Hämangiom-Betablocker oder warten?

Hallo,

Meine Tochter hat zwei Hämangiome (Oberschenkel und Lippe). Wir haben uns in der Uniklinik vorgestellt und es wurde wegen des Hämangioms an der Lippezu einer medikamentösen Therapie mit Betablockern geraten.
Bislang handelt es sich nur um ein kosmetisches Problem; es bestehen (noch) keine funktionellen Einschränkungen.
Wir fragen uns, ob es sich lohnt, die Entwicklung abzuwarten, da Betablocker bei einem kerngesunden Säugling natürlich erst einmal heftig erscheinen.
Andererseits haben wir Sorgen, dass doch irgendwann funktionelle Probleme auftreten und eine frühe Behandlung besser gewesen wäre.

Hat jemand Erfahrung mit Betablockern wegen Blutschwämmchen bzw. die Erfahrung mit Abwarten und könnte berichten?
Danke!

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Meine Tochter wird seit sie 3 Monate ist damit behandelt, sie hat ein Hämagiom am Rücken dass bei Geburt noch sehr klein war und dann aber gewachsen ist.
Heute ist unsere Tochter fast ein Jahr alt und wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie hat überhaupt keine Probleme mit dem „Saft“ und das Blutschwämmchen ist fast ganz verblasst.
Ich rate dir das schon zu machen, jeh größer es wird desto länger dauernd es bis es weg ist und gerade im Gesicht ist das nicht sehr schön. Kommt aber auch drauf an wie alt deine Tochter zurzeit ist, wenn sie noch sehr klein ist kann man natürlich auch noch etwas warten.

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Danke für deinen Bericht. Sie ist jetzt fast 5 Monate alt und sind bei der Lippe bei ca. 5 mm,am Oberschenkel gute 2 cm

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Hallo,
Bei meinem kleinen haben wir mit ca 4 Wochen 2 Hämangionme entdeckt .Eins hinterm Ohr und eins innen im Mundwinkel. Der KIA hat direkt gesagt erst mal abwarten, bei dem im Mund wäre es evtl. nötig gewesen was zu machen wenn es gestört hätte.
Inzwischen ist er 10 Monate.
Das hinter dem Ohr ist ganz weg und das im Mund ist zwar etwas größer als am Anfang aber stört immer noch nicht also beobachten wir es einfach weiter.
Solange es nicht stört würde ich das immer wieder so machen.

Gruß Sandra

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Hallo,

mein Sohn hat auch ein Blutschwämmchen und zwar am Oberkörper.
Es ist ca.2cm groß und erhaben,ein paar Tage nach der Geburt hat es sich gebildet.
Unsere Kinderärztin hatte uns zum warten geraten.
Inzwischen waren wir beim Spezialisten,Betablocker kämen für uns nicht in Frage,hätte ich aber auch nicht gewollt.
Wir haben uns dann für das Vereisen entschieden,da nach einem Jahr keine Veränderung sichtbar war.

Zum Glück war unser Sohn aber krank zum Termin,denn inzwischen verändert das Blutschwämmchen seine Farbe und wird blasser.
Vorerst haben wir uns nun entschieden zu warten.

Raten kann ich euch nichts,das müsst ihr am Ende selbst entscheiden.

Liebe Grüße,Nelly

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unser kinderarzt hat gesagt, im ersten jahr werden die tendenziell grösser, danach verschwinden sie häufig von alleine. würde da niemals etwas unternehmen, solange es nicht stört. ist allerdings bei uns auch nicht im gesicht und eher klein.

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Hallo,
meine Tochter hat es mitten auf dem Popo.
Im ersten Lebensjahr hat es sich gar nicht verändert, ist also auch nicht größer geworden.
Ungefährt mit 14 Monaten fing es an, blasser und flacher zu werden. Jetzt ist es nur noch ein leichter rosa Schatten und man spürt gar nichts mehr, wenn man drüber streicht.
Also wenn es nur kosmetisch ist, würde ich abwarten. Der KiA hat es ja wahrscheinlich eh unter ständiger Beobachtung.
Alles Gute #klee

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Hallo!
Bin gerade aus dem Kleinkindforum rüber gehüpft...unser Sohn hat ein Hämangiom über den gesamten linken Oberarm...wir waren in der Uniklinik und haben uns bezüglich der Betablocker beraten lassen...man sagte mir dort, dass sich ein Blutschwamm dieser Größe nie ganz zurück bildet, weder mit noch ohne Betablocker...dann machte der Arzt ordentlich Druck (in dem Sinne: wäre das mein Kind, würde ich Betablocker geben...sie müssen ihren Sohn ja erklären, warum sie ihm nicht das bestmögliche Ergebnis ermöglicht haben...) wir haben uns letzten Endes gegen die Behandlung entschieden...es gibt keine Beeinträchtigungen durch das Hämangiom und wir wollen ihm keine Batablocker geben um ein kosmetisches „Problem“ zu behandeln (wäre in unserem Fall ja ohnehin nur Ergebnis- Chirurgie)
Mittlerweile ist unser Sohn fast 2 und das Hämangiom bereits deutlich heller geworden!!! An einigen Stellen ist es schon komplett verblasst und unsere neue Kinderärztin geht davon aus, dass die Entwicklung so weiter geht und das nur ein Schatten auf der Haut zurückbleiben wird!

