Bisher haben wir immer nur Deutsch gesprochen, obwohl mein Mann und ich beide je eine Fremdsprache können. Da wir jedoch untereinander Deutsch sprechen und wir uns dadurch am besten ausdrücken können, haben wir uns gegen die Fremdsprachen entschieden. Jetzt bin ich mittlerweile nicht mehr so ganz davon überzeugt😬
Würde es reichen, wenn ich zbsp. einen Tag komplett in der Fremdsprache spreche, um meiner Tochter die Grundlagen der Sprache mitgeben zu können? Auf Deutsch möchte ich definitiv nicht verzichten.
Bilingual - wieviel reicht aus?
Nein das reicht nicht aus. Es muss mindestens einer von Euch *konsequent* mit dem Kind in der anderen Sprache sprechen. Ich schaffe es leider auch nicht... aber wenn ihr doch beide die Sprache beherrscht dann gewöhnt es euch an... das Kind wird es Euch später danken
Wir können zwar beide die Sprache, aber verhandlungssicher bin weder ich noch mein Mann. Und das ist auch nicht die beste Grundlage für die Erziehung und Beziehung mit einem Kind. Aber wenn es eine Möglichkeit gibt, ihr die „Basics“ beizubringen, dann möchte ich die Chance nutzen..
Wenn man nicht sehr fließend/verhandlungssicher bzw. muttersprachenniveau spricht wird im Allgemeinen davon abgeraten bilingual zu erziehen, da Aussprache und Phonetik einfach nicht 100% korrekt sind.
Wenn man das trotzdem machen möchte, was ha jedem zusteht, dann muss einer von euch konsequent die Fremdsprache sprechen, also auch du mit deinem Mann wenn das Kind anwesend ist. Immer wieder hin und her zu springen wird nicht empfohlen. Letztendlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden und so tun wie er es für richtig hält.
Ich habe bspw ein Fremdsprachenstudoum absolviert mit diversen Auslandsaufenthalten, spreche aber trotzdem nicht diese Fremdsprache mit meinem Kind, da ich weiß, dass ich Phonetik etc einfach nicht wie ein Muttersprachler vermitteln kann, auch wenn meine Aussprache mitunter besser ist als bei manch anderem.
Ist es wirklich eine Fremdsprache oder eure jeweilige Muttersprache?
Ihr könntet sogar dreisprachig erziehen. Mutter spricht Sprache A, Papa Sprache B und gemeinsame Familiensprache und Umgebungssprache Deutsch.
Wir haben uns z.B. dafür entschieden, dass wir ausschließlich Deutsch reden und bei den Großeltern dann die Muttersprache, die nicht Deutsch ist.
Einfach aus dem Grund, da wir unsere Muttersprache nicht perfekt beherrschen und wir ihr nichts falsch beibringen wollen.
Da wir sehr oft auch bei ihren Großeltern sind, scheint es für uns so zu passen.
Sehen wir dann in 1-2 Jahren, ob es Früchte trägt😁
Mehrere Sprachen sind toll. Aber nur, wenn es sich um Muttersprachen handelt. Fremdsprachen haben eine andere Qualität. Da fehlen die Emotionen hinter der Sprache.
Ja es ist die jeweilige Muttersprache und wir beherrschen sie beide nicht genug gut. Bei den Bilderbüchern bin ich zum Teil schon raus mit dem Wortschatz.. bei meinem Mann dasselbe.. Erst dachten wir auch an seinen Vater und meine Tante. Sein Vater spricht aber nur sehr beschränkt mit ihr (Babysprache🙄) und meine Tante lässt sich letztendlich kaum blicken.. das bringt so leider nichts.
Dann würde ich darauf verzichten... ich kenne eine Familie die wollten ihren Kindern so Englisch beibringen, aber es hat nicht geklappt, sie konnten es einfach nicht gut genug.
Damit die Kinder die Sprache lernen müssen sie die Sprache immer hören und zwar in allen Situationen: Bilderbuch erzählen, Streiten, Diskutieren, sie müssen dich sehen wie du mit anderen in dieser Sprache sprichst. Das scheint mir bei die alles nicht gegeben.
