Wochenbettdepression oder einfach nur überfordert und gestresst?

Hallo,
Kurz vorab ein paar Eckdaten.
Ich habe im Februar unsere zweite Tochter zur Welt gebracht nach einer wirklich furchtbaren Schwangerschaft. Meine große ist 3 Jahre alt. Ich Stille nicht.

Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl durchgängig unter Strom zu stehen. Ich habe ein furchtbares dauerhaftes Stressgefühl. Gleichzeitig habe ich das schelchte Gefühl unseren zweiten Tochter nicht so gerecht zu werden wie damals der großen als sie so alt war.

Unsere zweite Maus ist das entspannteste Baby der Welt. Sie schläft, trinkt, nimmt zu und wächst wunderbar. Da gibt es nichts was mich stressen sollte. Unsere große war anfangs sehr rücksichtsvoll zu ihrer kleinen Schwester hat sich wunderbar alleine beschäftigt wenn ich die kleine füttern musste hat super durchgeschlafen also alles eigentlich wunderbar. Jetzt haben wir seit einigen Wochen wieder eine Stundenreduzierung im Kindergarten und die Größe ist ab 12:30 Zuhause. Ich komme zu nichts mehr und unsere große ist wie ausgewechselt.
Sehr anhänglich, beschäftigt sich nicht mehr alleine, isst schlecht und kommt jede Nacht zu uns ins Bett. Unsere kleine parke ich nur noch irgendwo und kann mich kaum mit ihr beschäftigen weil die grosse mich so in Beschlag nimmt. Ich komme nicht mehr zum Einkaufen. Ich muss einmal die Woche zur Physiotherapie und weiss nicht mehr wie ich die Termine war nehmen soll. Meine Mutter ist massiv vorerkrnakt und ich versuchen seit Wochen für sie einem impfzltermin zu bekommen und hänge den ganzen Vormittag nur am Telefon.
Ich habe wegen unsere kleinen schon in der Schwangerschaft ein schelchtes gewissen. Ich hatte einen Nierenstau und andauern Wehen an der 25 Woche. Ich habe nichts Geniessen können alles war unangenehm und ich wollte nur das diese Schwangerschaft endlich vorbei ist. Meine große habe ich 3 Monate inklusive 4 Brustentzündungen mehr oder weniger gestillt meistens habe ich gepumpt. Die Anfangszeit mit unseren großen war so anstrengend und schmerzhaft das ich dieses Mal das stillen komplett sein gelassen habe. Da plagt mich auch ein schlechtes Gewissen. Ich habe das Gefühl für alles und jeden hier in meiner Familie inklusive meiner Eltern alleine verantwortlich zu sein.
Ich hoffe diese Gefühle legen sich von alleine hat vielleicht jemand einen Tipp für mich.

1

Ob nun Depressionen oder einfach „nur“ überfordert kann ich dir nicht sagen. Da solltest du dir professionelle Hilfe holen.
Aber auch für den Alltag könntest du scheinbar Unterstützung gebrauchen. Wie sieht es mit dem Vater der Kinder aus? Vielleicht könnt ihr euren Tag so organisieren, dass du jeden Tag eine kleine Auszeit hast (Buch lesen, Sport machen, Baden/ duschen etc)

2

Bist du alleinerziehend? Unter der Woche wird bei uns nicht eingekauft. das wird am WE ohne Kinder erledigt. Bzgl. Deiner Mutter kann sie nicht selbst tel? Ich kann jetzt nicht raus lesen, ob das möglich ist oder nicht. Wenn du gleichzeitig noch deine Mutter pflegen musst, finde ich das alles sehr viel.

3

Hallo,

Prinzipiell ist es egal wie du es nennst, an was du gerade leidest.
Was ich in deinem Text rauslese ist, dass du dir nicht eingestehen willst, viel um die Ohren zu haben und davon gestresst seien zu dürfen. (Z.b. "es gibt nichts was mich stressen lassen sollte") Auch, dass du gerne eine Bilderbuch Mama wärst (z.b. du stillst nicht und hast ein schlechtes Gewissen).

Als Außenstehende sage ich dir, du bist nicht depressiv, dein Leben ist wirklich anstrengenden! Deine Große kommt früh nach Hause und braucht dich, dein Baby braucht dich, deine pflegebedürftige Mutter braucht dich und dein Mann wird wenn er nach Hause kommt bestimmt auch gerne eine Frau vorfinden. Du hast wahrscheinlich nicht Mal 2 Minuten für dich am Tag. Vielleicht gerade Mal wenn du Müll rausbringst.

Deine Große spürt das natürlich und zeigt dir das durch ihr Verhalten.

Als Tipp kann ich dir nur geben, dass der erste Schritt ist, sich der Situation anzunehmen. Dafür musst du nicht Mal was ändern nur akzeptieren, dass es stressig ist.
Dann gibt es vielleicht Situationen die du gut klappen? Spaziergang, Spielplatz, Brettspiel oder Badewanne mit der Großen? Dann kannst du zwischenzeitlich Mal durchatmen. Ich z.b. fahre mit meinem Baby und dem Auto irgendwo weg. Meistens schläft er dabei sogar ein, dann stelle ich mich auf dem Parkplatz und genieße die Ruhe.

Wünsche dir alles gute 🍀

4

Hallo, danke für deine Antwort.
Ja du hast wahrscheinlich Recht. Babys in Kombination mit Kleinkindern sind stressig auch wenn sie entspannt sind.
Ja vielleicht ist das der Schritt in die richtige Richtung das einfach zu akzeptieren.
Das Thema mit meiner Mutter ist schwierig. Mein Vater arbeitet viel meine Mutter ist krank und hat viele Termine kann nicht alleine fahren und ich muss mich so ziemlich um alles kümmern. mein Bruder lebt in Kiel und wir in NRW und er kann mir nicht helfen. Das ist zu den beiden Kindern eine ganz schöne Herausforderung. Mein Mann versucht schon jeden Abend gegen 17-17:30 Zuhause zu sein um mir helfen zu können. Corona hilft Grade auch nicht wirklich.
Ich denke du hast Recht das Akzeptanz der richtige Schritt ist. Vielen Dank