Baby 6 Monate - können wir noch in die schreiambulanz?

... mein Baby ist 6 Monate alt und ich mit den Nerven am Ende. Ich habe schonmal hier gepostet und fand es sehr traurig, dass einige Damen meinten, mein Baby würde sich normal verhalten.

Ganz kurz; ich will auch garnicht lange ausholen:
Mein Baby wurde per Kaiserschnitt geholt und schreit seitdem sie 5/6 Wochen alt ist bis heute extrem viel. Extrem viel gleich = 3-4 Stunden am Tag und regelrechten Wutausbrüchen.

Ich versuche meinem Baby ein Leben wie Gott in Frankreich zu geben- es isst schon schön Beikost, trinkt gut, nimmt ordentlich zu, wir gehen viel spazieren, ich achte auf müdigkeitszeichen und sie ist laut Kinderarzt kerngesund.

Ich mach mir trotzdem extreme Vorwürfe, ob ich etwas bei ihr nicht erkenne, ob sie was hat!!

Sie lacht auch abundan. Wir haben einer strikten tagesablauf, der Tv läuft nicht usw.

Die Bauchschmerzen haben wir auch überstanden. Das war ein harter langer Weg.

Es ist schwierig für mich zu sagen, ob sie derzeit Zähne bekommt- denn sie schreit ja schon seit Monaten so extrem- man sieht nichts und man fühlt sich nichts am Zahnfleisch.

Jedenfalls mache ich mir starke Sorgen um mein Baby!
Ich glaub, wenn man mir sagen könnte:
Das ist ihr Charakter - dann könnte ich damit leben.
Kann das sein? Kann sie so temperamentvoll sein?

Im ctg damals ging auch schon häufig der Alarm los- weil sie so wild im Bauch tobte.

Ist es zu spät für die schreiambulanz? Ich dachte immer, wir kriegen das in den Griff- dem ist nicht so.

Würde mich sehr freuen; wenn ihr mir helfen könntet

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Oh je, da machst du ja was mit... Wir hatten auch ein Schreikind, aber zum Glück war der Spuk nach etwa 2,5 oder 3 Monaten vorbei. Wir waren bei einer Schreiambulanz und ich meine mich daran erinnern zu können, dass man mit Kindern bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr kommen darf. Das war vom DRK. Ich würde es auf jeden Fall probieren.

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Ich kann dir keinen praktischen Tipp geben. Aber zu spät für die Schreiambulanz ist es nicht. Im Gegenteil: nach 6 Monaten wird dann wohl mal gründlicher geschaut und nicht alles auf „ist eben so die ersten drei Monate“ geschoben. Trau dich und hole dir Hilfe, schon alleine, dass du beruhigter bist.

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In welchen Situationen weint dein Baby? Meine (6 Monate) hat auch extremen Schreianfall, sobald sie tagsüber zum Schlafen hingelegt wird.
Das schlaucht extrem. Wobei hier auch der 3.Zahn kommt. Aber war auch vorher so.

Egal, wie und wann man sie hinlegt. Zuvor ist einfach Drama. Man könnte meinen, ich foltere mein Kind😭

Manchmal mache ich mir auch Vorwürfe, ob ich etwas übersehe und ihr was fehlt. Wenn noch Schlafmangel dazu kommt, ist die Situation einfach nur noch nervig und bin doch auch ab und zu etwas wütend, dass sie sich so benimmt. Und dann habe ich ein schlechtes Gewissen wegen diesen Gefühlen😂
Ich bin da am Ende des Tages echt kaputt. Aber dann hat man ja auch nachts "Dienst".

Ich hoffe einfach, dass es demnächst besser wird😂
Kann dich also sehr gut verstehen.

