Krippe vs. Tagesmutter

Hallo Forum, mich würden Eure Ansichten und Argumente pro und contra Krippe oder Tagesmutter interessieren. Ich hätte hier die Möglichkeit, ganz in der Nähe einen Krippenplatz zu bekommen (für Knirps ab 18 Monate, dann aber mehr oder weniger Vollzeit). Andererseits gibt es in meinem beruflichen Bekanntenkreis eine Tagesmutter, die schon viele Kinder meiner Kollegen betreut hat. Ich habe mit ihr noch keinen Kontakt aufgenommen, weil ich innerlich sehr RIchtung Krippe tendiere.

Was für mich bis jetzt für Krippe spricht:

-Betreuung garantiert, da im Falle einer Erkrankung noch genug Personal vorhanden wäre, anders als bei der Tagesmutter. Wenn diese ausfällt, habe ich ein grosses Problem (ich habe in meinem Beruf fixe Urlaubszeiten und kann nichts spontan nehmen, was über 2-3 Tage geht).

- gesundes, frisch gekochtes Essen ist in dieser Krippe Programm. Hat eine Tagesmutter immer Zeit zum kochen? Und wer passt in der Zeit auf die Kinder auf?

-Krippe hat einen grossen Garten zum spielen, sie machen auch Waldausflüge.

-das Kind ist nicht auf eine einzige Person fixiert und wird nicht nur einem einzigen Einfluss stark ausgesetzt (schwer zu formulieren und zu erklären, ich weiss). Eine Tagesmutter würde da schon viel mehr Bezugsperson sein, mit allen Vor- und Nachteilen.

Was sind eure Argumente/Erfahrungen in die eine oder andere RIchtung?

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Mit 18 Monaten würde ich der Krippe den Vorzug geben, dass klingt wirklich gut und würde auch Deine Ansprüche als Mama (Job) abdecken

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Aha, also Tagesmutter wäre für ältere Kinder eher gut? Interessant.

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Nee für kleinere ;-) Meine Meinung, je größer, desto mehr "Trubel", soziale Kontake, wechselnde erzieher, mehr Kinder

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Hallo,

bei uns steht aktuell die gleiche Entscheidung an. Die Maus wäre dann 15 Monate alt.

Pauschale Argumente für / gegen tue ich mir schwer. Vieles ist halt wirklich abhängig von der konkreten Krippe / Tagesmutter.

Bei uns würde die Krippe eher städtisch liegen. Ja, es gibt einen Spielplatz aber mehr drum herum ist nicht. Die Tagesmutter ist auf dem Dorf, hat einen großen Garten, hinter dem Haus fangen Felder und Wald an.

Frisches Essen gibt es bei beiden. Die Tagesmutter kocht soweit es geht abends vor.

In der Krippe gibt es auch nur eine Erzieherin als Hauptbezugsperson. Da ist für mich kein großer Unterschied zur Tagesmutter. Wichtig ist mir dass die Hauptbezugsperson ähnlich tickt wie ich, ähnliche Werte und Vorstellungen hat. Banal gesagt...wenn es jeden Tag Schokolade gibt bin ich nicht einverstanden und habe ich ein Problem mit.

In der Krippe muss ich durchgehend den Vollzeitplatz bezahlen, auch wenn später die Großeltern einen Teil der Betreuung übernehmen wollen. Die Tagesmutter kommt mir da entgegen und rechnet nur die genommenen Stunden ab. Die Tagesmutter wäre bezüglich der Betreuungszeiten auch flexibler; nach Absprache mal eine Stunde länger ist kein Problem.

So wäre die Lage bei uns.

Dass die Krankheitsvertretung in der Krippe gewährleistet ist ist ein großer Pluspunkt.
Allerdings ist der Lärmpegel in einer Krippe nicht zu unterschätzen. Das stört manche Kinder. Anderen ist es egal.

Interessant wäre vielleicht noch zu überlegen was für den Arbeitsweg günstiger liegt.

Wenn für dich die Krippe vom Bauchgefühl das Richtige ist dann mach das. Du kennst dein Kind und weißt ob es sich da wohlfühlen könnte. Ansonsten guck dir bei Interesse die Tagesmutter auch noch mal an, lern sie kennen und hör dir ihr Konzept an. Aber nur weil andere Kinder sich dort wihlgefühlt haben muss es für euch nicht das Richtige sein.

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Naja, Bauchgefühl habe ich noch keins, erstes Kind und erst 6 monate alt, da kann ich schwer einschätzen, was besser funktioniert. Zeitliche Flexibilität wäre ein riesen Pluspunkt für Tagesmutter, aber ich fürchte, sie macht genau so um 18 Uhr Schluss wie die Krippe auch.

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Ich sehe die Punkte die du schreibst zu 100% genauso und würde mich definitiv für die Krippe entscheiden! Meine Maus geht auch in die Krippe seit sie 18 Monate alt ihr und genießt es sehr!

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Es kommt echt sehr auf die tagesmutter und krippe darauf an. Ich kenne mehrere tagesmütter die die den job ernst nehmen kochen jeden tag frisch und gehen jeden tag raus und unternehmen auch viel mit den kids und haben auch einen eigenen garten der abgezäunt ist.
Es gibt natürlich auch schwarze schafe da würde ich mein kind niemals hingeben. Das gleiche bei den krippen. Wenn ich aber eine gute tagesmutter kenne würde ich mein kind auf jeden fall zur tagesmutter geben.

