Ich muss mal eine Lanze brechen...

... für alle Eltern mit Schreibabys und/oder sehr sensiblen Kindern.

Nein, die Eltern denken sich das viele Schreien ihrer Babys nicht aus. Warum sollten sie? Nein, die Babys lassen sich nicht beruhigen. Ja, die Eltern tun alles, damit es den Babys gut geht. Sie machen (eigentlich fast immer) einen Spitzenjob. Schreibaby und "sensibel sein" ist nicht das Gleiche, geht aber oft zusammen einher. Ja, es wird irgendwann besser. Manchmal früher, manchmal später. Bei sensiblen Babys bleibt das "sensibel sein" meist ein Leben lang.

Ich finde es schade, das verzweifelte und verunsicherte Eltern noch mehr dadurch verunsichert werden, dass man sie und ihre Probleme nicht ernst nimmt oder kleinmacht. Das muss doch gerade in einem Forum, indem solche Themen häufig an der Tagesordnung sind, nicht sein!

Dieser Thread, in dem ich dafür belächelt wurde, dass ich meine Hummel als "hochsensibel" bezeichnet habe, hat mich zu diesem Post angeregt:
https://m.urbia.de/forum/9-baby/5323600-regulationsstoerung-wann-lernt-sie-es-sich-selbst-zu-beruhigen

Danke fürs Lesen.

Lg, babyelf mit babygirl (7 Monate)

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Natürlich gibt es solche Babys und ich bin von den Eltern schwer beeindruckt.

ABER: allein der Titel: JEDES Baby muss fremdreguliert werden. Das ist normal! Hatte ich dort auch geschrieben. Es werden eben auch völlig normale Verhalten direkt als Hochsensibel etc. Deklariert. Und das nervt und zieht auch die „echten“ Fälle in ein negatives Licht.

Meine Motte hat anfangs viel geschrien. Mehr als diese 3 Stunden an 3 Tagen blabla. Trotzdem kam sie mir nie als Schreibaby oder hochsensibel vor.

Denn sie ließ sich irgendwann beruhigen. Aber halt nur durch uns, nur auf uns und nur beim Tragen/Pezziball. Trotzdem empfinde ich ihr Verhalten als normal und nicht besonders.

Ein echtes Schreibaby ist in meinen Augen was anderes. Eher deine Beschreibung hier.

Motte ist 7 Monate und oh Wunder, ich muss sie „immernoch“ regulieren. Einfach, weil sie halt echt immer noch verdammt klein ist und ich hab nicht die Illusion, dass sich das so schnell ändert und „lernen“ muss sie es schon grade gar nicht.

Also Hut ab an alle Eltern mit hochsensiblen Kindern, aber einige („normale“) Eltern sollten auch mal die Kirche im Dorf lassen und ein Baby realistisch sehen. Dass es eben viel Nähe braucht, nicht einfach mitläuft und wir immer da sein müssen 🤷‍♀️

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In manchen Punkten gebe ich dir Recht. Nun mein ABER. 😉

Die TE hat ja nicht gesagt "ich habe mal gegoogelt und bin der Meinung, dass mein Baby eine Regulationsstörung hat", sondern ihre Hebamme hat dies zu ihr gesagt. Ich glaube, ihre Hebamme hat schon weitaus mehr Babys als wir gesehen und kann darüber eher eine Einschätzung treffen. 😉 Sicherlich kann sie auch total daneben liegen. Fakt ist jedoch, dass wir die genauen Umstände der TE so gar nicht kennen und es sich auch oftmals sehr schlecht beschreiben lässt.

Der Titel... Ja, nicht unbedingt gut gewählt, aber auch hier mein ABER: gibt man das Wort "Regulationsstörung" bei Google ein, kann man einen x-beliebigen Artikel auswählen. Wollen wir wetten, dass spätestens im zweiten Absatz geschrieben wird, dass sich solche Babys nicht selbst regulieren können? 😉 Nach Außen wird also immer suggeriert, dass es durchaus möglich ist.

Ich finde es ein heikles Thema. Aber der ein oder andere Kommentar war leider unterste Schublade. Und nein, damit meine ich nicht dich. 😉

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Ich wollte auch gar nicht zum Ausdruck bringen, dass die Te unrecht hat. So war es nicht gemeint, auch im anderen Thread nicht.

Nur eben erklären, warum bei dem Thema viele gleich so „gereizt“ sind.

Ein unhöflicher Ton geht trotzdem nicht, bei keinem Thema und der kommt auch hier leider viel zu oft. Da hast du Recht!