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Ruf da an und versuche Dir Hilfe zu holen. Normal ist es nicht, dass Dein Kind durchgängig so viel weint! Klar, man findet immer einen Grund, irgendein Schub, Blähungen, Zähne... Mit 6 Monaten wollen viele sich schon mehr bewegen als sie können, dann kommt Frust dazu! Aber so durchgängig finde ich das nicht normal! Und selbst wenn ihr nichts findet, können die Dir sicher helfen das Du besser damit zurecht kommst! Meine beiden Schwestern hatten Schreikinder, bei beiden wurde erst sehr spät (mit 1 Jahr), die Ursache gefunden, beide Kinder hatten heftige Schmerzen durch Blockade! Eine von beiden musste sich vom Kinderarzt sogar anhören sie hätte keine Bindung zum Kind weil sie ja nicht stillte... Warst Du schon BEIM Osteopathen? Das würde ich Dir sonst ans Herz legen! Ich drück Dir die Daumen das Du Hilfe bekommst, das erste Jahr soll doch schön in Erinnerung bleiben 😘
LG Carina mit ❤️4 Jahre und 💙 4 Wochen

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Hallo!
Ich kann mich an das andere Posting erinnern, ich fand es da auch schade, dass gefühlt jeder meinte, es sei "normal". Ich kann dich total verstehen (habe selbst ein Schreikind, zum Glück mittlerweile die schlimmste Phase überstanden...sie ist bald 1 Jahr alt).
Ich glaube, das Thema kann nur jemand nachvollziehen, der das Gleiche durch hat. Bei mir im Rückbildungskurs hat auch jeder gemeint ein zumindest anspruchsvolles Kind zu haben und dass dies und das ja normal sei... keines dieser Babys war ansatzweise wie meins und ich habe 4 Kinder, nur das jetzige ist so....Ich glaube auch nicht, dass irgend eine Mutter leichtfertig sagt, sie habe ein Schreikind - das ist ja nichts, womit man prahlt, sondern eine traurige Erkenntnis, die einem schwer fällt.

Besser wurde es bei uns erst mit Vojta (Physio) - Oder das war Zufall. So genau kann mir das keiner sagen, eine echte Diagnose haben wir nicht.


Ich möchte dich gerne bekräftigen zur Schreiambulanz zu gehen, gerade jetzt mit 6 Monaten. Wenn nach 3 Monaten der Spuk vorbei ist, ist es ja oft nicht nötig mit der Schreiambulanz, aber wenn nach einem halben Jahr keine Besserung in Sicht ist, ist man in der Ambulanz gut aufgehoben.

Ich wünsche Euch alles Gute und starke Nerven!

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Es ist ja auch das normal, was man als normal empfindet.

Meine hat auch die ersten 6-7 Monate viel gebrüllt. Mit 7,5 Monaten wurde es besser, seit sie krabbeln und sitzen kann und seitdem ist sie viel entspannter.

Aber DU bist am Ende, also hol dir Hilfe. Egal ob dein Baby jetzt normal ist, oder nicht. Denn du verlierst ja nix :)

Würde auch einfach in der Schreiambulanz anrufen :)

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Wir sind sogar erst mit 8 Monaten zur Schreiambulanz gefahren, weil man uns immer wieder gesagt hat das sei "normal". Irgendwann (nach einer Stunde Babyschwimmen) hat mich meine Hebamme mal beiseite genommen und mir gesagt "Es ist NICHT normal. Such dir Hilfe!"

Bei der Schreiambulanz in der Uniklinik haben 3 Ärzte unsere Hummel angeschaut (Kinderarzt, Orthopäde, Psychologe). Letztendlich konnten organische Ursachen ausgeschlossen werden. Im Gespräch mit der Psychologin kam heraus, dass sowohl ich als auch meine Mutter sehr sensibel sind und die Kleine ebenfalls in die Richtung tendiert. Also könnte man sagen es ist ihr Charakter... was es leider oft nicht besser macht 😅🙈.

Bei uns wurde es mit dem Schreien besser, als die Hummel lernte mit uns zu kommunizieren (mit dem Finger zeigen, "da" usw.). Sie hat aber immer noch recht krasse Episoden, die wohl tatsächlich ihrem Wesen zuzurechnen sind.

