Hallo :)
Ich habe eine 7 Monate alte Tochter und bin von Geburt an alleinerziehend. Meine Tochter ist sehr pflegeleicht. Sie schreit nie, schläft durch seitdem sie 1 Monat alt ist, schläft von allein ein, kann sich gut allein beschäftigen, ist sehr offen und hat keine Angst vor lauten Geräuschen, Fremden etc. Sie ist immer am lächeln und zufrieden. Finanziell geht es uns super, wir haben nach Abzug der Miete 1500€ im Monat zur Verfügung. Damit können wir gut leben. Ich bin ganz alleine, der Vater hält sich komplett raus und meine Familie sehen wir 1-2x im Jahr. Ich betreue meine Tochter selbst, sie geht noch nicht in die Kita.
Nun waren wir kürzlich für 1 Woche auf einer griechischen Insel. Die Kleine hat den ganzen Flug über trotz Turbulenzen geschlafen und der Urlaub war super schön. Sie hatte auch viel Freude im Urlaub gehabt (Babypool, Strand usw.)
Nun überlege ich weiterhin zu Hause zu bleiben und mit meiner Tochter viel zu unternehmen (Krabbelgruppe, Schwimmen, Reisen etc.)
Ich bin mit meinen 20 Jahren eine junge Mutter und dementsprechend sehr reiselustig, aktiv,
offen neuen Dingen gegenüber usw. Zuletzt habe ich Jura studiert, bin aber noch ganz am Anfang meines Studiums. Meine Eltern raten mir dazu schnell wieder mit dem Studium zu beginnen, da es sehr langwierig ist. Allerdings bin ich mir unsicher darüber wann ich meine Tochter in die Kita geben soll und ob ein Jura Studium als junge Mutter so optimal ist. Das Studium an sich macht mir bis jetzt viel Spaß und ich würde auch gerne als Staatsanwältin arbeiten.
Finanziell könnte ich es mir leisten lange zu studieren, da der Vater meiner Tochter super verdient und dementsprechend viel Unterhalt zahlen muss und ich von meinen Eltern auch noch finanziell unterstützt werde.
Ich habe aber auch daran gedacht nicht Jura zu studieren sondern 2 Jahre lang Freiwilligenarbeit im Ausland zu machen oder Work and Travel oder einfach nur reisen mit Baby. Ich habe diese „Ich will viel von der Welt sehen“ Einstellung die bei jungen Erwachsenen oft vorkommt. Ich bin auch gar nicht ängstlich, würde also gerne mit meiner Tochter allein rumreisen. Was meint ihr dazu?
Freiwilligenarbeit im Ausland mit Baby?
Wenn das Kind erstmal älter ist und du irgendwann nen Abschluss haben möchtest, wird das nicht mehr so einfach zu realisieren sein. Würds wahrscheinlich an deiner Stelle auch tun, dem Baby wirds egal sein, solange Mama immer da ist.
Also schwierige Situation… erstmal liebe ich auch das Reisen und würde sagen „Mach es“, allerdings finde ich es auch wichtig eine Ausbildung oder Studium zu haben. Momentan bist du ja extrem abhängig von anderen, wenn ich es richtig verstanden habe, lebst du von deinen Eltern und dem Vater. Du schreibst finanziell könntest du es dir Leisten lange zu studieren, aber was ist, wenn dir einer der beiden kein Geld mehr geben kann oder weniger? Ich finde es wichtig, dass du dein Leben und das Leben deines Kindes selber absicherst.
Im Prinzip würde ich auch sagen - mach doch.
Aber du lebst halt auf Kosten von anderen. Würdest du das mit eigenem Ersparten überbrücken können - super. Aber so bist du auf Vater und deine Eltern angewiesen. Dass deine Eltern dich für die Ausbildung unterstützen wollen, finde ich super. Aber fürs Reisen… ich persönlich käme mir dabei schlecht vor und würde es nicht machen.
Also Zeitpunkt ist wohl „ideal“, aber die Finanzen nicht und das würde mich wohl doch abhalten… aber ich bin da auch absolut sicherheitsmensch und möchte finanziell unabhängig sein, soweit es geht.
Ich würde auf jeden Fall studieren, da ich immer den Anspruch an mich hatte für mich und mein Kind im Fall der Fälle selbst sorgen zu können.
Abgesehen davon, welchen Job kann man beim Reisen mit Baby machen?!
Bloggerin 😅
Das Kind im Tragetuch und Früchte Pflücken in Neuseeland..............
Das ist so eine typische Teenie Spinnerei. Wäre ich ein Elternteil, wäre der Geldhahn zu, bei so Spinnereien.
