Meine Tochter hat einen asymmetrischen Hinterkopf, schon seit der Geburt. Es ist bereits bei der U2 aufgefallen und kommt vermutlich durch die lange Beckenendlage und dass ihr Kopf dabei unter meiner Leber eingeklemmt war.
Als sie 5 Wochen alt war, waren wir beim Osteopathen mehrere Male. Der hat auch festgestellt, dass sogar die Ohren etwas zueinander verdreht sind, also nicht gleich weit oben/unten und vorne/hinten. Es wurden Blockaden gelöst, so dass sie den Kopf zu beiden Seiten gleich gut drehen kann. Zudem wurde uns eine Seitenlagerungsschiene empfohlen, in der sie schlafen sollte, um die "prominente" Kopfseite zu belasten und die flache zu entlasten. In dieser Schiene hat sie sehr konsequent geschlafen, bis ca. zum 5. Monat. Da ist sie deutlich mobiler geworden, hat sich da raus gewunden und es auch auf Seitenlage geschafft den Kopf auf die Seite zu legen, auf den sie ihn nicht legen soll. Der Kopf hatte sich aber gebessert und wir sind daher nicht weiter tätig geworden, weil wir dachten der Rest verwächst sich ja sicher.
So, jetzt ist sie knapp 7 Monate alt und bei der U5 ist es nochmal zur Sprache gekommen. Wir haben eine Überweisung zu einem Spezialisten bekommen. Dort soll der Kopf genau vermessen und geprüft werden, ob eine Indikation für eine Helmtherapie vorliegt. Den Termin haben wir jetzt leider erst im März.
Jetzt recherchiere ich natürlich schon und es kommen 1000 Fragen auf. Daher wollte ich die hier mal loswerden. Vielleicht hat ja hier einer Erfahrung mit der Helmtherapie, hat sich bewusst dafür oder dagegen entschieden, hat eine andere Behandlungsmöglichkeit kennen gelernt, o.ä.
Was mir durch den Kopf geht:
- Ist das wirklich sinnvoll oder wird das "gehyped" und kleine Verformungen würden sich eh verwachsen?
- Bezahlt das die Krankenkasse und welche Kosten kommen auf einen zu? Wollen da nicht einfach nur ein paar Leute viel Geld machen und es gäbe andere Behandlungsmöglichkeiten?
- Wie lange muss so ein Helm getragen werden? Schwitzt das Kind da drunter? Schläft es damit gut? Passt es in den Maxi Cosi?
- Bisher hat sich z.B. niemand mal die Wirbelsäule meines Kindes angeschaut o.ä,. Immer wurde nur auf Nacken/Kopf geschaut. Kann ich parallel in der Wartezeit bis März noch was anderes abklären lassen?
- Wenn man sich gegen die Therapie entscheidet, was können dann für Spätfolgen daraus resultieren? Wäre das total fahrlässig sich dagegen zu entscheiden? Aber warum ist dann nicht klar, dass es ne KK-Leistung ist!?
Herrje.... immer in Sorge mit den Würmchen...
Erfahrungen Helmtherapie
Hallo, ich habe mich gegen den Helm entschieden. Mein Sohn hatte einen ganz extrem Platten Kopf als Baby. Nachdem ich 2 Monate diskutiert habe und den Helm auch energisch abgelehnt habe, hat der Arzt nachgegeben und meinem Sohn Physio verschrieben. Für den Helm hätte ich 1.600 Euro zahlen müssen (der Kinderarzt erhält dafür eine saftige Provision) und für die Physio nichts. Es ging mir nicht um das Geld, ich hätte es bezahlt, aber die Ursache wäre nicht gehoben worden, sondern nur die Optik wäre hübscher geworden. Bei der Physio stellte sich heraus, dass mein Sohn eine asymmetrische Wirbelsäule hatte. Es hat 1 Jahr lang gedauert, aber man hat nichts mehr am Kopf gesehen, er hat sich ohne Helm reguliert und die spätfolgen ohne Physio wäre Skoliose gewesen. Der Helm hätte das nicht verhindert. Nun weiß ich nicht was dein Kind hat, aber ich würde, egal wie ihr euch am Ende entscheidet, mal bei einem Physiotherapeuten vorstellig werden und schauen, ob der vielleicht helfen kann.
Den Termin im März könnt ihr ja trotzdem wahrnehmen und euch aufklären lassen, bevor ihr eine endgültige Entscheidung trefft.
Ich wünsch euch alles gute.
Danke, das hab ich mich nämlich gefragt: Wird dann am Kopf gearbeitet aber womöglich was anderes übersehen?! Meine Kinderärztin hat gesagt, sie kann da gar nichts richtig zu sagen und überweist uns deshalb. Sie bekommt also keine Provision, aber der Spezialist gehört schon zu dem Netzwerk des Helmherstellers...sowas lässt mich ja immer stutzig werden.
Meinst du direkt zu einem Physio gehen oder die Kinderärztin noch nach einer Überweusung zum Orthopäden fragen?!
