Regulationsstörung, Bedürfnisstarkes Baby

Hallo liebe Eltern,

Bedürfnisstark... So wird unser 3,5 Wochen alter Sohn von unserer Hebamme betitelt 😄 auch unsere Kinderärztin ist der Meinung: das Baby hat eine Regulationsstörung.

Und tatsächlich ist es nicht ganz einfach mit ihm... Im Internet findet man ja etliche Beiträge zum Thema schreibabys, mit guten Tipps und Ratschlägen. Aber was ist eigentlich normal und was nicht mehr???

Unser Sohn hat nicht unbedingt das Problem, dass er Stunden durchschreit, so wie das häufig beschrieben wird. Er lässt sich immer wieder beruhigen, manchmal geht es nach 15 Minuten wieder los. Das hat er va Vormittags. Das Problem ist nicht wie lange geschrien wird, sondern wie sehr.

Von jetzt auf nachher, meist noch mit geschlossenen Augen geht es los von 0 auf 200. Er läuft dunkelrot an, bekommt dicke pochende Adern und holt keine Luft mehr.
Va beim umziehen und wickeln, aber manchmal auch aus dem Schlaf oder nichts heraus. Er ist wirklich richtig massiv das Gebrüll und unmöglich mit anzusehen, der arme kleine... Wenn man sein Bedürfnis nicht innerhalb kürzester Zeit erkennt wird aus jedem weinen ein wildes toben, so dass man Angst haben muss, dass er erstickt 😩

Kennt das noch jemand und was habt ihr dagegen unternommen?

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Das hat meine Maus seit neustem auch (19 Tage). Super gut und plötzlich schreit sie los. Man kann sie auch ganz gut beruhigen, aber nach 10 Minuten später geht es von vorne los. Laut meiner Hebamme ist das normal.

Abends wären Babys einfach kacke drauf, da sie den Tag verarbeiten. Wir laufen abwechselnd viel rum und da ist sie meist ruhig. Die Phase geht von 20-23 Uhr ca. Seit neustem hat sie es auch morgens, von 7.30-11 Uhr. Da hilft nur aushalten leider...

Auch wenn es mir schwer fällt, da ich grade eine Brustentzündung habe und soooo Kopfweh... aber da müssen wir jetzt alle durch. Zum Glück ist mein Mann da :)

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Hier! Ich kenne das.

Unser Großer, jetzt 3 Jahre, kam an ein schreibaby ran. Abends bis zu 3h Gebrülle, morgens ging es weiter, hatte immer schon Sorge, wenn er aufwacht, wann es wieder losgeht 😰. Da war es eher die Ausdauer des Schreiens, die anstrengend war. Nun dachte ich, ich wäre bei Kind 2 gewappnet.

Was soll ich sagen?
Sie kam raus und schrie für ein Neugeborenes dermaßen laut, dass die Ärztin und Hebamme sich schon ganz verdattert angeschaut haben. Tja. Es stellte sich heraus, dass nr. 2 sich zwar schneller beruhigen ließ, sich aber schon bei nem querliegenden Pups dermaßen reinsteigert, dass man an Folter denkt 🙈 - sie läuft rot an, verschluckt sich, die Adern Schwellen an und man denkt, gleich erstickt sie.

Auf der Station hatte sich gleich rumgesprochen, was sie für ein Volumen hat 🙄 zu Hause ging es dann weiter, ich musste mich dran gewöhnen. Sie ist einfach so.

Wir waren mehrmals mit ihr in der Uni Klinik, weil das Herz kontrolliert werden musste. Die sehen dort jeden Tag 10 Säuglinge. Hier auch nur die entsetzte frage: „ist das immer so? Sie müssen aber nerven haben 😧“.

Einmal hab ich ihr ins Gesicht gepustet, weil ich dachte, gleich schreit sie sich weg..
Nun ist sie 3,5 Monate. Ich kenne sie viel besser, kann schnell reagieren und es ist viel besser geworden! Sie schreit sich viel seltener in Rage und ist gelassener geworden!

Manchmal nenne ich sie „kleinen Wutzwerg“. 😂 meine Hebamme war übrigens mit diesem Temperament total überfordert, da sie sowas nicht kannte.

Es wird besser! Alles Gute 🍀 (wenn’s ganz schlimm ist, hilft Ohropax und Kind ins Tragetuch)!

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Schön zu lesen das es besser wird, ich hoffe hier auch 😅
Mit dem Pusten habe ich auch schon gemacht da ich dachte er bekommt gleich einen Herzinfarkt 😓
Wenn ich so dran denke hat unser auch direkt den ganzen Kreißsaal zusammen geschrien. Ich kenne das von meiner Tochter nicht deswegen war es anfangs sehr schwer damit umzugehen.
Ist diese Unruhe bei euch auch beim Trinken so wenn ich fragen darf?

