Hallo
Ich muss einmal loswerden, was ich mich nicht traue jemandem zu erzählen.
Ich gehe irgendwie nicht auf in der Elternzeit. Es hat sicherlich auch was mir dem lockdown zu tun. Ich habe keinen Ausgleich. Im Oktober war ich noch 2 mal allein mit einer Freundin was essen, dann war Schluss damit.
Mein Baby ist nun 8 Monate alt und immer noch oft anstrengend. Ich kenne viele andere Babys, aber unseres scheint viele zu übertreffen Es war am Anfang viel schlimmer, aber auch jetzt komme ich oft an meine Grenzen. Ich denk mir dann oft, dass ich wieder arbeiten will udn wie froh ich bin, wenn sie in die kita geht, ich zur arbeit kann, dort zb schön in Ruhe mit der Bahn hinfahre, im Büro meinen Tee trinke etc, mich auf meine Aufgaben konzentrieren kann, außerdem habe ich da soziale Kontakte, mehr als jetzt wegen lockdown. Und dann werde ich die Maus sicher ganz arg vermissen und freue mich wahnsinnig, sie dann von der kita abzuholen.
Immer wenn ich aktuell gestresst und wütend bin, denke ich, dass ja zum Glück ein Ende in Sicht ist, wenn ich wieder arbeiten gehe, weil ich das dann nicht nonstop habe. Im nächsten Schritt schäme ich mich in Grund und Boden, wie ich als Mutter so denken kann. Und meistens heule ich dann :(.
Auch mein Mann meinte, wenn er Urlaub hat, ist das anstrengender , als wenn er arbeiten muss.
Ich wusste, dass das alles stressig wird, aber dass ich mir so die Zeit herbeisehne, wenn sie in die kita und ich zur Arbeit gehe 😞 ich würde alles tun für mein Kind, sofort für sie sterben, sie bringt uns so oft zum Lachen, aber wenn sie ihre Launen hat ist es einfach manchmal zu viel für mich.
Selbst der Kinderarzt war überrascht, wie Wütend sie werden kann . Er hatte dann seine Untersuchungen aufgegeben.
Es gibt genug andere anstrengende oder sicher noch anstrengendere Babys auf der Welt, aber ich denke, es gibt kaum Mütter wie mich :( alle schwelgen immer im Glück. Und ich knalle Türen zu oder schimpfe manchmal mein Kind an. Zu 98% überschütte ich es ansonsten mit Liebe. Aber manchmal verliere ich die Nerven.
Geht es wem ähnlich?
Gedanken, für die ich mich schäme :(
du brauchst dich da für rein gar nichts schämen. die elternrolle ist was ganz anderes, als andere herausforderungen und aufgaben im leben. und eben nicht jeder mensch geht in dieser rolle zu 100% auf, so wie ja auch andere nicht im job aufgehen usw.
ihr liebt euer kind und seid euch einig, dass es sehr anstrengend ist. das ist ja schonmal super, dass ihr da eine ähnliche einschätzung habt. es spricht doch gar nichts dagegen, sich darauf zu freuen, auch wieder zeit allein für sich zu haben, zu arbeiten, wenn einem das viel spaß macht usw.
vielleicht könnt ihr euch gegenseitig so unterstützen, dass auch du mal einen ganzen tag ohne baby hast, also dass dein mann die fürsorge-arbeit übernimmt, zb am wochenende. denn mit türen knallen und baby ausschimpfen fühlst du dich ja sicherlich auch nicht wohl und das baby auch nicht. da wäre eine auszeit super. ansonsten kannte ich aus der kita viele eltern, die sehr froh waren, den tag ohne baby und kleinkind organisieren zu können und sich trotzdem riesig aufs wochenende und die quality-time als familie gefreut haben. dafür gibt es ja auch das fachpersonal
Ich kann dich sehr gut verstehen. Aus diesem Grund arbeite ich wieder, seit die Kleine 6 Monate alt ist. Habe mit 2 Tagen pro Woche angefangen und das war gut so.
Zeit, nicht nur Mama zu sein. In Ruhe auf Toilette gehen, in Ruhe Essen, nach Zeitplan arbeiten.... sich auch mal wieder etwas zurecht machen.
Und auch aktuell bin ich froh, dass meine Kleine soziale Kontakte bei der Tagesmutter hat und ich vormittags meine Arbeit. So kann ich die Zeit mit ihr viel entspannter genießen.
Du musst dich nicht schämen, es geht vielen Müttern so. Nur die wenigsten geben es zu.
Ich bin von vielen verurteilt worden, weil ich früh gearbeitet habe. Und die gleichen sagen jetzt "Ach du hast es ja gut mit deiner Arbeit...."
Such dir doch was für die freie Zeit deines Mannes. 450 Euro Job oder so.
Ich muss gestehen, früher , bevor ich Kinder hatte, fand ich es gar nicht gut, wenn man so früh arbeiten gegangen ist. Aber nun kann ich es verstehen. Es heißt ja nicht, dass man sein Kind weniger liebt!!! Und du verbringst ja trotzdem noch viel Zeit mit deinem Kind und ich denke, man weiß die Zeit mit dem Kind auch noch viel mehr zu schätzen ..
Bevor ich ein Kind hatte, sollte es heissen. Mehrere Kinder würden mich total überfordern gerade
Ich finde nicht dass du dich schämen musst. Wir sind nicht nur Mamas, sondern immer noch Frauen die mit beiden Beinen im Leben stehen. Das geht auch mit dem Mamawerden zum Glück nicht verloren.