Ich war nie mit dem Kind beim Orthopäden, kann dir also nicht sagen, ob er vielleicht noch etwas findet.
Die Kinderarzt erhält für die Überweisung eine Provision und die ist ca 4 mal so hoch wie für eine Überweisung zur Physio. Wenn dein Kind wirklich so einen Helm braucht (wobei ich noch nie eins kennengelernt habe, wo der Helm wirklich nötig war), dann wirst du den ja nicht ablehnen. Aber sich noch nach anderen Ursachen zu erkundigen, ist denke ich, nicht verkehrt. Wie gesagt, der Helm hätte meinem Sohn zwar einen perfekt runden Kopf (Wer hat den bitte?) Verpasst, aber das Problem mit der Wirbelsäule nicht behoben. Man hätte dann irgendwann in der Jugend die Skoliose festgestellt und dann wäre es zu spät gewesen 🤷♀️
Genau vor dieser Frage standen wir letztes Jahr auch. Vorneweg: natürlich kommt es immer drauf an wie stark die optische Veränderung ist.
Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, da wie bereits von den anderen geschrieben der Helm nur die Optik, nicht aber die eigentliche Ursache.
Physiotherapie ist hier das A und O!
Wir waren ein paar Monate zur Physio, die Übungen gemacht hat, Verspannungen gelöst hat und haben Übungen wir daheim bekommen. Außerdem sagte sie uns, dass sich der Kopf sobald sie krabbeln und später laufen durch die Bewegung von alleine hinschaukelt und so war es auch 😊 jetzt ca 7 Monate nachdem unser Sohn krabbeln gelernt hat sieht man es nur noch wenn man es weiß
Und sind wir mal ehrlich, wer von uns hat einen 100% runden Kopf? Und was ist vielleicht auch Veranlagung?
Wenn ich meinen Mann und Sohn nebeneinander im Profil sehe, die Kopfform ist bei beiden gleich flach und nicht Lehrbuch-gerundet 😀 unterschiedlich hohe Ohren habe ich selbst auch, außer beim Brille tragen (Bügel mussten öfter angepasst werden bis sie gut saß, mehr nicht) war das aber noch nie Thema 😉
Ja, wenn es darum geht nur die Optik etwas zu verbessern sehe ich das auch kritisch.
Ich weiß ja jetzt noch nicht wie "schlimm" es bei uns dann sein wird. Aber die Kinderärztin sagte, man sollte schon ausschließen können, dass womöglich die Kiefergelenke verschoben sind, die Nasescheidewand komplett schief wächst,... denn das alles kann dann Spätfolgen haben. Inwieweit da der Helm hilft ist mir aber auch nicht klar...
Meine Schwester ist Mitte 30 und hat einen schiefen Kiefer. Das wirkt sich auf den kompletten Körper aus, hat zu einer schief stehenden Hüfte geführt, zu einem Tinitus,... Das ist dann schon nicht ohne und nicht nur Optik.
Wir werden sehen...
Aber auch da ist Physio gefragt. Nur der Helm allein wird das nicht richten...
Also sinnvoll sind denke ich beide Termine. Einmal beim Therapeuten und einmal für diesen Helm. Vielleicht macht ja auch die Kombination aus beidem Sinn 😊
Mein kleiner Sohn hat auch einen ziemlich deformierten Kopf. Da er die ersten Monate zwischen den Schulterblättern verklemmt war und so immer nur auf einer Seite gelegen hat. Das war dann schon arg. Aber der Kinderarzt hat uns dann Physiotherapie nach Vojta verschrieben und auch wenn es von vielen Müttern sehr verteufelt wird, weil es schon brutal aussieht. Sieht man jetzt doch schon deutliche Verbesserungen, nach nur 3 Terminen. Aber er ist auch noch sehr klein und der Physiotherapeut meint, da können wir es uns gut zunutze machen, dass die Schädelplatten noch nicht zusammen gewachsen sind. Nach der U5 könnte das vielleicht auch noch gehen, aber irgendwann geht es nicht mehr.
Lass dir Physio aufschreiben und versuche so dein Glück.
Wenn es weiter so geht, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und die komplette Mobilität wird so gesichert. Erstmal mit Physio versuchen. Aber wie gesagt, nach Vojta, auch wenn die Termine für die Kinder nicht unbedingt schön sind, aber besser so, als Ewigkeiten Helm tragen, denn das geht ja dann meist doch über Jahre.
Hier wird fast überall nur Physio nach Bobath angeboten, was ist der Unterschied?! Und schreibt der Arzt nicht einfach nur Physio auf und zu welchem man geht und welche Methode der anwendet ist einem dann selbst überlassen?
Bobath ist wohl sanfter, aber langwieriger. Wenn es um schwerwiegende Deformationen oder Mobilitätseinschränkungen geht, ist Vojta wohl eher Mittel der Wahl. Bei uns stand Sicherung der Mobilität nach Vojta oder Bobath. Aber der Arzt empfahl uns Vojta, eben auf Grund der krassen Verformung...