Hallo zusammen,
Mein Kleiner Mann ist jetzt 10.Monate alt und fremdelt eigentlich schon immer. Egal wo wir hin gehen oder ob Leute zu uns kommen es dauert nicht lange und er brüllt und lässt sich dann auch nicht mehr beruhigen. Ich muss dann immer nach Hause.
Mich macht das so traurig. Ich sehe immer andere Mütter die fröhlich den ganzen Nachmittag mit ihren Kindern irgendwo verbringen und die Kinder dann friedluch auf dem Sofa schlafen. Für mich ist das nur immer Stress pur. Auch bei der Oma geht es schon an der Haustür los. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich will schon nirgends mehr hin, obwohl ich ja weiß das das nicht das Problem löst.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Und wenn ja, ist das irgendwann besser geworden?
Ich geh schon mit ihm zum Babyschwimmen und bin am überlegen ob ich noch in die Krabbelgruppe geh'n soll.
Danke und LG
10 Monate und fremdeln extrem
Huhu,
das wichtigste ist Dein Umgang mit dem Fremdeln. Nimm mit ganzem Herzen an, dass Dein Kind gaaanz viel Nähe braucht. Behalte es immer auf Deinem Arm, bis es von sich aus runter oder zu einer anderen Person möchte.
Denn nur wenn Dein Kind sich ganz sicher sein kann, dass Du immer für es da bist, kann es langsam Schrittchemie für Schrittchemie mutiger werden und der Radius, in dem sich Dein Kind langsam immer weiter von Dir entfernt, wird langsam immer größer.
Das ist momentan anstrengend, aber es vergeht irgendwann mit den Monaten und Jahren langsam immer mehr.
Als weitere Komponente könnte bei Deinem Kind noch eine hohe Sensibilität dazu kommen. Denn femdelnde Kinder sind auf dem Schoß der Mutter entspannt und weinen nicht.
Daher vermute ich, dass Dein Kind ein sehr waches und aufmerksames ist und sehr viele Eindrücke aufnimmt. Dann ist es irgendwann überreizt und weint nur noch. Dann ist heim gehen genau richtig. Denn auch da ist es wichtig die Grenze des Kindes zu respektieren und heim zu gehen, wenn es ihm zu viel wird. Und auch da arbeitet die Zeit für Dich. Je größer es wird, und je mehr sein Hirn reift, desto mehr Reize kann das Kind verarbeiten.
Freu Dich über Dein aufmerksames und kuscheliges Kind. Nimm seinen Charakter ganz ehrlich und aufrichtig an. Man malt sich in der Schwangerschaft schon aus, wie man sein Kind gerne hätte, aber das Kind ist manchmal ganz anders. Dann ist es eine spannende Sache, den Charakter vom Kind kennen zu lernen.
LG Jelinchen
Jelinchen hat ja schon eine gute Antwort gegeben.
Ich möchte noch hinzufügen, dass mein Sohn auch so war/ist.
War ich mit ihm in Spielkreisen/Krabbelgruppen etc. hat er auch nur meine Nähe gesucht, oder sich nach 1,5h mal langsam von mir entfernt. Hat mich auch ziemlich genervt. Aber nur so lang, bis ich es akzeptiert hab. Hab dann halt meinen Kaffee mit unten auf der Spielmatte getrunken, hab die innere Haltung abgelegt, dass er doch nun mal selbst erkunden soll. Hab mir für die Kita-Eingewöhnung 2 Monate Zeit genommen (kurz vor 2), die hat er auch gebraucht.
Und als ich ihn akzeptiert hab hat er sich gefühlt auch besser „gelöst“. Er war aber nie so draufgängerisch wie die anderen, ist total aufmerksam (hört jedes kleine Flugzeugbrummen oder entdeckt zufällig Schatten). Er ist jetzt 27 Monate und ist in dem Sinne eine Weltentdecker indem er beobachtet, nicht drauflos stürmt. Wenn wir unterwegs sind will er gern noch hoch genommen werden oder an die Hand, wo er eigentlich flitzen könnte.
Ich ist durch seine Art ein echt feiner Kerl mit viel Verständnis.
Als Bsp. wenn ihr zur Oma geht: Tu ihn in die Trage und lass ihn da. So hat er das Gefühl von Sicherheit. Er wird sich noch öffnen. Mit Sicherheit 😉
Danke für eure Antwort. Das Problem ist das er sich auch nicht auf meinem Arm beruhigen lässt, bzw. Wenn er auf meinem Schoß sitzt und es kommen Leute dazu und es ist lauter dann fängt er auch an zu brüllen und lässt sich nicht mehr beruhigen. Trage habe ich auch schon probiert aber das möchte er nie.
Ich fühle mich hald immer als schlechte Mutter da ich mein Kind nicht beruhigen kann.
Wenn ich weiß es steht eine Feier an, egal ob Familie oder Freunde, bekomm ich schon Angstzustände.
„bekomm ich schon Angstzustände.“
Das ist das Problem.
Er spürt das.
Meiner wird zB. noch einschlafbegleitet, wenn ich daneben lieg und denk, schlaf doch endlich, ich hab noch das und das und das zu tun schläft er nicht (unruhige Atmung und Herzschlag von mir). Ebenso wenn Mamas Kita-Eingewöhnung starten mit „ach du armes Kind, du musst jetzt leider in den Kindergarten“, geht’s auch nicht gut.
Ich weiß, es ist schwer, aber versuch mal wirklich deine innere Einstellung zu ändern. „Es ist okay, wenn du traurig bist, ich schäme mich nicht dafür. Ich pass auf dich auf. Du darfst so sein wie du bist“.
Und nicht, Mama und Kind sollen so sein und funktionieren, wie andere von euch erwarten....
Alles Gute euch 🤗