragt Julia.
Zu dem Thema hat Nathalie Klüver ein Buch (Von der Kunst KEINE perfekte Mutter zu sein) geschrieben, das uns genau davor bewahren soll - dem Burnout durch Selbstüberforderung: Mit klugen Tipps und guten Gedanken, die sie hier im Podcast mit Julia teilt - und euch.
https://www.art19.com/shows/elterngespraech/episodes/fcd08ef2-5e59-44a4-8481-87c26097d1bb
„All die schönen Bilder in den sozialen Medien haben den Perfektionismus-Druck auf uns Mütter erhöht“, so Nathalie Klüver.
Geht es euch auch so? Wir freuen uns über eure Meinungen!
Viel Spaß beim Hören
Liebe Grüße,
Cleo vom urbia-Team
🎧 auf: "Von der Kunst KEINE perfekte Mutter zu sein" Nathalie Klüver von ganznormalemama.com im neuen Elterngespräch Podcast
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Mir fällt unwillkürlich die Frage ein, weshalb ihr euch so von den sozialen Medien und irgendwelchen Frauenzeitschriften beeinflussen lasst? Wer zwingt euch denn,den erwähnten Perfektionismus auf? Die Gesellschaft? Inwiefern denn? Weil das Essen immer frischgekocht, Mutti gleichzeitig zu Hause sein und Vollzeit arbeiten soll, das (natürlich adäquate) EFH immer jahreszeitlich entsprechend dekoriert und super sauber sein muss? Wer hat euch zu 3, 4 oder 5 Kindern gezwungen? Und, weshalb wusstet ihr spätestens nach dem 2. nicht, dass Babys nicht immer süß und nett sind, wollt aber dann noch ein 3. oder 4., weil ihr euch sonst nicht komplett fühlt?
Ich kann mit dem ganzen Gejammer nicht so recht was anfangen. Nehmt doch die Väter mit in die "Pflicht", dann entspannt sich schon einiges, bei Alleinerziehenden ist das was anderes, aber um die gehts hier, glaube ich, nicht mal. Entscheidet euch für etwas und lebt dann damit, dass jede Entscheidung auch Konsequenzen hat - positive wie negative. Niemand kann alles perfekt, aber die Erwartungshaltung dafür kommt nicht von de Gesellschaft, die macht ihr euch selbst.
Ich kann nicht vier Kinder haben wollen und Vollzeit arbeiten gehen, dann aber auch noch das Haus dekorieren, frisch kochen, 3 x Sport die Woche machen und einen "perfekten Haushalt" führen. Das klappt nicht mal, wenn beide Eltern alles teilen. Setzt Prioritäten und reißt nicht alles an euch, dann wird es leichter. Ich bin weiblich, 50, habe ein erwachsenes, behindertes und ein Teenagerkind, bin Vollzeit arbeiten, aber ohne perfekten Haushalt. Kurz vorm Burnout war ich früher auch schon mal, lag aber eher an der Impulskontrollstörung mit einhergehenden Verk´haltesauffälligkeiten meines großes KIndes, aber nicht an der Erwartungshaltung von Blogs, Frauenzeitschriften oder der Gesellschaft.
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Danke.
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Also ich empfinde das gegenseitige Beäugen unter Müttern eher unangenehm. Wenn man als berufstätige Mutter eben nicht bei jeder Kita- oder Schulaktion einen Kuchen backt oder Dienst übernimmt.
Wenn man eben nicht auch noch ein Ehrenamt im Förderverein o.ä. übernimmt. Wenn die Kinder nicht mindestens zwei Hobbys haben usw.
Ich bin da definitiv raus... Es ist eine Art Konkurrenzkampf der Mütter, der mich in den letzten Jahren oft zweifeln ließ. Heute sehe ich es etwas anders. Geht es uns Eltern gut, geht es unseren Kindern gut. An erster Stelle muss es zu Hause laufen und dann, wenn ich noch Zeit, Energie und vor allem Lust habe, bin ich bereit mich für andere zu engagieren. Die Mütterbilder in den Medien nehme ich wahr...da wären beispielsweise die Instamütter aber das ist für mich eher ein Geschäftsmodell. Hinter der Kamera befindet sich der nicht perfekte Haushalt und der nicht immer harmonische Familienalltag. Das muss man eben differenzieren 🤷🏻♀️.
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Ich finde deine Einstellung sehr gut. Sich von anderen irre machen zu lassen ist kontraproduktiv und die Gesellschaft für alles verantwortlich zu machen, ebenfalls. Wer ist denn überhaupt "die Gesellschaft"? Also von mir hat sie noch nie erwartet, dass ich ne perfekte Mutter bin, solche Erwartungen kommen wohl eher aus einem selbst und den häufigen Vergleichen mit anderen.