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Ich kann dich total verstehen. Ich hatte so ein Schreibaby und ich kann sagen, dass es sich die Jahre durchgezogen hat. Mittlerweile ist sie 18 Jahre alt und sie mag immer noch keine lauten Geräusche, viel Besuch etc.
Damals hat sie mir viele schlaflose Nächte bereitet. 6 Stunden einfach durchschreien hat sie locker geschafft. Nach 8 Monaten konnte ich nicht mehr und habe sie in ihr eigenes Zimmer zum geschlafen getan.
Auf diese Ruhe hatte sie wohl nur gewartet, seit dem hat sie nämlich durchgeschlafen.
Zum Glück habe ich jetzt genau das Gegenteil. Ich hatte vorher schon etwas Panik geschoben.

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Danke 💐

Unser war ein Schreikind bis zum ca. 4 Monat, einhergehend mit einer Regulations Störung.

Das Schreien haben wir überwunden, die Regulationsstörung kommt noch immer oft zum Vorschein.
Besonders die Blicke der Fremden sind dabei besonders Kraftezehrend und verletzend wenn er sich mal wieder so in Rage schreit, dass er blau anläuft... Manchmal sogar ohnmächtig wird.

Da liest man alles mögliche in den Gesichtern 😒

Aber auch das werden wir noch in den Griff bekommen 💪 😊

Liebe Grüße Katze 🐈 mit Räuber 👨‍👩‍👦 an der Hand (16 Monate alt 💗)

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Irgendwie tut es mir gerade gut zu lesen, dass man nicht allein ist. Bei uns ist die Situation ähnlich, wenn auch kürzer am Anfang. Immer wieder kommt die Störung aber durch. Wir haben gerade mit knapp 13 Monaten eine Art „Rückfall“ und unser Sohn hatte jetzt wieder 2 unglaubliche Anfälle abends und einen beim Kinderarzt (die Gesichter Fremder waren dort besonders aufbauend). Toll, wenn der Kia einem zudem das Gefühl gibt, das Kind nicht „unter Kontrolle zu haben“, weil man es einfach durch gar nichts beruhigen kann in dem Moment, obwohl sein Gesicht schon lila wird. Nichts! Ich war richtig fertig nach dem Termin 😔
Aber auch wir wachsen an dieser Situation und sind lange nicht so gestresst wie in der Anfangsphase.

Wir schaffen das 😄

Liebe Grüße,
Lilly

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Fühl dich gedrückt.

Natürlich schaffen wir das 😁

Da hilft nur ein dickes Fell zulegen. 🙈

Ich bin ganz dankbar, dass ich eine Kinderärztin habe, die dafür wirklich Verständnis hat. Sie hat mich auch damals ins SPZ überwiesen (mit der Diagnose Schreikind und Regulationsstörung), bevor es richtig Schlimm wurde. .
Dort wurde mir geholfen, vor allem damit umzugehen. Und je lockerer ich wurde, umso entspannter wurde auch unser Sohn.

Seine "Anfälle" ( schreien und so lange die Luft anhalten bis er dunkel blau anläuft) haben wir leider immer noch zwei bis dreimal in der Woche. Je nach Tagesform...
In Ohnmacht gefallen ist der Gott sei Dank erst zweimal, aber das hat auch gereicht. Dennnoch muss ich jederzeit weiterhin damit rechnen 😒
Es ist anstrengend und stößt auf viel Unverständnis, gepaart mit wirklich manchmal blöden Ratschlägen, aber man wächst ja an seinen Aufgaben.

Hergeben würde ich meinen Räuber trotzdem nie wieder. 🥰

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Du hast ja geschrieben "Der Text könnte meine Hummel beschreiben."
Das beteutet für mich du hast deine hummel in den Text wiedererkannt. Wenn auch nicht 100% aber zum großen teil. Warum dich manche angehen verstehe ich nicht. Sie hätten ja auch genauso gut die TE angehen können... "nur" weil du das wort hochsensibel benutzt hast??? Ich verstehe es einfach nicht.

Wollte mal meine Gedanken loswerden und dir mitteilen.

Liebe Grüße mama🐭 mit 🌞schein

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Ich verstehe vollkommen, was du meinst und sowas können nur die Eltern als lächerlich abtun, die sowas nicht kennen. Diese Verzweiflung, weil man spürt, mit dem Kind stimmt was nicht oder man nicht weiß, wie man ihm helfen kann.

Unser 2. Kind (4) war schon als Baby sehr schnell überreizt, ihm war rasch was zu viel, Babygruppen gingen nur kurzzeitig (maximal 30 Minuten), danach nur noch Gebrüll. Seine heißgeliebte Trage war immer sein Rückzugsort und er lebte monatelang darin, auch weil er nicht abgelegt werden wollte.
Was durfte ich mir damals alles diesbezüglich anhören 😭.
Auch heute ist er noch so. Wenn es zu laut wird (Kiga), dann fühlt er sich unwohl, braucht einen Rückzugsort oder vertieft sich ins Puzzeln 🧩.
Wir müssen mit ihm in einem SPZ vorstellig werden, um zu gucken, ob er evtl eine Wahrnehmungsstörung hat und warum er immer noch nicht so spricht wie Altersgenossen.

