Konzept der Stillbeziehung - ich versteh es nicht🙄

Ich lese hier und im anderen Unterforum und generell im Internet immer wieder von der sogenannten "Stillbeziehung", von Müttern, die unbedingt stillen wollen, von Müttern, die tot traurig sind, wenn ihr Kind eines Tages keine Brust mehr möchte. Und ich fühle mich wie ein Alien, von einer anderen Welt und kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Ich empfinde das als seltsam, wenn Mütter schreiben, dass sie, ich zitiere "geweint haben" als ihr Kind sich abgestillt hat. Ich frage mich die ganze Zeit, ob bei mir irgendwie, irgendwas nicht angesprungen ist, irgendwelche Hormone nicht ausgeschüttet wurden oder so.

Ich stille meinen Sohn voll. Ich stille, weil er Nahrung braucht und Muttermilch gut ist für ihn. So seh ich das: ich füttere mein Kind. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Im Gegenteil, ich freue mich auf's Abstillen, wenn mein Sohn mit mir und meinem Mann zusammen isst und nicht mehr meine Brust, die vorher eher eine private partnerschaftliche erogene Zone war, möchte.

Ich liebe meinen Sohn und natürlich haben wir eine innige Beziehung, aber nicht, weil er mir an der Brust hängt. Ihr seht, ich versteh es einfach nicht.

Bin ich die einzige, die das seltsam findet oder nicht nachvollziehen kann? Die Frage brennt mich jetzt schon 4,5 Monate auf der Seele 😅

Viele Grüße

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Ich kann mich euch nur anschließen. Vorallem impliziert dieser Stillbeziehungsschmarrn, dass Mütter/Väter die ein Fläschchen geben keine gute Beziehung zu ihrem Kind haben.

Ich stille auch und es nervt mich unglaublich.

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Einfach nur Danke für deine ehrliche Antwort 😄

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War für mich genauso!
Das Stillen hat von Anfang an super funktioniert aber wirklich gemocht hab ich es nie. Zeitweise fand ichs zum Kotzen, zeitweise hat es mich nicht gestört etc. Aber ich hätte es zu keinem Zeitpunkt schlimm gefunden, wenn meine Tochter nicht mehr gewollt hätte!
Und als sie letztlich mühsam abgestillt war, nach knapp 1,5Jahren, war ich erleichtert. Der einzige wirkliche schöne Effekt war, dass ich meine Periode die ganze Stillphase nicht hatte

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Danke schön, dann kommen wir im Zweifel beide vom anderen Planeten :)
Mich hat das echt beschäftigt. Mich nervt es auch manchmal, aber inzwischen bin ich bei neutral angekommen. Es ist okay und macht Sinn, aber wie gesagt, ich freu mich aufs Abstillen😅

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Hallo.

Ich sehe es genau wie du. Ich stille unseren Kleinen und habe auch die Große 6 Monate gestillt. Und ja ich wollte auch unbedingt stillen, aber nicht wegen irgendeiner besonderen Beziehung sondern schlicht weil es gesund fürs Kind und ungemein praktisch ist. Ich habe das richtig temperierte Essen immer und überall dabei. Ich brauche nachts nicht extra noch Flaschen mache, nichts sterilisieren etc. Bei der Großen war ich froh als ich mit 6 Monaten abgestillt habe und sie Brei und etwas Pre gegessen hat. Wir haben auch so eine innige Beziehung.

Ich kann dir also leider nicht sagen was es mit der besonderen Stillbeziehung auf sich hat. Ich wollte nur sagen ich verstehe dich.

Liebe Grüße

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Es reicht mir schon, zu erfahren, dass es auch Frauen gibt, die das eher pragmatisch sehen und nicht so ähm glorifiziert? sentimentalisiert? Also vielen Dank für das Teilen deiner Sichtweise 😊

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Ich bin da scheinbar generell nicht so der Typ dafür.