Alles Gute für euch!!!

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Hallo. Unsere Tochter hat seit der 3. Lebenswoche ein kleines Hämangiom mitten auf der Stirn. Wir haben anfangs zugewartet und als es die Tendenz zeigte rascher zu wachsen mit einer Betabkocker-Salbe 2x/Tag (off Label usw..) begonnen. Jetzt ist sie 7 Monate und das Hämangiom kaum mehr sichtbar und deutlich kleiner. Wir haben uns damals nach langem Überlegen und viel Literaturrecherche für eine Therapie entschieden, da die Rückbildungsphase der Hämangiome bis zum 7. Lebensjahr dauern kann ( ca 50% mit Narbenbildung abheilen) und zudem bis zum 1. Lebensjahr ein sehr rasches Wachstum gegeben sein kann. Im Gesicht wollten wir das nicht riskieren.
Folgende Leitlinie ist sehr empfehlenswert und hilft ev bei der Entscheidungsfindung: S2k-Leitlinie 006/100: Infantile Hämangiome im Säuglings- und Kleinkindesalter, awmf online. Nimmt auch Bezug auf Hämangiome der Lippenregion und damit verbundenen Komplikationen...Liebe Grüße.

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Vielen Dank für den Hinweis!
Nach einer Salbe mit dem Wirkstoff hatte ich auch gefragt, was die Ärzte der Uniklinik allerdings ablehnen, was an der Mundregion eigentlich logisch ist.
Wir haben in 14 Tagen einen Kontrolltermin, bei dem festgestellt werden soll, ob es in der kurzen Zeit gewachsen ist und in welche Richtung es wächst; in den Mundinnenraum wäre schlecht.
Die Befürchtung ist derzeit, dass Asymmetrien des Mundes entstehen oder bei einem schnellen Wachstum die Nahrungsaufnahme gestört wird und es dann medikamentös nicht mehr so schnell behandelt werden könnte

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Wenn es weiter wachsen sollte, ist es besser auf die Ärzte zu vertrauen und mit einer Betablockertherapie zu starten (dass Salbe an der Lippe nicht geht ist klar). Wir hatten damals mit der Hämangiomambulanz am Akh Wien (Heidelberg hätte ich auch überlegt) zwecks des Procederes gesprochen, nachdem der Kinderarzt zum Zuwarten geraten hatte und das entgegen der aktuellen Leitlinien war. Bei uns wäre, hätte die Betablockersalbe nicht gewirkt auch eine Laserung möglich gewesen (system. Betablocker wollte ich nicht, weil es klein war)....Vielleicht auch ansprechen, ob primär möglich...
Entsprechend der aktuellen Leitlinie: „Periorale Lokalisation kann zu Behinderung bei der Nahrungsaufnahme, zu dauerhaften Deformierungen der Lippen sowie Unterkiefer- und Zahnstellungsanomalien führen. Infantile Hämangiome in diesen drei Lokalisationen (Lippe, Nase, Ohr) führen bei Ausbleiben frühzeitiger Intervention am häufigsten aufgrund von Residuen zu sekundären chirurgischen Maßnahmen. Infantile Hämangiome in Problemzonen (Gesicht, Anogenitalregion), bei denen sich bei engmaschigen Kontrollen (Kontrollabstand 1 Woche pro vollendetem Lebensmonat) objektiv dokumentiertes Wachstum zeigt, sollen in diesem Frühstadium einer Behandlung unterzogen werden, um Komplikationen vorzubeugen. Dies gilt insbesondere und regelhaft für infantile Hämangiome im Augenbereich (drohende Sichtbehinderung), Lippenbereich (geringe bzw. langsame Rückbildungstendenz) und Nasenbereich (Nasendeformitäten - „Cyrano- Nase“). Im Einzelfall kann aufgrund des anamnestischen und klinischen Eindrucks auch eine sofortige Therapie ohne vorherige Kontrolle erforderlich sein.“

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Ich kann dir leider noch keine Langzeiterfahrungen mitteilen, aber normalerweise sind Hämangiome ungefährlich und daher wären Betablocker eine unnötige Belastung für so ein kleines Kind.
Meine Kleine hatte am Anfang nur einen kleinen Fleck (ca 1cm) am inneren Handgelenk, mit 1,5 Monaten hat es fast die gesamte Innenseite des Unterarms bedeckt. Das war erstmal schockierend. Seitdem ist es aber nicht mehr gewachsen. Nach einigen Recherchen und einem Gespräch mit dem Kinderarzt habe ich entschieden es nicht behandeln zu lassen, solange es keine gesundheitlichen Probleme deswegen gibt.