Hallo,
unser Sohn ist 10 Monate alt und schon ein ordentlicher Dickkopf. Wenn es nicht das gibt, was er gern möchte, gibt es hier großes Theater.
Bisher habe ich ihn dann immer versucht abzulenken, was meistens auch klappt.
Mein Mann meinte neulich, ob wir ihn nicht mal bewusst schreien lassen sollen, damit er merkt, dass wir nicht nach seiner Pfeife tanzen.
Wir seht ihr das? Hat das in diesem Alter überhaupt schon Erfolg?
Viele Grüße
Baby schon erziehen?
Nein, in dem Alter kann man da nichts erziehen.
Babys schreien, weil sie ein Bedürfnis haben und dieses sollte man versuchen zu erkennen.
Bewusst ein Baby schreien fände ich persönlich wirklich schlimm.
Natürlich kann man nicht immer springen und manchmal muss ein Baby auch kurz waren, aber das ist etwas anderes.
Für die Entwicklung des Babys und für die Bindung ist es ganz wichtig, dass die Bedürfnisse auch befriedigt werden. Der Schuss kann sonst eigentlich nur nach hinten losgehen und hat auch in dem Alter nichts mit Erziehung zu tun.
Abgesehen davon hat ein Baby noch gar nicht die Möglichkeit sich in andere hinein zu versetzen und kann eure Reaktion auf sein Schreien (reagieren oder nicht reagieren) überhaupt gar nicht interpretieren. Daher wird er höchstens irgendwann resignieren, aber sicher nicht lernen oder den Sinn verstehen.
Liebe Grüße
Ich finde es ist eine sehr gute Frage.
Meine kleine ist auch 10,5 Monate und genauso. Wenn sie nicht bekommt was sie will, schreit sie los. Ich lasse sie dann, sitze da und sage nichts mehr, dann beruhigt sie sich nach einer Minute oder schneller oder aber auch länger und dann will sie die Sache nicht mehr oder geht nicht mehr da ran. Es gibt aber auch Momente, dass sie sich gar nicht beruhigt, das spricht bei uns meistens für Hunger oder Müdigkeit.
Nur mit den Strafen würde ich nicht anfangen dafür sind sie noch zu klein, denke ich.
Ich lese mir aber auch gerne die Kommentare von den anderen Userinnen.
LG :)
Ah und beim nächsten mal geht sie auch nicht mehr da ran. Nur wenn die Zeit vergeht, "vergisst" sie es irgendwie. Deshalb denke ich, das kann man nicht mit der "richtigen Erziehung" vergleich.
Ja, das scheint in diesem Alter schon die 1. Trotzphase zu sein 🙄
Unser kleiner liebt den Staubsauger und freut sich wie Bolle wenn ich ihn raus hole. Er robbt hinterher, umkreist ihn, legt sich in den Wind und lässt die Haare flattern und meistens lasse ich ihn damit auch immer noch etwas „spielen „, aber irgendwann will ich den natürlich auch wieder wegräumen und dann gibt es hier ein Mordsgeschrei mit Tränen und Kopf auf den Boden hauen...herrje.
Ich möchte ihn natürlich nicht schreien lassen, aber er kann halt auch nicht immer haben was er will.
Also ich finde schreien lassen nicht gut, glaube aber wiederum auch nicht das es dem Kind gleich schadet.
Meine Kleine ist erst 4 Monate, aber wenn sie mich beißt beim stillen sage ich trotzdem laut nein und docke sie ab. Das ist für mich auch Erziehung. Wenn er etwas macht, dass er nicht machen soll, würde ich ihm das auch sagen/Objekt wegnehmen/einschreiten. Wenn er schreit, muss man ja nicht nachgeben, aber ihn in den Arm nehmen und beruhigen/ablenken würde ich auf jeden Fall.
Schreien lassen ist ja erstens mal nervig (wer will schon ein schreiendes Kind haben) und zweitens einfach gemein, die Kleinen verstehen das doch noch gar nicht.
Ich bin da wohl anderer Meinung als andere hier, denn ich finde in dem Alter kann man sehr wohl schon ein Kind erziehen.
ABER: schreien lassen ist ja keine Erziehung sondern eher das Gegenteil, also ignorieren.
Mein Vorschlag, wenn er etwas will, klar und deutlich nein sagen. Bspw wenn er an die Steckdose langt, Hände weg nehmen, nein sagen. Langt er nochmal hin wieder nein sagen und weg setzen und ablenken ( was du ja schon tust). Er muss den Zusammenhang zwischen dem nein und dem was er aber will unmittelbar erkennen können. Also zeitlich und räumlich. Sonst ist das noch zu abstrakt.