In meinem ersten Geburtsvorbereitungskurs hieß es immer "Ja wenn das Baby erst da ist, dann sind alle Schmerzen vergessen. Da ist man einfach nur glücklich und voller Liebe". Ich erinnere mich noch genau wie ich im Kreissaal lag und auf diesen "magischen" Moment gewartet habe. Und einfach nichts passiert ist. Ich war fertig und froh das es vorbei war und das war's. Danach habe ich mich lange gefragt ob mit mir irgendwas nicht stimmt. Mittlerweile bin ich der Auffassung, dass das völlig normal und in Ordnung ist. Beim zweiten Kind hatte ich nicht mehr diese "Erwartungshaltung" und konnte mit der Realität besser umgehen.

Das ist das negative an diesen überzogen "sentimental rosarot" gefärbten Vorstellungen. Falsch Erwartungen und dadurch weniger Freude an dem was real da ist.

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Hallo

Ich glaube nicht daß du ein Alien bist.
Es ist wie mit vielen Dingen: ich höre zum Beispiel immer von Frauen die ihr Kind gesehen haben und es direkt abgöttich geliebt haben. Das habe ich bei beiden Kindern nicht. Lieb schon, aber auch fremd und diese tiefe, enge liebe ist langsam gewachsen und erst so richtig da gewesen als die Kinder größer waren und sie auch bewusst komunizieren konnten.

Was das stillen angeht: ich Stille meinen zwei jährigen Sohn noch (vorm einschlafen) und das obwohl ich schwanger bin. Die meisten (eigentlich alle) sagen "still doch ab,bald kommt das Baby". Ich sage dann immer das er ja noch will und ich gemeinsam ein Ende will. Ich glaube es ist aber auch ein Stück weit die Beziehung die ich nicht missen will. Das war aber nicht von Anfang an so. Das ist glaube ich auch erst gewachsen.

LG Smarties88

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Die Liebe auf den ersten Blick hatte ich auch nicht. Das kam erst mit der Zeit und irgendwann hatte ich das Gefühl zu platzen vor Liebe, wenn mich dieses zahnlose süße Monster so anlächelt.

Aber zu deinem Stillen: du kuschelst doch sicher auch so mit deinem Kind, wieso ist die "Beziehung" abhängig davon, dass es an der Brust hängt? Daran hänge ich mich immer auf...

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Stillen ist tatsächlich die einzige Gelegenheit, zu der sich mein Sohn kuscheln lässt. Ansonsten ist der Bewegungsdrang zu groß, um eine Minute ruhig zu bleiben 😂 Wahrscheinlich mag ich es deshalb so.

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Ich finde deine Einstellung zu dem Thema irgendwie total gesund, aber gleichzeitig auch recht rational.

Ich habe sehr gerne gestillt und war auch ein bisschen traurig, als mein Sohn es nicht mehr brauchte.
Bei uns hat das Stillen sehr viel dazu beigetragen, dass wir eine gute Bindung zueinander haben. Es hat mich quasi zum Kuscheln und Körperkontakt mit ihm "gezwungen". Da habe ich mich schon gefragt, wie es wird ohne Stillen. Wir haben da dann andere Wege gefunden.

Da steckt allgemein bestimmt auch viel Wehmut mit drin, dass das Baby eben kein Baby mehr ist, sondern ein Kind wird.

Insgesamt finde ich aber auch, dass das Stillen oft viel zu dogmatisch und schon fast wie eine Ersatzreligion behandelt wird. Viele Frauen hier reiben sich echt körperlich auf, damit es gut funktioniert. Frauen werden in der Schwangerschaft schon verunsichert, was das Thema angeht.

Ich kann mir da aber eigentlich auch kein Urteil erlauben, weil es bei uns, außer ein paar Startschwierigkeiten, problemlos lief. Ich kann also nicht wissen, was ich auf mich nehmen würde, falls es nicht funktionierte...

