Zu wenig Zeit? Wie gehts euch mit 2 Kids?

Hallo,

mein Mann arbeitet tagsüber, ich bin mit meinen beiden Söhnen ( 2 Jahre, 6 Monate)tagsüber "allein". Immer wieder habe ich den Gedanken, ob ich den Jungs überhaupt gerecht werden kann. Neben Haushalt, Einkauf, Kochen,... versuche ich meine Zeit einigermaßen gerecht zwischen den beiden aufzuteilen. Aber dennoch schlecht sich immer wieder der Gedanke ein, ob ich denn die jeweiligen Interessen, Bedürfnisse,.... richtig umsetze, ob sich wohl hoffentlich keiner der beiden zurückgesetzt fühlt.

Der Große ist ein extremes Papakind und bei ihm versuche ich immer wieder am Ball zu bleiben, um nicht noch mehr abgeschrieben zu sein. ( Besuchen auch 1x die Woche einen Spielekurs zusammen)
Beim Kleinen möchte ich dieser extremen Papabezogenheit "vorbeugen", wenn man dies überhaupt kann.
Ich versuche, beiden emphatisch und zeitnah gerecht zu werden, aber immer wenn ich mich um die Bedürfnisse des Einen kümmere, habe ich ein schlechtes Gewissen dem Anderen gegenüber. Der Kleine muss dann manchmal einfach auf seiner Decke meckern oder ich reagiere beim Großen manchmal vielleicht etwas gestresst, wenn ich etwas zum 5. Mal wiederholen muss.

Geht es euch auch so?
Leidet der Kleine darunter, wenn ich mich einfach nicht immer intensiv mit ihm beschäftigen kann? Ich lasse ihn meckern - nicht schreien.

Wurde das 2. Kind bei euch ( bei wem es auch so ist) auch ein Papakind?

Lg Zauberfee

1

Hi!
Ich befinde mich in einer ähnlichen Lage, nur sind meine beiden mädls (2 1/2 und 6 monate).
Die große war vor der Geburt der kleinen mehr auf mich bezogen, wobei papa auch immer hoch im Kurs war. Nach der Geburt der kleinen war sie dann eher auf ihren Papa bezogen, mittlerweile ist es so wie vor der Geburt der kleinen.
Ich finde es auch manchmal schwierig mich zwischen den beiden zu teilen.
Die große zieht halt auch viel Aufmerksamkeit auf sich und manchmal habe ich die Angst, dass die kleine zu kurz kommt. Sie quengelt dann auch öfter mal auf der Decke, wenn ich gerade das Chaos der großen beseitigen muss oder essen für die große machen muss, usw. Andererseits muss die große auch oft warten, wenn ich gerade mit der kleinen beschäftigt bin. Die kleine schläft untertags auch nur auf mir. Das macht es auch nicht gerade einfacher. Zum Glück kann die große sich schon lange gut selbst beschäftigen, sonst wüsste ich gar nicht wie das funktionieren könnte.
Ich glaube so geht es jedem der mehr als ein Kind hat.
Sie müssen halt lernen auch mal zurück zu stecken, anderseits haben sie auch so viel von einander. Ich könnte manchmal fast heulen, wenn ich sehe wie die große mich nach macht wenn sie sich um die kleine kümmert und die kleine sie dabei so anstrahlt wie sonst niemanden.
Man kann nur versuchen sein bestes zu geben, beiden gerecht zu werden. Aber ich denke, wenn man sich schon so eine Frage stellt, dann beschäftigt man sich eh schon damit und tut eh schon sein bestes.
Lg

2

Man kann nur versuchen allen gerecht zu werden. Einer muss halt dann mal meckern. Ich hab 2,5 jährige Zwillinge und meine Tochter ist dazu noch körperlich behindert und benötigt dementsprechend mehr Aufmerksamkeit. Da muss ich immer schauen das ich meinem Sohn gerecht werde, der sich aber sowas von in der Trotzphase gerade befindet 🙈

3

Hallo,

man kann sich nicht zerteilen, das geht nicht.. einer wird immer "zu kurz " kommen..
der grosse kommt leider noch zu kurz, da ich ihn auch zur zeit sehr selten ins bett bringen kann, beim spielen muss ich oft unterbrechen, weil ich stille.. ich versuche zwar jede freie minute mit ihm zu verbringen aber es klappt halt nicht. aber es tut der beziehung widerum keinen grossen abbruch, finde ich..

