Baby, Arbeit und die "nette" kinderlose Kollegin (Achtung lang!)

Hallo ihr Lieben,

ich weiß, lästern macht man nicht, aber ich muss mal etwas loswerden..
Meine 3. Maus ist jetzt 13 Wochen alt. Nach Absprache mit meinem wirklich großartigem Arbeitgeber habe ich mich gegen Elternzeit entschieden und arbeite jetzt 32 Stunden von zu Hause aus und zwei Tage jeweils vier Stunden in der Dienststelle. Da ich für meine Kleine erst einen Kiga-Platz ab November habe und wir keine Tagesmutter bekommen haben, darf ich sie mit zur Arbeit nehmen. (Aus der Familie kann mich leider keiner unterstützen) So musste ich auch nicht abstillen. Wie gesagt, ein toller Arbeitgeber. Wäre da nicht meine nette Kollegin... Bis jetzt dachte ich, dass alles prima läuft, so wie es gerade ist. Anfangs war ich nur einen kompletten Tag in der Dienststelle. Da meine Kleine jedoch Nachmittags unruhig wird und ich meine Kinder und mannlose Kollegin nicht unnötig belasten wollte, habe ich die Stunden auf zwei Tage aufgeteilt. Aber ich kann ihr nichts Recht machen. Sie beschwerte sich bei unserer Chefin, dass ich in Heimarbeit nicht arbeiten würde und keine guten Ergebnisse liefern würde. Das konnte ich wiederlegen, trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack. Sie arbeitet seit Jahrzehnten in dem Bereich und ich erst seit einem Jahr und werde Ende nächstes Jahr auch wieder wechseln müssen. Sie hat ein tolles Fachwissen und ich bin dafür breit aufgestellt. Aber diese Konstellation ist in unserem Bereich normal. Das funktionierte bisher immer problemlos. Heute beschwerte sie sich über das Stillen. Das findet sie unmöglich. So könne man doch nicht in einer Besprechung sitzen. Wie gesagt, das war vorab abgesprochen. Außerdem ist es mein drittes Kind. Mittlerweile beherrsche ich das anlegen unter einer Decke ohne auch nur schauen zu müssen. Alle anderen Kollegen bestätigten mir, dass man nicht mal Haut erahnen konnte... Sie fühlt sich belästigt. Gut, dann gehe ich eben in keine Besprechung mehr.. Besprechungen sind bei uns kurzfristig. Meistens binnen fünf Minuten. Da ist abpumpen oder aufwärmen zeitlich leider nicht drin. Dann kam der nächste Knaller.. Ich soll die Kleine nicht mehr wickeln. Also nicht mehr in unserem 40qm Büro zu zweit. Das ist unästhetisch. Ich soll doch raus auf die Toilette auf den Boden.. Ich werde dank vielen anderen netten Kollegen auch hier eine Lösung finden, aber ich weiß nicht, wie ich mit ihr noch umgehen soll. Reden wird von ihr abgeblockt. Ich will deswegen auch eigentlich nicht zu unserer chefin. Das ist ja wie im Kindergarten. Hat jemand von euch eine Idee?

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Ganz ehrlich, wenn kein anderer damit ein Problem hat und deine Chefin dir das gestattet hat und reden mit der Kollegin nichts bringt, würde ich sie einfach ignorieren.

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Hallo,

da hast du ja wirklich einen tollen AG, was du wirklich schätzen kannst, ich denke die meisten haben nicht diese Möglichkeit. Das finde ich ehrlich gesagt auch verständlich.... wenn alle bei uns ihre Babys mitbringen würden, ich wäre durchaus abgelenkt.
Die Situation ist ein Stück weit ungewöhnlich, dass die Kollegin damit auch ihre Probleme hat, ob nun aus Neid oder aus Unverständnis für die Kulanz deines AG ist,.... Ich würde ihr das nachsehen.

Du hast eine gute Ausgangssituation, da jetzt Kompromisse hinsichtlich des Wickelortes einzugehen finde ich nicht zu viel verlangt. Stillen würde ich in Meetings wohl weiterhin, um teilnehmen zu können.
Vielleicht aber nicht unbedingt im Zweier Büro, da würde ich dann Rücksicht nehmen und mich ggf. zurückziehen.

Alles Gute.

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Du weicher schon mal nicht auf die Toilette aus. Schwachsinn...hat sie dir etwas zu sagen? Also ist sie dir gegenüber weisungsbefugt? Falls nicht: ignorieren. Falls sie weitermacht, bleibt nur der Weg über die Chefin. Ich würde da keine Kompromisse machen und auch keine Besprechung versäumen, nur weil sie damit ein Problem hat. Nachher gibt's ne Ermahnung für dich weil du Besprechungen verpasst...

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Es tut mir sehr leid, dass du so eine Ziege da im Büro hast. Ich würde etwas lauter werden und dann genau das hier sagen (aber ich weiß nicht, ob du auch so ein Typ wie ich bist) „ Wenn du ein Problem damit hast, dass ich mein Kind stille oder es wickel, dann empfehle ich dir vor die Tür zu gehen! Ob es dir passt oder nicht, ich werde so und nicht anders weiter verfahren! Wenn es dich stört, dann ist es Dein Problem und nicht meins und lasse dir bloß nicht noch einmal einfallen, dich bei irgendwem zu beschweren und Intrigen zu schüren, sonst lernst du mich kennen, nicht nur als Mensch sondern auch als Mutter! Die restlichen Kollegen und auch der Chef stehen hinter mir, das wurde mir bereits versichert! Liebe Grüße

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Ich würde schon versuchen soweit es dir möglich ist Kompromisse zu machen, damit die Situation nicht eskaliert. Nicht wegen der Kollegin, aber wenn die nun jeden Tag beim Chef auf der Matte steht ist es vielleicht mal vorbei mit Kulanz und du darfst die Lütte nicht mehr mitbringen und mit homeoffice ist auch vorbei.

