Hallo ihr Lieben,
ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben. Ich bin so maßlos enttäuscht von meinem Mann. Seit der Geburt unseres ersten Kindes läufts zwischen uns einfach nicht mehr, wir streiten jeden Tag über Kleinigkeiten. Ich dachte zunächst, dass das nur eine Phase sei aber seit 5 Monaten können wir uns beide nicht mehr richtig leiden weil wir einfach nur die Fehler des anderen sehen. Wir waren 12 Jahre super glücklich miteinander und dachten ein Kind macht uns komplett. Fehlanzeige - und das schlimmste an der Sache: immer wenn jemand ihn fragt, wie es mit dem Baby läuft, hat er NUR negatives zu berichten. Das ist mir dann immer mega unangenehm!!! Unser kleiner Sohn ist zwar anstrengend aber wir lieben ihn doch auch so sehr! Wieso erzählt er nicht, von den schönen Dingen, sondern immer nur davon, wie anstrengend alles seit dem Baby ist. :( ich bin traurig und merke gerade, dass es einfach nicht besser wird. Wir beide sind unglücklich!
Leben mit Baby - Ehekrise
Ohje. Das klingt nicht gut.
Redet ihr denn miteinander über diese Situation?
Wir reden oft darüber, dass wir beide einfach nur fix und fertig sind und definitiv keine weiteren Kinder mehr wollen. Wir beide möchten, dass die Babyzeit so schnell wie möglich vorbei geht und wir ein Stück weit unser altes Leben zurückkriegen. Das wir beide so empfinden, hätten wir nicht kommen sehen. Wir dachten, dass wir ein Kind BRAUCHEN, um langfristig glücklich zu werden. Jetzt wo mein Sohn da ist, will ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen! Ich würde den direkten Weg aus dem Fenster nehmen, wenn ihm etwas zustoßen würde.
Dass meine Beziehung aber so dermaßen darunter leidet, macht mich sehr traurig. Mein Mann bedeutete mir immer die Welt! Jetzt sehe ich nur noch die negativen Dinge an ihm und das er sich ständig beschwert, wie anstrengend doch alles ist, obwohl ich 95% alleine mache!
Die anstrengende Zeit ändert sich nicht mit dem Ende der Babyzeit. Die Illusion muss ich dir leider nehmen. Dann kommt nämlich die wunderschöne Trotzphase 🤪
Oje, das klingt wirklich nicht gut.
Bereut er das Kinderkriegen? Ich würde mir Hilfe holen. Familienberatung. Das kann auch der Beginn einer (Wochenbett)Depression sein, die auch Männer treffen kann.
Hey :)
Tut mir leid, das zu hören. Auch wir mussten mit Erschrecken festellen, dass das Leben mit so einem kleinen Wesen plötzlich alles aus dem Gleichgewicht bringen kann. Die ersten 3 Monate waren für uns als Paar auch sehr schlimm. Ich habe uns gar nicht mehr erkannt. Wir haben uns oft gestritten und konnten irgendwie gar nicht mehr so richtig miteinander kommunizieren. Wir standen auch schon kurz davor, uns an eine Paartherapeutin bzw. Familiencoach zu wenden. Wir haben das aber alleine wieder in den Griff bekommen. Haben viel miteinander geredet und uns so langsam als Familie eingespielt.
Ich würde euch raten, ganz offen über eure Gefühle, Gedanken, Sorgen und Wünsche zu sprechen, euch Zeit als Paar zu schaffen und wenn alles nichts hilft, euch Hilfe von außen zu suchen.
Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute 🙃
Seit der Kleine da ist streiten wir auch viel mehr als früher. Man muss sich aber ja erstmal als Familie finden, hat vielleicht andere Ansichten usw.
Mein Rat: Viel reden und auch den Partner mal machen lassen!
Mein Mann wickelt anders, geht teils anders mit dem Kleinen um... Es war Anfangs sehr schwer und ich habe ihn ständig kommandiert, kontrolliert, verbessert. Inzwischen lasse ich ihn machen und es klappt auch wunderbar. Tipps gebe ich zwar trotzdem noch ab und zu, aber lasse ihn auch seinen Weg finden.
Wir reden immer wieder darüber was uns bewegt, wenn wir etwas gefunden haben wie etwas noch besser klappt, was uns selbst bewegt und wie es in uns aussieht und auch wie es uns bei manchen Reaktionen des Anderen geht.
Eine Beziehung ist Arbeit und durch ein Kind sogar noch deutlich mehr. Und vor allem dürft ihr neben dem ganzen Elternsein nicht vergessen, dass ihr eine Partnerschaft habt.
Hallo,
Das erste Jahr des ersten Babys ist statistisch gesehen extrem häufig ein Scheidungszeitpunkt. Quasi eine Sollbruchstelle. Damit im Hinterkopf könnt ihr aber auch einfach durchatmen und euch gegenseitig zugestehen, dass der andere gerade genauso nicht mehr kann, sich eventuell auch mal unfairerweise aus der Situation zieht statt einzugreifen wenn das Baby brüllt, die Windel voll ist etc.
