Hallo,
ich bin auf der Suche nach Erfahrungen bzgl Refluxkindern.
Ich versuche einmal "kurz“ unser Problem zusammenzufassen.
Meine Tochter ist 6 Monate alt und war bis zum 3.-4. Lebensmonat ein sehr zufriedenes Baby das nie geweint hat, nur wenn die Flasche nicht schnell genug kam. 😀 Mit 2 Monaten fiel aber bereits auf dass sie sich immer nach hinten überstreckte und dabei "ähhh“ machte aber nicht weinte.
Daraufhin waren wir im Krankenhaus um Krampfanfälle auszuschließen. EEG, Ultraschall etc. war alles unauffällig, Gott sei dank. Es wurde der v.a einen Reflux geäußert und wir sollten AR Nahrung geben und andere Dinge beachten wie nach dem füttern hochhalten etc, das übliche halt. Das überstrecken verschwand tatsächlich, wechselte sich nur in eine Art Anspannung ab und das "ähhh" wurde hörbar qualvoller und war sichtlich mit Schmerzen verbunden. Wenn sie in der Bauchlage ist, legt sie sich oft lang auf den Boden, macht die Arme steif, mit dem Gesicht nach unten und macht wieder diese Geräusche. Man könnte meinen sie meckert o.ä., öfters weint sie danach auch. (Es liegt auch nicht an der Kraft. Sie kann sich selbst vom Rücken auf den Bauch und umgekehrt drehen und geht auch in den Vierfüßlerstand und wippt vor und zurück.) Sobald man ihr dann z.B ein Spielzeug vorne die Nase hält, kommt sie sofort wieder nach oben und greift zu.
Tagsüber kommt ihr öfters mal Milch raus, ca 1-2 EL, mal stört sie das nicht, mal verzieht sie das Gesicht und weint oder quengelt/weint vorher (manchmal mit diesen ähhhh Geräuschen) schon weil sie wohl merkt wie es ihr hochkommt. Ab und zu riecht es auch säuerlich (nicht nach angedauter Milch sondern Magensäure) Mal kommt es nach 1 Stunde....mal nach 2... mal nach 3-4... genauso wie mit dem Brei. Aber da kommen wenn auch nur sehr kleine Mengen raus.
Wir waren bereits mal eine Nacht in der Kinderklinik, dort habe ich mit dem OA der Gastroenterologen gesprochen und er sagte auch das übliche wie jeder Arzt...
"Solange das Kind wächst und gedeiht unternimmt man nichts“
Eine Indikation für eine Magenspiegelung o.ä hat er nicht gesehen. Möchte ich auch umgehen, wenn möglich. Ein Ultraschall vom Magen wurde gemacht, war unauffällig.
Klar verstehe ich.. aber muss mein Kind leiden?
Naja. Mein Problem ist auch nicht das spucken, sondern dass sie sichtlich leidet.
Man hört es manchmal richtig "gluckern“ im Hals, manchmal hört es sich im Nasen-Rachenraum leicht röchelnd an und man sieht ihr öfters an dass sie was im Mund hat (Kaubewegungen) und es dann runterschluckt.
An einigen Tagen habe ich das Gefühl, dass es besser ist, an anderen wieder nicht, eher das Gefühl, dass es schlimmer wird.
Meine Tochter schläft tagsüber kaum, maximal 2 x 20-30 Minuten und auch da findet sie kaum bis gar nicht selbst in den Schlaf. Entweder wacht sie nach der Zeit normal auf oder schreiend. Es schien bisher nie für sie ein Problem gewesen zu sein allerdings merke ich dass sie mittlerweile nach den 20-30 Minuten immer noch müde ist. Nachts schläft sie 11-13 Stunden durch ohne zu trinken. Es kommt nur vor, dass sie nachts bis zu 5 mal im Halbschlaf quengelt, sich heftig die Augen reibt und nicht selbst zurück in den Schlaf findet. Sie bekommt den Schnuller und dreht sich sofort wieder um und schläft weiter.
