Guten Morgen,
also mein 11 Monate alter Sohn ist seit ein paar Wochen super anhänglich geworden.
Er will nur auf meinem Arm sein. Wenn ich ihn auf den Boden setze, damit er spielt, krabbelt er mir sofort hinterher und streckt seine Ärmchen raus, damit ich ihn wieder hochnehme. Tue ich das nicht innerhalb der ersten 10 Sekunden, wird es sofort hysterisch und fängt das Schreien an. Er gibt auch nicht auf, bis ich ihn hochnehme.
Wenn ich z.B koche oder gerade die Wäsche mache, dann kann ich ihn halt nicht nebenbei noch tragen. Außerdem ist es mir beim Kochen auch zu gefährlich.
Naja, meistens kriegt er seinen Willen dann trotzdem, weil ich es nicht übers Herz bringe, ihn weinen zu lassen.
Er war bis dato noch nie ein anhängliches Kind. Hat sich meist allein beschäftigt und war auch nie unruhig.
Jetzt ist er aufeinmal das komplette Gegenteil!
Dann geht das alles auch jeden Tag schon gegen 05:00 Uhr Morgens los. Da wacht er auch, setzt sich in seinem Bettchen hin, hält sich an den Holzbrettern vom Bett fest und quengelt, bis ich aufstehe und ihn hochnehme.
Ganz ehrlich, das macht mich fix und alle!!
Jeden Morgen um 5 Uhr aufstehen und sich NUR mit ihm zu beschäftigen. Ich weiß, Babys sind nunmal ein Fulltime Job, aber das ist echt nicht mehr lustig.
Früher ist er auch immer Abends gegen 18/19 Uhr von alleine eingeschlafen, ohne das es Probleme gab und jetzt will er auch das nicht mehr.
Er sucht sich die Schlafenszeiten selber aus, hab ich das Gefühl. Mal ist es schon um 18 Uhr, dann um 19 Uhr, dann sogar mal 21 Uhr.
Ich leg ihn immer um die gleiche Zeit ins Bett, aber er quengelt/schreit dann halt einfach für ein paar Stunden und will nicht schlafen.
Meine Mutter meint, ich hätte ihn bisher sehr verwöhnt, weil ich ihn immer sofort hochgenommen haben, als nur das leiseste Quengeln zu Hören ware. Aber ich kann doch mein Kind nicht einfach schreien lassen... das bricht mir das Herz. Was sollte ich denn sonst machen?
So jetzt die Frage an euch: Er ist ja schon fast ein Jahr alt und die Erziehung sollte ja inzwischen auch in der Tagesordnung stehen. Aber wie genau sollte das eurer Meinung nach aussehen? Wenn er gefüttert, gewickelt und nicht müde ist, einfach mal quengeln lassen oder durchhalten? Abends sich a die Bettzeiten halten und ihn schreien lassen? Oh Gott, wenn ich das schon schreibe, blutet mir das Herz...
Wie ist es bei eich? Wie macht ihr das? Ist das bei euch nur eine Phase gewesen oder hat sich das Blatt einfach mal gewendet und dann wars halt so?
Brauche mal eure Ansichten
Ich verstehe gerade nicht, ob der kleine jedes Mal wirklich weint oder teilweise nur quengelt. Bei weinen habe ich immer sofort reagiert. Bei quengeln/meckern nicht. Den Tipp haben wir direkt am Anfang von der Hebamme bekommen und er war Gold wert, weil unsere Maus ewig viel gemeckert, aber eigentlich nie geweint hat. Das war ihre Art zu verarbeiten.
Also das würde ich immer wieder so machen und denke tatsächlich, dass es wichtig ist da einen Unterschied zu machen.
Du schreibst, dass der kleine fast ein Jahr alt ist. Um den ersten Geburtstag rum machen Babys nochmal einen riesigen Entwicklungsschub. Das anhängliche Verhalten kann also durchaus auch damit zusammenhängen. Dann hört es auch tatsächlich irgendwann wieder auf 😉
Und zum Punkt Erziehung: ich persönlich finde Erziehung super wichtig und wir haben auch schon sehr früh damit angefangen. Eben immer altersentsprechend. Allerdings würde ich nie das Bedürfnis nach Nähe erziehen. Das ergibt keinen Sinn. Wenn ein Kind Nähe braucht, dann ist das so und man sollte sie ihn geben. Aber eben lernen zu unterscheiden, ob das Kind weint oder nur meckert.
Wenn mein sehr gut laufendes Kleinkind aber zum Beispiel unbedingt ohne Buggy spazieren gehen will, nur um dann nach 2m wimmernd auf den Arm zu wollen, weil laufen ja so anstrengend ist, dann darf ich durchaus sagen, dass ich es auf den Arm nehme zum kuscheln, wir aber nicht den ganzen Spaziergang so machen. Da hat sie die Wahl zwischen selber laufen oder Buggy. Also kriegt sie die Nähe die sie braucht, aber ich erziehe auch gleichzeitig, dass nicht alles nach ihrem Köpfchen laufen kann.
Verwöhnt würde ich übrigens nie sagen, eher hat sich das Kind daran gewöhnt, dass etwas so und so funktioniert 😉
Hallo,
mein Sohn ist zwar noch nicht so alt, aber ich beschäftige mich viel mit Entwicklung und hab das mit der schwierigen Phase um den ersten Geburtstag auch schon oft gelesen.