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Ja beim Trinken hatten wir das auch. Meist wenn sie dann gleichzeitig pupsen oder kacken musste und das nicht ging. Oder die Milch zu schnell kam (starker milchspendereflex). Also sie hat sich sehr schnell aufgeregt! Aber jetzt bekommt sie mehr mit und ist zufriedener. Und Verdauung klappt auch besser. Kannte das in der Intensität von dem großen auch nicht 🤷🏻‍♀️.
Ich habe auch anfangs Sorge gehabt, dass ihr was fehlt. Kind ist aber gesund, haben wir alles gecheckt. Also blieb nur stillen und tragen 🤗 das hat sich auch nicht geändert bisher, denn Kinderwagen und Schnuller etc werden verweigert. Aber wie gesagt, sie ist längst nicht mehr so oft so wütend!

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Hallo liebe Felice,

vorab kann ich dir leider keinen Ratschlag geben, tut mir leid! Aber ich hänge mich gerne mal hier an weil wir dasselbe Problem hier haben. Mein Sohn ist mittlerweile 10 Wochen jung und ich habe leider noch keinen perfekten Weg gefunden um damit umzugehen, schonmal kriege ich ihn besser beruhigt schonmal eine zeitlang gar nicht, egal was ich mache 🤷🏼‍♀️ er tut mir leid und ich fühle mich oft schlecht weil ich ihm nicht helfen kann. Aber natürlich liegen meine Nerven auch blank da diese ganze Situation einen sehr fordert, zumal ich noch eine Tochter von 4 Jahren habe. Wir haben übrigens schon Hebamme, Osteopath und Kinderärztin befragt, entweder ist es sein Charakter oder die "3 Monats Koliken", wobei ich weder das eine noch das andere so ganz glauben will. Man sucht nach einer Erklärung und ich suche sie auch immernoch aber bislang habe ich keine gefunden. Ich muss mich wohl einfach damit abfinden auch wenn es verdammt hart ist, manchmal weine ich mit ihm, vor lauter Verzweiflung nicht zu wissen was ich tun soll. Aber ich habe Hoffnung, diese Hoffnung das es noch besser wird, das bald die Wende kommt und mein kleiner Schatz zufrieden und glücklich sein wird 💙

Aber natürlich wäre es schön zu lesen wenn jemand Tipps hat, übrigens ruhige Umgebung, dunkler Raum, leise Atmosphäre bringt ebenso wenig bei uns. Viel Nähe bekommt er wann er sie nur braucht, Bauchmassagen, Fliegergriff usw haben wir ebenfalls schon alles durch und wenden wir natürlich noch an. Pucken gehört bei uns schon fast zur Tagesordnung und von der Trage ist der kleine Mann momentan nicht so ganz begeistert.
Selbst wenn ich ihn auf dem Arm hab lässt er sich schonmal nicht beruhigen.

Liebe Grüße linako 🌸 mit J (4 Jahre) 💜 und N (10 Wochen) 💙

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Ohja das kenne ich zu gut. Ging bei uns ca 10 wochen so. Dem babyzwerg gat es geholfen in in seinen tobsuchtsanfall in den arm zu nehmen, aber nur bei mama, möglichst "fest" an mich drücken,mit kopf an meiner brust bis er sich entspannte. Das half immer und dann schlief er ein. Das hörte mit 10 wochen dann auf einmal auf

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Vielen Dank für eure Antworten. Es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist. Dass sogar meine Hebamme, die ja viele Kinder sieht, erschrocken ist, machte mir dann doch etwas Sorgen 😅

Bei mir hilft eigentlich immer nur eins, das aber ziemlich zuverlässig: Andocken an die Brust. Das führte aber dazu, dass ich ihn über 3-4 h kaum davon weg bekam und mir schon alles wehtat. Außerdem hat er ständig erbrochen, alles voll gespuckt und das hieß ab auf den mörderischen Wickeltisch. Sirene wieder an, Baby wieder rot angelaufen, zurück an die Brust... Teufelskreis...
Ich lege ihn jetzt nur noch alle zwei bis drei Stunden an und versuche ihn zwischendurch anders zu beruhigen. Wenn alles nix hilft kommt er eben doch an die Brust... Das Spucken ist dadurch fast komplett weg,demnach auch das viele wickeln. Aaaber das massive Geschrei bis kurz vor dem platzen bleibt...

Laut Kinderärztin sollen wir absolute Ruhe für ihn schaffen... Keine außenreize, wenig licht, keine Geräusche und aufgarkeinen Fall Besuch... Ohman gar nicht so einfach, wenn einem die Familie im Nacken sitzt.

Wir hoffen dennoch, dass es dadurch besser wird und er etwas geduldiger mit Mama und Papa wird... Denn da kriegt man wirklich Stress und Angst ihn so schreien zu sehen.