K1 war ein Schreikind und unsere Beziehung hat in der Zeit auch echt gelitten wie nie davor und nie danach. Ich würde beziehungstechnisch im ersten Jahr einfach auch mal Fünfe gerade sein lassen und nichts überanalysieren am Partner oder der Beziehung selbst. Und ich würde versuchen, ehrliche und konstruktive Kommunikation zu etablieren. Wenn dich bspw verletzt, dass er immer nur das Negative auf den Tisch bringt wenn er gefragt wird, dann sprich es doch freundlich an.
Ihr sitzt im selben Boot, das könnt ihr auch ein wenig für euch nutzen - ihr seid beide erschöpft etc. Ich würde auch versuchen, schöne Momente bewusst mit dem Partner zu teilen - die Dankbarkeit für die kleinen Dinge und die Kinder an sich steckt mit der Zeit an. Es wird weniger anstrengend und dann findet man auch wieder mehr zueinander. Es ist schlicht eine Art Ausnahmesituation.
LG und alles Gute!
Hallo!
Seit unser Sohn auf der Welt ist bzw seit er 3 Monate alt ist, streiten wir. Also wir haben früher nie gestritten und jetzt schon und das oft. Jeden zweiten Tag circa. Wie du sagst, man sieht auf ein Mal die Fehler des Anderen und irgednwie sehe ich alles so negativ. Ich habe mich und meine Ansichten durch mein Sohn verändert. Mein Freund ist der alte geblieben. Das ist auch okay so aber ich bin eben anders und sehe vieles anders nun. Und das führt zu Streit. Oft geht es um unseren Sohn aber auch oft nicht. Wir waren echt kurz davor uns zu trennen. Mein Freund gibt sich zum Glück Mühe und akzeptiert quasi keine Trennung. Unsere Beziehung hat nun aber echt gelitten. Wir brauchen auch mal Zeit für uns als Paar aber das haben wir nicht. Unser Sohn ist ein tolles Kind aber was das Schlafen angeht eher schwierig und langsam merken wir dass wir dadurch weniger Zeit für uns haben. Wir leben oft aneinander vorbei. Jetzt erzähle ich von mir sorry aber vielleicht merkst du dadurch dass du nicht allein bist mit der Situation. Das wird schon werden! Wenn es mit den Corona Einschränkungen besser wird, wird es sicher auch für euch besser.
Liebe Grüße und alles Gute,
kilkenny93 mit kleinem Mann fast 11 Monate ♡
Du klingst sehr traurig. Das fühlt man bei deinen Worten. Ich kenne Momente aus dem letzten Jahr, in denen ich mich gefragt habe, ob mein Mann es beispielsweise als Fehler ansieht ein Kind bekommen zu haben. An einem Abend habe ich diese Gedanken sogar mal ausführlich für mich zu Papier gebracht.
Ich weiß heute, und wusste das zum Glück auch immer zwischendurch, dass er es nicht bereut. Das hilft.
Liebe allein, so sagen mein Herz und meine Erfahrung, schafft es aber nicht automatisch eine Familie zusammenzuhalten.
Das heißt, man muss handeln.
Mögliche „Sofortmaßnahmen“:
- Auszeiten schaffen, für dich und für deinen Mann, allein oder zu zweit, wenn der Kleine auch mal für ein paar Stunden z. B. Bei Oma und Opa bleiben kann
- ehrlich miteinander sprechen, zum Beispiel darüber, dass man gerade ein Problem hat oder sich nicht wohl fühlt, ohne (und das ist das schwierige) alles zu zerreden oder wieder zu streiten
- Alltag entlasten, falls möglich (meist findet sich etwas um Routinen zu verbessern oder unnötiges sein zu lassen)
Mögliche langfristige Unterstützung:
- Familienberatung oder therapeutische Hilfe (geht manchmal schneller als man glaubt, einen Termin zu bekommen; man muss bereit sein dann dort offen zu sprechen)
Mein Sohn ist inzwischen ein Jahr alt. Es ist nicht weniger anstrengend mit ihm, nur anders. Ein paar Dinge, die wir früher gern gemacht haben, sind wieder möglich. Andere Dinge, die wir in der Babyzeit gemacht haben, sind unmöglich mit einem laufenden Kind, das überall ran kommt und will.
Ihr habt euch für eine lebenslange Aufgabe entschieden. Zweifeln ist okay. Ich würde sagen: normal. Aber wie andere schon geschrieben haben: gebt euch nicht der Illusion hin, dass ihr in einigen Monaten euer altes Leben wiederbekommt. Handelt lieber und schaut, wie ihr das Glück wieder in euer Leben bekommt ohne rückwärts zu gehen! Ihr schafft das!
Ich kann dich verstehen. Mit unserem ersten Baby wurde unsere Welt ganz schön auf den Kopf gestellt und erst nach über 1 Jahr wurde es zwischen mir und meinem Mann besser.
Es hilft nur wenn ihr offen darüber sprecht wie ihr euch fühlt und wie ihr euch die gerade angespannte Situation vorgestellt habt.
Uns hat es geholfen alles mal raus zu lassen und von da an besser über ein Problem zu sprechen. Vieles war ein Missverständnis.
Sprech es aus wenn du Unterstützung brauchst, denn dein Mann kann keine Gedanken lesen. Das selbe gilt für ihn. Lässt es nicht bis zu Eskalation kommen.
Ansonsten gebt das Baby wenn es geht auch mal bei Freunden oder Familie ab. So habt ihr Zeit für euch selbst oder gemeinsam.
Findet gemeinsam eine Lösung. Es kann besser werden.