Wütend über schreiendes Baby - obwohl ich es nicht sein möchte

Hallo, ich hoffe ich werde nicht direkt angegriffen ich möchte nur Ratschläge wie ich es unter Kontrolle bekommen kann.

Undzwar geht es darum dass ich wütend werde wenn mein 3 monate altes Baby weint. Besonders schlimm ist es nachts wenn ich schlafen möchte 😔

Ich liebe ihn über alles und er war auch ein Wunschkind, aber so hab ich es mir nicht vorgestellt. Er schreit nicht mal schlimm, also er ist kein Schreibaby.. Schreit ab und zu mal wegen Bauchschmerzen aber halb so wild, ansonsten nur wegen Hunger oder Nähebedürfnis. Ich kuschel fast den ganzen Tag mit ihm, aber wenn ich ihn dann mal schlafend ablegen muss weil ich auf die Toilette muss oder kochen muss und er sofort wach wird und weint dann verzweifle ich an meiner Wut.

In ein Kissen schreien tue ich öfter aber dennoch schrei ich manchmal auch zum Baby, im Nachhinein bereue ich es auch aber dennoch passiert es ab und an wieder.

Gewalttätig bin ich NIE, ich nimm ihn nur mal sauer in den Arm und halt verbal wegen dem schreien oder mal so ein Satz wie "du nervst" tut mir soo leid.. Habt ihr Tipps wie ich das abgewöhnen kann??

Ich fühle mich wie eine Rabenmutter.. Und dabei hab ich meine Tante immer angemacht wenn sie ihre Tochter grob behandelt hat oder angeschrien hat. Mir ist in den Momenten nicht mehr bewusst das mein Kind das nicht extra macht 😔

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Ich kann dich sehr gut verstehen! Keiner spricht gern über solche Vorkommnisse, aber ich glaube, dass mindestens 90 % der Mamas schonmal ähnlich gehandelt haben oder sich über ihr eigenes Verhalten erschrocken haben.
Als meine Bohne 8 Monate alt war, hatte sie ganz furchtbar schlimme Nächte (die Nächte sind im allgemeinen nicht die allerbesten bei uns, aber das war echt extrem). Sie hat mehrmals pro nacht (so alle 2 Stunden) geschrien wie am Spieß, ließ sich kaum richtig wecken und erst recht nicht beruhigen. Ich war so fertig mit den Nerven, dass ich sie am liebsten allein liegen gelassen hätte. Ich habe sie auch ordentlich angepflaumt, was natürlich überhaupt nicht geholfen hat. Auch ich schäme mich für mein Verhalten in der Situation, aber mir ging es wie dir. In dem Moment war ich nicht logisch oder vernünftig, ich war gestresst, übermüdet, überfordert, sauer und allein.
Wir sind nur Menschen und wir sind nicht perfekt. Du bist auf keinen Fall allein und garantiert keine rabenmutter ❤️

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Ich finde das Verhalten das du beschreibst absolut menschlich. Gerade nachts nervt es eben, das geht uns sicher allen so.

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Hast fu schon mal mit deinem Mann drüber geredet? Wenn das Baby beim nächsten Mal weint, würde ich den Papa bitten es zu nehmen bzw zu beruhigen damit du auch deine Kräfte mal sammeln kannst.

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Nur weil ein Baby ein Wunschkind ist, heißt das nicht, dass man immer ausgeglichen, zufrieden und glücklich mit dem Kind und den Umständen ist. Man darf wütend und erschöpft sein. Jedes Gefühl ist erlaubt und nicht schlecht.
Was wirklich gut ist, ist dass du dir Ventile suchst um den Frust los zu werden.
Ich hab in der Kinderbetreuung von meinem Fitnessstudio jemand gefunden, die mir stundenweise mein Baby nimmt, während ich zur Massage gehe oder so. Das hilft mir sehr gut.
Kinder sind nicht dazu da, einen glücklich zu machen. Auch wenn die Werbung und Instagram das suggerieren.

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Sehr wahre Worte!

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Tolle und wahre Worte ;)

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Hallo

Fühl dich gedrückt.
Und so wie es die anderen schon schreiben das ist ok so.
So lange es nicht körperlich wird darf man auch mal lauter meckern oder du nervst oder halt den Rand sagen.
So wie man überall liest und sieht von Happy family ist es eben in Wirklichkeit nicht.
Ich habe mittlerweile 3 Kinder und weiß wovon ich Rede.
Ja sie können einem den letzten Nerv rauben und einen echt zur Verzweiflung bringen.
Am schlimmsten wird es dann aber wenn sie Möbel Böden oder Wände bemalen oder eben meinen mit einem Stein ans Auto zu malen.
Also alles gut Schrei wenn es dir gut tut dein Kind wird dich trotzdem lieben.