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Ja. Babys haben ja kein Zeitgefühl, deshalb sind sie überfordert mit allem. Im Mutterleib kam alles automatisch und schnell, auf dieser Welt - nicht.
Meine war auch so eine. Bei der U1 schrie sie am lautesten und am längsten. Sie lag nakig in ihrem Wagen (vom KH) und musste warten. Klar wird sie schreien. Nur die anderen Babys hat das Warten irgendwie nicht gestört und wenn, dann haben sie immer nur kurz und "leise" geschriehen. Meine hat einen lauten Organ immer noch (11 Monate).

Wo wir zu Hause waren, beim Wickeln sagte zu mir meine Hebamme ich habe ein Temperamentvolles Kind (da schrie sie noch nicht). Ich wusste nicht was sie meint und habe mich gewundert wie sie das schon so früh erkennen kann. Und ja, sie hatte Recht. Nach 3 Wochen fing sie an zu schreihen. Auch eher so fordernd und ungeduldig. Da musste ich an die U1 wieder denken und die Befürchtung, dass ich ein Schreibaby haben könnte, hat sich bestätigt.

Meine Tochter ist die tollste, die wertvollste der Welte, das beste, was mir je passiert ist - ist sie zu bekommen.

Ich wünsche euch alles liebe und durch diesen Temperament werdet ihr die engste Bindung zueinander haben :)

LG

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Hallo,
Wir haben auch ein Schreibaby, ich war am Anfang total verzweifelt habe oft geweint. Ich konnte mit der Situation nicht umgehen, weil ich nicht damit gerechnet habe das Babys so sein können. Ich habe mein Baby angeguckt und sie hat mich förmlich angeschrien. Mein Mann war ruhig und gelassen. Ich habe mit der Zeit gemerkt, das sie meine Unruhe spürt und bin ruhiger geworden. Wir werden auch betreut von einem Pädagogen aus der Schreiambulanz.
Meine Maus ist jetzt 11 Wochen alt und sie ist ruhiger geworden. Sie schreit immer noch sehr viel aber es ist besser geworden und ich hoffe einfach das es bald ganz aufhört und das sie glücklich ist 💕💕💕

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Was mich mal noch interessieren würde... Sicherlich habt ihr das "Schreiproblem" auch schon beim Kiarzt vor gestellt...
Ich werde (hatte bisher drei Kinderärzte) immer gefragt ob ich in der Schwangerschaft geraucht, Medikamente oder Alkohol genommen habe 🙄 ich habe das natürlich nicht!!!!
Werdet ihr das auch gefragt? Und kennt jemand den Hintergrund der Frage?

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Das wurde ich noch nie gefragt. Unser KiA ist bzgl der schreiproblematik auch sehr entspannt, da er das in der Anfangszeit für mehr oder weniger normal hält.

Vlt wird da ein Zusammenhang vermutet, wenn die Mutter solche „Genussmittel“ in der Ssw konsumiert hat... wobei sich das ja eher auf Gewicht und allgemeinen Gesundheitszustand des Babys auswirken würde. Und viele schreiende Babys sind ja kerngesund und fit 🙈🤷🏻‍♀️

Manche Babys alkoholkranker Mütter oder nikotinabhäbgiger - so habe ich mal gelesen - sind dann halt quasi nach der Geburt „auf Entzug“...

Aber mir erscheint die Frage schon eher merkwürdig 🤔 ich würde das wahrscheinlich fast persönlich nehmen...

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Ja mich nervt die frage auch tierisch, es klingt nämlich mehr wie eine Unterstellung und nicht wie eine Frage.

Vielleicht ist es bei uns die Kombi... Mit 2960g haben eir tatsächlich ein zartes Büblein geboren.

Das nächste Mal hake ich glaube nach, was die Frage soll.

Vielleicht hast du recht und es wird vermutet, dass er einen "Entzug" durch macht 😅 vielleicht hat er einen Ananasentzug, von denen habe ich in der SS ganze Plantagen vertilgt 🤣

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Wir hatten das anfangs so ähnlich bei unserem Knirps. Hab es immer als 0-Toleranz-Politik bezeichnet.
Hunger? Sofort Gebrüll mit hochrotem Kopf
Anziehen? Das gleiche
Kinderarzt? Na aber hallo!
Von Regulationsstörung war allerdings nie die Rede, auch nicht von bedürfnisstark. Eher von temperamentvoll 😅
Aber es wird besser. Unser kleiner Mann ist jetzt etwas über 5 Monate und einfach toll, ich würde sogar sagen ein Anfängerbaby. Er macht es uns recht einfach. Klar zeigt er noch immer deutlich, wenn ihm was nicht passt (Pullis 🙄), aber er ist viel entspannter.
Also, ws ist sicher nur eine Phase. Wie so oft bei den kleinen. 😉

Lg chaoskaetzchen