Hallo ihr Lieben,
mein Sohn ist jetzt 18 Wochen alt, also 4,5 Monate. Er ist kerngesund und ein Sonnenschein. Allerdings kommt er mit der Reizverarbeitung nicht besonders gut klar. Nachdem er 12 Wochen alt war und alle Sinne zur Verfügung hatte, schrie er viel. Irgendwann hab ich kapiert wie er tickt. Seit dem merke ich ihm alle 45 bis 75min an, wenn er "am Ende" ist. Dann setze ich ihn in die Storchenwiege (Tragesystem), stecke ihm den Nuckel in den Mund (den ich mit einem Tuch fixieren muss - das klappt super!), gehe in sein Zimmer, dimme das Licht, mache den Föhn an und wiege ihn in den Schlaf. Der pennt dann exakt 30min - das Ganze ca. 7x am Tag. Nach diesen Powernaps ist er wieder voll da. Seit dem wird bei uns gar nicht mehr geschrieen, es sei denn, ich hab den richtigen Moment verpasst.
Ich bin total glücklich, dass ich ihm offensichtlich das geben kann, was er braucht. Aber ich bin auf diese Weise ans Haus gefesselt. Natur findet er toll, hat aber draußen noch schneller einen Overload. Ich warte auf den Wachstumsschub wenn er 6 Monate ist, in der Hoffnung irgendwas ändert sich dann. Hinlegen zum Schlafen ist ausgeschlossen - er würde brüllen statt einfach die Augen zu schließen und Schlafen in fremder Atmosphäre ist auch so gut wie unmöglich.
Hat jemand von Euch Ähnliches erlebt?
Man muss dazu sagen, dass er mit 4,5 Monaten schon 8,5Kg wiegt und ausschließlich ich ihn jeden Tag 7h trage.
Außerdem würde ich unglaublich gerne bald wieder 2x die Woche halbe Tage arbeiten. Ich habe eine Oma die mit im Haus wohnt und an die er 100% gewöhnt ist seit Stunde Null. Die würde ihn sofort in seiner gewohnten Umgebung betreuen, also optimal. Jetzt habe ich aber "Angst", dass ich wirklich bis August 2020 Vollzeit zu Hause bleiben "muss". Mir würde die Abwechslung so gut tun. Unabhängig davon bin ich alleinerziehend und kann das Geld gut gebrauchen. Es ist ja keine Krippe sondern sein Zuhause.
Allerdings stille ich und er nimmt keine Flasche 3 Monate lang war "Schummeln" mit Flasche kein Thema, aber irgendwann wollte er nicht mehr. Wir haben schon alle Sauger ausprobiert.
Eigentlich müsse ich separate Fragen einzeln stellen vermute ich. Naja, ich bin über alle Impulse dankbar.
Danke im Voraus und einen guten Start ins Wochenende
Liebe Grüße
ab wann kann das Baby (4,5 Monate) für ein paar Stunden bei Oma bleiben? + Frage zu Flasche und Schlaf
Meine Motte ist 6 Monate und ich stille auch. Flasche geht nach wie vor nicht. Sie schafft inzwischen 2-3 Stunden wach und schläft dann eine Stunde.
Ich bleibe 2 Jahre zu Hause. Vorher könnte ich mich nicht „lösen“. Aber das ist individuell und muss jeder selbst entscheiden. :) vielleicht einfach mal testen - du triffst dich mit einer Freundin und Oma betreut.
Meine schläft tagsüber immer noch ausschließlich auf mir 😂
Und mit 4,5 Monaten ca. musste sie auch ca jede Stunde schlafen? 2-3h wach wär ein Traum ... Wenn seine Oma ihn 2x in den Schlaf tragen würde (1,5h) und 2x 2,5h wach, wären das 6,5h - das wär ein Traum.
Ihr seht, ich versuche mich einfach zu trösten und mir eine Möhre vor die Nase zu hängen, damit ich nicht missmutig bin.
