Das ist eine sehr schwierige Frage, weil sie teilweise beschämend ist und für viel Unverständnis und Verurteilung sorgt.. nehme ich an.
Aber tatsächlich ist es bei uns so. Es gibt Momente da bin ich so genervt, dass ich die Fassung verliere, dabei ist meine Tochter eigentlich ein sehr liebes und unkompliziertes Baby. Es gibt nichts was das rechtfertigen würde und trotzdem bin ich überfordert, traurig etc. Ich bin alleinerziehend muss ich dazu sagen, das spitzt die Situation teilweise zu. Der ständige Druck und Stress mit meinem Ex und die Schlaflosigkeit.
Ich schlage sie nicht, soweit kann ich mich beherrschen, aber es gab Situationen da hab ich sie recht grob ins Bettchen ‚geworfen‘ und sie angeschrien. Dann weint sie natürlich noch mehr, und ich weine dann auch.
Ich habe mich natürlich schon öfters gefragt warum ich das tue.. es hat ja keinen positiven Effekt, sie wird ja dadurch nicht ruhiger, eher im Gegenteil..
Für mich ist das in dem Moment aber wie ein Ventil meinen Frust loszuwerden (auch wenn mein Frust danach und auch längerfristig viel höher ist) es ist aber einfach komplett irrational.
Ich bin einfach so enttäuscht, weil ich durch sie an die Grenzen meiner Fähigkeit zu lieben, stoße. Zu meinen Partnern war ich bisher immer sehr liebevoll. Ich kann viel Nähe zulassen. Ich dachte so würde ich mich meinem Kind gegenüber auch verhalten, aber es fällt mir bei ihr irgendwie schwerer. Ich habe nicht das Bedürfnis sie ständig zu tragen und zu umarmen oder mit ihr zu spielen. Ich habe nicht dieses Nähebedürfnis, wie ich es normalerweise kenne, wenn ich liebe oder verliebt bin. Sobald ich sehe, dass sie sich selbst beschäftigt bin ich erleichtert. Teilweise schleiche ich an ihr vorbei, damit sie’s nicht merkt und nach mir ruft. Während ich das schreibe, merke ich wie schlimm das klingt.
Ich frage mich ob es allen Müttern so geht, ob jede schon mal grob geworden ist..
Und wenn ja, wie geht man damit dann richtig um? Noch ist sie ja zu klein, um es ihr zu erklären. Ist es überhaupt sinnvoll, sie direkt danach wieder zu umarmen, oder würde sie das noch mehr verstören? Ich habe ja Angst, dass das für noch mehr Verwirrung sorgt. Das führte also bisher dazu, dass ich ihr unmittelbar danach noch mehr aus dem Weg gehe und erst einige Stunden später mit ihr kuscheln kann.
Seid ihr manchmal grob zu euren Babies?
Ich finde, du solltest dir ganz schnell ein anderes Ventil suchen!
Für mich wäre das schon zu viel, dieses "ins Bett werfen", daraus könnte evtl später mehr werden.
Evtl Familie/Freunde/Babysitter?
Damit du mal 2 Stunden was für dich alleine machen kannst, zum Sport gehen kannst, oder oder...
Was ist mit dem Vater, nimmt er sie gar nicht? Also findet kein Umgang statt (auch wenn es bei dir Zuhause ist)?
Dass du sie danach noch weitere Stunden "meidest" klingt auch nicht gesund? Sie wird etvl ein falsches Bild von Nähe/Liebe haben (wie alt ist sie?).
Hast du in deiner Nähe Mamitreffs oder Krabbelgruppen etc? Vielleicht wäre das schon eine Hilfe/Ablenkung/Ventil für dich.
Bitte versuche dieses Verhalten ganz abzustellen, schreien geht ja noch (vielleicht ins Kissen reinschreien in Zukunft?), aber nichts körperlich grobes.
Erstmal finde ich es sehr mutig von Dir hier zu schreiben! Und Du kannst Stolz darauf sein erkannt zu haben, dass Dein Umgang Deinem Kind gegenüber nicht gut ist.
Ich kann Dich total verstehen wenn es um Stress, Wut, Trauer, Zorn, Überforderung geht, doch alles rechtfertigt nicht dein Verhalten.
Dein Baby hat nur DICH, DU bist ALLES für Dein Kind. Ohne Dich wäre es nicht lebensfähig und Du bist der Mittelpunkt, der Mensch den es liebt. Bitte gehe so nicht mit deinem Baby um.
Wenn es mir zuviel wird verlasse ich für einen kurzen Moment den Raum, hole tief Luft, und gehe wieder als liebenswürdige Mama zu meinem Kind. Ich weiß! Es ist schwer. Bitte hole Dir Hilfe. Es gibt so so so viele Anlaufstellen, die wollen Dir nichts böses.
Puh, das hört sich für mich danach an als wenn du dringend Hilfe brauchst. Und zwar am besten welche die dich bei der Versorgung der Kleinen entlastet, aber auch psychologische, wenn du das Gefühl hast keine Nähe zulassen zu können.
Hallo,
du wirkst absolut reflektiert und scheinst die Auswirkungen deines Handelns zu erkennen.
Die Situation hört sich für mich für euch beide unerträglich an. Ich denke, du solltest dir sehr schnell Hilfe suchen; so möchtest du sicher nicht weitermachen.
Das hört sich jetzt platt an, aber du machst einen intelligenten Eindruck und bist sicher in der Lage, dir passende Anlaufstellen zu machen und konstruktiv an der Situation zu arbeiten.
