Helmtherapie - ja oder nein?

Ich bin zur Zeit sehr mit mir am Kämpfen. Mein Sohn, jetzt 6,5 Monate alt, hat schon seit einiger Zeit einen flachen und schiefen Kopf. Ich muss zugeben, dass ich das Problem leider in den ersten Monaten gar nicht so wahrgenommen habe, weil bei keiner einzigen U-untersuchung etwas über den Kopf gesagt wurde. Wegen Blockaden und einer leichten C-Haltung des Körpers waren wir sogar frühzeitig bei einer Osteopathin. Obwohl der Kopf damals schon asymmetrisch war, hat auch diese Ärztin dem keine große Beachtung geschenkt und meinte auf Nachfrage nur, dass sich das verwächst und wir halt viel Bauchlage üben sollen. Das haben wir auch soweit es möglich war gemacht, obwohl mein kleiner sich lange Zeit immer nur für wenige Minuten umdrehen ließ ohne wie am Spieß zu schreien. Bei der U4 hat die kinderärztin gar nichts zum Kopf gesagt. Kurz drauf, als er ca. 4,5 monate alt war, habe ich mich aber dann doch mal mehr mit dem Thema beschäftigt (ich weiß, es ist mein Fehler, dass ich lange Zeit so "naiv" war und das Problem nicht genug beachtet habe). Habe dann auf mein Bestreben nochmal einen Termin bei unserer Ärztin gemacht, die dann auch plötzlich zugestimmt hat, dass der Kopf schief ist. Sie hat uns Physiotherapie verschrieben, was wir dann letztlich erst mit 5 Monaten starten konnten. Die Physio war sofort der Meinung, dass unser Baby ein Kandidat für die Helmtherapie ist! Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn hätte ich das Thema nicht angesprochen, hätte niemand (weder KiÄ noch Osteopathin) überhaupt was zum Kopf gesagt! Und dann hieß es plötzlich Helmtherapie! Jetzt hatten wir gerade die U5 und nun sagt auch unsere KiÄ, dass wir im Helmzentrum vorstellig werden sollen (ironischerweise sind mein Partner und ich der Meinung, dass sich der Kopf seit der U4 sogar sichtbar verbessert hat durch Lagerung, Physio etc). Und auch die Ärztin denkt, dass unser Fall ein absoluter Grenzfall sei, nicht superschlimm, aber halt dennoch schief und platt. Wir haben jetzt in 2 Wochen einen Termin im Helmcenter und ich kann momentan an kaum was anderes denken. Wenn ich Freunden Bilder schicke, äußern die sich gar nicht oder sehr verhalten, was mich zuirgendwie
nn

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Meine ganz ehrliche Meinung - ich finde es wirklich stark auffallend und es wundert mich, dass vorher kein Arzt etwas dazu gesagt hat. Ich habe schon einige Verformungen gesehen, aber noch nie so stark.
Mit einer Helmtherapie habe ich keine Erfahrung, aber warte erst mal den Termin ab. Es ist gut, dass jetzt etwas getan wird.
Alles Liebe wünsche ich euch 🌸

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-- Sorry blödes Handy, kann den Beitrag irgendwie nicht editieren --

also das verunsichert mich zusätzlich. Ich hänge euch mal ein Bild an, mag vielleicht jemand eine Einschätzung geben, der Ähnliches erlebt hat? Sieht das wirklich arg schlimm aus, sodass ihr auf jeden Fall eine Helmtherapie machen würdet? Ich weiß, wir sollten erstmal den Termin und die Messung abwarten, aber es treibt mich eben gerade extrem um und verunsichert... Danke für eure Antworten :)

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Aus diesem Winkel ist das Schiefe noch auffälliger

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Hab mich nochmal die Fotos angesehen. Die erinnern mich so sehr an meinen kleinen. Bei cranioform wurden mir auch teilzahlzahlungen vorgeschlagen.

