Der Zwiespalt einer zweifach/mehrfach mama

Ihr Lieben,
Ich muss meine Gedanken einfach mal mit euch Teilen und fragen ob das normal ist.

Ich habe eine 3 jährige Tochter und bin im Juni wieder Mama einer Tochter geworden.
Beide abspulte Wunschkinder.
Unsere zweite Tochter ist leider mit einer Gaumenspalte suf die Welt gekommen die jetzt operativ geschlossen wurde.

Ich habe das Gefühl,die kleine steht immer im Fokus obwohl wir beide das Eltern gar nicht wollen.
Aber irgendwie erwische ich mich immer öfter wie ich die große „ermahnen „ muss.
„Sei vorsichtig,pass auf,Du musst kurz warten...“
Usw.
Die kleine muss,logischerweise,weniger zurück stecken.
Und dann kommen diese Momente wo ich in Erinnerungen schwelge.
Ich mit der großen-nur wir beide!
Gemeinsam ins Schwimmbad,Fahrrad fahren,basteln ohne die kleine Schwester im Schlepptau.
Das hört sich sicher total blöd an,aber manchmal vermisse ich diese Zeit. Und das hat absolut nichts mit der kleinen zu tun...
Ist das normal?
An die mehrfach Mamis habt ihr manchmal auch so Momente?

Ich denke und hoffe,dass es sicher einfacher wird,wenn die kleine selbständiger wird ( laufen kann,nicht mehr so viel schlafen muss tagsüber usw)
Auch corona und der lockdown spielt sicher eine Rolle.
Aber ich erwische mich sehr oft,wo ich an mir selbst zweifle und überlege ob ich beiden gerecht werde?!


Meine Gedanken mussten mal raus.

Danke euch!

1

Ich fühle mit dir...
Meine kleine ist erst 6 Wochen alt, aber gestern Abend im Bett musste ich soooo heulen. Das Baby hatte einen schreitag und ich habe zur großen gefühlt 1000x mal gesagt, ich kann jetzt nicht, du musst alleine spielen etc.😭 sie vermisst ihre Kita doch eh schon so und wenn dann ich auch keine Zeit hab, dann sitzt sie so traurig rum und fragt ständig, es ist echt schlimm.
Du bist also nicht alleine, wir müssen wohl alle durch diese bescheidene Zeit irgendwie durchkommen!
Und es gibt bestimmt auch bei euch bessere Tage, an denen muss man sich dann eben festhalten...

2

Hey😊
Mir geht es auch so. Meine Tochter wird am 24. 21 Monate alt und der Kleine 4 Monate.
Dem Kleinen wurde bei der Geburt der Oberschenkel gebrochen. Wir haben es immer noch im Kopf und haben Angst das ihn was passiert wenn unsere Maus zu wild in seiner Nähe spielt. Ich ermahne sie auch öfter als ich eigentlich will. Wir versuchen Beiden gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken, das klappt leider nicht immer. Am Wochenende wenn mein Mann da ist, versuchen wir das sie Mama oder Papa mal für eine Weile für sich alleine hat. Das klappt bisher ganz gut. Ich versuche auch immer Beide im Spiel mit einzubinden. Ich bin mit Beiden oft auf der Puzzlematte und baue mit ihr Türme oder lese etwas vor. Der Kleine schaut dabei zu und freut sich 😊
Der Kleine muss auch ab und an mal warten und die Große natürlich auch.

Du machst das bestimmt super. Mach dir nicht so viele Gedanken 🍀
Ich weiß einfacher gesagt als getan. Mir geht es auch so.
Alles liebe Steffi

3

Hallo! 😊
Ich denke, dass es allen mehrfach-Mamas schon so gegangen ist.
Die Tatsache, dass Ängste hast, dass deine Große zu kurz kommen könnte, zeigt doch aber, dass du dir Gedanken um sie machst! Sie wird das schaffen, dass sie manchmal zurück steckt.
Wichtig ist nur, dass man sich dann auch mal nur Zeit für die Große nimmt, wenn das Babys schläft zum Beispiel.

Ich habe drei Kinder. Gerade von meiner ältesten verlange ich oft zu viel. Das wird mir in ruhigen Minuten oft bewusst und ich habe dann ein ganz schlechtes Gewissen.
Sie ist 8 und ich setze mich dann bewusst mit ihr hin und rede mit ihr darüber.

Aber im Alltag, grad momentan, wo ich mit den dreien gefühlt das ganze Jahr über alleine zu Hause bin (mein Mann ist systemrelevant und arbeitet seit corona quasi fast durchgehend...) ist es schwierig. Da müssen beide großen oft gegenüber dem kleinen zurück stecken. Man kann sich als Mama einfach auch nicht teilen 😉