Ich mache da schon lange und habe damit angefangen als das Verständnis noch gar nicht da war. Bei beiden Kindern. Und sie hören/hörten mit 10 Monaten schon auf ein nein.
Hallo
dee Satz von dir, mit dem Ignorieren gefällt mir sehr gut. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht.
Den merke ich mir, wenn mal wieder eine ganz intelligente Meldung kommt von manchen Leuten hier bei mir.
lg lene
Hallo,
ich würde sagen,das kommt auf die Situation an:
Wenn das Kind Hunger hat, aber gemeinsames Essen erst in einer halben Stunde geplant ist, würde ich nie schreien lassen. Denn die intellektuelle Erklärung "wir wollen alle zusammen essen" kann das Kind noch nicht verstehen. Also: füttern oder ablenken.
Wenn das Kind unbedingt an etwas dran möchte, was es nicht haben darf (heiße Herdplatte,Messer...) kann man es nach einem deutlichen"Nein" auch Mal schreien lassen - sofern man das Geschrei gemeinsam aushält und das Kind nicht alleine lässt sondern eher tröstet.
Also: Protestgeschrei ja, Verzweiflungsgeschrei nein.
Allerdings habe ich auch bei Protestgeschrei gute Erfahrungen mit Ablenkung gemacht:
Beispiel:
Mama sagt "ich ziehe dich jetzt an"
Kind will nicht.
Mama macht lustige Sachen.
Kind entdeckt, dass es angezogen ist.
Lerneffekt: wenn Mama Anziehen sagt, dann passiert das auch. Und zwar ziemlich zügig .
Liebe Grüße!
Ganz grausam
In dem Alter ging es bei uns auch so langsam los mit solchen Situationen. Besonders toll war und ist jetzt mit 12 Monaten immer noch die „Diskussion“, warum Mama und Papa immer so gemein sind und das treppengatter zu machen. Die Bohne legt sich hochdramatisch auf den Boden vor der Treppe und schreit (blöderweise ist die Treppe auf dem präsentierteller direkt im Wohnraum, da unsere Wohnung offen geschnitten, deswegen kommt’s oft zu der Situation). Ich biete ihr in solchen Situationen immer Alternativen an und erkläre, warum sie das gewünschte nicht machen darf (auch wenn sie es noch nicht versteht). Manchmal geht sie auf meine Ablenkungen ein, manchmal muss sie erst kurz Frust ablassen.
Das ist dann für mich aber auch kein schreien lassen. Sie ärgert sich über mich und verbalisiert das. Nach ein oder zwei Minuten ist dann alles vergessen und wir spielen weiter.
In gewissem Maße kann man mit 10 Monaten durchaus schon regeln einführen. Man darf bloß nicht erwarten, dass die kleinen sich das schon merken können.
"Schreien lassen" würde ich auch sagen - nein.
Meine Motte wird kommende Woche 8 Monate alt. Sie ist aber durch ihr gerobbe schon seeehr mobil in der ganzen Wohnung unterwegs. Natürlich haben wir z.B. Steckdosen bereits gesichert etc. Dran gehen darf sie trotzdem nicht.
Ja, wir fangen schon an, unsere Motte zu erziehen. Wenn sie z.B. an die Steckdose (Backofen, Altglaskiste, Kabel, Verstärkeranlage) möchte, gibt es von uns im ersten Anlauf ein strenges "Nein!"
Oft reicht es schon.
Manchmal reicht es nicht - also, beim nächsten Versuch hingehen, "Nein!" und Hand wegnehmen und das nächstliegende Spielzeug einbringen. In 50% dieser Fälle reicht das.
Wenn das nicht reicht "Nein, da darfst du nicht dran!" (ohne Erklärung. 1. versteht sie "das ist gefährlich" noch nicht, 2. will ich später auch nicht alles ausdiskutieren - erstmal gelten Mamas regeln...) und sie wird aus der Situation heraus gebracht. Sprich ans andere Ende vom Wohnzimmer z.B. zu einem Spielzeug zum ablenken.
Gaaaanz selten - wenn sie sich z.B. auf die Steckdose versteift hat - will sie wieder hinrobben. Dann wird sie wieder aufgenommen - und das gemecker von ihr ist vorprogrammiert.
Es wird ausgehalten, sie wird im Armgehalten, kurz beruhigt. Wenn sie ruhig ist, wird gekitzelt, ein Späßchen gemacht oder oder oder… und dann ist die Steckdose vergessen.
Die Verstärkeranlage ist damit inzwischen uninteressant.
Das "Nein" funktioniert lustigerweise bei den Omas und Opas besser, als zu Hause (Vorführkind)