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da sagst du was mit der Verunsicherung in der Schwangerschaft! Ich finde das furchtbar! Beim Geburtsvorbereitungskurs damals fragte die Hebamme so einmal rund, wer stillen möchte und was für Erfahrungen/Einstellungen usw. man da so hat. Ich kam als letzte drann. Ausnahmslos alle vor mir sagten sowas wie "ja also eigentlich würde ich gerne stillen, aber man muss ja erstmal abwarten, ob das klappt und ob man genug Milch hat usw." ich kam mir wirklich dumm vor als ich dann ehrlicherweise einfach sagte "ich werde stillen und mach mir da auch ehrlichgesagt keine Sorgen. Meine Mutter hat uns 5 Kinder alle gestillt, ich werd das schon hinkriegen".
Die Hebamme schien erleichtert, dass das als letzte Antwort kam und sagte sofort, dass es gut ist, wenn man positiv drann geht und dass es ein Mythos ist, dass viele zu wenig Milch hätten. Das wäre tatsächlich nur bei gaaanz wenigen Frauen der Fall aber oft würde man eben sofort so verunsichert und schon vor der Geburt verrückt gemacht, dass dann viel eher Schwierigkeiten entstehen, weil man sich mental dann so unter Druck setzt, dass das weder für die Entspanntheit des Babys noch für die Milchproduktion und Ruhe der Mutter hilfreich ist

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Eine positive Einstellung ist leider auch kein Allheilmittel. Ich hatte auch beim ersten Kind eine schnelle, reibungslose Geburt, die Frauenärztin begeistert und wir beide felsenfest davon überzeugt, dass Stillen quasi ein Selbstläufer wird. War leider nicht so. Wenn man dann zu den Frauen gehört, bei denen es nicht richtig funktioniert, jede Stillmahlzeit 1, oft auch 2 Stunden dauert und das Baby meist nach 20-30min schon wieder vor Hunger brüllt, dann ist es echt ätzend, wenn man ständig gesagt kriegt, man müsste ja nur mehr anlegen. Glücklicherweise bin ich an eine sehr undogmatische Stillberaterin geraten, die nach Anamnese und Beobachtung beim ersten Kind meinte, dass sie keinen offensichtlichen Grund erkennen kann, was wohl nicht oft vorkommt, aber eben auch nicht ausgeschlossen ist. Sie hat mich dann ermutigt, so viel wie eben möglich zu stillen und dann nach Bedarf zusätzlich die Flasche zu geben. Damit ging es uns beiden gut :)

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Hey :)
Also ich muss sagen, dass ich das stillen liebe, weil es 1. praktisch ist und 2. Weil es mich entspannt 😅
Natürlich ist es doof, wenn mein Mann mich nicht unterstützen kann, weil unser kleiner (8 Monate) nicht die Flasche nimmt, aber im. Großen und Ganzen finde ich stillen einfach toll und denke im Moment noch nicht dran, abzustillen...ich glaube auch nicht, dass ich weinen werde, wenn es soweit ist, aber ich glaube jeder empfindet das anders und der eine weint mehr und der andere weniger...ich glaube aber schon, dass ich etwas traurig sein werden, weil es irgendwie schon eine spezielle Bindung ist finde ich ☺️

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Vielen Dank für deine Antwort!
Dieses Gefühl, dass davon eine besondere Bindung ausgeht, habe ich einfach nicht 🤔. Praktisch finde ich es unterwegs, das wird aber dadurch, dass der Mann generell außen vor ist wieder aufgehoben. Meinst du denn, ohne Brust wird weniger gekuschelt?

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Ich glaube ohne Brust wird bestimmt noch mehr gekuschelt, zumindest am Anfang beim Abstillen 😅
Also ich habe jetzt auch nicht dieses Gefühl, dass Stillen so etwas krass besonderes ist, aber irgendwie ist es doch irgendwo etwas besonderes, weil man sowas vorher nie gemacht hat, aber für mich ist es auch Normalität geworden, sodass es schon komisch wird, wenn es irgendwann vorbei ist🙈