Meine Meinung:
Ich persönlich lebe nicht gern auf Kosten anderer. Ich finde es gut, wenn Eltern bereit sind, ihre Kinder (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) während des Studiums oder der Ausbildung zu unterstützen, damit man sich auf sein Studium konzentrieren kann und würde dies, sofern finanziell möglich, auch meiner Tochter ermöglichen.
Allerdings könnte ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, mich UND mein Kind vom Kindsvater und, viel wichtiger, meinen Eltern durchfüttern zu lassen, während ich durch die Weltgeschichte tingele und eben auf Kosten anderer mal ein paar Jahre "nichts" mache. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich es ein bisschen respektlos den Eltern und dem Kindsvater gegenüber finde. Sie gehen arbeiten, um dir deinen "gap year"-Lebensstatus auf längere Zeit zu finanzieren, obwohl du schon (auch die finanzielle) Verantwortung für ein Kind trägst? Finde ich irgendwie nicht richtig... Mal ein Jahr nach dem Abi zum Ausprobieren vor Studium oder Ausbildung und um herauszufinden, in welche Richtung es gehen soll - klar. Mit Kind NACH Studienbeginn ohne Abschluss und ohne konkreten Plan - nein.
Zudem wäre es natürlich ratsam, auch ein bisschen an die Zukunft zu denken. Es mag verlockend klingen, jetzt ein bisschen rumzureisen und ein paar Jahre mal hier, mal da Freiwilligenarbeit zu machen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie gut sich das im Lebenslauf macht, das Studium für einige Jahre zu unterbrechen, um zu reisen.
Außerdem wird deine Tochter älter werden, deutlich weniger schlafen und vermutlich weniger entspannt sein als jetzt. Dann bist du allein im Ausland, ohne Unterstützung und willst mit einem quengelnden Kind, das Struktur braucht, ein bisschen rumreisen. Würde ich mir gut überlegen. Gut, ich habe grundsätzlich kein besonders pflegeleichtes Kind (was in Ordnung ist!), aber ich habe nach dem Abi ein paar Monate Freiwilligenarbeit in Südamerika geleistet und stelle mir das Ganze mit (Klein-)Kind ziemlich unentspannt vor.
Hallo,
ich gebe zu bedenken, dass dein ruhiges, zufriedenes Baby bald anfängt zu krabbeln und dann ggf. nicht mehr ruhig in der Ecke sitzt oder für längere Zeit im Tragetuch schläft. Ja, es gibt sicher die Eltern, die auch mit Baby Weltreisen machen. Bist du wirklich der Typ dafür? Wohin soll es gehen, ist die medizinische Versorgung gesichert, sprichst du die Sprache ausreichend? Corona?
Jura ist hart, auch ohne Kind. Ein mehr-als-Vollzeit-Job, der während des Studiums sichtlich noch recht flexibel ist, in der Examensvorbereitung, im Ref und beim Berufseinstieg aber viel Zeit, Kraft und Energie braucht. Um Staatsanwältin zu werden, brauchst du zwei überdurchschnittlich gute Examen! Es gibt aber auch Jobs für Juristen, die nicht so krasse Anforderungen stellen (Hausjurist einer Behörde oder so, ist spannender als es sich vielleicht zunächst anhören mag). Wenn du also wirklich Juristin werden willst, empfehle ich dir den Wiedereinstieg so früh wie möglich (es dauert insgesamt eh schon ewig, mit Kind sichtlich noch länger), eine gute Kita und Plan B, C, D für die Betreuung in Krankheitsfällen, Prüfungszeiten etc. Nutze es, dass du finanziell abgesichert bist und sorge für die Zukunft in der Art und Weise vor, dass du möglichst bald unabhängig wirst.
Zu guter Letzt: nutze die Beratungsangebote deiner Uni, sprich mit studierenden Eltern.
Alles Gute!
mavikelebek
Nur deine Tochter jetzt pflegeleicht ist, heißt das nicht, dass es so bleibt. Wenn du im Ausland bist, was ist, wenn sie nachts 40 Grad Fieber hat? Wie sieht es dann mit der medizinischen Versorgung aus? Und wenn du Work and Travel machst, wie willst du arbeiten, wenn du noch dein Kind dabei hast? Mach doch erstmal dein Studium, eine vernünftige Berufsausbildung ist für eine Frau wichtig. Und sorry, aber du hast aus meiner Sicht naive Vorstellungen, weil du jung bist. Mit einem Kleinkind in der Welt für die Selbstverwirklichung unterwegs wird dann enden, wenn mit deiner Kleinen was ists.