Sie trinkt 3 Flaschen täglich a 230ml. Ja ich weiß, das ist viel. Sie fordert aber auch so viel ein, trinkt sehr hastig und hält auch mit aller Gewalt ihre Flasche fest. Nach ca einer halben Flasche mache ich immer ein Bäuerchen mit ihr und wenn ich ihr die Flasche vorsichtig wegnehme, schreit sie wie am Spieß (kein Witz und nicht übertrieben!)
Mittags bekommt sie Brei, 190g mit etwas Wasser. Nach dem Abendbrei wurde sie nachts immer schreiend wach und ließ sich kaum beruhigen, deswegen erstmal pausiert.
Essenszeiten sind ca alle 3-4 Stunden.
Ist hier jemand der mir sagen kann, ob sich das wirklich in diesem Ausmaß noch verwachsen kann und "unbehandelt“ bleiben kann, sprich dass das normale Refluxsymptome sind?!
Ob Schmerzen dabei tolerierbar sind und man das einfach durchstehen muss?
Was der Grund sein kann, dass nach 3-4 Stunden noch Nahrung rauskommt?
Eventuell jemand der mir sagt, dass sein Kind auch solche angestrengten Geräusche (Meckergeräusche?) macht ohne einen Reflux zu haben?
Ich bitte um Erfahrungen 😖
Danke im Voraus.
Es tut mir leid, der Text ist sehr lang geworden.
Baby 6 Monate Reflux, verzweifelt 😖 bitte um Rat. Achtung lang.
Hey,
Das isf für euch beide eine belastende Situation, die man so in der Form nicht hinnehmen muss. Es ist sehr unangenehm für deine kleine und kann mitunter auch schmerzhaft sein, da bei einem reflux eben das Rücklaufventil nicht richtig funktioniert und Mageninhalte in die Speiseröhre gelangen, daher auch der säuerliche Geruch. Ich würde dir empfehlen, Reflux Spezialnahrung zu probieren. Dies ist dicker und verhindert das spucken. Dadurch kann sich die Speiseröhre wieder beruhigen und die Schmerzen lassen nach. Sprich nochmal mit deinem kinderarzt, es gibt auch unterstützende Medikamente. Hoffe dies ist nicht notwendig, wäre aber kurzfristig aber vielleicht eine Hilfe.
Gute Besserung für deine kleine!
Hey, danke für deine Antwort.
Die Anti Reflux Nahrung nutzen wir bereits.
Lg
Guten Morgen!
Das klingt ja furchtbar und ich kann verstehen, dass du dir Hilfe für deine Tochter wünschst. Die AR-Nahrung habt ihr ja schon ausprobiert.
Vielleicht ist noch eine kleinere Saugergröße möglich und dadurch kleinere, aber häufigere Mahlzeiten.
Welche Flächen verwendet ihr? Vielleicht wären die Medela Calma noch eine Option. Oder Anti-Kolik-Flaschen. Wobei mein erster Gedanke wäre, dass sie langsamer und kleinere, aber häufigere Portionen vielleicht besser vertragen könnte. Bei Anti-Kolik-Flaschen geht das Trinken ja leichter und schneller. Müsste man ausprobieren.
Könnten es auch Unverträglichkeiten sein?
vielleicht kann euch ein Kinder-Gastrenterologe helfen.
Alles Gute!
Hey, danke für deine Antwort.
Sie hat die Aventflaschen und benutzt Saugergröße 1. Ich war mal auf 2 gewechselt und empfand dass das Spucken da weitaus mehr war und bin wieder auf 1.
Der Oberarzt der gastroenterologischen Kinderklinik meinte dass das aufteilen der Portionen keinen Sinn machen wird. Denke ich auch nicht weil nicht das spucken direkt das Problem ist, sondern das aufsteigen der Magensäure und das sobald einiges der Nahrung verdaut ist. Ich habe nur Angst dass ihre Speiseröhre angegriffen wird, wenn sie es nicht schon ist 😒
Hallo,
Es tut mir sehr Leid, es deiner Tochter nicht gut geht. Unser Refluxkind hat sich auch so durchgebogen und geschrien wie am Spieß - Tag und Nacht und ganz speziell, sobald er flach gelagert wurde. Man hat auch immer dieses Glucksen gehört, wenn etwas hochkam. Im Liegen hat es auch oft zu Atemaussetzern geführt (Tauchreflex).
