Schwierige Geburt und ein sensibles baby

Hallo,

Ich wollte mal nach Erfahrungen fragen. Mein Sohn kam 12.12 auf die Welt, mit Sauerstoffmangel. Wir mussten dann auf die Intensivstation, mit kältetherapie. Gott sei dank hatten wir tausende Schutzengel und jetzt ein gesundes Baby zu Hause.

Es ist das so, dass er nur auf dem Arm ruhig ist. Im Prinzip kein Problem, aber ich habe auch noch eine 2,5 jährige Tochter, die ganz viel Verständnis hat, aber trotzdem die Mama Zeit fällt. Mir zerreißt das teilweise, dass Herz das ich mich um die große sogar nicht mehr kümmern kann. Zwar gibt es auch noch ein Papa, aber ich versuche irgendwie beide Kinder gerecht zu werden. Der kleine Mann lässt sich beim Papa nicht so gut beruhigen. Zwar habe ich ihn auch in der trage, aber die Bewegungen sind doch ziemlich eingeschränkt.

Hat jemand Erfahrung damit, ob es besser wird? Wenn mein Mann ab dem 12.01 wieder arbeiten geht, habe ich angst davor, wie ich das alles schaffen soll

Vielen Dank

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Hallo,

Bei meinem Kleinen war es am Anfang auch so. Habe auch noch e8ken 2,5 Jährigen zu Hause. Es wird besser werden.

Liebe Grüße und frohe Weihnachten

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Hallo,
bei uns ist es ähnlich.
Die Große wurde im August 2 und im Oktober kam ihr Bruder.
Er wohnt seit der Geburt quasi im Tragetuch. Anders geht es bei uns nicht.
Als Schwester geht sie ganz toll damit um. Ich bin gespannt wann es hier anders wird.
Aber Haushalt und Betreuung der Großen geht auch mit Kind im Tragetuch.

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Es ist mittlerweile längst belegt, das die Geburt und auch die Zeit davor und unmittelbar danach grundlegend prägt. Wie wir als Mensch rational entscheiden ist eine Entscheidung aus Lebenserfahrung. Instinktives Handeln hat hingegen viel mit der Zeit zu tun, die wir rational gar nicht mehr greifen können.

Natürlich spielt auch der Charakter mit hinein. Ein resoluter Charakter kann tiefschläge besser kompensieren.

Mein 1. Sohn kam im KH zur Welt. Summe sumarum war die Geburt von 10 Stunden dauer ab 9,45 Stunden sehr angenehm, sofern man von angenehm reden kann. Zumindest aus meiner Sicht als Mutter und Gebärender. Die letzten Minuten sind aber zum Drama geworden. Für meinen Sohn mit Sicherheit schon weit früher. Ich hatte am Ende eine PDA und lag aufgrund dieser auf dem Rücken. Logischerweise war dadurch seine Sauerstoffversorgung nicht die beste, da ein jedes Kind in Rückenlage die Hohlvene abklemmt. Hinzu die Nabelschnur um den Hals und durch die PDA keine Verbindung mehr zu mir. Die Herztöne wurden rasant schlechter und die Saugglocke kam zum Einsatz. Die Vorstellung eh schon kaum Sauerstoff zu bekommen... diese Enge und dann wird auch noch am Kopf gezogen. Ja ich kann verstehen, das nicht nur ich ein Geburtstrauma hatte sondern auch Junior Wochen nicht ablegbar war. Bis heute kippt Unwohlsein und Angst schnell in Panik. Das sieht man besonders intensiv wenn seine körperlichen Grenzen überschritten werden. (Was im Zuge von ärztlichen Untersuchungen schwer meidbar ist.) Seine Geburt hat ihn spürbar geprägt. Auch körperlich. Wir sind derzeit in Behandlung und Ursachenforschung... da er eine spastische Lähmung im rechten Unterarm hat (nur minimal ausgeprägt).