Ich setze doch meine Prioritäten, es obliegt mir, mich mit meinem Partner auseinanderzusetzen, falls mir die Aufgabenverteilung ungerecht erscheint. Wenn ich mit zwei Kindern schon am Burnout entlangschlittere, muss ich mir nicht noch Nr. 3 und 4 anschaffen, um mich dann wieder zu beklagen, dass ich ausgebrannt bin,weil der Partner sich schon bei Kind 1 und 2 aus der Affäre gezogen hat.
Na klar, es ist auf den ersten Blick einfacher zu jammern und alles auf andere zu schieben und sich als Opfer der Umstände darzustellen - ändern kann ich damit aber nichts und langfristig zufriedener werde ich damt ebenso wenig.
DAs einzige, was ich von der "Gesellschaft" erwarte, ist dass für bessere Kinderbetreuung und bessere Bezahlung bei sogenannten Frauenberufen gesorgt wird, das würde sicher Vieles einfacher machen.
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Mir geht es auch so,
da bin ich ganz ehrlich.
Ich kann da auch einfach nicht aus meiner Haut.
Natürlich kann man nicht auf allen Hochzeiten tanzen, es immer allen recht machen.
Niemand ist immer perfekt, und auch wenn man sich wider besseren Wissens dann auch noch für Kind zwei, drei, vier... entscheidet - auch da bin ich eben nur ein Mensch.
Den Druck mache ich mir immer selbst am meisten, weil ich selbst eben genau wegen dieser vermaledeiten Erwartungshaltungen von außen total beeinflussen lasse.
Wehe, wenn man in den 90ern nicht geferbert hat-und nun ist das Schlafenlernbuch die Bibel Satans.
Und wehe du stillst und trägst nicht, während du das Familienbett neu beziehen willst - vollgepullert natürlich, weil man auf dem Weg zu windelfrei falsch abgebogen ist, aber Töpfchentraining aus deinem Engel einen dressierten selbstbewusstseinsgestörten Despoten machen wird.
Nebenbei wird frisch gekocht - klar.
Mit Thermomix oder ohne? Und darf dabei überhaupt der Fernseher laufen? Und müssen nicht noch 7 Körbe Wäsche gebügelt werden, Hausaufgaben kontrolliert-oder ist das schon helikoptern?
Und wehe du gehst arbeiten - oder nicht arbeiten - oder wenn überhaupt nur Teilzeit?
Und warum bist du nicht attraktiv und sexy und warum weinst du denn jetzt überhaupt?
Du hast doch alles-Haus und so.
Mimimi. Mi.
Und warum hast du eigentlich Kinder?
Und dann noch mit DEM? Und mehr als eines?
Tja.
Warum.
Keine Ahnung, auch noch emotional instabil und zu blöd zum verhüten.
Natürlich nur ich, die holden Gatten betrifft es ja generell dann irgendwie meistens eher weniger, auch heute noch, man mags kaum glauben.
😏
Ich kann mich leider kein bisschen frei machen von dem Druck, wie auch.
Konnten auch die Frauen vor uns mit Sicherheit nicht immer.
Das einzige was hilft - oder mir helfen würde - ist mehr Solidarität unter uns, vor allem Müttern.
Wir bekommen ja grundsätzlich immer nur Ausschnitte von anderen zu sehen oder hören, nie alles, egal wo und wie.
Ein Puzzlestück, oder auch viele, sagen für sich nichts aus, trotzdem be-oder verurteilen wir einander anhand von Puzzlestückchen.
Ich nehme mich da gar nicht raus,
aber dennoch:
Trotz allem wünsche ich mir noch von Herzen ein viertes Kind.
Ob es klappt?
Wer weiß das schon...
Aber auch dann werden mir die Menschen im Leben wesentlich mehr helfen, die mich verstehen, wenn ich mal jammere, und nicht die, die mir ein "selbst Schuld" um die Ohren hauen...
Bei mir kann auch jeder mal jammern...
Naja, und dann sag ich vielleicht nur :
Weißt du was?
DAS kenne ich auch...
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Hey, es geht mir doch nicht um MAL jammern, das kennt doch jeder und das ist völlig normal. Wir sind alle MAL am Ende und heulen oder vergleichen oder, oder. Was ich aber meinte ist diese grundsätzliche Opferhaltung, dieses Gejammer, dass die Gesellschaft erwartet und man müsse dies oder jenes etc.