der alltag mit der kleinen ist auch anders und auch da empfinde ich, das ich weniger zeit mit ihr habe.. aber ich denke, das auch das reicht, da sie sich super entwickelt.. wenn sie zu wenig körperkontakt hat, teilt sie das auch gut mit😋

und wenn ich sehe, wie stolz der grosse bruder auf seine kleine schwester ist, er sie auch trösten will oder mit ihr kuschelt, hab ich alles richtig gemacht😅 ich hoffe das bleibt noch lange so und es dauert bis die kleine schwester nervt🤪

also wir können nur versuchen alles richtig zu machen, ohne uns zu zerreißen, am ende jammert immer einer😅 bleibt leider nicht aus... 😉

alles gute

4

Guten Morgen,

vielen Dank für eure netten Antworten! Ich sehe, es geht euch allen ähnlich im Alltag. Das beruhigt mich :-)

Ich wünsche euch allen nur das Beste und viel Spaß mit euren Zwergen :-) LG Zauberfee

5

Uns geht es hier ähnlich. Wir haben eine Tochter (2 Jahre, 4 Monate) und einen Sohn (16 Wochen). Bei uns ist es definitiv eher das Baby, das öfter zu kurz kommt. Er hat ein sehr friedliches Gemüt und es macht ihm meist nichts aus, auch mal allein herumzuliegen.
Unsere Tochter kam kurz vor der Geburt in die Trotzphase und fordert dadurch eben sehr viel Aufmerksamkeit. Dazu ist sie zu klein, um wirklich Verständnis aufzubringen, wenn ich den Kleinen mal stillen oder beruhigen muss und deshalb keine Zeit habe. Sie war vor der Geburt schon ein Mamakind, nach der Geburt wurde es dann noch mehr, aber jetzt darf Papa wieder mehr machen. Ich hoffe ein bisschen, dass der Kleine ein Papakind wird, sonst muss ich mich bald wirklich in zwei Hälften teilen. 😅
Also ja, ich habe auch oft ein schlechtes Gewissen beiden Kindern gegenüber. Ich denke, das ist normal, gerade bei so einem kleinen Altersabstand. Man kann nur sein Bestes geben, perfekt wird man es aber nicht hinbekommen.

6

Hallo Zauberfee,
meine Jungs haben den gleichen Abstand wie deine.
Manchmal geht es mir wie dir, dass ich denke einer muss immer zurückstecken, vor allem wenn der kleine zahnt oder der geosse sich beim ausprobieren doch mal weh tut. Aber der Grosse geht morgens für einige Stunden in Kindi, da hat der Kleine mich dann für sich alleine. Und wenn wir den Grossen dann abholen, dann muss der Kleine eben auch mal bissel warten und meckern (wobei er das auch gerne mit seinen Spielsachen macht 😅)
Im Grossen und Ganzen ist mein Grosser aber total verständig und beschäftigt sich auch gut alleine mit lego etc, wenn ich z.B. stille. Sonst sind wir viel gemeinsam auf dem Boden und der Grosse teilt (noch?) super gerne sein Spielzeug mit dem kleinen Bruder 😍 da kann ich mich dann auch sehr gut mit beiden gleichueitig beschäftigen

7

Mein Großer ist gerade 5 geworden, die Mittlere 3 und die Kleine ist 1,5 Jahre alt. Man wird ihnen nicht vollends gerecht. Auch wir Mütter müssen zurückstecken und die Väter auch. Natürlich ist es nicht schön, wenn man warten muss und manche Wünsche halt gar nicht umzusetzen sind, aber ich denke dass es sehr gut ist mit solchen Kompromissen leben zu lernen. Niemand soll untergehen oder übersehen werden, aber Kinder profitieren von Geschwistern eben weil die Einzelkindzeit damit vorbei ist.

Dein Baby ist noch ganz klein, aber wenn deine Kinder älter werden, dann wirst du ihnen zwar auch nicht unbedingt mehr gerecht (eher weniger), aber sie haben sich. Es ist so schön, wenn sie miteinander spielen, kuscheln und sich sagen, dass sie sich gegenseitig lieb haben.

Ich denke wir müssen aufhören immer allen gerecht werden zu wollen. Unsere Kinder profitieren davon, wenn sie uns Mütter nicht immer als Alleskönner erleben, sondern lernen auf alle Familienmitglieder Rücksicht zu nehmen.

8

Hallo!

Auch euch danke ich vielmals für eure ausführlichen und lieben Antworten. Anscheinend hat ja tatsächlich jede Mama immer wieder das Gefühl, dass mindestens ein Kind zu kurz kommt. Dachskind hat das wie ich finde sehr schön geschrieben- man sollte aufhören, jedem immer gerecht werden zu wollen :-)

Danke euch nochmals! :-)