Um mein 2. Kind nach besten gewissen nicht eben so zu traumatisieren. Ist für die 2. Geburt (die jetzt kurz bevor steht)...eine Geburtshausgeburt geplant. Selbstbestimmt und ich mag zwar unter fachlicher Begleitung sein. Aber meine Hebamme soll nach Möglichkeit nur stille Teilhaberin sein. Das weiß sie auch. Sofern ich sie nicht in Dinge wie Rücken massieren aktiv involviere... möchte ich diesmal alles selbst erleben und machen. Nicht mehr die Geburt abgeben und mich betäuben lassen sondern so sanft und Interventionslos als möglich zu gebären. Mir reicht ein Kind das ich bis heute noch (bald 3 Jahre) versuche aus diesem schlimmen Erlebnis...der eigenen Geburt zu begleiten und durch möglichst viel positive Reize und Prüfungen sein selbstbewusstsein so zu stärken das er sich wegen diesem dummen Ereignisses nicht sein Leben blockiert. Es wird zunehmend besser. Aber so ne Geburt ist ein heftiges Ereignis. Das verursacht unwiederbringliche Brandings und führen nicht selten dazu in ähnlichen emotionalen Situation genauso ohnmächtig, panisch etc zu reagieren wie einst zur Geburt. Davon bin ich wahrlich überzeugt ich hab es zu oft beobachtet bei ihm und seh immer wieder wie er davon beeinflusst reagiert.

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Warum eine Hausgeburt? Die Komplikationen bei der ersten Geburt sind doch nicht durch das Krankenhaus entstanden.

Wir hatten bei der Geburt die gleichen Komplikationen. Zusätzlich hatte sich unser Sohn die Schulter gebrochen. Das erste Jahr hatten wir dann auch nochmals 3 Untersuchungen ob er nicht spastische Lähmungen davongetragen hat. Zum Glück nicht.

Bei der zweiten Geburt identische Komplikationen. Dieses mal wurde jedoch ein (Not-)Kaiserschnitt gemacht.

Dennoch musste auch unser zweiter Sohn direkt nach der Geburt für die ersten 5 Tage auf die Intensivstation.

Ich kann dir nur abraten von einer Hausgeburt!

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Geburtshaus ist nicht das eigene Zuhause.
Ich denke die Schreiberin hat ihre Entscheidung durchdacht und ich wünsche ihr alles Gute für ihre zweite Geburt, die sicherlich sehr schön wird.

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Hey, ich stand vor ein paar Monaten vor einem ähnlichen Problem. Meine Kinder sind 2,5 Jahre auseinander. Für mich war es auch sehr schwer, nicht so auf meine Tochter eingehen zu können, wie sie und ich es gewohnt waren. Der Papa hat hier viel übernommen und auch mal was Besonderes mit ihr gemacht. Ich hab trotzdem drauf geachtet, am Tag mindestens eine halbe Stunde nur mit ihr zu verbringen. Abends hat es interessanterweise gut geklappt, dass er allein im Bett geschlafen hat, da hatte ich dann wirklich auch Zeit für sie ohne Druck im Hinterkopf.. Hinzu kam bei uns noch, dass mein Sohn nur geschrien hat, sobald er die Augen aufgemacht hat. Das war echt hart. Nach 2 Monaten musste mein Mann wieder arbeiten und ich hatte echt Panik, wie das werden sollte. Allein beide morgens fertig zu machen und die Große in die Kita zu bringen.. Aber dann war der Tag ran und plötzlich lief und läuft es super. Klar gibt es doofe Tage und es ist seeehr anstrengend. Und manchmal "reicht" mir das auch irgendwie nicht, was ich mit ihr mache, aber es läuft. Und vor allem wird es besser, ganz bestimmt! :) Ihr werdet euren Rhythmus finden! Umso wichtiger ist eine gute Tragehilfe oder Tuch. Aber ich kann dich verstehen, da ist immer irgendwas im Weg.. Aber es wird besser, versuch dich daran festzuhalten.

Zur entstandenen Diskussion hier möchte ich sagen, dass ich beide Kinder im Krankenhaus entbunden hab - bei meiner Tochter hatte ich eine Traumgeburt und trotzdem war sie sehr sensibel und hat die erste Zeit ausschließlich auf unserem Arm oder in der Trage gelebt. Mein Sohn hatte einen extrem schnellen Start ins Leben und damit verbunden etliche Blockaden usw., er hatte starke Probleme mit seinem Bäuchlein und hat deshalb viel geschrien, aber ist -
seit das aufgehört hat - insgesamt ein super entspanntes Kerlchen.