LG Janine

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Ganz so einfach wie hier einige schreiben, sehe ich das nicht. Natürlich ist deine Reaktion nur menschlich, niemand hat das Recht, dich dafür zu verurteilen und immerhin bist du da ja selbstreflektiert, was super ist.

Aber „Schrei ruhig, dein Kind wird dich trotzdem lieben“ empfinde ich als völlig falschen Ratschlag. Dein Kind wird dich lieben, ja - aber wenn es ständig angeschnauzt wird, nur weil es seine grundlegenden Bedürfnisse äußert, wird es evtl nie lernen, sich selbst zu lieben und anzunehmen wie es ist. Denn du gibst ihm das Gefühl, nur zu nerven...

Das kann mal passieren, dass einem die Nerven durchgehen, aber man sollte daran arbeiten, dass es möglichst nicht wieder passiert und dafür fragst du ja hier auch nach Tipps.

Du schreibst, dass du es dir anders vorgestellt hast... Wie denn anders? Was waren deine Erwartungen vor der Geburt? Vielleicht macht es Sinn, diese zu hinterfragen und zu verändern...

Mach dir nochmal ganz klar, wieso dein Baby schreit und versuche, dich in es hinein zu versetzen: Du bist völlig hilflos und wehrlos, und deine EINZIGE Möglichkeit, deiner Umwelt mitzuteilen, dass du etwas brauchst, ist schreien/weinen. Hunger ist bspw. ein Bedürfnis, das bei längerer Nicht-Berücksichtigung lebensbedrohlich wird. Dein Kind will überleben und schreit deshalb nach dir als Quelle von Nahrung und Schutz!!!

Dein Kind hat nicht darum gebeten, auf diese Welt zu kommen. Das habt Ihr als Eltern entschieden. Daher hast du keinerlei Anspruch darauf, dass dein Kind deine Erwartungen erfüllt. Das wird es noch so einige Male nicht tun. Je früher du das akzeptierst, desto besser!

Wenn du das Gefühl hast, dass deine eigene Kindheit und Erziehung etwas mit deiner Reaktion zu tun haben könnte, wäre das auch ein gutes Thema für eine professionelle Hilfe - eine Familienberatungsstelle könnte dir z.B. mit psychologischer Beratung weiterhelfen.

Alles Gute für euch! Ich hoffe, du bekommst das in den Griff!

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Ja klar es war auch nicht so gemeint das man es dauerhaft machen soll 🙄 aber ich fand das wenn man logisch denkt man davon ausgeht das man es nicht jeden Tag den ganzen Tag anschreien soll.

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Ich hatte deinen Beitrag auch nicht so verstanden, dass du dazu rätst, den ganzen Tag lang das Kind anzuschreien. Aber die TE schreibt ja, dass sie wütend wird, wenn ihr Kind schreit, v.a. nachts. Das klingt für mich nicht so, als wäre es einmal passiert, sondern eher regelmäßig. Und deine Formulierung hörte sich vor diesem Hintergrund so nach „Weiter so, ist doch gar nicht sooo schlimm“ an. Deshalb war mir wichtig, das Gegenteil dazu zu schreiben, nämlich dass es wichtig ist, etwas daran zu ändern. Das möchte die TE ja offensichtlich auch.

Wenn du es gar nicht so meintest, ist doch alles gut...

(Einen Augenroll-Emoji finde ich übrigens einer sachlichen Diskussion nicht gerade zuträglich.)

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Ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschliessen. Wenn es EINmal passiert, meinetwegen zweimal.. ok.
Aber ein kleines Baby anzuschreien, weil es weint und vor Wut in ein Kissen zu schreien halte ich für zu viel.
Schau, was die Tatsächlichen Ursachen sind. Hilflosigkeit, Schlafmangel, fehlende Geduld.
Wie sie schrieb, mach dir klar, dass dein Baby mitnichten weint, um dich zu ärgern. Sondern weil es dich BRAUCHT. Es KANN sich nicht anders äussern. Was soll es denn machen, ausser schreien?
Ich habe einmal, als mein Kleiner 4 Wochen alt war und nur am dauernuckeln war nachts ihn völlig entnervt angepflaumt: Was WILLST du? Das ist mir so eingefahren, dass ich das gemacht habe. Und es ist mir nur einmal passiert. Ich bin danach noch zwar wütend geworden, aber ich habe es geschafft, einen Zwischenschritt vor die Reaktion zu legen und durchzuatmen und bis 10 zu zählen. Ich habe jedes Mal meinem Mann davon erzählt. Bei mir kommt die Wut sicher auch aus eigenen Erfahrungen aus der Kindheit.
Heute, obwohl immernoch kein Schlaf, bin ich nicht mehr wütend. Ich konnte es - vorallem durch die Gespräche mit meinem Mann aber auch durch Literatur über Babys Schlaf und die völlig überzogenen Erwartungen daran- wirklich loswerden.
Das wünsche ich euch auch!

