Liebe Community,
Ich habe da mal wieder eine (vielleicht SiLoPo) Frage, die bereits in der Überschrift steckt.
Meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und ich stille sie von Geburt an nach Bedarf. Daher haben wir hier keinen festen Rhythmus, sondern mal sind es (eher selten) drei Stunden oder eben weniger.
Mein Gedanke ist jetzt, ob es für Ihre Entwicklung besser ist, wenn sie einen festen Rhythmus hat, man also versucht erstmal alle 2h anzulegen. Natürlich würde ich sie niemals hungern lassen,nur wenn es passt. Mit der Idee, dass das abstillen bzw. der Wechsel zur Beikost für sie leichter fallen könnte. Oder aber auch, dass es überhaupt einen Rhythmus gibt, der es ihr leichter macht.
Oder kann/sollte man bis zum Abstillen nach Bedarf stillen?
Bitte nicht falsch verstehen; mir persönlich ist es nicht wichtig und Stille wenn sie es braucht auch stündlich. Mir geht es wirklich nur darum, was besser für sie ist.
Oder ist das so eine Grundsatzfragen, bei der sich die Meinung teilen? Und man sollte es nach Gefühl machen, weil es keine Wissenschaft ist? 😁😆
Freue mich über jeden Meinungsaustausch und jede Erfahrung!
Liebe Grüße
Erstlingsmami
Stillen nach Bedarf vs. Feste Stillzeiten
Ich habe bis zum abstillen vor einem Monat nach Bedarf gestillt. Umstellung auf Flasche ging dann erstaunlich gut als Herr Wurm verstanden hat, dass in der Flasche essen ist 😅
Ich würde es immer wieder so machen.
Eigentlich sollte auch jeder Erwachsene essen wenn er hungrig ist, und nicht weil zwei Zeiger auf der Uhr nach oben zeigen.
Mein Sohn kommt auch mal nach 1 h wieder oder erst nach 3. Es ist einfach sehr unterschiedlich aber ich denke ein Rhythmus kommt irgendwann von ganz allein. Manchmal wollen sie ja auch einfach nur Nähe über das trinken.
Ich möchte das meine Kinder lernen zu essen wann sie hungrig sind. Ich möchte auch nicht das mein Kind ständig irgendwelche Snacks in der Hand hat, und mit Hursekringeln beruhigt wird. Das knüpft für meiner Meinung nach einen falschen Bezug zum Essen.
Selbst in der Krabbelstube dürfen die Kinder selbst entscheiden wann sie frühstücken wollen.
Es kommt früh genug da sie sich an andere anpassen müssen....
LG
Ich habe auch immer nach Bedarf gestillt und dann sagte die Kiä zu mir "Wenn Sie jetzt Beikost geben, dann ersetzen Sie bitte die Mittags-Stillmahlzeit durch den Mittagsbrei". Da habe ich erstmal herzlich gelacht. Hier gibt es keine feste Mittags-Stillmahlzeit (und auch keinen Brei 😅).
Unser Kind wurde dann gestillt, wenn er wollte und hat dann etwas zu essen bekommen, wann er Hunger hatte. Feste Zeiten haben sich dann nach und nach eingependelt, die fordert er aber ein. Kinder brauchen Strukturen, dass sehe ich auch. Aber Strukturen sind nicht an Urzeiten geknüpft. Ich esse auch nicht jeden Tag um die gleiche Uhrzeit und ich schlafe auch nur dann, wenn ich müde bin.
Also, wenn du nach Bedarf stillst, mach das auch weiterhin. Und wenn es Beikost gibt, ergibt sich alles von alleine.
Ich habe nach Bedarf die Flasche gegeben, bis mir aufgefallen ist, dass auf sämtliches Quengeln irgendwie mit Essen reagiert wird. Ich weiß nicht, ob hierbei nicht anerzogen wird, dass Unwohlsein mit Essen gelindert wird. Das verursacht mir aktuell etwas Bauchschmerzen. Solange ich da für mich keine klare Linie gefunden habe, wird weiterhin nach Bedarf die Flasche gegeben.
Seit einigen Tagen geben wir zusätzlich Mittagsbrei (bzw. fest auch das, was von unserem Essen babygerecht ist). Wenn sie nun also um 11 aufwacht und Hunger hat, ziehen wir unser Essen etwas vor, sodass es um halb 12/viertel vor 12 Essen für uns gibt. Kurz vorher bekommt sie ihren Brei und kann auch bei uns mitessen (ist organisatorisch momentan schwer, dass wir alle zeitgleich essen, wir sind da noch nicht so eingespielt). Dann bekommt sie um 11 keine Flasche, sondern wir lenken sie noch eine halbe Stunde ab. Das geht und das finde ich vertretbar, da sie eben nicht unzufrieden wirkt. Meistens versuche ich aber auch den Schlaf vorher zu timen, sodass sie pünktlich zur Essenszeit hungrig ist. Nach dem Brei wird mit Pre aufgefüllt. Sie ist also, egal ob sie viel oder wenig Brei bekommen hat, satt.
Durch diese feste Mittagsmahlzeit kristallisiert sich bei uns eine bessere Essenstruktur heraus und ich bin überzeugt, dass es, sobald wir die zweite Mahlzeit einführen, "feste" Essenszeiten gib. Feste Zeiten in Anführungszeichen gesetzt, da dies eben für das Mittagessen 12 Uhr plusminus eine Stunde bedeutet - der genaue Zeitpunkt ist dann eben vom Kind abhängig und davon wie schnell wir alles organisiert bekommen.
Das Argument, dass Babies essen und trinken sollen, wenn sie hungrig sind, verstehe ich total und kann das auch nachvollziehen, aber auf der anderen Seite äußert unsere Madame den Hunger nicht mehr so eindeutig, dass wir quasi immer die Flasche probieren und dadurch meiner Auffassung nach auch schnell Unwohlsein = Essen verknüpft werden kann, weswegen ich versuche einen Mittelweg zu finden.
So ähnlich handhaben wir das auch.
Wir haben es mit 4h ausprobiert. Aber nicht exakt auf den Stundenschlag, sondern wir halten uns offen, flexibel zu sein.
Tatsächlich musste ich in der Zeit dazwischen nur selten stillen. Ich habe ziemlich empfindliche Brustwarzen und hätte als regelmäßige Einrichtung nicht häufiger stillen können und wollen.
Wir hatten auch keine Probleme mit Koliken o. ä. – unser Kinderarzt vermutet, dass es damit zusammenhängt.
Naja, stillen ist ja nicht nur essen. Also ich trinke nach Bedarf, also darf mein Baby das auch 😉 feste Zeiten ergeben sich dann irgendwann automatisch, hoffe ich 😅
Die Große hat Fläschchen nach der Uhr bekommen,(+/-) weil die Ärzte es mir so gesagt haben und ich es nicht besser wusste ... nie wieder! Ich glaub, ich hab mein baby damals hungern lassen 😢
Einfach weiterhin nach Bedarf Stillen und die Beikost würde ich genauso anfangen. Natürlich ist das manchmal vom Timing nicht so einfach wenn es keinen ganz festen Rhythmus gibt.
Stillen nach Bedarf ist in meinen Augen wichtig weil die Kleinen ja manchmal auch einfach die Nähe brauchen oder vielleicht Durst haben.