Mein Cousin spricht mit den Kindern Italienisch und seine Frau Französisch. Sie wohnen in Frankreich. Die 4 jährige spricht aber natürlich viel französisch, da sie in Frankreich leben... also sie müssen da wirklich konsequent sein.
Hallo,
ein Tag wird da nicht reichen. Kinder lernen es am besten, wenn sie es im Alltag immer wieder selbstverständlich hören.
Meist funktioniert es super, wenn ein Elternteil komplett die eine Sprache spricht mit dem Kind und der andere Elternteil die andere.
Aber auf jedenfall sollte es jeden Tag zu hören sein für das Kind.
Man kann natürlich auch immer wieder wechseln, aber es kann sein, dass die Kinder dann verwird sind oder Ähnliches.
Lg
Achso und am Besten ist es natürlich, wenn die Sprache dann auch die Muttersprache ist.
Ich habe beim Kinderarzt mal ein Elternpaar erlebt. Die Mutter hat konsequent mit ihrem Kind nur Englisch gesprochen und der Vater nur Deutsch. Der Junge konnte gut unterscheiden und hat je nachdem in Englisch oder Deutsch geantwortet. Die Eltern untereinander haben nur Deutsch gesprochen.
Man muss also auf nichts verzichten.
Ich müsste auf die Deutsche Verständigung mit meinem Kind verzichten. Das möchte ich auf keinen Fall. Bei Deutsch bin ich zu 100% mit dem Herzen..
Ohne Muttersprachniveau wird das nichts. Insbesondere, wenn es nichtmal zum erklären von Bilderbüchern reicht.
Das ist es eben. Ich kann mich im Alltag gut verständigen. Aber es fehlt mir viel Wortschatz und verhandlungssicher bin ich auch nicht. Dennoch kann ich mich im Heimatland tiptop verständigen. Was ja schon auch cool ist..
Bei Migrantenkindern rät man den Eltern inzwischen davon ab, mit ihren Kindern deutsch zu sprechen.
Es gibt zuviele Fehler und das „Sprachohr“ kann sich nicht richtig entwickeln.
Daher: lieber Geld in die Hand nehmen und nicht selber pfuschen.
Hallöchen,
Also wir machen das auch nicht konsequent bzw. mein Mann! Es fließt zwar die Muttersprache im Alltag mal mit ein aber er spricht nicht dauerhaft seine Muttersprache. Unsere Tochter lernt trotzdem sehr gut, versteht und spricht zumindest schon alltägliches. Umso älter sie wird, umso mehr möchte sie wissen und üben. Das macht mein Mann dann auch.
Lg
Spricht dein Mann beide sprachen täglich mit ihr?
Ja deutsch und spanisch.....
Ich kann nur davon abraten, mit dem Kind in einer Sprache zu sprechen, in der ihr euch nicht absolut sicher fühlt.
Bei einfachen Konversationen fällt das vielleicht noch nicht auf - wenn dein Kind dich fragt, welche Farbe der Ball hat zum Beispiel - aber es wird ja älter und irgendwann werden eure Gespräche komplexer, abstrakter, emotionaler. Da wäre es schwierig, wenn du dann jedes Mal die Sprache wechseln müsstest.
Der Wortschatz ist oftmals gar nicht das Problem, sondern die Grammatik. Ein Kind, das in seiner Erstsprache unsichere grammatikalische Regeln abspeichert, hat schon ein schlechtes Fundament, wenn es um den Erwerb weiterer Sprachen geht. Das wieder zu korrigieren, kann schwierig werden.
Ich kann aber absolut verstehen, wenn man diesen Teil seiner kulturellen Identität weitergeben möchte. Das ist ja auch etwas sehr schönes.
Eventuell könnt ihr euch von euren Familien Kinderlieder in der Muttersprache beibringen lassen. Oder ihr besorgt euch Kinderbücher; die gibt es teilweise auch zweisprachig, ich hatte mal ein Deutsch-Türkisches Buch mit ganz vielen Bildern und Begriffen.
