Wie sollte man für sein Baby empfinden?

Ich habe vor wenigen Wochen meine Tochter in der 34. SSW geboren und liege nun mit ihr im Krankenhaus, da sie Anpassungsprobleme hat.
Ich finde sie sehr süß und bin auch sehr stolz auf ihre Fortschritte (sie hatte große Probleme mit dem Trinken). Ich finde es auch nicht schlimm oder lästig, wenn sie schreit, spuckt etc. Ich habe mir bis jetzt auch keinmal gesagt, dass ich mein altes Leben gerne wieder hätte. ABER ich empfinde irgendwie keine Wärme für sie. Meist bin ich beim Wickeln und Anziehen extrem angespannt, ich habe immer Angst was falsch zu machen. Auch traue ich mich kaum sie hochzunehmen. Ich mache dies zwar gelegentlich, fühle mich aber extrem unwohl dabei. Die Schwestern sagen, dass ich sie doch langsam problemlos anziehen können müsste. Dem ist aber nicht so! Sie schreit beim Wickeln total laut und strampelt. Meine Hände zittern und die ganzen Kabel plus die Magensonde verunsichern mich. Ich ziehe sie so ungerne um und bin total froh, wenn eine Schwester dies für mich übernimmt. Ich brauche einfach ewig dafür und will nicht, dass sie leiden muss. Ich kuschele auch ungerne mit ihr. Meist nehme ich sie nur zum Füttern in den Arm.
Stillen geht nicht, das kann sie noch nicht.
Ich bekomme totale Panik, wenn sie quengelt, dass sie irgendwelche Schmerzen etc. hat und ich habe dann das Gefühl ihr nicht helfen zu können. Ich bin irgendwie immer in Alarmbereitschaft, ich habe nie irgendwelche schönen Gefühle. Denke mir bloß immer „Nicht fallen lassen!“ etc. Jetzt füttere und wickele ich sie immer alle 4h und finde das Ganze gar nicht emotional. Ich gebe ihr halt die Flasche, wickele sie dann, ziehe sie um und lege sie dann ins Bett. Das nervt mich zwar nicht, macht mich aber auch nicht glücklich. Ich sehe es als meine Arbeit bzw. Pflicht an das zu tun, ich bin ja ihre Mutter.
Meine Tochter war ungeplant, ich habe mich für sie entschieden, weil ich von Abtreibungen nichts halte.
Mir geht es gut, ich bin nicht wirklich traurig. Aber eben auch nicht glücklich, es ist alles okay. Empfinde ich nichts für meine Tochter?

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Ja so wie es sich anhört hast du schon leichte Baby Blues und wie gesagt manchmal brauch das am anfang.. Ist eine komplette umstellung und daran müsst ihr euch beide gewöhnen ich würde trotzdem meinem kind die nähe geben auch wenn dir nicht so danach ist vergiss nie sie kann nichts dafür für sie bist du alles was sie hat und ohne dich kann sie nichts...Darum nimm es viel positiver öffne deine augen und dein Herz! Sie wird dich so bereichern und du wirst sooo stolz auf sie sein! Gib euch nur bisschen zeit.

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Sehr schön geschrieben ❤️

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Richtig toll geschrieben! Hatte jetzt echt Tränen in den Augen! Du hast so recht ❤️

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Das ist zt ganz normal. Es gibt Mütter, die direkt nach der Geburt unendliche Liebe für ihr Kind empfinden und bei manchen dauert es eine Zeit lang. Bei mir war es die ersten Tage auch so, dass ich jetzt nicht gerade von Liebe und Gefühlen für unseren kleinen erschlagen wurde, sondern eher etwas Probleme hatte, mich an die "Mutterrolle" zu gewöhnen. Und er ist ein Wunschkind. Nach und nach wird die Liebe aber immer größer 😍