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Interessant, mir ging es nämlich genau anders herum! Vor der Geburt dachte ich, ein paar Monate Stillen würde mir reichen, damit die Kleine anfangs optimal versorgt würde und dann hätte ich bitte gerne meinen Busen zurück 😂
Ich war dann doch viel emotionaler als gedacht. Habe über 1.5 Jahre gestillt (voll ca 8 Monate) und es rein intuitiv gemacht, so wie es für die Kleine und mich gepasst hat. Und ja, ich habe auch geweint, als mir klar wurde, dass es eins der letzten Male stillen war!
Warum? Mix aus Melancholie, paar Hormone wahrscheinlich, Liebe und einfach das Bewusstsein, dass ein sehr bedeutendes Kapitel zuende gegangen war.
Ist vielleicht auch nochmal alles anders und intensiver, weil ich weiss, dass sie mein einziges kleines Mädchen ist und sein wird, die ich geboren und gestillt habe 😋
Bin sonst nicht die super emotionale Frau, die bei jedem Irgendwas weint oder große Gefühle zeigt, aber bei manchen Dingen, die mir sehr viel bedeuten und auch bewusst machen, wie der Lauf des Lebens seinen Weg geht, werde ich auch mal kurz gefühlsduselig 💕

Finde es aber völlig ok, wenn Frau das nicht nachvollziehen kann beim Thema Stillen. Kenne einige, die es nie mochten oder gar nicht erst gestillt haben. Für meine Freundinnen im Ausland zB ist es oft gar nicht angesagt, zu stillen. Das ist hier bei uns so eine Grundsatzfrage geworden 🤔

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Dir auch vielen Dank für deine Antwort und deine Erfahrung!
Eine Grundsatzfrage ist es eben für mich gar nicht, weil für mich klar war, dass ist gut für's Kind und ich probiere es, wenn es läuft klasse, wenn nicht, auch okay. Aber dieses Emotionale dabei versteh ich eben nicht. Ich habe das einfach nicht und wenn ich dann sowas lese, denke ich immer "Hää, wieso sind die alle so emotional?!?!"

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Ich kann dich beruhigen,du bist da Nicht die einzige🙈
Ich stille meine kleine nicht,nicht weil ich nicht konnte sondern weil ich nicht wollte und dazu stehe ich. Nicht weil ich nicht das beste für mein Kind will, sondern weil ich der Meinung bin das das beste für mein Kind nur das sein kann bei dem ich mich als Mama eben auch wohl fühle und ich hätte mich damit nicht wohl gefühlt.
Sie hat zwei Tage lang kolostrum bekommen und danach die Flasche. Ich würde nicht sagen das das unserer Beziehung was schlechtes gemacht hat!
Ich freue mich wenn mein Freund sie auch füttern kann,nicjt weil das für mich heißt das ich flexibler sein kann,sondern weil ich sehe das er es geniest und sie es liebt wenn Papa sie füttert.

Also nein,du bist kein Alien😂
Liebe Grüße 🌷

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Tatsächlich kann ich das total verstehen! Mich stört es auch sehr, dass es beim Füttern immer auf Mama hinausläuft. Sollte es ein zweites Kind geben, würde ich vielleicht auch direkt Zwiemilch probieren, damit Papa auch füttern kann.

Für Flasche muss man sich auch echt nicht schämen, versteh diesen Hype ums Stillen auch nicht. Soll doch jeder selbst entscheiden.

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Hallo,

Ich sehe es auch eher pragmatisch. Muttermilch ist die beste Nahrung für einen Säugling, deswegen war für mich an Anfang an klar, dass ich es zumindest versuche. Leider musste ich bei beiden Kindern zufüttern, da alle Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge nicht halfen. Da war ich dann schon enttäuscht, dass es trotz aller Bemühungen nicht zu 100% klappte. Aber nach jeweils einigen Tagen habe ich mich mit der Flasche und damit, dass meine Kinder halt ergänzend dazu die zweitbeste Säuglingsnahrung bekommen, abgefunden.

Bei meinem ersten Kind war Abstillen kurz und schmerzlos, ich wollte nicht mehr nach 14 Monaten (ich war auch wieder schwanger) und ohne Angebot gab es keine Nachfrage mehr. Wenn es beim zweiten auch so geht, bin ich sehr froh ;-)

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Enttäuschung, wenn man Diverses probiert und nicht klappt kann ich noch verstehen. Auch wenn es wie gesagt am Ende wahrscheinlich gehüpft wie gesprungen ist :)