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Übrigens sind keine Gesichtsasymmetrien vorhanden, die Ohren sind wenn überhaupt kaum sichtbar verschoben, wie uns die Osteopathin versichert hat und auch ich kann von vorne keine Asymmetrien erkennen. Von der Seite ist der Kopf ziemlich flach, was ich aber nicht soo schlim finde wie das Schiefe. Andererseits, wenn ich im Internet nach Bildern von Kindern suche, die eine Helmtherapie bekamen, sehen diese Fälle für mich meistens doch ausgeprägter aus als bei uns, aber vielleicht rede ich mir das auch schön oder bin einfach betriebsblind, weil ich den Kleinen jeden Tag vor mir habe und es einfach nicht mehr beurteilen kann...

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Die Ärzte äußern sich oft nicht, weil es für sie häufig eben "nur" ein kosmetisches Problem ist... Als Elternteil sieht man das ganze natürlich aus einer ganz anderen Perspektive.
Ich finde schon, dass der Kopf auf den Bildern wirklich deutlich deformiert aussieht und würde die Helmtherapie beginnen. Auch, weil ich Kinder kenne, bei denen sich ohne Therapie in diesem Alter gar nichts mehr verwachsen hat. Sie sind jetzt im Kindergarten- bzw. Grundschulalter und es sieht wirklich schlimm aus. Gerade bei Jungs, die dann noch kurze Haare haben.
Ihr vergebt euch ja nichts, wenn ihr mit der Helmtherapie beginnt. Weglassen kann man den Helm ja immer noch, wenn man feststellt, dass man es doch nicht möchte.

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Ich muss zugeben, dass ich die Verformung schon recht ausgeprägt finde. Und da es ja leider nicht nur ein kosmetisches Problem ist, sondern tatsächlich Einfluss auf die Entwicklung nehmen KANN, würde ich die Therapie an eurer Stelle wohl in Betracht ziehen...

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Ich finde auch, dass die Verformung des Kopfes sehr deutlich und auffällig ist. Ihr seht euer Kind ja jeden Tag, deswegen fällt es euch vermutlich nicht mehr so auf, aber es sticht schon sehr ins Auge. Ich würde die Helmtherapie an deiner Stelle wohl beginnen (auch, wenn ich deinen inneren Kampf verstehen kann).

Alles Gute #klee

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Ich bin für ein klares ja. ;-)
Bei uns sah es so ähnlich aus. Von Geburt an. Alle waren der Meinung das es sich legt. Das war nicht der Fall. Helm Therapie gelingt vielleicht schlimm aber das ist es nicht. Unseren kleinen hat es nie gestört. Da sind mützen viel doofer ;-)
Wenn du Fragen hast gerne. ;-)

Alles Gute für euch #klee

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Vielen Dank für deine Antwort :) Weißt du, wie groß eure Asymmetrie war? Und in welchem Alter habt ihr mit der Therapie begonnen (mein Sohn ist bei der Messung ja dann schon 7 Monate alt...) und wie lange musste der Helm getragen werden? Liebe Grüße

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Genau weiß ich es nicht. Müsste erst die Unterlagen suchen. Es wurde gesagt das es noch eine Förderung gibt über die KK. War aber schon knapp am kosmetischen Bereich uns wir hätten alles selbst zahlen müssen. Er war 6 oder 7 Monate. Früher hätten sie nicht begonnen. Wie lange der Helm getragen wird hängt davon ab wie schnell er reinwächst. (Bei uns hieß es 3-4 monate. Im Endeffekt waren es 2,5 monaze. Er hatte einen riesen wachstumsschub ) Am Anfang nur stundenweise zum gewöhnen und eventuell anpassen. Dannach 23 Stunden am Tag. Wenn unser zweites Kind einen benötigen würde, würde ich sofort ohne zu zögern wieder zu der Firma hingehen.

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Danke für eure ehrlichen Antworten, auch wenn es mich natürlich gerade sehr trifft, dass das auch von anderen so stark wahrgenommen wird. Darf ich mal fragen, was es ist, was so sehr "deformiert" aussieht? Ist es wirklich die Asymmetrie oder dass der Schädel auch recht breit ist? Wir haben die Asymmetrie schon selbst "gemessen", sowohl auf Fotos als auch am Kopf -- klar, dass das keine genauen Ergebnisse liefert, aber wir kamen immer auf Werte von ca. 1 cm, was noch grenzwertig wäre. Und auch unsere Kinderärztin war tatsächlich sehr unentschlossen bezüglich Helm und findet die Verformung so an der Grenze des Behandlungsbedürftigen. Und bei der Osteopathin waren wir erst vor kurzem, sie fand den Kopf nicht schlimm genug für einen Helm. Natürlich schockiert es mich da, dass Außenstehende den Kopf sogar extrem deformiert finden, auch wenn ich natürlich dankbar für eure ehrlichen Meinungen bin und ihr mich da wirklich in Richtung Helmtherapie bestärkt.