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Hey du.. vorab, ich weiß wie du sich fühlst. Nach meinem 1. Kind hatte ich eine späte, lange Wochenbettdepression. Diagnosestellung als meim Sohn 5 Monate alt war. Er war ein Schreibaby und hat lange gebraucht, bis er nach der komplizierzen Geburt "angekommen" ist.
Hatte das komplette Programm.. Ärzte, Medikamente, Therapie, Klinik... Hab mir all die Hilfe gesucht, die ich gebraucht habe denn meim Kind und mein Mann hatten das nicht verdient, dass ich mich hilflos und untätig in die Ecke setze und das Opfer spielte. Ich wollte Verantwortung übernehmen, bevor was schlimmes passieren würde..
Bei Kind Nr 2 war nichts und jetzt bei Kind Nr 3 hatte ich die Depression bereits während der Schwangerschaft.. Diesmal ging es direkt in die Klinik, da ich wusste, dort krieg ich schnell die Hilfe, die ich brauche... War nicht einfach, aber es hat mir gut getan und ich konnte so meine Familie davor schützen, mich so aushalten zu müssen. Auch hier, ich sah die Verantwortung bei mir.

Ich hab eine Haushaltshilfe verordnet bekommen um Entlastung zu bekommen. Mache ambulant Therapie um mit Stress etc besser klar zu kommen und MEIN Stressverhalten zu ändern, und nicht das meiner Kinder. Lange Geschichte...

Nun gut, was ich sagen will... Du hörst dich sehr belastet an, was beim 1. Kind nicht selten ist aber wenn dich Schuldgefühle und Versagensängste plagen, dann tu dir und deinem Kind den großen Gefallen, und nimm Hilfe an... Familienberatung, Familienhilfe, was auch immer.. Such dir jemand, der dir den Rücken stärkt, dir Mut macht und dir zeigt, wie du emotional besser für euch sorgen könnt.

Kleiner Tipp... Höre auf "DU nervst" zu sagen, dein Baby nervt dich nicht, es ist deine Hilflosigkeit, deine Müdigkeit, deine Erschöpfung die dich verzweifeln und wütend sein lässt, nicht deim geliebtes Kind. "DU" ist hier unfair und das macht dir widerrum ein schlechtes Gewissen, denn du weißt ja, es macht es nicht im dich zu ärgern sondern weinen ist die einzige Kommunikationsmöglichkeit deines kleinen Kindes.

Sag stattdessen "mich macht meine Müdigkeit so wütend und kraftlos, ich weiß nicht was ich machen soll" denn so bist du authentisch und benennst deine Gefühle und gibst aber niemanden die Schuld.

Du darfst müde und belastet sein, aber such dir Hilfe. Es lohnt sich ♥ Alles Liebe

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Huhu,

Du musst dich absolut nicht als rabenmutter fühlen. Wenigstens bist du eine von denen die über ihre Gefühle spricht usw. Schon das alleine finde ich großartig. ;)
Und das schreien eines Kindes bzw eines babys kann sehr nervtötend sein.
Habe das auch alles durch. So geht es der Mehrheit auch wenn kaum einer drüber spricht.
Versuche dir Ausgleich zu schaffen. Raus gehen, ohne Baby. Und ist es nur ein Spaziergang an der frischen Luft.
Ich bin am Anfang so idiotisch wie klingt zur Tankstelle gelaufen und habe mir eine Kaffee geholt und have Musik gehört. Das tat mir sehr gut.
Je älter mein Kind wurde, desto mehr konnte ich für mich machen. Und ich brauche das einfach. Viele sagten mir nach das ich eine rabenmutter bin weil ich oft rausgehe. Aber das ist Quatsch.
Wenn du nicht stillst, hast du es z.b noch etwas leichter mal rauszugeben.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute. Liebe Grüße ;)