Ganz spontan klingt sein Verhalten für mich total nach fremdeln! Es kann auch der Entwicklungssprung sein oder beides zusammen - so genau weis man das ja nie 🤷🏼♀️
Ich weiß wie schwer es ist, ich muss mir das in den sehr schwierigen Phasen auch immer sagen, aber ich kann dir nur raten es so anzunehmen wie es ist, und probieren jeden Moment das beste draus zu machen.
Ich wollte noch was zum schlafen und erziehen dalassen, weil ich das etwas anders sehe als meine Vorschreiberin.
Ja, Erziehung ist wichtig, allerdings denke ich dass diese so richtig erst später stattfindet. Ich beschäftige mich wie gesagt viel mit Entwicklung und Kinder können einfach recht spät erst kognitiv ihr handeln planen und die Folgen abschätzen. Die leben einfach jede Sekunde im hier und jetzt und lassen sich von ihren Bedürfnissen, zum Beispiel alles zu erkunden und neue Fähigkeiten zu perfektionieren, leiten. Sie können auch nicht unsere Perspektive einnehmen und uns somit nicht bewusst provozieren oder so. Das nur mal so allgemein 🙈
Dein Sohn scheint grad einfach - warum auch immer - ein starkes Bedürfnis nach Nähe zu haben. Da kann keiner was für und er entscheidet sich nicht bewusst dafür, schon gar nicht um dir das Leben schwer zu machen. Dieser Gedanke hilft mir zumindest immer ☺️
Ins Bett legen würd ich die Kinder tatsächlich auch erst, wenn sie müde sind. Ich persönlich halte gar nichts von festen Schlafenszeiten. Klar, so ungefähr wird sich das einpendeln, aber ich würde meinen Sohn nie ins Bett legen, weil eine bestimmte Uhrzeit erreicht ist und er aber noch nicht müde ist. Ich mein das machen wir doch auch nicht oder? Zumindest ich leg mich auch erst ins Bett wenn ich müde bin 🤷🏼♀️
Das mit dem meckern und weinen sehe ich aus so - meckern darf mein Sohn, wenn er weint greife ich spätestens ein!
Das ist bei uns momentan dasselbe, nur dass wir von woanders kommen. Sie war bis zu ihrem 9. Lebensmonat quasi permanent bei uns am Körper, weil es anders einfach nicht ohne Gebrüll und Gemotze ging (und selbst da... naja). Dann lernte sie Krabbeln und alles war besser. Man durfte sogar manchmal aus dem Raum gehen und mal kurz Wäsche anstellen oder so. Und nun, seit ca. 2 Wochen, klebt sie nur noch an mir dran. Sie wächst momentan aber ohne Ende und bekommt sechs Zähne gleichzeitig. Vom Schlafen will ich gar nicht reden, das war bei uns immer ein leidiges Thema, das sich momentan noch einmal zusätzlich zuspitzt :D Ich habe aber schon von vielen gehört, dass die Kinder so im Alter von 11, 12 Monaten noch einmal eine fordernde Phase haben.
Wir legen uns jetzt so einen Lernturm für die Küche zu, in der Hoffnung, dass ich in ihrer Anwesenheit wieder kochen darf, wenn sie sehen und "mitmachen" kann. Denn auf dem Fußboden motzt sie nur, weil sie ja auch nicht sieht, und auf die Arbeitsplatte kann ich sie nicht mehr setzen, weil sie mobil ist und ratzfatz abgestürzt wäre. Momentan ist sie einfach überall dabei, weil es anders nicht geht. Wäsche zur Waschmaschine bringen (Kind vor die Waschmaschine gesetzt und schnell die Wäsche geholt, während sie im Wassernapf der Katze planscht...nicht schön aber geht), wenn ich saubere trockene Wäsche transportiere, reist sie immer im Wäschekorb mit. Und neuerdings kommt sie halt auch wieder mit aufs Klo (armes Kind, aber wenn sie darauf besteht... selbst schuld :D). Geduscht wird, wenn der Mann abends da ist oder sie abends endlich eingeschlafen ist. Und wenn sie sich mal kurz schafft selbst zu beschäftigen, lasse ich sie machen, schleiche herum und unterbreche sie bloß nicht, diese Momente muss man auskosten :D
Quengeln lassen war bei uns nie eine Option, weil es erfahrungsgemäß nur in einer gigantischen Schreiexplosion endete. Aber wie gesagt kommen wir da auch von einem anderen Punkt als ihr. Sie war nie entspannt und immer ein Duracell-Häschen .Und man sagt ja, im ersten Jahr gibt es kein Verwöhnen und ich sehe die anderen Babys, die genauso behandelt wurden wie sie und einfach immer entspannter waren. Meine Oma hat sowas auch ständig gesagt (auch schon, als sie erst 8 Wochen alt war), aber irgendwann habe ich gelernt darüber zu stehen.
Ich gehe davon aus, dass das eine Phase ist und du bald dein entspanntes Kind wieder hast. Die Kleinen lernen so viel in so kurzer Zeit, manchmal ist das einfach zuviel auf einmal für sie.