Dir Grammatik und Aussprache beherrsche ich gut. Ich kann sogar schreiben und Bücher lesen in der Sprache und habe ich auch eine Zeit lang viel. Fehlende Wörter habe ich dann im Kontext verstanden. Aber aus dem Repertoire könnte ich die jetzt nicht abrufen. Zbsp. Nilpferd, Elefant, Strauss.. dasselbe in der Küche, im Haushalt, in der Botanik, Bürokratie und Politik, Beziehungen usw.. die klassischen Wörter, Hund, Katze, Maus, Esel, Teller, Löffel, Gabel etc. die kann ich und die könnte ich ihr kostenlos mitgeben. Nur wie mache ich das richtig?
Kinderlieder und solche Dinge finde ich irgendwie unwichtig, die hatte ich auch nicht und kann die Sprache „sprechen“..
Das Gehirn lernt Sprache über Reimeörter und Lieder einfach sehr gut, deswegen mein Vorschlag. Du hast sicher auch noch den ein oder anderen jingle aus der Werbung von vor Jahren im Kopf, sowas setzt sich einfach fest.
Wenn du sagst, dass du mit Aussprache und Grammatik kein Problem hast, hapert es dann nur am Wortschatz? Ist absehbar, dass du in dieser Sprache in nächster Zeit auf Muttersprach-Niveau kommen wirst?
Du sagst, du könntest die Basics vermitteln. In der Erstsprache braucht es aber mehr, da wie schon gesagt dein Kind von diesem sprachlichen Wissen auch die Regeln für andere Sprachen und andere Konzepte ableiten wird. Das wird jetzt sehr fachlich, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, was ich meine.
Nur aus Interesse: um welche Sprache(n) geht es denn?
Also bei meiner Freundin, die nach Spanien auswanderte, reichte der tägliche Kindergartenbesuch (5 Stunden) pro Tag, um perfekt Spanisch zu lernen.
Aber da sie in dem Land leben, "badet" deren Kind ja auch außerhalb des Kigas in der Sprache. Zuhause sprachen sie weiter Deutsch. Mittlerweile sprechen sie aber meistens alle Spanisch.
Also einen Tag pro Woche? Ich schätze mal, du musst dann wenigstens ein paar Stunden täglich mit dem Kind sprechen...
Hmm ja kann ich mir vorstellen, dass das Kind das schnell gelernt hat. Aber wenn ich als Mutter 5 Stunden eine fremde Sprache spreche und dann wieder Deutsch, ist doch auch seltsam.. keine Ahnung, was der richtige Schlüssel ist, ohne dass ich das Deutsch komplett aufgeben müsste😬
Jay schwierig.Es gibt sicher tolle Bücher zu dem Thema :) Vielleicht da mal informieren!
Also ich würde meiner Tochter auch gerne meine Muttersprache. näherbringen. Aber bis auf einige Gedichte und Lieder, die ich noch gut kenne lasse ich da die Finger von. Mein Freund spricht die Sprache nicht. Ich finde man sollte nichts erzwingen, sondern es so handhaben, dass es sich natürlich anfühlt. Meine Mutter redet mit ihr fast ausschließlich russisch. Und mein Vater auch. Sie sieht sie zwar selten, aber das ist ok. Die Kultur und die Traditionen kann man auch vermitteln ohne, dass sie die Sprache sicher kann. Wenn ich selbst sie nicht sicher kann, warum muss es meine Tochter dann. Bei Gedichten und Liedern finde ich ist das was anderes. Wenn man die aus der eigenen Kindheit kennt ist das ja natürlich. Und man kann da auch selbst besser dahinterstehen.
Bei uns wäre es tatsächlich „nur“ die Sprache.. Kultur, Tradition sind überhaupt nicht meins und Kinderlieder und solche Dinge kenne ich nicht. Aber die Sprache kann ich, weil das die einzige Form war, mich aufs Nötigste zu verständigen. Also wirklich nur basics, wie Grammatik und Alltägliches. Immerhin etwas.. was du sagst, gefällt mir aber gut.. es muss sich natürlich anfühlen.