Wir wohnen so im Grünen - wenn ich auch mal 1h am Stück mit ihm raus könnte, wäre das schon ein Fortschritt. Aber immer nur drinnen? seufz
Laut einer Tabelle die ich mal gespeichert habe, müsste er jetzt im Schub sein bis übernächste Woche.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Danke!
Sie hat lange nur 1 Stunde wach geschafft. Schläft aber eigtl nur auf dem Pezziball ein...
Ich würde es mit dem rausgehen immer wieder probieren. Mal klappte es gut bei uns, mal hat sie nur gebrüllt. Egal, ich war trotzdem draußen :D
Wegen der Reizüberflutung: das ist leider von Baby zu Baby unterschiedlich. Mal geht es früher weg, mal bis in den Kindergartenalter. Außer abwarten und evtl. festen Tagesablauf kannst du leider nichts machen.
Wegen der Betreuung: dein Sohn wird irgendwann Brei essen und ab da ist es doch "problemlos" bei der Oma zu bleiben. Vielleicht klappt es bei ihr mit dem Essen/Trinken/Schlafen besser. Mein Ältester hat zum Beispiel bei meinen Eltern immer sehr gut gegessen. Das musst du einfach ausprobieren.
Liebe Grüße
Das macht mir Mut. Ab vollendetem 6. Monate gibt man wohl Brei - in 6 Wochen ... Danke :)
By the way: dein Baby ist nicht 4,5 Monate alt, da das Monat ja nicht nur 28 Tage hat. Um in Monaten zu rechnen, musst du vom Geburtstag ausgehen... Könnte bzgl Schübe und Tabellen einen Unterschied machen...
Alles Liebe
Anja mit Ella
Habt ihr mal Probier wie es läuft wenn du nicht da bist und Oma die Flasche gibt? Ob er sie vielleicht doch nehmen würde?
Ja, damit er mich nicht riecht. Ich kann von weitem immer gar nicht zugucken, weil es so frustrierend ist ... Noch nehme ich es einigermaßen mit Humor, aber ich bin auch irgendwie ratlos
Hallöchen,
meine Kleine wird nächste Woche fünf Monate alt. Sie ist ein hochsensibles Kind und ist ziemlich schnell reizüberflutet. Wie bei euch waren unsere ersten zwölf Wochen pillepalle gegen das, was danach dann startete und bis heute anhält. Von einem Tag auf den anderen legte sie einen Schalter um und es wurde viel gebrüllt.
Irgendwann hatte ich es dann auch raus, wann ihr Zeitpunkt ist, sie von den Reizen zu lösen und sie für ein Schläfchen an mich zu nehmen, denn alleine würde sie niemals die Augen schließen. Ich habe sie auch viel bei mir, trage sie viel.
Bei uns funktioniert Abwesenheit leider gar nicht. Bei meinem Mann würde sie es eine Weile aushalten, aber bei allen anderen klappt das nicht. Wir waren vor Kurzem mit meinen Eltern im Urlaub und dachten, sie könnten die Maus mal zwei, drei Stunden nehmen, damit mein Mann und ich was für uns machen können - Pustekuchen.
Aber es war jetzt die letzten Wochen über vieles schrecklich: Ablegen, Schlafen (tags sowie nachts), Anziehen, Kinderwagen, Autofahren.. seit wenigen Tagen ist es etwas besser. Sie fährt mit mir wieder ohne Brüllen Auto (*schnell auf Holz klopf*) und ist auch deutlich besser gelaunt.
Ich stille auch voll, Abpumpen klappt bei mir nicht, sie würde aber im Zweifel die Flasche nehmen. Ich persönlich könnte es mir aber nicht vorstellen, sie für einen längeren Zeitraum "alleine" zu lassen, ohne abrufbereit zu sein. Aber vielleicht weil ich aktuell weiß, dass es eh nicht möglich wäre. Dafür ist mir meine Maus auch einfach noch zu klein.