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Der Kopf sieht schief aus, aber ich finde die Breite am auffälligsten.

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Ihr habt ja schon einen Termin und da wird sicher (mit so ner Art zikel) gemessen. Verlasse dich auf die Experten. ;-) wenn ich die noch meinen lieblingssatz sagen darf diesbezüglich... der kopf wächst in den Helm wie wenn ein Kuchen in der Form aufgeht.

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Ich muss sagen, dass ich diesen "inneren Kampf" nicht so nachvollziehen kann. Wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass ein Kopf von oben ja eigentlich eher eine runde/ovale/recht symmetrische Form hat, dann ist das bei deinem Baby ja leider nicht gegeben, obwohl nun seit einiger Zeit Physio gemacht wird. Natürlich würde ich dann dankbar alle Hebel in Bewegung setzen, damit das korrigiert wird. Ich kenne zwar diese Helmtherapie nicht (ich nehme mal an, das Kind bekommt nen Helm auf?), ist sicher ein wenig nervig für das Kind? Oder warum so zögerlich?
Aber was sind schon ein paar Wochen o Monate im Vergleich zu einem ganzen Leben mit einem unförmigen Kopf?

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Es ist natürlich zum einen schon die Angst vor einer "Stigmatisierung" und dieses: Was werden die Leute denken, wenn sie mein Kind mit Helm sehen -- so nach dem Motto: Mit dem stimmt was nicht. Und andererseits halt die Hoffnung, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist und sich noch verwächst (was z.B. unsere Osteopathin sagt). Aber deswegen auch meine Frage, denn wenn selbst Außenstehende den Kopf wirklich so sehr schlimm finden, ist das natürlich fürs Leben ein viel größeres Problem als ein paar Monate Helm.

Zum anderen ist es auch ein finanzielles Problem, denn meistens muss man den Helm selber zahlen (Kosten 2000 Euro aufwärts). Wir haben leider wirklich nicht viel Geld zur Verfügung, könnten diese Summe aber wohl mithilfe der Großeltern etc zusammenbringen. Der Punkt sollte nicht ausschlaggebend sein, trotzdem schwingt das natürlich auch mit.

Zum dritten habe ich Angst, dass mein Kind den Helm nicht akzeptiert oder dass nichts über Langzeitfolgen bekannt ist. Beispielsweise schwitzen viele Babys wohl stark unter dem Helm und ich habe panische Angst vor SIDS (weswegen ich ihn leider auch (zu) viel auf dem Rücken gelagert habe). Einerseits heißt es also, Kinder sollten beim Schlafen auf keinen Fall eine Kopfbedeckung tragen, andererseits soll ein Kunststoff-Helm, unter dem man stark schwitzt, dann nachts sicher sein? Meinem Sohn ist sowieso leicht sehr warm und ich habe wirklich Angst vor Überhitzung... aber diesen Punkt muss ich dann wohl nochmal bei den Ärzten erfragen...

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Hm also in Bezug auf die Stigmatisierung ist das, denke ich, im Kinder- Jugend- und Erwachsenenalter schlimmer. Also wenn es recht auffällt und nicht behandelt wurde. Wenn ein Baby einen Helm trägt.. Ich denke da kann sich ziemlich schnell keiner mehr dran erinnern.
Die anderen Punkte kann ich natürlich nachvollziehen. Aber wenn der Helm von nöten ist, bekommt man den denn dann nicht auf Rezept?

Nachts würde ich mir nicht allzu viele Sorgen machen. Es müssen doch viele Faktoren zusammen kommen, was das SIDS betrifft. Und wahrscheinlich wird es deshalb auch praktiziert. Außerdem ist dein Kind doch auch schon recht alt.

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