4

Hi!
Ich denke, das geht den meisten mehrfachmamas/Eltern so.
Anfangs brauchen die Kleinen einen einfach noch sehr intensiv und quasi rund um die Uhr. Aber das wird ja immer besser.
Meine große ist mittlerweile 3 1/2 und die kleine 1 1/2. Im Laufe der Zeit wurde es immer besser. Jetzt muss die kleine auch öfter mal warten und die große hat Vorrang. Sie verstehen das ja auch immer mehr.
Unserer Beziehung und auch der Beziehung der beide hat es jedenfalls nicht geschadet.
Ich denke, dass es eher für die Entwicklung der großen auch gut ist, dass sie nicht immer im Mittelpunkt stehen und auch lernen müssen auf kleinere Rücksicht zu nehmen.
Auch an der kleinen merke ich mittlerweile, dass sie auch schon viel im sozialen Bereich gelernt hat. Sie achtet sehr darauf, was die große macht und versucht auch ihr soziales Verhalten zu imitieren.
Gerade in anstrengenden Momenten schwelgen ich auch in Erinnerung, wie einfach und schön das doch war, wo nur wir beide - die große und ich-waren.
Auch das ist denke ich normal, weil es war nunmal leichter und zwei kleine zwerge können manchmal schon sehr herausfordernd sein.
Aber dann sehe ich die beiden, wie sie arm in arm da sitzen und gemeinsam ein Buch lesen🥰
Das wird auch noch einfacher je größer sie werden. Und ehrlich gesagt, auch damals nur mit der großen gab es Momente wo ich mir dachte, wie einfach das Leben doch ohne Kinder doch war. Ich könnte mir ein Leben ohne die beiden aber niemals vorstellen.
Lg

5

Ich kann dich so gut verstehen. Als mein zweiter Sohn auf der Welt war, hatte ich so eine unglaubliche Sehnsucht nach der Zeit mit meinem 1. Sohn. Mir tat es so leid, dass er am Anfang viel zurückstecken musste. Es änderte sich, als der Kleine mobiler wurde und ich vor allem auch mal wieder die Arme für den großen frei hatte und wir viele Unternehmungen machen konnten, wovon beide profitierten und die beiden Spaß machten.
Jetzt haben wir vor 6,5 Monaten noch eine kleine Maus bekommen und ich vermisse wieder die Unabhängigkeit mit den beiden Jungs. Aber der Sprung von 1 auf 2 war extremer als von 2 auf 3. Ich weiß ja nun, dass es auf jeden Fall besser wird😊
Mit mehreren Kindern wird man auch immer ein Stück weit ein schlechtes Gewissen haben. Wenn ich manchmal sehe, wieviel Zeit Eltern eines Einzelkindes für das Kind aufbringen können, dann frage ich mich schon, ob ich jedem Kind gerecht werden kann🤔 Aber ich sehe auch, wie Geschwister voneinander profitieren können und dann denke ich, dass es - genauso so wie es ist- gut ist😊

6

Ich denke, dass das allen so geht.

Wir haben 3...6,3 und 10 Monate

Bei Nummer 2 haztte ich die Phase. Der mittlere hate mit 4 Wochen be Hirnhautentzündung, mit nem halben bis 2 Jahr ständig Bronchitis. Es war furchtbar und die große hat sich dann die Aufmerksamkeit stärker beim Papa geholt.

Jetzt hab ich manchmal Tage, da denk ich, das ich dem mittleren und dem Baby zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe, weil die große so vielr Gefühle hatte und nicht wusste wohin damit...

Es dreht such also irgendwann.

7

Huhu,

Ich kenne das Gefühl auch. Meine Lösung ist, dass sobald die Kleine (6 Monate) schläft nur die Große (21 Monate) dran ist. Haushalt etc. mache ich nur wenn beide wach sind. Da kann sie helfen und die Kleine schaut zu. Was ich nicht schaffe muss dann halt abends und am Wochenende gemacht werden, da bin ich aber inzwischen entspannt.

Ansonsten verbringen wir viel Zeit zu dritt auf dem Boden 🤷‍♀️

Was ich außerdem versuche ist, dass ich der Großen immer wieder Rückmeldung gebe (z.B. "schönen Turm hast du da gebaut" wenn ich grade die Kleine durch die Wohnung trage) oder auch bei jedem "Mama" sofort reagiere (und wenn es nur ein "Ja was gibt's?") Ist. Meistens gibt's dann nichts und sie spielt weiter, hat aber kurz Aufmerksamkeit bekommen.

Damit fahren wir ganz gut bisher. Generell machen es aber die fehlenden Aktivitäten schon schwieriger...

LG
Lorena

8

Hallo,
dein Post könnte von mir sein.

Ich habe einen 3jährigen und ein Baby und ständig ein schlechtes Gewissen, gegenüber dem Baby, weil es einfach nicht die gleiche Aufmerksamkeit kriegt, der der Große als Baby gekriegt hat, gegenüber dem Großen, weil er ständig warten muss, ständig ermahnt wird...

Irgendwie beruhigend zu lesen, dass es vielen Eltern so geht...

9

Hier auch, nur umgekehrt. Ich hab eher das Gefühl, dass das Baby dauernd zurückstecken muss, die Großen fordern die Aufmerksamkeit ein.

Man spielt sich irgendwie immer weiter ein und dann hat man den Dreh raus.

Mittlerweile schreibe ich mir aber jeden Abend auf, wer am meisten Aufmerksamkeit bekommen hat und wer am wenigsten, sonst verliere ich den Überblick😅