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Das ging mir genauso und dabei hatten wir nicht mal ansatzweise so einen schweren Start wir ihr. Also fühle dich gedrückt.
Bei mir war das übrigens der Beginn einer Wochenbettdepression und nicht der normale Babyblues.
Als die kleine 5-6 Wochen alt war hätte ich echt kein Problem gehabt sie wegzugeben 😔 Daraufhin hat mein Mann mich zum Arzt geschickt und ich habe Tabletten bekommen. Bereits nach ein paar Wochen war ich die glücklichste Mama der Welt und konnte mir ein Leben ohne dieses kleine Wunder nicht mehr vorstellen.
Bitte warte nicht zu lange, sondern sprich offen darüber mit den Schwestern und Ärzten. Das muss einem nicht peinlich sein und wenn es nötig sein sollte, dann gibt es Medikamente, die einem helfen die Hormone wieder in Einklang zu bringen.

Alles gute 🍀

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Ich hab 3 Kinder und 3 mal anders empfunden. Beim ersten Kind gings mir furchtbar, nach 3 Tagen im kh hab ich geweint und gesagt ich kann sie nicht mitnehmen. Es hat bestimmt 3 oder 4 Monate gedauert bis es so richtig Liebe wurde.
Bei Kind 2 war ich in der ersten Sekunde völlig hin und weg, hab sofort unbändige Liebe empfunden.
Jetzt bei Kind 3 hats 8 Wochen gedauert.
Seltsam dass es so ist. Fühlte mich wie du es beschreibst, fand sie süß und so. Die Liebe musste wachsen indem ich sie kennen lerne.
An Ende war bei jedem dann die Liebe da und stark. :)

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Guten Morgen!

Ich kann deine Gefühlslage zum Teil nachvollziehen, obwohl unsere Tochter ein totales Wunschkind war.

Gerade in den ersten Wochen ist alles noch total unwirklich, man weiß nicht was man tun und lassen sollte. Man hat Angst, etwas falsch zu machen.

Mit dem Umziehen ging es mir ganz genauso! Ich hab sie angefasst, als wäre sie aus Glas, hab ewig gebraucht und die Kleine hat fürchterlich geschrien. Kann dich aber beruhigen, das legt sich schnell! Mittlerweile ist sie beim Wickeln und Umziehen tiefenentspannt und ich dementsprechend auch. Sie ist jetzt elf Wochen alt.

Die Liebe kommt mit der Zeit, ganz bestimmt. Wenn du siehst, wie sie sich entwickelt, dich ansieht, lächelt, ... In der ersten Zeit muss sich erstmal alles einspielen, das ist völlig normal.

Du bist jetzt in einer ganz neuen Situation, die zudem noch nicht einmal so von dir geplant war. Da dauert es natürlich ein bisschen, bis du dich eingefunden hast.

Wünsche euch alles Gute!

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Du hast dir die Geburt wohl auch anders vorgestellt, bist überrannt von dieser Situation. Das ist auch echt nicht einfach, wenn dein Baby ab zig Kabel hängt. Ginge mir wohl ähnlich. Bald habt ihr es überstanden und dann wird es dir zuhaus in gewohnter Umgebung viel besser gehen. Ich hatte zwar auch nicht so einen holprigen Start, aber ich und mein Baby waren zuhaus andere Menschen.

Alles Gute für euch.

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Ich glaube das ist alles OK und wird sich mit der Zeit ändern. Dass du stolz bist auf sie und gewissenhaft versorgst ist alles, was sie braucht. Du machst dir ja sogar Sorgen, ob du sie zu wenig magst!

Mal als Vergleich: Meine Tochter wurde in der 40. SSW geboren und ich habe sie so wenig hochgenommen, weil ich Angst hatte, dass ich was kaputt mache. Wie mag das nur sein, bei einem Kind, was anderthalb Monate jünger ist? Es war bei mir übrigens auch eher ein Gefühl, dass es nicht sein kann, dass ich Depp das Kind zerbreche. Das war keine wirklich liebevolle Sorge. ;-) Meine Hebamme fand es auch schlimm, wie ungeschickt ich sie anziehe. Ich bin auch heute noch beim Anziehen noch sehr, sehr langsam. Dabei hilft sie mit und hebt den Kopf, die Bein und den Po. Was soll's? So hat sie mehr Zeit mit mir. ;-)
Beim Füttern hatte ich ähnliche Gedanken wie du.