Du hast doch selbst gesagt, dass du dein größter Antreiber bist, das geht mir ebenso und oft ist man selbst sein größter Feind. Das aber zu erkennen und nicht die Gesellschaft oder die Medien oder Frauenzeitschriften grundsätzlich dafür verantwortlich zu machen, ist doch schon ein guter Schritt. Und wenn du noch ein 4. Kind willst, warum nicht? Das einzige, was ich daran nicht leiden könnte ist, das u.U. mit einem Mann zu tun, der sich bei den anderen Kindern schon aus der Affäre gezogen hat und sich dann darüber zu beschweren, alles allein machen zu müssen oder dich überhaupt grundsätzlich und immer beschweren würdest, dass du mit 4 Kindern so unter Druck stehst.
Sowas ist dann aus meiner Sicht hausgemacht und vermeidbar, nicht das MAL ausgebrannt sein und das MAL jammern - aber darum ging es hier nicht. Hier wird behauptet: Mütter MÜSSEN und das stimmt nicht. Mütter müssen gar nichts, nur die Kinder bekommen (und eventuell stillen). Alles andere müssen auch die Väter.
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Mein Mann gehört - zumindest oder vorrangig was die Kinder angeht - GsD nicht zu denen, die ihren Frauen alles alleine aufbürden.
Aber was tun, wenn man beziehungsmäßig nicht den Jackpot hat?
Immer ist mein Gatte auch nicht großartig.
Aber manchmal schon...auch er ist ja nur ein Mensch, und genauso ein Opfer dieser verkorksten Gesellschaft wie ich...
Aber doch, in vielen Bereichen im Alltag spüre ich dann, wie sehr er doch von einer Frau erzogen wurde, die ein komplett anderes Familienmodell gelebt hat, und wie sehr auch er sich doch auch von außen schonmal triggern und beeinflussen lässt... Und das können durchaus auch mal soziale Netzwerke, Medien sein...
Ich denke gerade die sehr jungen Frauen/Eltern, die jetzt vielleicht frisch in den 20ern stecken, ihr erstes oder zweites Kind erwarten, diese Frauen-und auch Männer - haben wahrscheinlich eine ganz andere Wahrnehmung, was Instagram und Co angeht...
Diese Generation ist anders mit diesem ganzen Kram aufgewachsen, hat einen anderen Zugang und die Gewichtung ist eine ganz andere.
Das können sich einige hier vielleicht gar nicht vorstellen, aber tauschen möchte ich nicht, mir reichen ja meine analogen Selbstzweifel schon😅
Daher kann ich nur sagen:
Seid solidarisch, wenn nicht wir, wer sonst?
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Hallöchen
Auch ich springe hier mal auf den Zug mit auf...
Jeder trägt selbst und alleinig die Verantwortung für sein Leben, Dasein und seine Taten...
Wenn man dann zu schwach ist und sich von außen beeinflussen lässt, ist man selber schuld...
Was einem da in den Medien suggeriert wird, ist fern ab von der Realität...
Selbst, wenn man Glück hat und sein Baby ist ein absolut ruhiges und von Grund auf zufriedenes Baby, kann es niemals 24/7 weinfrei und quengelfrei von statten gehen...
Das unrealistische Bild einer frisch gebackenen Mama, die einen Tag nach der Entbindung perfekt aussieht und jedes Haar am rechten Fleck liegt, die nach wenigen Wochen wieder vollzeit arbeitet und die Nächte durchfeiern kann, sind absolut fingiert und rein gar nicht natürlich...
Solche Stars sind in meinen Augen unecht und sogar asozial... Man kann doch nicht nur für die Karriere im showbiz schwanger werden und dann der nanny das stillen übertragen, nur damit man möglichst einen Tag nach der Entbindung wieder auf Partys oder Konzerte gehen kann... Man sollte Mutter werden, um auch Mutter sein zu wollen und nicht nur für gute publicity...
Ich habe viel einstecken und verlieren müssen, bis es endlich zu einer erfolgreichen Schwangerschaft und Geburt kam... Trauern immer noch über den Verlust, sind aber gleichzeitig überglücklich über unseren gesunden Sohn... Nichts sehnlicher habe ich mir je gewünscht, als ein gesundes, quicklebendiges Kind und doch ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen...
Unser Sohn ist ein Schreibaby und hat somit viel mehr Bedarf an körperlichem Kontakt und schläft schlecht, ist oft nicht gut drauf... Ich komme täglich an meine Grenzen und habe auch keinen perfekten Haushalt, habe oft dreckige Kleidung an, weil er seinen Mund oder seine Hände dran abschmiert... Es ist weiß Gott nicht einfach, aber mir geht es sowas von am A**** vorbei was andere denken, sagen, tun... Ich gehe nicht mehr regelmäßig zum Friseur, mache mir aber gerne meine Nägel...
Ich sch***ein auf die Medien und lebe mein Leben mit meiner kleinen nicht perfekten aber perfekten Familie...
Alles liebe
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