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100% pro Krippe.
Vor allem nachdem ich vor ein paar Wochen eine Tagesmutter rauchend mit nem Babycabrio, in dem 6 Kleinkinder saßen, auf dem Wochenmarkt gesehen habe. Das würde bei einer Betreuung in einer Krippe niemals passieren!
Außerdem sind in einer Krippe nur Pädagogische Fachkräfte und Tagesmutter kann man über ein kurzen Lehrgang werden.

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Ich gehe davon aus, dass die Tagesmutter, die ich erwähnt habe, schon ganz in Ordnung ist, wie gesagt, sie hat die Kids mehreren Arbeitskollegen gehabt. Mir geht es hier mehr um grundlegende Sachen.

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Huhu #winke

Unsere Töchter Frida (3) und Kethe (5) wurden beide im Alter von 8 Monaten bei unserer Tagesmutter eingewöhnt. Die Tagesmutter war für uns eine sehr gute Möglichkeit die Betreuungszeiten unserem Arbeitsleben anzupassen. Da ich selbst Lehrerin bin, bin ich eigentlich an meine Arbeitszeiten gebunden, aber während der Zeit in der ich beispielsweise die Abiturklausuren korrigiert habe, hatte ich dann doch die Option unsere Töchter täglich zwei Stunden länger bei ihr zulassen, damit ich die Zeit mit meinen Kindern intensiver nutzen kann und nicht arbeiten muss. In einer Krippe ist man da meistens nicht sonderlich flexibel. Unsere Tagesmutter hatte maximal vier Kinder gleichzeitig in der Betreuung. Für unsere Kinder war es übrigens die beste Entscheidung: Hier hatten sie die Tagesmutter als Bezugsperson, diese ist auch nie gewechselt. Frida und Kethe fassen beide schwer Vertrauen und benötigen dafür sehr viel Zeit.
Die beiden wurden von montags bis mittwochs von mir um 07:30 Uhr zur Tagesmutter gebracht und ich habe sie eigentlich regulär um 14:00 Uhr wieder abgeholt. Donnerstags und freitags wurden sie erst um 09:30 Uhr von meinem Mann zur Tagesmutter gebracht, da er dann erst später in die Kanzlei musste. Unsere Tagesmutter hatte in ihrem Haus ein Spielzimmer und ein Schlafzimmer für die Kinder während der Betreuung. Zudem hat sie jeden Tag frisch gekocht, während die Kinder im Schlafzimmer Mittagsschlaf gemacht haben. Und auch ein Garten mit Sandkasten, Rutsche und Schaukel war vorhanden.

Frida ist seit August 2019 im Kindergarten, im September ist sie drei geworden. Mittlerweile ist sie im Kindergarten einer Erzieherin gegenüber offen, den anderen beiden aber noch sehr verschlossen. Kethe ist seit August 2017 im Kindergarten und ist auch im September 2017 drei geworden. Kethe hat fast ein Jahr gebraucht um sich im Kindergarten wohl zu fühlen. Mittlerweile kommt sie aber auch mit dem ganzen Trubel gut klar.

Ich persönlich denke, dass es sehr abhängig vom Kind ist, ob eine Tagesmutter oder die Krippe sinnvoll ist. Wir sind mit der Tagesmutter sehr gut gefahren, weil es für unsere Töchter die richtige Entscheidung war.

Hab einen sonnigen Tag! :-)

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Ich glaube das kommt sehr auf die Tagesmutter an aber wie du schon geschrieben hast, dein Kind ist nur ihr und dem was sie für richtig hält "ausgesetzt", während es in einer Krippe doch etwas anders läuft. Großtagespflege wäre für mich persönlich noch ein Zwischenoption.
Ich kenne eine Tagesmutter, die hat in der Schwangerschaft geraucht und während des Stilles Wein getrunken - für mich absolut verantwortungslos. Dazu dann noch andere Dinge.. puh, da würde ich mein Kind nie lassen.. Ja wir Eltern sind auch nicht immer perfekt, aber gerade als Tagesmutter müssen gewisse Dinge stimmen. Daher haben wir uns für eine Krippe entschieden, sobald unser Kind 1,5 Jahre alt ist.

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Ich würde nach dem Betreuungsschlüssel und dem Eindruck gehen. Bei uns haben Tagesmütter 4-5 Kinder. Die Krippe hat einen Schlüssel von unter 2:1 bei den Kleinen. Was ich an unserer vom ersten Moment an faszinierend fand: es ist ruhig. Kein Brüllen Kreischen Quietschen. Es ist eine ganz ruhige angenehme Atmosphäre.

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Was ist ein Betreuungschlüssel?

Mit der Krippenleiterin treffe ich mich demnächst, aber ein Mitarbeiter meinte etwas von maximal 12 Kinder in einer Gruppe (altersgemischt). Sie sind aber nicht alle gleichzeitig da. In CH ist es üblich, dass die Kleinkinder nur 2-3 Tage die Woche fremdbetreut werden, bei mir werden es 5 Tage sein, aber unterschiedlich lang, nicht immer nur Vollzeit.

Ich hoffe eher auf mehrere halbe Tage und da ist es geschickt, dass die Krippe in fussweite vom Haus ist.

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So, dann antworte ich dir auch mal. Also, ich bin beides, Krippenerzieherin und Tagesmutter😉. Du hast ja schon viele Meinungen zu deiner Frage bekommen. Ich kann dir nur sagen, dass die abgebenden Eltern die familiäre Betreuung (Tagesmutter) begrüßen. Bei mir gibt es auch Angebote (individuell für das jeweilige Kind/ Entwicklungsstand), genügend Anregungen, die nicht überfordern (was in einer Krippe schon vorkommen kann). Ich würde an deiner Stelle mal in einer Krippe hospitieren und bei einer Tagesmutter. Danach kannst du deine Entscheidung sicher klarer sehen.
Viel Erfolg