Er ist nach wie vor sehr feinfühlig, reagiert stark auf kleinste Veränderungen.
GsD sind Kind 3 und 4 „normal“ 😅.

Alles Gute für euch und lass dich nicht ärgern/verunsichern von denen, die keine Ahnung haben.

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Unsere größte hat ab der Geburt 18-22h nur geschrien und nie geschlafen. Nur im Auto... wenn wir gefahren sind.

Tja, sie hat Autismus... und rückwirkend hätte man es schon früher bemerken können.

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Ja, leider wird das von vielen Müttern mit „normalen“ Babys einfach nur belächelt bzw du als Mutter als Unfähig dargestellt. Wenn man selbst nicht in so einer Situation war/ist, kann man es einfach nicht nachvollziehen. Mein Sohn war auch ein Schreibaby mit Regulationsstörungen (diese hat er heute noch mit 2,3 J.). Er hat von 7 Uhr bis 21 Uhr gebrüllt. Mit wenig kurzen schlafpausen (natürlich nur in der Trage). Ich habe eine Freundin mit eben „normalem“ Kind, welches 1 Jahr älter ist. Sehr häufig habe ich mir dann anhören dürfen: du musst lockerer werden, er muss halt auch mal schreien, er muss lernen zu warten etc. Dass ein Schreibaby aber nicht schreit wie ein normales Baby, sondern tatsächlich so sehr brüllt dass es meist keine Luft mehr holt und blau wird, wusste sie schlicht weg nicht. Und diese Situation hatte sie auch nie mit ihrem Kind. Nun habe ich mein zweites Kind. Das absolute Gegenteil. Ein „normales“ Baby. Und nun weiß ich, hätte ich nur sie, könnte ich es vermutlich auch nicht nachvollziehen wieso sich die Mutter so „anstellt“. Es ist leider traurig, dass man immer nur in seinem Horizont lebt und nicht mit anderen einfach mitfühlen kann. Oder noch schlimmer, das einfach nieder macht was für jemand anderen ein großes problem ist. Ich konnte mit 3-4 std schreien irgendwann sehr gut umgehen, da ich es einfach gewohnt war. Ich war die Ruhe weg. Während andere Mütter nach 10 min schon total gestresst und verschwitzt waren, wenn das Baby mal nicht gleich ruhig war wenn der Schnuller im Mund war. Dennoch habe ich nie darüber gelächelt oder gesagt jetzt stell dich nicht so an, das ist ja noch gar nichts. Denn diese Mütter waren es eben nicht gewohnt und kannten es so nicht.

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Genau so ist es. Ich würde den Krümel nicht als Schreibaby oder als hochsensibel bezeichnen, aber er hat täglich seine Schreistunden, in denen einfach nichts hilft. Zum Teil wird er blau und holt keine Luft mehr dabei. Was wurden wir dafür schon belächelt, wenn wir das erzählt haben. Wir sollen uns doch nicht so anstellen, jedes Baby weint mal usw. Bis wir dann mal Tonaufnahmen davon verschickt haben oder die Leute es live erlebt haben. Da haben sie aber blöd aus der Wäsche geguckt und wussten nicht mehr was sie sagen sollen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das mit einem echten Schreibaby ist. Und wenn man dann noch nicht einmal ernst genommen wird, na vielen Dank auch..

Nach dem was man immer so von dir liest, machst du das toll mit deiner Hummel. Lass die Leute einfach reden.

Liebe Grüße

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Wow, sind wir schon so weit, dass wir uns hier ständig rechtfertigen müssen🤮 echt schade.. egal was du sagst, es wird immer Kritiker geben.. sag ruhig hochsensibel! Wenn es für dich das passende Wort ist, um dein Kind zu beschreiben, dann ist das so! Lass dir doch nichts aus oder einreden.. und dich schon garnicht verunsichern. Ich glaube dir! Ich nenne es anspruchsvoll.. kreativ oder?😜immer her mit den Kritikern vonwegen: jedes Baby hat doch Ansprüche😒 ich würde jetzt sagen: piiipt euch! 😘 Aber dann werde ich wieder gesperrt🤫😏 Ich war selbst so ein Baby, was ohnmächtig wurde vor lauter schreien.. Passt doch, bin nicht auf den Mund gefallen😎 meine Kleine hat zu Beginn nichts gepasst: keine Trage, kein Kiwa oder MC oder pucken oder S2S oder stillen oder schnuller, Kurse, schlafen, egal was.. wollt ihr mir sagen: ja, ist doch ganz normales Baby.. ist euers auch so? Nein? Was gibts denn da zu reden?!.. lasst doch die reden, die was davon verstehen.. so und jetzt immer her mit den Cybermobbern😂🤘🏽Vor allem die, die jetzt wissen, dass sie gemeint sind: der ist für euch😘