Ich möchte dein Verhalten nicht werten, aber so geht es nicht hunderten anderen Müttern. Dieses Verhalten ist ungesund und gefährdet dein Kind. Handle schnell, zu euer beider Wohl.
Hallo!
Ich finde deinen Post so unglaublich mutig!! Und ja, ich habe meine kleine auch schon mal etwas härter aufs Sofa oder ins Bett abgelegt. Und ich hab sie auch schon angeschrien. Das sind Momente in denen weiß man einfach nicht mehr weiter. Man ist hilflos. Tut alles... einfach nur alles für das kleine Wesen und schafft es nicht. Ich hatte Anfangs ein Schreikind. Und einen zweijährigen mit zuhause. Es war eine harte Zeit. Schlafen nur in der Trage. Es war Hochsommer... Abends mind. 3 Stunden Schreiphase. Ich bin eine sehr liebevolle Mama (behaupte ich jetzt mal) aber man kommt einfach an seine Grenzen. Ich hatte das in der schwierigen Zeit ca 5x dass ich sie angeweint habe. Es war pure Verzweiflung. Jetzt gottseidank gar nicht mehr. Die kleine ist 4,5 Monate alt. Falls es sich hochschaukelt verlasse ich den Raum.
Fühl dich wirklich gedrückt! Es wird besser!! Und ich denke nicht dass du eine Behandlung brauchst. Sowas zu sagen finde ich wirklich hart. Du bist auch nur ein Mensch. Und ich habe allerhöchsten Respekt vor dir dass du das alleine packst!! Vielleicht hast du Verwandtschaft die dich mal ein paar Stunden entlasten? Das wirkt oft schon wahre Wunder ❤️ Alles liebe
Mein Sohn hat mich anfangs an den Rand meiner Belastbarkeit gebracht, weil er täglich Stunden um Stunden geschrien hat und sich durch nichts beruhigen ließ. Gerade weil ihm meine Nähe gefühlt „egal“ war und er mich immer weggestumpt hat, nie auf meinem Arm schlafen wollte etc. war es für mich eine sehr schwierige Situation. Ich habe mich richtig ohnmächtig gefühlt. Ein einziges mal habe ich ihn tatsächlich auch etwas grob in sein Beistellbett gelegt (geworfen aber nicht) 😔 Hatte danach natürlich sofort ein sehr sehr schlechtes Gewissen und habe ihn an mich gedrückt und geküsst.
Was für mich tatsächlich sehr gut funktioniert hat, war das Baby sicher abzulegen und den Raum für eine Minute zu verlassen und mal einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich würde mir an deiner Stelle auf jeden Fall Hilfe holen. Jmd., der mal auf deine Kleine aufpasst und du dich „abreagieren“ kannst in Form von Sport, Spaziergang... was auch immer dir gut tun würde. Gibt es da eine Möglichkeit? Familie/Freunde vielleicht? Es muss ja nicht immer der Partner sein.
Und Respekt, als Alleinerziehende wäre ich damals glaube ich komplett untergegangen. Ich mag mir das gar nicht vorstellen, wenn ich so zurück denke.
Alles liebe Dir 🍀
Hallo
Also ich bin auch öfter "genervt" von meiner Tochter.
Aber ich könnte sie nicht anschreien oder sie ins Bettchen schmeißen..
Ich habe immer im Hinterkopf "sie ist doch ein Baby, sie hat ja noch überhaupt keine Ahnung"
Aber ich zeige schon des öfteren das ich genervt bin wenn ich nicht weiter weiß.
So schlimm finde ich deine ehrlichen Worte gerade nicht.
Ich Frage mich gerade nur, denn irgendwie lese ich das hier so raus als würde dieses Gefühl "liebe" fehlen
Liebst du deine Tochter denn überhaupt?
Hallo, bitte bitte hol dir umgehend Hilfe, wende dich an pro familia oder die Caritas / Diakonie. Tu es für dein Baby und tu es auch für dich. Das kann sonst echt schnell eskalieren, wenn es schon damit anfängt, dass du das arme mäuschen grob ins Bett wirfst.
Wenn du dich wieder hilflos fühlst, dann leg dein kleines auf den Boden oder ins Bettchen und verlasse den Raum . Schrei oder weine und hol tief Luft. Und dann nimmst du sie wieder hoch und tröstet sie weiter . Und ignorierst sie bitte nicht stundenlang. Sie bekommt da ein ganz falsches Bild von der Mama - Tochter - Bindung. Ich fand deinen Text sehr schlimm zu lesen, da blutet mir mein Mama - Herz. Natürlich mutig und gut, dass du deine Situation erkennst. ..
Ich bin selbst oft allein mit meinem Sohn, mein Mann ist oft 2 Wochen am Stück auf Montage, ich bin auch manchmal "genervt oder überfordert" , aber würde meinen Engel NIEMALS grob ins Bett oder aufs Sofa "werfen" . Was ist mit dem Vater , findet denn gar kein Umgang statt ? Großeltern , Freunde ? Ich kann immer meine Mutter und Schwiegereltern um Hilfe fragen , das ist sehr wichtig um mal Luft zu holen, Energie zu tanken. Gibt's in deiner Nähe keine Nachbarschaftshilfe? Zb Frauen, die sich ehrenamtlich als "Oma" anbieten? Erkundige dich bitte. Aber mach was gegen eure Situation.