Im Nachhinein finde ich das alles nicht schlimm: Da purzelt ein neuer Mensch herum. Der ist neu. Man muss ihn nicht auf Anhieb lieben oder gern haben, ehe man ihn kennen gelernt hat! Ich denke es wird sich bei dir, wie auch bei mir ändern, wenn das Baby nicht mehr so zerbrechlich ist und ihr euch kennen gelernt habt und sie vielleicht auch Feedback geben kann. :-) Bis dahin mach so weiter, wie du es machst und lass dich nicht von den Schwestern stressen! Ich habe meine Tochter wochenlang zum rumtragen an meinen Freund weiter gereicht, weil ich dachte ich lass sie fallen.

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Mag dir bitte keinen so großen Kopf und lass dich auch nicht von der Gesellschaft in eine „du musst dich jetzt so und so fühlen“- Rolle drücken! Man MUSS nicht auf Wolke 7 schweben nach der Geburt. Man MUSS nicht sofort alles perfekt beherrschen. Woher soll man das Wissen denn nehmen? Ihr hattet einen extrem schwierigen Start (von ungeplanter Schwangerschaft bis zur frühen Geburt und euren Krankenhausaufenthalt)! Selbst ich, die ein Wunschkind ganz problemlos zur Welt gebracht hat, hab mehrere MONATE (!) gebraucht, bis ich wirkliche Liebe zu meinem Kind entwickelt habe. Jeder Mensch ist unterschiedlich und das ist gut so!

Den Schwestern würde ich nach so einem Spruch sagen, dass es nicht besser wird, wenn sie dich emotional so unter Druck setzen. Ein bisschen Feingefühl ist da schon angebracht an deren Stelle!
Sprich bitte mit einer Hebamme über deine Gefühle. Du wirst nicht die erste mit solchen Zweifeln sein, sie wird dir helfen oder dich an entsprechende professionelle Hände weiterleiten können. Zögere nicht, dir Hilfe zu holen (Stichwort Wochenbettdepression). Dafür gibt es Experten, dieses Thema ist sehr wichtig und wird zu oft totgeschwiegen.

Und zum Schluss: du bist normal! Es ist ok, dass du unsicher bist . Es ist ok, dass du überfordert und auch noch ohne große Emotionen bist. Die kommen schon noch, irgendwann, wenn du dafür bereit bist. Das kann in Tagen, Wochen oder auch Monaten sein.
Du hast einem kleinen Wesen das Leben geschenkt, DU bist TOLL! ♥️

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Hallo, so wie dir ergeht es vielen Neumamas :) mir erging es auch so, wusste nichtmal wie ich ihn festhalten soll den Kleinen. Bei der Kleinsten Kleinigkeit hab ich schon den Schwesternknopf gedrückt. Wenn er sich verschluckt hat zb.
Manche haben sogar schon die Augen verdreht aber wen juckts? Ich habe auch ungerne gekuschelt, weil ich Angst hatte ihn zu erdrücken. Anziehen war auch Katastrophe, ich hatte Angst ihn wehzutun.
Aber das alles ist Geschichte und beim nächsten Kind weiß mans besser.
So wie du beschreibst hattet ihr beiden einen nicht so einfachen Start also gib dir Zeit.
Und klar hab ich meinen Sohn gebliebt als er auf die Welt kam, aber Mutter und Kind müssen sich halt kennenlernen und die Liebe wächst mit der Zeit und wird immer stärker. Auch wenn die Gefühle nicht so groß sind ist das normal.
Wenn man zum ersten mal Mutter wird ist das eine komplette Umstellung aber es wird immer besser ;)