Aber ich frage mich ehrlich, wie du es schaffst konzentriert jeden Tag voll zu arbeiten... braucht dich die Kleine denn nicht andauernd? Stelle mir das total ineffizient vor bin aber Tipps höchst dankbar. Muss ab Sommer mit ner Halbjährigen zu Hause 10-20 Stunden homeoffice schaffen...

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Hallo lothiriel84, danke für deine Antwort. Homeoffice funktioniert ganz gut. Ich arbeite immer, wenn die Kleine schläft und wenn due Großen noch schlafen. Also das erste Mal von fünf bis halb sieben.Die Kleine hat drei große Schlafenszeiten (immer so zwei bis drei Stunden). Da funktioniert dann einiges schneller als auf der Arbeit. Man hat einfach weniger Ablenkung. Ansonsten setze ich mir ein Tagesziel und arbeite das dann ab. Zur Not stehe ich Nachts nochmal auf. Das klappt eigentlich ganz gut. Das einzige Ärgernis ist manchmal die Technik ;-)

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Das ist leider nicht wie im Kindergarten sondern eine ernste Angelegenheit! Hier wirst du ganz klar diskriminiert!!!
Dein Arbeitgeber macht es wirklich toll und im Sinne des Gleichstellungsgesetzes darf er dich auch nicht anders behandeln als die anderen Kollegen.
Deine Kollegin jedoch ist ein Skandal und das solltest du ganz offen ansprechen. Denn wer weiss was sie sonst noch alles macht. Das ist Mobbing am Arbeitsplatz!

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Ich denke das ist der Neid der Kollegin auf die extrem vielen "kompromisse" und "entgegenkommen" für dich.

Also ich muss mal ehrlich sagen das ein AG sowas macht habe ich noch nie gehört und tatsächlich würde ich stillen in einem Meeting äußerst befremdlich finden...
Und wie du so viele Stunden Homeoffice tatsächlich Effizient arbeitest ohne Unterstützung kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich bin selbst Mama...Ich weiß wie viel Zeit man mit dem Kind verbringt.

Ja du hast das Recht auf deiner Seite. Aber es gibt nicht nur recht und unrecht oder schwarz und weiß.

Ich würde mal darüber nachdenken was du an Kompromisse eingehen kannst ohne dass du deiner kleinen schadest. Und versuche mal die Situation aus den Augen der Kollegen zu sehen....

Alles gute

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Hallo jj1623 ,
Danke für deine Antwort. Ich versuche immer auf sie einzugehen. Wir arbeiten hauptsächlich an Projekten. Jeder an seinem. Bei Schnittpunkten stimmen wir uns ab. Homeoffice klappt besser als ich es gedacht hätte. Ich kann Aufträge schneller erledigen, weil ich weniger Ablenkung habe. So nutze ich jede freie Minute für die Arbeit. Der Haushalt muss natürlich, wie bei jeder arbeitenden Frau, warten. Auf der Arbeit hat man doch die eine oder andere Ablenkung( Besprechung, mal ein Gespräch auf dem Flur, mal einen Kaffee usw.)

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Huhu

Ich würde noch einen letzten Versuch starten ein Gespräch mit ihr zu führen, wenn das scheitert direkt sagen das du es der Chefin weiterleitest und das es so abgesprochen ist.
Dann würde ich einfach vorsorglich mal der Chefin Bescheid sagen falls da noch was von ihr gegen dich kommt.
Und dann einfach ignorieren

Liebe Grüße

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Hallo,

bisher hast du Glück mit dem AG und deinem Baby. Aber was machst du, wenn es nicht mehr so problemlos geht? Wenn dein Baby krabbelt? Bist du dann im Meeting unter dem Tisch?
Ich bin mal hart: entweder arbeitest du oder du passt auf dein Baby auf. Auf Dauer wird dieser Spagat dich fertig machen. Und ich wäre auch irritiert, wenn ich bei einer Besprechung eine stillende Kollegin dabei habe.

LG
Sternschnuppe

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Hallo Sternschnuppe, danke für deine Antwort. Ich denke mal, dass sie, wohl erst so mit einem dreiviertel Jahr krabbeln wird. Aber sobald ich nicht mehr stille, ist das Betreuungsproblem nicht mehr so groß. Ein Stillkind will nur niemand aufnehmen. Da ich gut 45 min zur Arbeit fahre, dann 4 Stunden Arbeit und dann wieder 45 min zurück funktioniert das mit dem abpumpen nicht in der ausreichenden Menge. Umstellen auf Flaschennahrung möchte ich aus Überzeugung nicht. Es war nicht meine Idee nicht in Elternzeit zu gehen. Das war der Wunsch meines Arbeitgebers. Dafür geht er diese vielen Kompromisse ein. Am Entscheidungsprozess wurde meine Kollegin natürlich beteiligt. Ich hätte mich nie, ohne ihre ausdrückliche Zustimmung darauf eingelassen. Ich habe nur nicht daran gedacht, dass sie, weil sie das Leben mit Kindern nicht kennt, Probleme damit haben könnte. Selbst das Stillen im Büro war abgesprochen. Wir haben auch die Präsenztage zusammen entschieden. Einfach um das eine oder andere Vorgehen besser als am Telefon abstimmen zu können. Das ging aus meinem Text oben nicht hervor. Sorry