In deiner Situation aber irgendwie verständlich und nachvollziehbar. Vielleicht wäre es aber eine Idee und einen Versuch wert, wenn du mit Beikost begonnen und die erste Mahlzeit komplett ersetzt hast. Dann wäre dein Sohn ja nicht mehr in Sachen Stillen von dir abhängig. Im Übrigen könntest du bereits nach dem vollendeten vierten Lebensmonat mit Beikost beginnen. Ich habe mich mit meiner Kleinen dafür noch nicht bereit gefühlt, aber das handhabt ja jeder auch anders. 😊
Ach, und ich würde trotzdem rausgehen. Solange du versuchst, ihn vor den Reizen draußen zu "beschützen“, werden diese ihn auch immer wieder überfordern. Klar, es führt dazu, dass er schneller seine Energie aufbraucht, aber je öfter er Dinge kennenlernt (auch viele verschiedene), desto besser wird er auch mit fremden Situationen zurecht kommen. Ich bin oft mit meiner Maus raus, egal ob sie geschrien hat oder nicht. Ich habe es zumindest versucht. Wenn es gar nicht ging, bin ich eben wieder heim. Mittlerweile klappt vieles einfach so viel besser und sie ist nicht mehr ganz so schnell reizüberflutet, weil sie einiges kennt. 😊 Du musst ja auch nicht direkt irgendwelche Tagesausflüge machen.
LG Xorac mit Prinzessin (fast 21 Wochen) 🌻
Vielen Dank! Das tröstet mich ungemein ...
Ich habe die Diplomarbeit von einer Osteopathin gelesen, über hochsensible Kinder. Die zitiert oft die Autorin Dr. Elaine N. Aron - vielleicht ist das was für Dich. Das betrifft wohl 15-20% der Menschen und diese brauchen einfach immer mehr Pausen. Ich denke schon viele Jahre, dass mich das auch betrifft. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Leute eher die Nase rümpfen wenn ich diese Hypothese aufstelle. Das ärgert mich oft.
Es wird dort geschrieben, dass 9 von 10 Mal fälschlicherweise ADHS oder Autismus diagnostiziert wird. Is ja auch Wurscht ... Fand ich nur interessant. Will meinen Sohn nicht in eine Schublade stecken, aber viele Mütter gucken mich immer an, als wäre ich eine Helikoptermutter. Dabei war ich die ersten 12 Wochen tiefenentspannt! Bis der Schleier weg war - wie Du auch schreibst.
Kennst Du den Gedanken, dass es unvorstellbar ist, das Kind irgendwann zum Schlafen einfach hin zu legen? Anno weiß einfach nicht wie das mit dem Schlafen geht. Manchmal wacht der nachts von einem Pups gequält auf und strampelt im Halbschlaf, zu müde um richtig wach zu sein und zu wach um weiter zu schlafen. Dann muss ich ihn erst wieder tragen. Er weint nicht oder so, aber er weiß einfach nicht wie einschlafen geht - tagsüber nach einer Wachphase schon gar nicht.
Ich hatte in der Schwangerschaft leider großen Liebeskummer und mache mir manchmal Vorwürfe deshalb. Allerdings war die Geburt auch mies, mit 26h Wehen, am Ende PDA und dann mit Notkaiserschnitt, weil er ein Sternengucker war und ich ihn nicht mehr drehen konnte. Die Osteopathen sagen manchmal, dass eine Regulierungsschwäche daher kommen kann. Wie war das denn bei Euch?
Wir hatten eine Hebamme hier, die nach dem "Artgerecht-Ansatz" ausgebildet ist, zur Schlafberatung. Die sagt: Herzlichen Glückwunsch - alles normal ... Babys sind Traglinge seit Jahr Millionen und sie sind clever, dass sie nur getragen schlafen, weil sie damit ihr Überleben sichern. Meine Logik wär dann - mit zunehmender Autonomie oder Mobilität, wie Krabbeln, müsste es peut a peut besser werden.