Ich bin mit Leib und Seele Mama und liebe meine beiden kleinen Monster über alles. Wir überlegen ob wir noch ein drittes Kind möchten. Trotzdem freue ich mich schon sehr darauf im Juli wieder arbeiten zu gehen. Dann ist mein Kleiner 7 Monate alt und mein Mann übernimmt die Elternzeit.
Wir haben mehrfach den Satz "Wäre unser erstes Kind, wie eures, hätten wir kein zweites bekommen!" zu hören bekommen 😅
Und auch ich habe mich riesig auf den Krippenstart gefreut. Wohl gemerkt: 2016 und trotz einer sehr schönen und geselligen Elternzeit 🤭
Niemand muss 24/7 überglücklich Mutter oder Vater sein. Es werden so viele Grenzen gewaltvoll überschritten, ohne, dass man sich wehren kann oder auch nur will🤷♀️ zB Privatsphäre auf der Toilette🙃
Also JA, das ist völlig ok und absolut normal 🤭
Ich befürchte, den Satz könnten wir auch demnächst zu hören bekommen. 🤣
Schämen brauchst du dich definitiv nicht.
So wie du deine Kleine beschreibst, scheint sie meiner recht ähnlich zu sein. Sie lacht so viel mit uns jeden Tag und sie ist erst 4 Monate alt. Sie lacht definitiv mehr als all die ruhigen, entspannten Kinder im Bekanntenkreis und strahlt jeden Fremden an, der sie anspricht. 🥰 ABER genau wie du schreibst hat sie auch ihre Launen bzw. weiß genau was sie nicht will, zB. mal längere Zeit einfach friedlich im Laufgitter liegen, so wie die braven Babys im Freundeskreis das machen. 😬😅
Gerade jetzt zu Coronazeiten, wo die Elternzeit doch relativ isoliert stattfindet, sind solche Gedanken ganz normal, denke ich. Und auch gut, dass man sich durch das Baby nicht einfach aufgibt und sagt, ich existiere nur noch für mein Kind. Das wäre langfristig nicht gesund.
🤣 Und siehe da: WIR haben jetzt sogar zwei von dieser Sorte🤭
Wir haben Zwillinge, und ich war so froh, die Verantwortung tagsüber mit der Kita teilen zu können. Und was war ich froh, dass meine Kollegen nicht heulend an der Tür standen, wenn ich mal aufs Klo gegangen bin. Und es war super, Dinge zu beenden. Projekte abzuschließen. Das Gefühl zu haben, einen guten Job gemacht zu haben. Das hatte ich 13 Monate in Elternzeit nie. Traurig. Aber war so. Ich habe meine Freundinnen beneidet, die ihre Elternzeit geliebt haben. Ich habe nie meinen Ansprüchen genügt. Das war ganz schrecklich. Jetzt weiß ich nicht, ob meine Ansprüche an mich zu hoch waren, ich wirklich so schlecht war oder eine Kombination aus beidem.
Ich fühle mit Dir, und ich finde es völlig okay, wie Du empfindest. Es trauen sich nur nicht so viele Frauen, so offen über ihre Gefühle zu sprechen/schreiben.
Der Satz mit den Kollegen made my day 🤣🤣👍👍🤣🤣👍👍
Ach und: Die Aussage zu den Ansprüchen könnte von mir sein. Geht mir aktuell Mit meinen beiden genauso.
Ich kann es auch zu 100% nachvollziehen und gehe auch bereits nach 9 Monaten wieder arbeiten. Mein Umfeld reagiert unterschiedlich darauf, aber ist mein Leben und nicht ihres.
Mich erschreckt wenn ich abends bemerke, dass ich immernoch Kindersprache spreche. Ich vermisse normale Unterhaltungen und Aufgaben, auf die man sich länger konzentrieren muss und nicht routinemässig schnell gemacht werden und das nach erst drei Monaten.
Aber ich denke man ist entweder jemand, der darin aufgeht oder jemand der einen Ausgleich braucht. Manche kommen natürlich generell mit der Rolle Mutter nicht zurecht. Aber in der Range von 100%er Mutterberufung und 100% Keine Identifikation mit der klassischen hingebungsvollen Mutterrolle befinden wir uns ja fast alle und bei dem einen geht es mehr in die eine und bei dem anderen in die andere Richtung 🤷🏼♀️.
Was nicht gleichbedeutend mit Abneigung, Hass oder Verwahrlosung ist. Das ist eine andere Geschichte.
Hast du eine Möglichkeit früher in den Job?
Liebe Grüße 🤗
Nein da besteht keine Möglichkeit. Ich gehe nach 14 Monaten wieder arbeiten
Ich denke aucv immer, vielleicht wird es ja bald entspannter mit Baby, wenn es größer ist 🙈
Ganz normal. So geht es mir auch oft. Wir haben nun ein Kleinkind und ein sieben Wochen altes Baby und ich habe mir noch nie so dringend mein altes Leben zurück gewünscht.
Ich schäme mich nicht dafür. Ich liebe meine Kinder, aber sie bringen mich zurzeit 24/7 an meine Grenzen. Es geht vielen so. Die wenigsten gehen rund um die Uhr in der Elternrolle auf und sind überglücklich.
Alle schwelgen im Glück?
Also wenn sich ein so kleines Baby mit Beruf vereinbaren lassen würde, dann würde ich sogar für umsonst bzw für mein Elterngeld parallel arbeiten gehen. Leider hat ein Tag ja nur 24 Stunden.