Leider sind sowohl Diagnostik als auch Behandlung invasiv. Bei uns wurde mit Omeprazol (gegen die Refluxösophagitis also die Entzündung der Speiseröhre durch die Magensäure) und Hochlagerung nachts gearbeitet (tagsüber hat er sowieso auf meinem Arm gewohnt).
Das Omeprazol hat aber sehr gut gegen die Schmerzen geholfen. Es ist aber off label und bringt eigene Probleme mit (Stichwort Mikrobiom beim Baby). Da bei uns wirklich Tag und Nacht vor Schmerzen geschrien wurde, war es eine Erleichterung als das aufgehört hat dadurch. Bei leichten Fällen kann der Schaden halt größer sein als der Nutzen. Hol dir doch einfach nochmal eine Zweitmeinung.
Es hat sich bei uns dann tatsächlich auch verwachsen - man sieht unserem Kind Jahre später keine Not mehr an ;)
Gedeihstörungen gab es bei uns auch keine trotz sehr starkem Erbrechen, da das Stillen von unserem Sohn immer als Schmerzlinderung genutzt wurde (weil es ja für kurze Zeit lindert und den Mageninhalt runterspült bevor das Problem verstärkt wird weil dann mehr im Magen ist hinterher).
Lg und alles Gute
PS: Bisher spuckt sie ja wenig aber sollte es mehr werden, musst du darauf achten, dass die Vitamin D Tropfen drinbleiben... Bei uns kamen sie immer wieder raus aber keiner hat es gemerkt oder daran gedacht und dann hatten wir auch noch mit Rachitis zu kämpfen. Haben wir wieder in den Griff bekommen und ist heute auch kein Thema mehr aber muss ja nicht sein wenn man es verhindern kann.
Hey und danke für deine Antwort!
Dann habt ihr ja auch schon einiges durch wie ich das verstehe und habt es ja Gott sei dank gut überstanden ☺️
Die Vit D Tropfen bleiben eigentlich drin. Sie spuckt an sich auch nicht besonders viel. Das Problem ist halt nur das saure hochkommen des Mageninhalts. Manchmal stört sie das gar nicht. Aber so 3-4 Stunden; wenn der magen halt leerer wird, Guts wohl weh.
Würdest du in meinem Fall eine Gastroskopie o.ä in Betracht ziehen? So viel ich weiß wird oft eh keine Ursache gefunden.
Diese Menge an Nahrung bekommt sie auch schon locker seit 3-4 Monaten. Ich verstehe nur nicht warum es entweder gleichbleibend ist oder schlimmer wird.
Wann hat es sich bei euch gebessert?
Lg
Es tut mir leid, dass du dir solche Sorgen machen musst! Fühl dich erstmal gedrückt.
Zum Reflux kann ich leider nicht viel sagen. Mein Sohn hat auch damit zu kämpfen, aber es besserte sich vor Kurzem von allein.
Aber zum Fläschchen kann ich dir raten: Nimm kleinere Saugergrößen! Meine Tochter hat mit weniger als 3 Monaten am Tag teilweise über 5 Flaschen á 200ml in Rekordzeit weggetrunken. Wir haben dann zu den großen Flaschen separat kleine Sauger geholt und seitdem braucht sie echt lange für 1 Fläschchen und ließ sich auf 170ml runterbringen, oft keine 1000ml mehr in Summe. Sie spuckt zB auch weniger seitdem.
Ich wünsche euch alles Gute 🍀
Hey, danke für deine Antwort.
Meine Tochter trinkt mit den 1er Saugern. Zieht die 230ml trotzdem in weitaus weniger als 10 Minuten weg. 😒 Pause machen geht leider auch nicht weil sie dann einfach extrem hysterisch schreit. Innerhalb von 20 Sekunden ist der Kopf knallrot und das ganze Gesicht vom weinen nass 😅
War es bei euch denn auch schmerzhaft oder ging es da nur ums spucken?