Ich sage mir immer: Wenn das Urvertrauen in mich wächst, wird er irgendwann loslassen
Liebe Grüße
Guten Morgen 🌻
Das hört sich spannend an, da werde ich später mal nach googeln. Danke. 😊
Ich habe das Gefühl, dass viele Menschen (insbesondere Mamis) sich nichts unter dieser hohen Sensibilität vorstellen können. Ich habe mich vor einigen Wochen extrem mit dem Thema "High-Need-Babies" beschäftigt und belesen und bin mir inzwischen sicher, dass unsere Tochter zu diesen Kindern gehört. Selbst unser Kinderarzt bestätigte zumindest die Hypothese, dass unsere Kröte hochsensibel ist und einfach ungemein viel fordert. Nur wer solche Kinder nicht kennt - und zwar im eigenen Umgang - der kann damit nicht viel anfangen. Wir machen mit unserer Kleinen mittlerweile einige Kurse. Ich gehe mit ihr zum PEKiP, FitDankBaby, aktuell noch Rückbildung und mein Mann geht mit ihr ins Wasser beim Babyschwimmen und wenn ich mich mit anderen Mamis unterhalte, können die wenigstens verstehen, wie unsere Kleine drauf ist. Manchmal wird man sogar nur schräg angeguckt, als ob man sein Kind nicht im Griff hätte. Die Hebamme von der Rückbildung meinte sogar letztens zu mir, ich würde die Kleine verwöhnen. Aber das ist Quatsch. Diese Leute wissen nicht, wie unfassbar fordernd sie sein kann und wie sie anfängt zu brüllen, wenn ich sie zum Beispiel in einer Müdigkeitsphase hinlege. Das geht wirklich auf keine Kuhhaut. Und dann immer diese tollen Ratschläge "Lass sie doch mal schreien, das schadet nicht." usw. Nein, ich lasse mein Kind nicht schreien und ich begleite es, so viel es das braucht. Egal ob beim Einschlafen, bei vielen und überfordernden Reizen oder wo auch immer. Nur wie gesagt, oft können Menschen, die selbst solche Kinder nie hatten, nicht nachvollziehen wie es mit so einem Baby zu Hause ist. Das ist nicht so locker-flockig, ich lege mein Kind hin und sie schläft dann zwei Stunden und ich kann in der Zeit was anderes machen. 🤷🏽♀️ Ich habe mittlerweile aufgehört, mich bzw. das Wesen unserer Tochter zu erklären. Sie ist, wie sie ist und wir lieben sie sehr. Entweder jemand hat ernsthaftes Interesse daran und dann bin ich gerne bereit, einen Einblick zu geben oder ich bin einfach still und kommentiere es nicht groß. Und das ist okay so.
Ja, das kenne ich zu gut. Ich kann meine Kleine nicht zum Schlafen einfach hinlegen. Mittlerweile sind wir zumindest an guten Tagen soweit, dass ich mich eine halbe Stunde aus dem Raum zurückziehen kann, wo sie schläft. An schlechten Tagen wird sie sofort wach und brüllt. Aber zum Schlafen einfach irgendwo hinlegen, geht hier null. Schon gar nicht in fremden Umgebungen, da wird eher alles inspiziert.
Dass Babies aber in den Schlaf begleitet werden müssen, ist ganz normal. Viele Babies lernen es mit der Zeit, sich von alleine so zu regulieren und beruhigen, dass sie in der Schlaf finden. So ist es bei unseren eben nicht. Die brauchen wahrscheinlich noch länger die Einschlafbegleitung. Aber das ist normal und evolutionär so vorgesehen. Meine Kleine schreit nachts manchmal plötzlich los, weil sie mich im Dunkeln nicht sieht und dann Angst bekommt.
Unsere Geburt war zwar anstrengend, aber in Ordnung. Ich lag 17 Stunden in den Wehen. Wir hatten auch eine Sternenguckerin, aber ich habe trotzdem normal entbinden können. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das die Kinder auf ihrem Weg ins Leben beeinflusst.
Ich glaube aber auch, dass mit zunehmender Mobilität die Mäuse etwas zufriedener werden. Zumindest so meine Hoffnung. Wir werden es dann sehen. Aber dass die Kinder Traglinge sind, stimmt ja auch. Von daher kann ich den Vorwurf "Du trägst das Kind zu viel." von vielen überhaupt nicht verstehen.
Ich wünsche euch einen tollen Sonntag! ☀️