Lg, babyelf

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Dankeschön. Vielen Dank für deine Antwort.
Wir hatten gestern Abend noch einen Kinderarzt Termin. Die kleine wurde nochmal untersucht.
Hab dem Arzt alles beschrieben, was mir einfach so aufgefallen ist und er hat uns jetzt nochmal eine neue Nahrung verordnet.
Aptamil Anti Reflux Nahrung . Er tippt auf einen ausgeprägten reflux bei meiner Maus.. das könnte auf das viele schreien hindeuten.

Wenn es das wirklich ist, wäre ich sehr überrascht, denn wir haben so viel andere Dinge schon probiert. Ich glaub, sie hat schon 5 Nahrungen mittlerweile durch (natürlich in Absprache mit dem Kinderarzt)... wenn das dann immernoch nicht besser wird, müssen wir genauer untersuchen, denn es gibt immer exotische Dinge laut Kinderarzt........

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Ohhh ja hört sich an wie es bei uns war... bei uns war es ein Kaiserschnitt....er hatte wahrnehmungsstörung und hat sich deshalb nie wirklich ablegen lassen erst ab ca 10 Monate würde es besser und das war kurz nach dem wir bein osteupathen waren und der meinte nur er hatte sozusagen eine Blockade gehabt und konnte sich nie richtig entspannen. Ab da an wurde es "etwas " Einfacher. Ich habe mit der Zeit auch gemerkt je mehr man sich mit "VESUCHT" HAT SO gut es geht mit abzufinden und war etwas entspannter desto besser wurde es. Bei uns war es wenn wir von den Schlafzeiten leicht abgewichen sind oder die Reize und Eindrücke am Tage zu viel waren. Oder bei Menschen Mengen bzw Leute zu ihm kamen was er n7cht wollte. Mit der Zeit hab ich eibfach gemerkt das er hochsensibel auf viele Sachen reagiert. Versuch eibfach mal zu beobachten bei was er immer weint...bei uns war es meistens auch erst bemerkbar sobald wir zu Hause waren... ich hoffe ich konnte ein wenig helfen 😊

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Das tut mir sehr leid und ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Vorab aber glaube ich, dass das was du beschreibst nicht unbedingt normal ist. Aber normal ist eine breite Spanne... jeder Mensch ist eben anders.
Unsere Tochter ist auch genau 6 Monate alt. Sie hat die ersten 3-4 Monate auch sehr viel geschrien, vor allem abends diese typischen Stunden. Das war echt eine harte Zeit und ich bin so froh, dass es nicht mehr so ist. Mit ca. 2 Monaten wurde es abends besser aber tagsüber war sie teilweise auch noch sehr anstrengend. Mit 4,5 Monaten war das dann eigentlich komplett weg und sie weint heut nur noch, wenn sie übermüdet ist oder mal schlecht drauf, sich weh getan hat oder Ähnliches aber nicht mehr dieses stundenlange Geschrei ohne ersichtlichen Grund. Bis vor einigen Wochen ist sie noch nachts mal aufgewacht und hat richtig geweint aber das haben wir momentan auch überstanden.
Sie ist allgemein aber auch ein sehr forderndes Baby, dass man nicht allein auf eine Decke mal länger als 5-10 Minuten legen kann und sich dann stundenlang selbst beschäftigt 😂 und sie ist ungeduldig und auch ein Sturkopf. Von wem sie das wohl hat...
ich denke, vieles ist „normal“ aber dass sie in dem Alter wo sie schon so viel checken und man sie gut beschäftigen kann (auch wenn es anstrengend ist) noch so weinen wie du das beschreibst, glaube ich ist nicht unbedingt „normal“.
Warst du denn mir ihr beim Osteopathen? Ich kann dir Chinesiologie (Gehirn-Ausrichtung) empfehlen. Außerdem haben wir Erfahrungen mit der Geburtsnachstellung gehabt (grade bei Kaiserschnitt Kindern interessant und zu empfehlen!). Und ich kenne auch 2 Schreikinder bei denen es damit besser wurde. Und ja, auch bei uns wurde es dadurch besser. Also keine Ahnung, ob sie auch deshalb ruhiger geworden ist. Manche sagen das ist Schwachsinn aber das sehe ich nicht so!
Alles Gute